Kann ich eigentlich mit einer Niedertemperatur WP Warmwasser machen oder sind dort die Vorlauftemperaturen zu gering?
Grundsätzlich gibts bei den üblichen WP keine Unterscheidung zwischen HT oder NT Wärmepumpe.
Generell sind das alles HT Maschinen. Bei R 407C erreicht man mit Drücken um die 30 bar VL Temperaturen um die 60°
Die selbe Maschine kann man auch im reinen NT Bereich betreiben. Ich betreue so eine Anlage, die bei den derzeitigen Außentemperaturen mit 23°VL läuft. Hier muss der Verdichter dann nur etwas über 10 bar aufbauen.
"Luftwärmepumpen werden bis zu dem sog. Bivalenzpunkt wirtschaftlich
betrieben, wenn es draußen kälter wird, wird mit einem Heizsstab im
Pufferspeicher geheizt, dieser heizt durchschnittlich ca. 5 % des
Wärmeenergiebedarfs" stimmt das so?
Das kommt doch sehr aufs Nutzerverhalten an.
Früher hatte man da eine maximale Warmwassertemperatur von höchstens 50° eingestellt.
"Dank" Trinkwasserverordnung muss man bei vielen Anlagen das Warmwassernetz auf über 60° betreiben. Leztlich laufen derartige Warmwasserbereitungen "nur elektrisch". Die 5% stimmen hier also keinesfalls. In einer Anlage (7 Familienhaus mit LWP) die ich betreue liegt hier der der Anteil des Heizstaben bei ca 25% .
Weiterhin benötige ich noch Angaben über die Heizsstrompreise der
letzten 10 Jahre um eine Preissteigerung abzuleiten, ist hier jemand
etwas bekannt?
An diesem Punkt dürftest du scheitern.
Grund: Auch in der Vergangenheit wurde so viele unterschiedliche reine Wärmepumpentarife, HT/ NT Tarife, 96 h Leistungsmessung usw angeboten, daß hier eine vergleichende Aussage kaum möglich sein wird.
Vieleicht hast du die Möglichkeit an einigen "Referenzanlagen " über die verbauten Wärmenmengenzähler sowie der abgelesenen Energie am Stromzähler Vergleichswerte zu bekommen.
Dabei sollte man aber dran denken, daß der reine Wärmepumpenzähler eigentlich nur den Strom der Wärmepumpe selbst messen darf. Sehr oft hängt an diesem Zähler aber auch noch Brunnenpumpe, Solepumpe und üblicherweise auch alle Heizkreispumpen.
Rein "rechtlich" falsch - aber übliche Praxis.
Da hast du dir ganz schön starken Tobak als Bachelor Thema ausgesucht........
Es gibt bei der wirtschaftlichkeitsberechnung von Wärmepumpen nämlich eine unbekannte Größe: Der Ausfall von Bauteilen. Wenn da ein Wärmetauscher oder Verdichter defekt ist, kostet das in jedem Fall mindestens 4 stellig. Das verhagelt die Berechnung ganz schön....
Ich kenn WP Anlagen die Wirtschaftlich genauso effizient laufen, wie wenn bei einer Ölheizung mit 300° Abgastemperatur ein Scheich jeden Liter Heizöl einzeln mit dem Ferrari anliefert........