Anlagenaufwandszahl = verbrauchte Energie (kWh/a) / benötigte Energie (kWh/a).
Die Anlagenaufwandszahl ist die einzigste Kennzahl, welche den energetischen Zustand einer Gesamtanlage im praktischen Betrieb in einem einzigen Zahlenwert belastbar darstellt.
Ja, nur muss berücksichtigt werden, dass sich die Zahl mit der benötigten Energie verändert, weil sich die Anlagenverluste (Bereitstellungs-, Verteilungsverluste, Hilfsenergie) eben nicht linear mit dieser ändern. Damit ist die Anlagenaufwandszahl ohne Angaben zur benötigten/verbrauchten Energie nicht aussagekräftig. Plakativ:
- Haus mit hoher Wärmelast mit Anlage A -> 1,1
- Haus mit niedriger Wärmelast mit Anlage A -> 1,4
...Werden sie ergriffen, verbessert sich die Anlagenaufwandszahl dann auch aussagekräftig und nennenswert.
Wie und in welchem Umfang?
Die Anlagenaufwandszahl verringert sich um ein paar wenige Prozent, da die Verluste der Heizung reduziert werden. Da das Haus dabei nicht verändert wurde, kann anhand der Zahl die verbesserte Effizienz der Anlage festgestellt werden.
Aber hier zeigt sich, dass Deine Nutzung der Anlagenaufwandszahl (in diesem Thema) wenig bringt und eigentlich nur scheingenaue Augenwischerei ist.
Tatsächlich musste ich zur Berechnung einige Annahmen machen, weil z.B. Bodenaufbau, energetische Qualität der Außenwände sowie Länge, Lage und Dämmung der Verteilung (Heizung, WW, Zirkulation) nicht in Gänze bekannt sind. Belastbar waren letztlich nur die Daten der Heizungsanlage auf dem Dachboden (= außerhalb der thermischen Hülle (in einer 2. Hülle)). Je nach Annahme gab es dann auch unterschiedliche Werte für die Anlagenaufwandszahl. Also kann man die Berechnung auch gleich sein lassen, wenn dieser Wert nicht für irgendetwas Offizielles benötigt wird.
Viel wichtiger ist (für mich), dass die Berechnungen meine Maßnahmen und meine Bewertung der Anlagenaufwandszahl bestätigen:
In allen Fällen führt die Reduzierung der Bereitstellungs- und Verteilungsverluste auf dem Dachboden zu einer Verbesserung der Anlagenaufwandszahl; natürlich mal mehr und mal weniger und immer im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Eine Verbesserung des Hauses, z.B. bessere Fenster, führte dagegen in allen Fällen wieder zu einer Verschlechterung der Anlagenaufwandszahl - obwohl die Heizung nach Reduzierung ihrer Verluste zweifelsfrei effizienter läuft.
Nach Deinen bisherigen Aussagen würde die Heizung nach Verbesserung des Hauses aber ineffizienter arbeiten, weil die Anlagenaufwandszahl schlechter ist. Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Und zum Spaß <eg> mal ein Zitat dazu:
Meist sind vorhandene Wärmeerzeuger überdimensioniert, die nachträgliche Wärmedämmung senkt zwar den Heizenergiebedarf (Heizlast) verschlechter allerdings die Anlagenaufwandszahl, wenn keine entsprechenden Anpassungen an der Heizungsanlage vorgenommen werden.
Damit sollte die Anlagenaufwandszahl hinreichend betrachtet sein und man kann sich nun um wirklich nützliche Dinge kümmern:
Welche konkreten Maßnahmen kann ich ergreifen, um meine Heizungsanlage noch effizienter zu machen?