Umrüstung von Strom auf Gas

Diskutiere Umrüstung von Strom auf Gas im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo an alle, vorweg ich beabsichtige ein Haus zu kaufen und habe mich hier angemeldet weil ich absoluter Leihe bin und mit dem Handwerk so...

H.erbert

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Hallo an alle,

vorweg ich beabsichtige ein Haus zu kaufen und habe mich hier angemeldet weil ich absoluter Leihe bin und mit dem Handwerk so nichts am Hut habe.
Mir geht es darum, ob ihr mir mit euren Erfahrungswerten helfen könnt, die Kosten solch einer Umrüstung ungefähr einzuschätzen.
Ich habe mich jetzt bei Freunden und Bekannten erkundigt und es kommen oft sehr unterschiedliche Aussagen, sodass ich einfach komplett unsicher bin.
Dadurch das die Verkäufer schnell das Haus loswerden möchten, es sehr viele Interessenten gibt und ich es zeitlich (Corona) auch nicht hinkriege mir ein Angebot einzuholen, hoffe ich hier auf Hilfe von euch. In dem Haus ist eine Elektroheizung mit entsprechenden Heizkörpern, heißt komplette Erneuerung/Umrüstung auf Gas. Der Gasanschluss zur Straße müsste gelegt werden.

Hier die Daten zu dem Haus
Das Haus ist aus dem Jahre 20er Jahren
Doppelhaushälfte mit Krüppelwalmdach (Dach nicht gedämmt)
EG und OG fast identisch von der Raumaufteilung
Küche 15,5 m2
Wohn- und Esszimmer 35,5 m2
Badezimmer 4,5 m2
das gleich im Obergeschoss dann nochmal.

Es bestehen keine Leitungen, wenn ich eine neue Gasheizung einbauen lassen möchte, dann auch gleich Warmwasser mit bei. Die Verrohrung müsste überall neu gezogen und gelegt werden. Das Dachgeschoss könnte irgendwann muss aber nicht ausgebaut werden.
Ich selbst habe wie gesagt keine Ahnung, könnte aber durch Bekannte einige (einfache) Vorarbeiten leisten. Es geht nicht um genaue Zahlen, aber habt ihr Tendenzen in welchen Bereichen ich mich hier von den Kosten bewege, wenn ich wirklich die gesamte Heizungsanlage samt Leitungen und Heizkörper machen lasse? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir behilflich sein könntet.

Danke und Gruß
 
Rudi Carrera

Rudi Carrera

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Ich kann dir das leider nicht beantworten, aber wenn ich sehe, Haus von 1920, nichts gedämmt, alle Leitungen usw. müssen neu gelegt werden, ein Gasanschluss muss gelegt werden usw. Dann schwebt mir da ne Summe vorm Kopf, dass ich da die Hände von lassen würde. Das wird ein Fass ohne Boden und wenn du alles bezahlt hast, hast du immer noch n altes Haus. Auch würde ich mich beim Hauskauf nie drängen lassen. Selbst wenn du gleich zuschlägst, dauerts Monate bis es dir gehört und Kohle fließt. Sorry für die blöde Antwort von mir. Ich bin gespannt, wie das hier weiter geht und drücke euch die Daumen. Ich wünsch dir natürlich gute Genesung!!!

LG,

Rolf
 
Wolfhaus

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In dem Haus ist eine Elektroheizung mit entsprechenden Heizkörpern, heißt komplette Erneuerung/
Absolut richtig!
Das Haus ist aus dem Jahre 20er Jahren
Keine Wärmepumpe sinnvoll.
Umrüstung auf Gas.
Dazu dann eine Gas Brennwertheizung mit Warmwasseraufbereitung.

Zu den Kosten;
Das geht nur sehr wage weil zu viele Fakten nicht bekannt sind.

1. Kosten Gasanschluss bis in das Haus musst du beim zuständigen Grundversorger erfragen. (das variiert territorial gewaltig)

2. Kosten der gesamten Anlage ist schwer zu sagen, Art der Heizung, Rohrlängen, Abgassystem, Heizkörper, Fußbodenheizung, öko Auflagen usw.

So ab die 50 T€ kannst du rechnen. Welche Schwankungsbreite das hat? Alles zu ungenau und könntest du auch nicht beschreiben, das muss man sehen.
 

H.erbert

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Hallo und Danke für eure schnellen Antworten. Das Haus soll 130 000 kosten, der Gasanschluss ist fast geschenkt, laut Stadt/Versorger 1300 wovon 1250 erstattet werden bzw. bezuschusst. Der Freundschafts- bzw. Bekanntenkreis sagt aus eigener Erfahrung, dass es überhaupt kein Problem sei und die Kosten sich in Grenzen halten würden. Ich denke es ist so wie ihr es bereits gesagt habt, man kann hier nichts einschätzen ohne es gesehen zu haben. Meine Überlegung war halt, 70-90 reinzustecken und dann ein Haus zu haben, wo dann schon vieles gemacht ist. Zumal dann noch solche Sachen dazu kommen wie feuchter Keller und Fenster aus den 70er Jahren. Ich werde mir das Haus morgen erneut anschauen, im Beisein von Leuten die selbst gebaut haben und Ahnung haben. Ich denke danach werde ich ein Stück schlauer sein.
 
Rudi Carrera

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Dann hast du 220.000 Euro für ein Haus von 1920 ausgegeben. Ich denke, das / die Bäder müssen auch erneuert werden, Entsorgung der E-Heizkörper, Dämmung usw. liegste nachher bei 270.000 Euro. Wenn der Keller schon feucht ist, für mich würde sich das nicht lohnen. Da würde ich lieber auf ein neueres Baujahr achten. Da ist dann meist die Dämmung abgestimmt und Lichtjahre besser.
 
Wolfhaus

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Beisein von Leuten die selbst gebaut haben und Ahnung haben
Die sind auch neutraler in der Beurteilung als du selber!
Das Haus soll 130 000 kosten
Sagen wir mal dann in Summe 230 T€, da bekommst du im Berliner Umland mit suchen, schon was brauchbares aus den Jahren ab 1990 ca. 120 m² Wohnfläche. Grundstück ca. 800 m².
Nun kenne ich nicht die Preise in deiner Gegend, aber Berliner Raum ist auch nicht Preiswert.
Das bekommst du im Hunsrück für 195 T€
haus hunsrück.jpg
 

H.erbert

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Ich werde nach der Besichtigung mal darüber berichten wie es war. Dann kann ich evtl. sogar auch mehr Details nennen. Vielen Dank euch
 
Rudi Carrera

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Ja, mach das. Und ein gut gemeinter Tipp: Lass dir Zeit mit einem Haus-Kauf. Sowas bricht man nie übers Knie und wenn dich wer drängt, dann soll er an wen anders verkaufen. Da hängt nachher so ein Rattenschwanz an Investitionen dran.... Wir hatten dazu einen exzellenten Kreditmakler, der mit uns alles mögliche besprochen hat, u.a auch über Fertighäuser bestimmter Baujahre usw. Ohne ihn hätten wir auch viel falsch gemacht. Das rechnen wir ihm heute noch hoch an.
 
Rudi Carrera

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Ja, das war und ist er. Wir hatten da wirklich extremes Glück.
 

H.erbert

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Ja, mach das. Und ein gut gemeinter Tipp: Lass dir Zeit mit einem Haus-Kauf. Sowas bricht man nie übers Knie und wenn dich wer drängt, dann soll er an wen anders verkaufen. Da hängt nachher so ein Rattenschwanz an Investitionen dran.... Wir hatten dazu einen exzellenten Kreditmakler, der mit uns alles mögliche besprochen hat, u.a auch über Fertighäuser bestimmter Baujahre usw. Ohne ihn hätten wir auch viel falsch gemacht. Das rechnen wir ihm heute noch hoch an.
Da hast du absolut recht, wir kommen aus der Region Ostwestfalen und sind schon seit längerem auf der Suche. Die meisten Häuser die bei uns in der Region angeboten werden schwanken zwischen 150-200 Tsd. € (Ein- bis Zweifamilienhaus mit 300-700 m2 Garten) und dann auch meist vom Makler und dann auch im ähnlichen Zustand wie das jetzige worüber wir reden. Es ist halt meist die selbe Geschichte, der letzte Elternteil verstirbt und die Kinder können es nicht gebrauchen. So ist es auch in diesem Falle, das Gutachten hat den Wert der Immobilie samt Grundstück auf 124 Tsd. berechnet. Die Lage ist sehr gut und die Verkäufer sind Privatleute. Wir fanden daher den Kaufpreis attraktiv, zumal keine Maklergebühr vorhanden ist und die Investition hatten wir jetzt auch auf die Summe geschätzt, die wir bei einem Kauf vom Makler für ein ähnliches Objekt hätten zahlen müssen. Man wird halt nicht jünger, der Markt gibt nicht viel her und man versucht dann Kompromisse einzugehen. Mir wäre ein freistehendes Haus was eine neue Heizung hat, neue Fenster und einen trockenen Keller für 200-230 auch lieb, aber da kann ich in meiner Region lange suchen.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Einfach saubere Arbeit
Region Ostwestfalen
hmmmm "Anmarsch ca 450km"....hmmm büschen weit aber machbar. Aber vielleicht hab ich in Detmold ne Bekannte bei der ich übernachten könnt. Ne, is auch nix, DANN wär ich ja tagsüber nicht fit. :rolleyes:
Besorge Dir AKTUELLE Baupläne, mach Fotos von außen ringsum.
ICH seh da ca 100-120 m² + später Dachraum. ICH würde da ein 2-15/19kW Gas-Brennwert-Kompakt-Gerät nehmen a la Viessmann Vitodens 333 und ähnliche - WENN da kalkarmes Wasser ist!(Stadtwerke fragen)
Und überlegen ob man nicht lieber GLEICH Fußboden/Wandheizung macht. Wenn-dann in xx Jahren mal die Außendämmung kommt und wenn-dann in xxx Jahren die Gasheizung platt ist DANN kommt eine Wärmepumpe rein.
 
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Wolfhaus

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DANN kommt eine Wärmepumpe rein.

Dann sollte er das Haus auf kwf < 45 bekommen, das wird er nie schaffen, oder keine WP Luft, Aufwand und Kosten?. Aber mal sehen wie sich alles entwickelt.
Vorsicht mit WP für Häuser die nicht dafür gebaut wurden!
 

Heizi54

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Neben der Umrüstung von Elektroheizung auf Gas dürften noch ein paar andere Arbeiten anstehen:
  • Architekt für die Ausschreibung der Gewerke (Man sollte nicht Handwerker beauftragen, von denen man nicht weiß, ob sie gute oder schlechte Arbeit abliefern.)
  • Neue Drainage, falls der Keller trocken werden soll
  • Neue Abwasserrohre im Außenbereich (die alten Tonrohre sind ganz sicher zerborsten)
  • Schutzanstrich bzw. höherwertige Abdichtung gegen Erdfeuchte
  • Neue Fenster
  • Wärmedämmung
  • Evtl. neuer Dachstuhl
  • Neue Dachdeckung

Etwas Innenausbau müsste wohl auch sein:
  • Neue Frischwasserleitungen
  • Neue Abwasserleitungen
  • Neue Elektrik
  • Neue Heizung
  • Neue Küche
  • Neues Bad / neue Bäder
  • Neue Fußböden

Für den unversierten Häuslekäufer und ohne handwerkliche Begabung sprechen wir dann von 200 bis 300 k€. Der Kaufpreis kommt selbstverständlich dazu.
Meine Empfehlung: Fundamente, Wände und Geschossdecken können bleiben, der Rest sollte neu gemacht werden.

Woher ich das weiß? Ich habe zwei Häuser gebaut, zwei verkauft und eines abgerissen. Der handwerkliche Eigenanteil bei den neu gebauten Häusern hielt sich in Grenzen.
 
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Andreas1956

Andreas1956

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Ganz ehrlich? Ich würde von dem Vorhaben die Finger lassen.

Es ist einfach viel zu viel zu machen, um das Haus auf einen brauchbaren Stand zu bringen. Die dazu notwendigen Maßnahmen sind sämtlich sehr kostenträchtig, so daß in der Summe aus Kaufpreis und nachfolgenden notwendigen Investitionen ein enormer Preis zustande kommt und trotzdem hast Du dann nur ein Haus nicht mehr zeitgemäßen Standards, insbesondere im Hinblick auf die Außenwände.
 

H.erbert

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So also wir waren gestern erneut in dem Haus, diesmal mit zwei Bekannten die Erfahrung haben. Der Keller ist feucht, allerdings meinten die beiden ist das nicht der Rede wert, das etwas Schimmel in den Ecken ist und der Putz leicht abperlt sei völlig normal. Da hätten sie schon ganz andere Keller gesehen, außerdem ist das außen dicker Backstein und ich müsste definitiv keine Drainage legen. Zu den Fenstern meinten sie, dass die völlig ok seien für das Alter. Wir sprechen hier von Doppelverglasung alle Fenster sind von der Substanz/Griffen/Rahmen/Dichtungen noch in Ordnung. Fenster könnte ich wechseln, müsste ich aber nicht außer ich steh auf Bodentiefe usw. Das Dach ist wohl trocken und die Ziegel alle ok, ein Ausbau kann erfolgen muss aber nicht, es sei teilweise schon ausreichend wenn ich Dämmwolle reinlegen würde. Die Elektrik im Haus sei auch in Ordnung, das lege wohl daran, dass durch die Elektroheizung alle Leitungen immer gewartet wurden. Der Verteiler sei auch gut und außer den Steckdosen würden die hier nichts wechseln. Das Haus hat nur ein Badezimmer, welches zuletzt 2008 renoviert wurde, müsste aber trotzdem gemacht werden zzgl. würde ich den Raum darüber auch zu einem WC/Bad machen, da ein Bad nicht ausreichend ist für eine Familie. Das Ding ist halt die Heizung, das muss laut den beiden und meiner Meinung nach auch definitiv raus. Ich kenne auf der Arbeit jemanden der Heizungen anbringt und ein Kleingewerbe darauf angemeldet hat, laut ihm würde ohne das er das Haus gesehen hat die Heizung ca. 15-20 Tsd. Kosten mit Warmwasser. Da wäre dann alles drin 7-9 Tsd. Heizung, dazu die ganzen Leitungen die gelegt werden müssen und ca. 10 Heizkörper. Hier soll ich pro Heizkörper 500-600 € rechnen. Meine Bekannten sind der Meinung, dass man die ganze Vorarbeit zusammen selber leisten kann, das Bohren und die Leitungen zu legen sei kein Problem das hätten sie bei sich auch so gemacht. Dadurch würde man wiederum viel Geld sparen können.
 
tricotrac

tricotrac

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Ich kenne auf der Arbeit jemanden der Heizungen anbringt und ein Kleingewerbe darauf angemeldet hat
Ist dieser Mann ein SHK Meister ? Sowohl für die Gasinstallation wie auch für die Trinkwasserinstallation besteht Fachbetriebspflicht. Wer macht die Anmeldung bei Gas- und Wasserversorgungsunternehmen ?
 

Heizi54

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...….Die Elektrik im Haus sei auch in Ordnung, das lege wohl daran, dass durch die Elektroheizung alle Leitungen immer gewartet wurden. Der Verteiler sei auch gut und außer den Steckdosen würden die hier nichts wechseln. .....
Nur mal zur Elektrik:
Wie geht denn eine Wartung von Elektroleitungen bei uns hier in Mitteleuropa? Wer erzählt denn sowas?

Meine Vermutung: Die erste elektrische Versorgung wurde in den 30er oder 40er Jahren gelegt. Dann wurden in den 60er oder 70er Jahren als der Strom noch nichts kostete die Leitungen für die Elektroheizkörper dazugestoppelt. Und so geht das jetzt weiter.

Was sagen denn deine Elektroexperten zum Thema 2- oder 3-Adersystem?
Hinweis: Bei meinem Elternhaus wurde noch 1965 das 2-Adersystem verbaut. Da fehlte die Schutzerde. Deshalb ging da z. B. keine FI-Schutzschaltung.
Ich würde mal zumindest einen Elektromeister fragen, ob das vermutete 2-Adersystem noch zulässig ist.
 
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Andreas1956

Andreas1956

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Herbert, Respekt für Deine doch recht unbekümmerte Herangehensweise, da kann man nur für Dich hoffen, daß Du finanziell gut aufgestellt bist, sonst wird das schwierig.

Zunächst einmal zu den Fenstern, Du schreibst, die stammen aus den 1970er Jahren. Selbst wenn wir optimistischerweise einmal unterstellen, daß es sich dabei bereits um sogenannte Isolierglasfenster handelt, haben diese Fenster einen Wärmedurchgangswert von etwa 2,8 W/m²K in der Verglasung, also Ug. Der Rahmen ist wärmeschutztechnisch nochmals schlechter als die Verglasung, so daß diese Fenster bestenfalls einen Uw-Wert von 3,0 bis 3,2 W/m²K erzielen. Da jedoch damals luftdichte Fenster noch ein Fremdwort waren, ist in der Praxis eher von einem noch höheren Wärmedurchgang (-verlust) auszugehen. Zum Vergleich: Fenster der aktuellen Bauform (3-fach-Wärmeschutzverglasung) haben gegenüber diesen alten Fenstern einen um etwa 75% geringeren Wärmeverlust. Um jedoch die Fenster in einem Haus der genannten Größenordnung zu erneuern, muß man Kosten von 15.000 bis 20.000 Euro einkalkulieren.

Daß Mauerwerk dick oder aus Backstein ist, schließt die Erfordernis einer Drainage nicht aus. Allerdings wird eine Drainage nur bei drückendem Wasser benötigt, beispielsweise bei sehr bindigen Böden, hohem Grund- oder Schichtenwasserspiegel oder einem ungünstigen Gefälleverlauf zum Haus hin. Aber selbst wenn man keine Drainage benötigen sollte, so muß auch eine Kellerwand weitgehend trocken sein. Ist sie das nicht, resultieren hohe Wärmeverluste, die Bildung von Schimmelpilz oder sogar des Echten Hausschwamm. Auch kann man in so einem Keller kaum etwas lagern, ohne daß es Schaden nimmt oder stockig-muffig riecht. Schimmel ist gesundheitsschädigend, seine Sporen können eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme auslösen, von Allergien bis zu schwerstem Asthma. Eine Trockenlegung eines Kellers kannst Du mit etwa 30.000 bis 40.000 Euro ansetzen.

Aufgrund gesetzlicher Vorschriften ist man bereits heute verpflichtet, neu erworbene Immobilien wärmedämmtechnisch aufzurüsten, allein das verspricht schon beträchtliche Aufwendungen.

Unter dem Strich solltest Du bei aller verständlichen Begeisterung für eine sich gerade bietende Gelegenheit mal den Buchhalter spielen und die zu erwartenden Investitionskosten Punkt für Punkt durch Einholung entsprechender Angebote objektivieren und auf die Kosten des Erwerbs inkl. Grunderwerbssteuer, Notar, Grundbucheintrag usw.) mal aufaddieren. Das würde ich dann vergleichen mit den Kosten eines Baugrundstücks plus den Kosten für die Errichtung eines neuen Hauses vergleichbarer Größe, bei dem Ihr dann sogar Wünsche zur Raumaufteilung und Ähnlichem einbringen und eine Fußbodenheizung installieren lassen könnt, was neue Möglichkeiten in Bezug auf mögliche Heizungsarten eröffnet.
 
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