Umbau von Brennwerttherme auf Erdwärmepumpe?

Diskutiere Umbau von Brennwerttherme auf Erdwärmepumpe? im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Moin, ich bin neu hier , bin selber kein Techniker und benötige mal euren Expertenrat: Wir haben ein Einfamilienhaus in Lübeck, kein Keller...

Ollerrolli

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Moin, ich bin neu hier , bin selber kein Techniker und benötige mal euren Expertenrat:
Wir haben ein Einfamilienhaus in Lübeck, kein Keller, Baujahr 2006, gute Isolierung (hochwertiges Architektenhaus) , 200qm Wohnfläche, keine Fußbodenheizung sondern überall Heizkörper (nur im Bad Rücklaufschleife im Fussboden), Kaminofen im WoZi (4 Raummeter Holz pro Winter Verbrauch), 10kW Photovoltaikanlage auf dem Dach mit eigener Hausbatterie, 2 Platten Solar-Wasser-Erwärmung auf dem Dach, 13.500 kWh Gas-Jahresverbrauch.
Da die Heizung jetzt 15 Jahre alt ist und auch schon die ersten Reparaturen hatte, denken wir über eine neue Heizung nach. Dabei ist der ökologische Aspekt für uns sehr wichtig und somit die Einsparung von CO2. Somit stellt sich die Frage, ob man die Heizung auf eine Erdwärmepumpe umbauen kann. Einen entsprechenden Garten für die Bohrungen haben wir.
-ist das technisch möglich?
-kann man so eine Anlage in unserem Hus einigermassen sinnvoll betreiben?
-muss nur die Wärmepumpe eingebaut werden oder müssen die Heizkörper komplett neu?
- bis wieviel Grad Aussentemperatur läuft so eine Wärmepumpe?
-macht eine Kombination mit der vorhandenen Gas-Brennwerttherme sinn?
-benötigt man eine spezielle Wärmepumpe wegen der wohl höheren Vorlauftemperatur?
-in welchem Bereich liegt man preislich etwa für so ein Vorhaben?
Benötigt ihr für sinnvolle Antworten weiter Informationen/Daten?
Ich bin gespannt auf eure Antworten....
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Schau mal in die Anlagen-Regelung, die Heizkurve muss halt auch bei NAT (niedrigste-Norm-Außen-Temperatur) - bei Dir vermutlich -8 oder -10°C - unter 40°C liegen.
 

Ollerrolli

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sorry, verstehe ich nicht, ich bin Heizungslaie. Kannst du mir das erklären?
 
tricotrac

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KarlZei

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-ist das technisch möglich?
Ja.
-kann man so eine Anlage in unserem Hus einigermassen sinnvoll betreiben?
Sehr wahrscheinlich ja.
-muss nur die Wärmepumpe eingebaut werden oder müssen die Heizkörper komplett neu?
Sehr wahrscheinlich nur die Wärmepumpe.
- bis wieviel Grad Aussentemperatur läuft so eine Wärmepumpe?
Bei einer Erdwärmepumpe ist die Außentemperatur nicht so kritisch und Du wirst auch deutlich unterhalb der für Deine Region angenommenen niedrigsten Außentemperatur (ca. -11°C = NAT) gut heizen können.
-macht eine Kombination mit der vorhandenen Gas-Brennwerttherme sinn?
Häufig ja. Aber in diesem Fall erscheint das trotz Heizkörpern auf den ersten Blick nur mäßig sinnvoll zu sein. Erdwärme, eher geringer Wärmebedarf, recht geringe NAT bei recht hohen Mitteltemperaturen, alte Gasheizung und Kosten für Betrieb, PV, Solarthermie...
-benötigt man eine spezielle Wärmepumpe wegen der wohl höheren Vorlauftemperatur?
Nein, wenn nicht übermäßig hoch (>> 55°C).

Die Effizienz der Wärmepumpe hängt insbesondere von den Heizungstemperaturen (Vorlauf gemäß Heizkurve) ab. Je höher diese im Jahresmittel sind, desto weniger effizient ist die WP. Du hast hier allerdings den großen Vorteil einer Erdwärmepumpe, die per se effizienter ist als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, und den einer bereits vorhandenen Solaranlage (PV + ST). Du kannst daher ziemlich hohe Vorlauftemperaturen fahren und trotzdem noch mittlere Jahresarbeitszahlen (JAZ) um / über 4 erreichen. Aus einem Feldtest: max. Vorlauftemperaturen von ca. 45 bis 50°C ->JAZ zwischen 3,7 und 4,4.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Es ist die Stellung "E" am linken großen Temperaturregler für NT/75°C Vorlauftemperatur, demnach die 5 für 65°C. Muss man in den Unterlagen nachschauen WELCHE Außentemperatur Junkers hier standardmäßig ansetzt für die Heizkurve. Sind zB -20 angesetzt, dann gilt DORT der eingestellte Wert (65) und ERGIBT sich aus dem Heizkurvenverlauf, -(der bei (zu hoch eingestellten) 18,5°C Außen (oberster Poti) eine eingestellte VL-Temp von 25 macht - dritter Poti)- bei DEINER NAT ein niedrigerer Wert, so wie das scheint wird das aber eher kaum unter 40 liegen.
 

Ollerrolli

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Was heisst das jetzt für Laien verständlich?
 
Dr Schorni

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Das heißt dass SO vermutlich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Heizkurve (für eine WP) viel zu hoch ist. ABER die wird man vermutlich auch noch nie versuchsweise abgesenkt haben und einen hydraulischen Abgleich wirds sicher auch nicht geben. All DAS ist aber Bedingung für einen effizienten Gasheizungsbetrieb und noch viel mehr für die WP Bedingung. googeln oder in der Betriebsanleitung das Diagramm nachsehen, dann wirds klarer.
 

Ollerrolli

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-Heizkurve mal abgesenkt? -> bisher wohl nicht, da ich an den Einstellungen (wegen keine Ahnung) nie was geändert habe
-hydraulische Abgleich? -> nicht vorhanden
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Suuupeeer jaaah JETZT hast Dus vor Augen :thumbup: , sorry, aber ich hätt mir sonst nen Wolf schreiben müssen...
Betrachten wir NUR die dicke (Tages)Heizkurve (die parallel drunterliegende ist für nachts). Demnach endet die Heizkurve bei Junkers also bei -15 Außentemperatur - bei E/75 VL. Zur Darstellung DEINER jetzigen (Tages)Heizkurve nimm den Diagrammpunkt -15 außen/65 VL und ziehe eine Linie nach links unten zum Punkt +18 außen/25VL. Dann lies für uns die VL bitte bei +10 / 0 / -10 außen ab. ICH glaub dann ises aus...
 

KarlZei

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Man braucht eine Idee über die höchsten zu erwartenden Heizungstemperaturen, um grob abschätzen zu können, wie effizient die Wärmepumpe laufen kann. Wenn die Standardeinstellungen aus dem letzten Bild die derzeitigen sind und die Bude in der Vergangenheit immer warm wurde, dann liegt die Temperatur unter 50°C und alles ist gut. Ich würde das bei dem Haus auch für plausibel halten. Vermutlich wirst Du noch weiter darunter liegen, wenn die Heizung vernünftig eingestellt ist (Abgleich, Heizkurve...). Und ja, natürlich wirst Du ohne Umbau nicht die Effizienzwerte eines neueren Hauses mit Flächenheizung erreichen können. Aber Du wirst Werte erreichen können, die einen sinnvollen Betrieb bei hinreichender Effizienz ermöglichen.

Wenn die Zeit vorhanden ist, könnte man auch noch eine weitere Heizperiode abwarten und während der Zeit die Heizung vernünftig einstellen, um das herauszufinden. Alternativ könnte man das auch berechnen, wenn genug Daten zum Haus vorliegen.

Wie war es denn im letzten März während der Kälteperiode mit Temperaturen unter NAT? War es warm im Haus? Waren die Heizkörper gefühlt sehr warm bis heiß?
 

Ollerrolli

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In den vergangenen Jahren war es im Winter immer warm im Haus. In den Wohnräumen haben wir die Radiatoren meist auf Stufe 3, diese sind meistens warm aber selten heiss, auch wenn es draussen relativ kalt ist.
 

KarlZei

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VL bei +10 ca. 33, bei 0 ca. 47 und bei -10 ca. 60
Puh, eine WP wäre zwar immer noch möglich (z.B. bivalenter Betrieb). Aber "sinnvoll" muss dann ziemlich großzügig ausgelegt werden ;-)
In den vergangenen Jahren war es im Winter immer warm im Haus. In den Wohnräumen haben wir die Radiatoren meist auf Stufe 3, diese sind meistens warm aber selten heiss, auch wenn es draussen relativ kalt ist.
Das klingt zwar wieder besser, ist aber zu vage für eine vernünftige Einschätzung.
 
Thema:

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