Eine Kleinere Düse führt, logischer Weise, zu einer geringeren Feuerungsleistung und damit natürlich auch zu einer längeren Laufzeit des Brenners mit weniger Starts und weniger Stillstandsverlusten. Dies sollte normalerweise das Ziel bei der Auslegung der Brennerleistung sein. Da die Heizlast aber nicht konstant ist, werden Heizkessel und Brenner immer auf die maximal zu erwartende Last ausgelegt. Reduziert sich die Last jetzt, kann man den Kessel ja nicht verkleinern, aber die Brennerleistung und damit die Kesselleistung kann man, innerhalb bestimmter Grenzen, an den tatsächlichen Bedarf anpassen.
Ein Ölbrenner hat i.d.R. einen bestimmten Leistungsbereich, für den er gebaut wurde (steht auf dem Typenschild und ist meist in "Öldurchsatz in kg/h" angegeben). In diesem Leistungsbereich kann man sich, mit der Auswahl der Düse, frei bewegen. Alle Einstellmöglichkeiten am Brenner, wie z.B. Öldruck an der Ölbrennerpumpe, Primärluftmenge, Sekundärluftmenge, Stauscheibenabstand usw. sind aber haargenau auf die eingebaute Düse abgestimmt. Ergo, wenn du die Düse gegen eine Kleinere austauschen möchtest, müssen all diese Einstellungen überprüft und mit ziemlicher Sicherheit auch korrigiert werden. Dazu muss, mittels eines Rauchgasmessgerätes, eine Abgasmessung durchgeführt werden. Hin und wieder kommt es sogar vor, das Stauscheibe und/oder Flammkopf des Brenners geändert werden müssen. Also das ganze Programm, wie bei einer Neuinbetriebnahme. Solltest du nicht vom Fach sein und dieses Messgerät nicht zu Verfügung haben:
"FINGER WEG"
Aber grundsätzlich ist es möglich. Du solltest aber auch immer die Abgastemperatur im Auge halten, nicht nur an der Messstelle hinterm Kessel, sondern über den ganzen Weg des Kaminzuges bis zu dessen Mündung. Denn wenn du, durch den Einbau einer kleineren Düse, mit der Abgastemperatur innerhalb des Kaminzuges den Taupunkt unterschreitest, bildet sich Kondensat an den Kamininnenwänden. Und wenn du dann keinen korrosionsgeschützten Edelstahlkamin hast, "schlägt" dieses Kondensat zum Wohnraum durch und bildet dort häßliche, braune Flecken. Im schlimmsten Fall löst dieses Kondensat mit seinen Schwefelinhalten, sogar einen chemischen Prozess mit dem Mörtel des Kamins aus, der dadurch nachhaltig geschädigt werden kann. Also vorher den "schwarzen Mann" fragen, ob eine Reduzierung der Abgastemperatur noch möglich wäre.
L.G.