Überdimensionierter Kessel

Diskutiere Überdimensionierter Kessel im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Freunde, ich habe einen Buderus GS115 Kessel mit 28kw Leistung in einem Haus aus dem Jahr 1993. Berechnungen der Transmissionsverluste...

alf33

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Hallo Freunde,

ich habe einen Buderus GS115 Kessel mit 28kw Leistung in einem Haus aus dem Jahr 1993. Berechnungen der Transmissionsverluste, Solare Gewinne etc zeigen, dass der Kessel überdimensioniert ist. Ein Kessel mit 22kw wäre ausreichend. Der Kessel taktet ca 4x/Stunde bei ca 0° Außentemperatur. Derzeit ist eine Brennerdüse mit den Bezeichnungen 0.6 und 0.65 H verbaut. Ist es sinnvoll den Kessel mit einer kleineren Düse laufen zu lassen? Läuft er dann länger und startet er dann weniger oft?
 

NinjaZX6R

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Normalerweise kann man an der Gasarmatur die Leitung auch drosseln, solltest du aber auf keinen Fall selbst machen.
lg
 

alf33

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Es ist ein Ölkessel.
 

NinjaZX6R

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oh ja sorry, klar dann gehts nur mit ner anderen öldüse..
muss aber auch vom fachmann gemacht werden, CO2 wird dabei neu justiert!
lg
 

Cologne

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Eine Kleinere Düse führt, logischer Weise, zu einer geringeren Feuerungsleistung und damit natürlich auch zu einer längeren Laufzeit des Brenners mit weniger Starts und weniger Stillstandsverlusten. Dies sollte normalerweise das Ziel bei der Auslegung der Brennerleistung sein. Da die Heizlast aber nicht konstant ist, werden Heizkessel und Brenner immer auf die maximal zu erwartende Last ausgelegt. Reduziert sich die Last jetzt, kann man den Kessel ja nicht verkleinern, aber die Brennerleistung und damit die Kesselleistung kann man, innerhalb bestimmter Grenzen, an den tatsächlichen Bedarf anpassen.

Ein Ölbrenner hat i.d.R. einen bestimmten Leistungsbereich, für den er gebaut wurde (steht auf dem Typenschild und ist meist in "Öldurchsatz in kg/h" angegeben). In diesem Leistungsbereich kann man sich, mit der Auswahl der Düse, frei bewegen. Alle Einstellmöglichkeiten am Brenner, wie z.B. Öldruck an der Ölbrennerpumpe, Primärluftmenge, Sekundärluftmenge, Stauscheibenabstand usw. sind aber haargenau auf die eingebaute Düse abgestimmt. Ergo, wenn du die Düse gegen eine Kleinere austauschen möchtest, müssen all diese Einstellungen überprüft und mit ziemlicher Sicherheit auch korrigiert werden. Dazu muss, mittels eines Rauchgasmessgerätes, eine Abgasmessung durchgeführt werden. Hin und wieder kommt es sogar vor, das Stauscheibe und/oder Flammkopf des Brenners geändert werden müssen. Also das ganze Programm, wie bei einer Neuinbetriebnahme. Solltest du nicht vom Fach sein und dieses Messgerät nicht zu Verfügung haben:

"FINGER WEG"

Aber grundsätzlich ist es möglich. Du solltest aber auch immer die Abgastemperatur im Auge halten, nicht nur an der Messstelle hinterm Kessel, sondern über den ganzen Weg des Kaminzuges bis zu dessen Mündung. Denn wenn du, durch den Einbau einer kleineren Düse, mit der Abgastemperatur innerhalb des Kaminzuges den Taupunkt unterschreitest, bildet sich Kondensat an den Kamininnenwänden. Und wenn du dann keinen korrosionsgeschützten Edelstahlkamin hast, "schlägt" dieses Kondensat zum Wohnraum durch und bildet dort häßliche, braune Flecken. Im schlimmsten Fall löst dieses Kondensat mit seinen Schwefelinhalten, sogar einen chemischen Prozess mit dem Mörtel des Kamins aus, der dadurch nachhaltig geschädigt werden kann. Also vorher den "schwarzen Mann" fragen, ob eine Reduzierung der Abgastemperatur noch möglich wäre.



L.G.
 

Elektroniker56

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Sehr gut erklärt, Cologne!

Warum hast du aber dabei des verändern der Abgastemperatur als Möglichkeit nicht eingebracht?

In vielen Ölbrennern kann am Fußpunkt der Brennkammer die Abgastemperatur beeinflusst werden, indem dort vorbereitete Löcher genutzt werden köönten, um das direkte Abgasvolumen in den Kamin zu erhöhen und somit eine Anhebung der Abgastemperatur möglich wird.
Meist wird dies in den Anlagenunterlagen ersichtlich, kann dort nach geschaut werden.

Andererseits wäre es für Anlagenbauer kein Problem, eine zusätzliche Messstelle in das Anlagenkonzept einzubringen. Machbar wäre zusätzlich zum Außenfühler ein Abgasfühler kurz vor Kaminende in das Anlagenkonzept einzubinden.
Gemacht wird das von keinem Hersteller, bzw mir ist keiner bekannt.

Gemacht wird also nicht, was dem Kunden einer Anlage nützlich wäre, sondern nur das was vermutlich für den Anlagenhersteller nützlich ist.
Okay, bei Kesselanlagen die eh mit niedriger Temperatur in den Kamin gehen, ist ein Abgassensor kurz vor Kaminende überflüssig. Aber bei allen anderen Kesseln wäre das nützlich, um den Kunden vor möglichen Schäden -die du beschrieben hast- zu bewahren.
 

Cologne

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Warum hast du aber dabei des verändern der Abgastemperatur als Möglichkeit nicht eingebracht?

In vielen Ölbrennern kann am Fußpunkt der Brennkammer die Abgastemperatur beeinflusst werden, indem dort vorbereitete Löcher genutzt werden köönten, um das direkte Abgasvolumen in den Kamin zu erhöhen und somit eine Anhebung der Abgastemperatur möglich wird.





Hallo Elektroniker56,

ich glaube, du verwechselst da etwas.

Wir sprechen hier von einem Ölgebläsebrenner, aber das was du meinst, ist sicherlich ein Ölverdampfungsbrenner, oder?



L.G.
 
Thema:

Überdimensionierter Kessel

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