Transmissionswärmeverluste auch zum Nachbarhaus? (Heizlastberechnung)

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Dr Schorni

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...gibts sonst noch Vorschläge? Das muss alles rein in die neue DIN EN:D
 

Markustoe

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Da der benachbarte Raum in der anderen Doppelhaushälfte mit Sicherheit nicht dauerhaft unbeheizt ist, würde ich ein Delta T von 6 K annehmen. Wenn dann die Wandfläche bei ca. 30m2 liegt, bei einem schlechten U-wert von 0.5 kommen gerade mal 90 Watt zusammen. Also rechnet man sicherheitshalber mit 200 W Transmissionsverlust durch die Trennwand und ist garantiert auf der sicheren Seite.
Ich kann das aus der Praxis berichten
...
RH, Nachbarhaus seit 8 Jahren unbewohnt.
Ölverbrauch seit unbewohnt ca 20 bis 25% höher
 

Skubo

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Der Besitzer des unbeheizten Nachbarhauses tut sich aber keinen Gefallen. Da wird mittlerweile der Schimmel blühen. 8 Jahre unbeheizt kommt einer Vernichtung der Bausubstanz nahe. Vorausgesetzt unbewohnt bedeutet hier unbeheizt.
 
Dr Schorni

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Ölverbrauch seit unbewohnt ca 20 bis 25% höher
booooah, DAS ist ja mal krass. Obwohl die Kontaktfläche an sich geometrisch gesamtgesehen der kleinste Anteil ist UND dort nichtmal Außentemperatur herrscht. Ich kannte das bislang nur von bestehenden "halben DHH", wo also jahrelang der Nachbar fehlte.
Da wird mittlerweile der Schimmel blühen. 8 Jahre unbeheizt kommt einer Vernichtung der Bausubstanz nahe.
Meinst?? Ich denke, solange da keine Feuchte anfällt sollte das an sich doch klappen.🤔
 

Skubo

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Meinst?? Ich denke, solange da keine Feuchte anfällt sollte das an sich doch klappen.🤔
Bei Unterschreitung der Taupunkttemperatur fällt die Luftfeuchte als Wassertropfen aus.
Je nach Luftzustand, Temperatur und relativer Feuchte passiert es relativ öfters als gedacht.
siehe h-x Diagramm:
 

HH01

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booooah, DAS ist ja mal krass. Obwohl die Kontaktfläche an sich geometrisch gesamtgesehen der kleinste Anteil ist UND dort nichtmal Außentemperatur herrscht.
Vielleicht hatten sie ja vorher >20 Grad und haben seine Bude geheizt ;)

Die DIN-Trottel machen öfters auch Dinge, die Sinn ergeben.

Nebenbei ist das Risiko, dass ein Raum nicht beheizt wird, in Zeiten ausgezogener Kinder, recht hoch.
 
Dr Schorni

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Das Diagramm ist mir bekannt - böse Zungen sagen ich hätte das damals gezeichnet 😆 - aber wo soll denn im unbewohnten (und unbepflanztem) Gebäude die hohe Luftfeuchte herkommen??
 

Skubo

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Seit wann ist ein Gebäude so dicht, dass auf Dauer kein Luftaustausch von außen nach innen statt findet? Womit wir wieder bei dem Grund des Lüftungswärmebedarfes landen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Nachbargebäude des TE den blower door test bestehen würde.
Den nur die Hütten, welche den blower door test bestehen benötigen eine mechanische Lüftung mit WRG um als Wohnraum nutzbar zu sein.
Die relative Luftfeuchtigkeit steigt nicht nur durch Menschen und Pflanzen an.
 
Dr Schorni

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Ja eine gewisse Grundlüftung stellt sich immer ein. Aber es ist doch unrealistisch und sooo undicht sind die Gebäude auch nicht dass sich da so viel tut dass feuchte Luft dauerhaft auf kalte Flächen trifft. Und im Winter mit tendenziell kalten Flächen ist der tatsächliche Feuchtegehalt der Luft eh sehr gering. Meist sind Schimmelschäden in unbenutzten Gebäuden durch bauliche Defizite begründet, also wirklichem Wassereintrag.
 
Zuletzt bearbeitet:

Markustoe

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Seit 1.6. wieder vermietet, fast 4 Wo Renovierung.... jetzt kommt auch eine Dämmung drauf und der undichte Balkon der mir immer wieder eine nasse Wand im WZ bescherte wurde saniert.
 

JPi

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Ich freue mich mit dem Thread für eine lebhafte Diskussion zu sorgen.

Ein Frage gibt es noch

Berechnet
45kw Transmissionsverliste
25kw aufheizverluste
15kw Lüftungswärmeverluste

85kw gesamtheizlast
Bei ca. 125000 kwh HWbedarf


Ist das Realistisch?
 

Skubo

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Die Heizlastberechnung (früher Wärmebedarfberechnung) ergibt die Heizlast oder den Wärmebedarf des Gebäudes. Dafür addiert man die berechneten Werte für den Transmissions- und den Lüftungswärmebedarf.
Die Aufheizverluste spielen nur bei Räumen mit unterbrochenem Heizbetrieb eine Rolle. Solche Räume wirst Du vermutlich nicht haben.
Wenn Deine Berechnung stimmt, hättest Du eine Heizlast von 45 kW Transmissionsbedarf + 15 kW Lüftungswärmebedarf = 60 kW Gesamtheizlast
Was soll Deine Angabe von 125000 kwh HWbedarf darstellen? Energieverbrauch ? ?
 

JPi

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Die Aufheizverluste spielen nur bei Räumen mit unterbrochenem Heizbetrieb eine Rolle. Solche Räume wirst Du vermutlich nicht haben.
wo habe ich diese denn?
Die aktuelle Heizung fährt zwischen 22 und 6 Uhr runter. Heisst die Räume in denen sich Personen befinden, müssen in 2 h wieder beheizt sein.
Demnach ist eine Aufheizlast nach DIN EN 12831 zu berechnen oder?

ich habe tatsächlich 45kw Trans + 15 kw Luft.

125000 kWh stellt den Durchschnittsverbrauch der letzten Jahre dar.
berechnet wurde ein HWD von ~115000 kWh/a
 

Skubo

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[QUOTE="JPi, post: 280200, member: 335
Die aktuelle Heizung fährt zwischen 22 und 6 Uhr runter. Heisst die Räume in denen sich Personen befinden, müssen in 2 h wieder beheizt sein.
Demnach ist eine Aufheizlast nach DIN EN 12831 zu berechnen oder?

ich habe tatsächlich 45kw Trans + 15 kw Luft.

125000 kWh stellt den Durchschnittsverbrauch der letzten Jahre dar.
berechnet wurde ein HWD von ~115000 kWh/a
[/QUOTE]
an deiner Heizungsanlage ist wie üblich eine Nachtabsenkung eingestellt. Das wirkt sich nicht derart aus, dass Aufheizverluste berücksichtigt werden müssten. Deine Gesamtheizlast sehe ich bei 60 kW. (korrekte Berechnung vorausgesetzt)
 

JPi

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Okay. Aber wann müssen diese denn berücksichtigt werden?
Ich habe Wohnungen
Und einen Kundenbereich im EG
 

Skubo

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Die DIN EN 12831 sieht für den unterbrochenem Heizbetrieb (z.B. Nachtabsenkung) eine Zusatzaufheizleistung vor. Meistens wird bei der Heizlastberechnung die Aufheizleistung nicht berücksichtigt, weil dadurch die Leistung für den normalen Betrieb zu groß ausgelegt wird. Wird aber die Heizung für das gesamte Gebäude oder einige Räume zeitweise abgesenkt oder abgeschaltet, ist die Zusatzaufheizleistung ratsam.

Sprechen Sie hier unbedingt vorher mit dem Bauherrn, um nachträglichen Ärger zu vermeiden. Für die Berechnung müssen die Absenkzeiten und Absenktemperaturen mit dem Bauherrn vereinbart werden. Der Zuschlag kann auch raumweise festgelegt werden.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Die DIN schreibt hier davon, dass es ratsam sei die Aufheizleistung zu berücksichtigen. Wie ich bereits schrieb, würde ich die Sache nicht so eng sehen. In dem Zeitraum der Nachabsenkung z. B. von 23 bis 5 Uhr kühlt keine Wohnung derart aus, dass man eine zusatzliche Aufheizleistung berücksichtigen müsste. Die Heizkurve wird parallel nach unten verschoben und somit die Vorlauftemperatur abgesenkt, was letztlich zu einer Reduzierung der Raumtemperatur führt. Selbst bei einem nächtlichen Kälteinbruch auf -12°C passiert nichts, da die Heizung trotzdem in Funktion geht, nur eben mit reduzierter VL-Temp.
Das mag bei einem Bürokomplex anders aussehen, wenn da die Absenkung von Freitag 20 Uhr bis Montag 5 Uhr aktiv ist.
In Deinem Fall sehe ich da keine Verpflichtung die Aufheizleistung zu berücksichtigen.

Schau dir die Heizkurven an und verschiebe sie gedanklich parallel nach unten. Wahrscheinlich hast Du die 1.2er eingestellt.


1686139603015.png
 

HH01

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Okay. Aber wann müssen diese denn berücksichtigt werden?
Die Aufheizleistung wurde für Heizkörper erfunden. Die wurden dank der Dämmung immer kleiner und da die Leute weiterhin ordentlich lüfteten, dauert es ewig, bis die kleinen Heizkörper die Bude wieder warm machten. Man hat den Faktor nur der Nachtabsenkung in die Schuhe geschoben, da größere HK wegen besserer Dämmung, schlecht fürs Image gewesen wäre.
 
Heizer21

Heizer21

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Hallo liebe Leutz,

ich werde nicht fündig was dieses Thema angeht,
ich stecke aktuell in einer Heizlastberechnung und weiß nicht ob ich die Transmissionswärmeverluste an den Seiten eines
Reihen-Mittel-Hauses mit berechne.

Diese grenzen wie der Name schon sagt, direkt jeweils an eine andere Hauswand.

sind dafür die Aussenwandfläche zu den angrenzenden Gebäuden noch relevant?


Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen
Warum lässt du die Heizlast Berechnung nicht nach Norm von einem Profi machen?
Bei einer Kesselleistung von an die 60kW sollte man dann schon sicher sein, was man tut, denn wenn der nur 10kW daneben liegt, hat man ein Problem…
Dann kannst du dich danach selber mit der Berechnung auseinander setzen und entscheiden, ob du einen Kessel mit etwas weniger Leistung (Effizienter) oder mehr (weniger effizient) kaufst.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Alle bisherigen Erklärungen zur Aufheizleistung 👏 👍"Weg damit!"

Solange man keine 12-Stunden oder Wochenend-Absenkungen hat gibts im Normalfall keinen Aufheizzuschlag. WO ZU ???
Die Leistung ist ausgelegt auf die Norm-Außentemperatur NAT. Die hat man statistisch kaum paar Tage im Jahr, meist sogar gar nicht. Ergo ist die Leistung an 99,9% des Jahres ohnehin zu groß, idR so um die null Grad bereits doppelt so groß wie der Bedarf. Und DAS, diese 100% zu viel Leistung, ist dort die Aufheizreserve!
Alle modernen Kesselregelungen fahren an sich völlig üblich, normal und RICHTIG drei Nachtbetriebsweisen in der Heizperiode (unter 15 Grad):
- bis so 5 bis 0 Grad wird abgeSCHALTEN = alles AUS.
- darunter wird abgeSENKT (Heizkurve parallel nach unten verschoben)
- so 5 bis 7 K über der NAT wird die Absenkung sukzessive vermindert bis sie bei NAT komplett aufgehoben ist, man also durchheizt.
Man kann somit alles ganz genau dem Gebäudeverhalten sowie dem Aufheizverhalten anpassen. Vorraussetzung für eine zuverlässige Wärmeabgabe vor allem bei der Wiederaufheizung ist aber absolut der RICHTIG gemachte hydraulische Abgleich!☝
 
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Transmissionswärmeverluste auch zum Nachbarhaus? (Heizlastberechnung)

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