Suprastar KN 24, Nachts warm, Tagsüber mäßig

Diskutiere Suprastar KN 24, Nachts warm, Tagsüber mäßig im Junkers-Bosch Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich habe eine Junkers KN24-8DC 23 mit Warmwasseraufbereitung (130l Speicher). Seit einigen Jahren besteht mit der Anlage das...

danreg

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Hallo zusammen,

ich habe eine Junkers KN24-8DC 23 mit Warmwasseraufbereitung (130l Speicher). Seit einigen Jahren besteht mit der Anlage das Problem, dass tagsüber die Wohnung nur einigermaßen warm wird und ab ca. 22 Uhr wird es richtig warm, so dass die Mieter die Heizkörper runter drehen müssen.
Meine Wartungsfirma konnte kein Problem feststellen und auch der Junkers Werkskundendienst konnte kein Problem feststellen.
Wenn man auf manuellen Betrieb umstellt, ist das Problem verschwunden. Das ist aber nicht Sinn der Sache, da hier ja unnötig Gas verheizt wird.

Geprüft wurde:
- Uhrzeit
- Außenfühler
- Kreislaufzeiten

Der Techniker vermutet einen defekt an der Steuerung. Ich möchte die Anlage eigentlich noch 2 Jahre in Betrieb lassen und danach wenn sich der Markt etwas beruhigt hat auf Wärmepumpe oder Gasbrennwert oder... wechseln.

Habt ihr eine Idee was das sein könnte, bzw. was ich naschauen kann? Ich hab überlegt mal Spaßeshalber die Uhrzeit um 12h zu verschieben... Aber das hätte dann auch Auswirkung auf die Warmwasseraufbereitung, mit der aber alles in Ordnung ist. (Speicher hat konstant 60°)

Mir ist heute aufgefallen, dass das Symbol für den Brenner immer aufleuchtet auch wenn kein Brenner läuft (im Automatik Modus)
Ist hier eher das Schaltfeld defekt oder die Hauptplatine? Falls ich mal Glück habe und eins davon noch gebraucht bekomme...
 

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Dr Schorni

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Einstelltemperaturen für Tag und Nacht vertauscht? Oder diese Werte einfach mal umgedreht programmieren.
An sich hat der WW Speicher eigene Zeitprogrammierung.
Mir ist heute aufgefallen, dass das Symbol für den Brenner immer aufleuchtet auch wenn kein Brenner läuft (im Automatik Modus)
Dann besteht IMMER eine Wärmeanforderung.
 

danreg

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Einstelltemperaturen für Tag und Nacht vertauscht? Oder diese Werte einfach mal umgedreht programmieren.
An sich hat der WW Speicher eigene Zeitprogrammierung.

Dann besteht IMMER eine Wärmeanforderung.
Ich kenn mich mit den Schaltungen einer Heizung nicht aus, aber was sind könnten die Ursachen dafür sein? Falsche Einstellung? Defekter Sensor?
 
Andreas1956

Andreas1956

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Auf den beiden Fotos erkenne ich KEINEN Auto-Betriebsmodus. Vielmehr wird angezeigt: Brenner(-anforderung) und WW-Bereitung. Drücke mal auf die gelbe Taste mit der Aufschrift "AUTO" und schaue, ob sich an der Displayanzeige etwas ändert. Unten muß auf jeden Fall das Wort AUTO stehen, sonst läuft er NICHT im AUTO-Modus.
 

danreg

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Auf den beiden Fotos erkenne ich KEINEN Auto-Betriebsmodus. Vielmehr wird angezeigt: Brenner(-anforderung) und WW-Bereitung. Drücke mal auf die gelbe Taste mit der Aufschrift "AUTO" und schaue, ob sich an der Displayanzeige etwas ändert. Unten muß auf jeden Fall das Wort AUTO stehen, sonst läuft er NICHT im AUTO-Modus.
Bist du sicher, dass da Auto stehen muss? Bei mir ist der schwarze Pfeil im Display der auf Auto zeigt. Wenn ich Auto drücke, ändert sich nichts.
 
Andreas1956

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Bist du sicher, dass da Auto stehen muss? Bei mir ist der schwarze Pfeil im Display der auf Auto zeigt. Wenn ich Auto drücke, ändert sich nichts.
Okay, dann ist bei Dir wohl keine Fernbedienung angeschlossen, dann genügt der schwarze Pfeil der auf AUTO zeigt.

Das Problem ist das angezeigte Symbol für die WW-Bereitung, solange das dort angezeigt wird, heizt der Kessel natürlich nicht den Heizkreis. Hier müssen wir ansetzen.

Drücke man so oft auf die obere linke graue Taste rechts vom Display, bis im Display MESSUNGEN steht. Dann auf der grauen Taste rechts davon so oft, bis die WW-Temperatur angezeigt wird, die gerade besteht. Den Wert schreibe bitte mal hier rein.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Okay, also die TAC des Kessels geht von der selben Temperatur aus wie der Speicher sie hat. Wenn nun als Sollwert beim WW 60°C programmiert sind, liegen die 56°C (gemessen) darunter. Es kann dann durchaus passieren, daß der Heizkessel gerade in der WW-Bereitung unterwegs ist. In dieser sind normalerweise die Heizkreise abgeschaltet (Einstellung "WW allein"), es sei denn es wurde in der TAC programmiert "WW+Heizung".

Bei WW allein schaltet sich der Brenner zwischendurch immer wieder eine Weile ab, da er mehr Hitze erzeugt als der WW-Speicher abnehmen kann. Damit der Heizkessel nicht überkocht, schaltet der Brenner bei einer bestimmten Kesseltemperatur (meist so um die 80°C) immer ab, sinkt diese wieder, springt der Brenner wieder an. Das Symbol Wasserhahn bleibt dann die ganze Zeit im Display stehen, egal ob der Brenner gerade brennt oder pausiert. Erst wenn das WW so erhitzt ist, daß die WW-Bereitung beendet wird, das müßte hier bei spätestens 65°C WW-Temperatur der Fall sein, geht das Symbol Wasserhahn aus und der Kessel sollte wieder die Heizkreise versorgen.

Beobachte mal den Verlauf der WW-Temperatur am Speicher, ob diese überhaupt mal bis auf 62 bis 65°C rauf geht und wie schnell dann wieder runter. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie schnell eine einmal erreichte WW-Temperatur wieder sinkt und erneut die WW-Bereitung aktiviert. So eine größere WW-Abnahme (Duschen, Baden usw.), oder ein WW-Speicher der "zu" ist und durch Ablagerungen in größerem Umfang nicht mehr viel Wasser faßt, das entsprechend schnell wieder verbraucht ist. Auch in einem kühlen Aufstellraum verliert ein solcher Speicher seine Wärme schneller, ebenso durch eine Zirkulationspumpe, insbesondere in Verbindung mit schlecht wärmegedämmten Leitungen.

Wonach es angesichts der angezeigten 56°C nicht aussieht ist eine defekte Speicherladepumpe, denn immerhin hat der Speicher noch einigermaßen Temperatur, wird also erwärmt. Die Frage ist, wie lange er dafür braucht. Bei meinem Heizkessel dauert die WW-Bereitung immer so 5 bis 8 min, wenn man währenddessen nicht weiter massiv WW zapft.
 

danreg

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Ich werde da demnächst mal drauf achten. Über 60 grad hat er auf jedenfall regelmäßig. Dann müsste er ja die WW Aufbereitung beenden, was er aber scheinbar nicht macht.

2 Optionen kommen mir in den Sinn.
1)
Was hat es für Nachteile wenn ich die WW Vorrangschaltung deaktiviere? Also wie du gesagt hast dass er nicht in WW alleine läuft. Schafft
der Brenner nicht beides zu bedienen?
2)
Sind vll die Ober und Untergrenzen für die WW Aufbereitung falsch oder gibt es andere Parameter an denen man justieren kann bzw überprüfen kann? (ich hab die Anleitung nicht ganz durch und grad nicht hier)
Also falls es kein Defekt ist, müssten ja Parameter möglich sein.
die Frage ist warum er halt dann ab ca 22:30 die Heizung bedient und tagsüber nicht.

Edit : ich hatte letztes Jahr noch den Junkers Werksdienst da und er hatte die Heizung auf Handbetrieb gestellt (Schalter auf Schornsteinfeger Modus)
damit sind jetzt alle durch den Winter gekommen. Vermutlich wird die Gas Rechnung höher ausfallen.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Er heizt den Speicher ein paar Grad höher auf als den Sollwert und springt mit der WW-Bereitung auch nicht sofort an, wenn der Speicher ein oder zwei Zehntel Grad unter dem Sollwert liegt. Sonst würde das Ding ja nahezu ständig in der WW-Bereitung stecken.

Würde man anstelle "WW allein" WW+Heizung einstellen, werden während der Zeit der Speicheraufladung auch die Heizkörper mit 70 bis 80°C heißem Wasser versorgt. Das ist wenig sinnvoll, da die Verteilverluste steigen und obendrein die Aufladung des WW-Speichers länger dauern dürfte. Ich sehe da keinen Nutzen, sondern nur Nachteile. 24 kW Leistung sind zwar eine Hausnummer, aber ich kann nicht beurteilen welche zu beheizende Fläche bei welchem Wärmedämmstandard und welchen Wärmewünschen dieser Kesselleistung gegenüber stehen. Die Heizlast des Objekts ist mir unbekannt.

Für das WW gibt man nur einen Sollwert vor, zum Beispiel 55 oder 60°C. Der Kessel heizt den Speicher nach, wenn er ein paar Grad unter den Sollwert rutscht und heizt dann gleich ein paar Grad mehr als den Sollwert. Man könnte vereinfacht sagen, der Sollwert ist ungefähr das Mittel der möglichen Temperaturen im Speicher.

die Frage ist warum er halt dann ab ca 22:30 die Heizung bedient und tagsüber nicht.
Ab 22.30 Uhr ist die Zeit der Nachtabsenkung oder Nachtabschaltung eingestellt, denkbar wäre, daß paradoxerweise tags eine geringere Raumsolltemperatur programmiert wurde, als nachts in der Absenkung. Technisch machbar wäre es, da tags weniger vorzugeben als nachts. Oder die Mieter verbrauchen derart viel WW, daß der Kessel tagsüber immer wieder damit beschäftigt ist, dieses zu erwärmen. Welche Temperaturen programmiert sind, kannst Du auslesen. Die obere grüne Taste links vom Display drücken und Du siehst welche Solltemp tags eingestellt ist. Die mittlere Grüne Taste drücken und Du siehst was für die Nacht eingestellt ist. Aber nicht wundern, die angezeigten Temperaturen entsprechen nicht unbedingt den in echt in den Räumen herrschenden Temperaturen, vor allem dann nicht, wenn kein Raumtemperaturfühler überhaupt Meßwerte dazu liefert. So können durchaus 28,0°C Sollwert angezeigt werden, auch wenn das gerade reicht, um 21,3°C in den Räumen zu erzielen.

Vermutlich wird die Gas Rechnung höher ausfallen.
Ohje, was für ein Wahnsinn. Mit dieser Einstellung ist die außentemperatur- und heizungskennliniengesteuerte Regelung außer Betrieb gesetzt, aus dem Niedertemperaturheizkessel wurde so ein Konstanttemperaturheizkessel mit wesentlich höherem Verbrauch. Er heizt so bis das Kesselthermostat ihn abwürgt, um ein Überhitzen/Überkochen zu vermeiden. Der Kessel dürfte je nach Einstellung des Thermostats auf diese Weise durchschnittlich mit etwa 75°C oder mehr betrieben worden sein, selbst wenn 45°C für die Beheizung der Räume gereicht hätten. Der Gasverbrauch wird wohl um einen mittleren zweistelligen Prozentsatz höher liegen, als im Normalbetrieb. Aber Gas kostet ja nix und auf das Klima ist auch geschissen, so muß der Werkskundendienst da wohl gedacht haben.
 

danreg

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Erstmal vielen Dank für die ganze ausführliche Erklärung! Das hilft mir auch mich besser in das Thema reinzudenken.

Bin allerdings erst Samstag wieder vor Ort.
Was kann ich außer die beiden Solltemperaturen noch prüfen? Ich vermute dass das zu einfach ist und vom Kundendienst geprüft wurde.
Ich schalte dann erstmal wieder in die automatik und schaue welche Temp das WW hat und wie lang er braucht bis er über 60 kommt.

Ich schau mal auf was das hier eingestellt ist:
Einstellung Speicher-Ladepumpennachlauf
 
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Andreas1956

Andreas1956

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Kontrolliere und notiere zur Sicherheit mal folgende Sachen:

- Sollwert Tag (obere grüne Taste drücken)
- Sollwert Nacht (mittlere grüne Taste drücken)
- Sollwert WW (untere grüne Taste drücken)

Ist ein Raumfühler installiert ("Fernbediengerät" in einem der Zimmer)?

Wenn WW gemacht wird (Umwälzpumpe Speicher läuft + Symbol Wasserhahn unten im Display sichtbar: Bis zu welcher Speichertemperatur heizt der WW-Speicher hoch, ehe das Symbol Wasserhahn ausschaltet und die Heizkörper wieder versorgt werden?

In der TAC gibt es eine versenkte Taste neben dem Schieber für den Schornsteinfegermodus (kleines Loch). Drücke da mal kurz mit der Spitze eines Kugelschreibers drauf, das Display wechselt dann seine Anzeige und Du bist in der sogenannten Fachmannebene. In dieser kannst Du Dich mit den grauen Tasten rechts vom Display vorblättern bis zur Einstellung für die WW-Bereitung und gucken, ob dort "WW allein" steht. Falls nicht, drücke die mit + beschriftete Taste so oft, bis WW allein dort steht. Durch einige Zeit Nichtstun ("Beamtenmodus") kehrt die Regelung dann zur normalen Anzeige zurück. Schneller geht es durch einmaligen Druck auf die Taste "Auto".

Bei Deinem Heizkessel müßte die Umwälzpumpe mit im Kesselgehäuse verbaut sein, richtig?

Wurde diese schon mal erneuert? Auf welcher der Stufen ist sie eingestellt (1, 2 oder 3)? Falls sie auf kleinster Stufe (1) steht, könntest Du sie mal auf 2 umschalten, vielleicht reicht einfach die Förderleistung in der bisher eingestellten Stufe nicht aus.

Kontrolliere auch, wieviel Wasserdruck das Manometer anzeigt. Notiere auch diesen Wert. Wie groß ist der Höhenunterschied in Metern zwischen dem Fußboden des Heizungsraumes und dem höchsten Heizkörper im Haus (Oberkante dieses Heizkörpers)?
 

danreg

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@Andreas1956:
So heute mal die Daten gecheckt.
Sieht eig alles vernünftig aus.

Temp Tag 21°
Temp Nacht 12°
Temp. WW 60°

Kein Raumfühler installiert.
Das Symbol Wasserhahn schaltet nicht mehr aus, zumindest nicht tagsüber. Ab ca 22:30 bollert die Heizung dann los.

"WW allein" hab ich vergessen zu schauen, hole ich nach.

Ob die Pumpe im Kessel ist, kann ich nicht sagen :/ Da kenne ich mich zu wenig aus. Wenn ich wüsste wo die ist und wo ich die umschalten kann, kann ich da mal nachschauen.
Ob die schonmal getauscht wurde, kann ich nicht sagen, nicht seitdem ich Eigentümer bin (2 Jahre)

Wasserdruck ist 2,4 und passt auch zum Haus, hatte ich mal ausgerechnet und wurde auch vom Sani abgenickt.

Ich bin echt ratlos und will das Ding grad nur noch rauswerfen... Heiß kann sie ja, aber halt nicht mehr effizient in der Automatik :(
 
Andreas1956

Andreas1956

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Damit würde ich in der Konfiguration ohne Raumfühler bei ordnungsgemäßer Steilheit der Heizkurve erwarten, daß es im Haus eher zu kalt bleibt. Allerdings hängt die Kiste nach Deiner Schilderung den ganzen Tag über in der WW-Bereitung, bemerkenswerterweise aber ohne daß dann die Speichertemperatur zu hoch ausfällt. Wenn der Heizkessel tagsüber permanent in der WW-Bereitung ist, läuft in dieser Zeit die Pumpe für den Heizkreis nicht. Die Folge: Die Heizkörper bleiben kalt.

Diese Pumpe bekommt in dieser Zeit von der Kesselregelung keinen Strom, sie kann also dann nicht laufen, selbst wenn sie in Ordnung ist. Sie befindet sich übrigens auf der linken Kesselseite im Kesselgehäuse mit eingebaut. Sehen kannst Du sie, indem Du von hinten links bei den schwarzen Rohren in das Kesselgehäuse schaust. Die Pumpe dürfte - wenn noch das Original - ein rotes Gehäuse haben.

Außerhalb des Heizkesselgehäuses gibt es eine weitere Pumpe, eingebaut in das Vorlaufrohr zum WW-Speicher. Diese müßte laufen, während im Display des Heizkessels das Symbol Wasserhahn angezeigt wird. Sollte sie dann nicht laufen, ist sie festgefressen oder kaputt. Diesen Punkt sollte der Handwerker hier zuerst prüfen. Ist es sicher, daß diese Pumpe läuft, würde ich ausgehend von den übrigen Daten auf einen Defekt der Elektronikregelung im Heizkessel tippen. Bei dem genannten Kesselmodell ist es diesbezüglich sehr übersichtlich, denn er hat nur zwei Platinen die in Frage kommen. Die längliche mit dem Display, und die größere Hauptplatine, die im Schaltkasten des Heizkessels aufrecht stehend verbaut ist und auf der unter anderem die ICs und Relais sitzen, die für die Schaltung der Pumpen zuständig sind. Noch sind diese Platinen einzeln erhältlich, die genaue Teilenummer steht auf den Platinen. Die mit dem Display hat einen weißen Papieraufkleber am Rand, auf dem sowohl die Junkers Teilenummer beginnend mit 8 729 010 ... steht, als auch eine Bezeichnung die mit DD (für DeDietrich) und 8805 .... beginnt. Bei der Hauptplatine findest Du wahrscheinlich nur die auf der Platine selbst aufgedruckte DeDietrich-Bezeichung, nach der man aber das passende Modell bestimmen kann.

So von meinem Bauchgefühl her würde ich sagen, wenn es nicht die Speicherladepumpe ist, dann wahrscheinlich die längliche Platine mit dem Display, vorausgesetzt das Symbol Wasserhahn steht dort wirklich stundenlang drauf und die Speicherladepumpe ist intakt.
Junkers Suprastar.jpg
 

danreg

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@Andreas1956 wie immer vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir wirklich sehr. Der Sani hatte damals auch auf eine der beiden Platinen getippt, hat aber gemeint dass es die nicht mehr neu gibt und gebraucht müsste ich selber einbauen und programmieren.
Ich bin allerdings daran gescheitert den Kasten aufzubekommen, um die Platine und die Bezeichnung zu finden. Es sieht aus als müsste man es nach vorne aufklappen können, aber entweder ich war zu zaghaft oder man muss noch irgendwas abschrauben?
 
Andreas1956

Andreas1956

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Um an die Platinen zu gelangen, machst Du zuerst den Heizkessel stromlos (Sicherung ausschalten).

Dann entfernst Du vorn die große Blechklappe die unten die Schlitze hat. Danach geht es an den Deckel, dieser ist von hinten links und rechts mit je einer Kreuzschlitzschraube befestigt. Wenn diese Schrauben raus sind, läßt sich der Deckel ein Stück nach hinten schieben und abnehmen.

Dadurch liegen jetzt zwei weitere Kreuzschlitzschrauben an der oberen Kante des schrägen Gehäuseteils frei, in das die Bedieneinheit (TAC) eingebaut ist. Diese entfernst Du ebenfalls. Anschließend läßt sich das schräge Teil nach vorn aufklappen, unten hat es nämlich Scharniere. Du hast dann freien Blick auf die Rückseite des Bedienteils und an der Kante des schwarzen Kunststoffrahmens davon müßte ein weißer Papieraufkleber sein, auf dem die Ersatzteilnummer der TAC steht. Vermutlich steht dort 8 729 010 713, alternativ 8805-5150.

Um an die aufrecht im Schaltkasten verbaute Hauptplatine zu gelangen, brauchst Du jetzt nur noch ein weiß lackiertes Blech entfernen, auf dem der Klemmplan aufgeklebt ist. Es handelt sich oben links und rechts um je eine Kreuzschlitzschraube, die eine Art Blechriegel halten. Diese so weit lockern, daß Du die Blechriegel lösen kannst. Unten bei den Scharnieren gibt es zwei weitere Kreuzschlitzschrauben, bei denen es meist auch genügt, sie lediglich zu lockern, da sie nicht durch Bohrungen führen, sondern das Blech besitzt dort zwei Schlitze, wodurch man das lockere Blech dann aushängen und herausnehmen kann. Ist etwas fummelig, aber kein Problem.

Auf der Hauptplatine ist irgendwo zur Mitte hin ein weißer Aufkleber, auf dem die Versionsnummer steht. Die Nummer lautet wahrscheinlich 8805-5158. Zu einer TAC mit der Ersatzteilnummer 8 729 010 713 gehört die Hauptplatine 8 729 010 712. Manchmal ist hinten noch eine 0 angehängt.

Wenn es nicht an der Speicherladepumpe liegt und wir bei den Platinen landen, würde ich es zunächst nur mit dem Austausch der TAC versuchen. An deren Ersatzteilnummer kommst Du auch am leichtesten heran. Sollte es sich tatsächlich um die 8 729 010 713 handeln, ist es nicht nötig die Hauptplatine zum Lesen des Aufklebers freizulegen, denn dann ist das auf jeden Fall eine Platine 8805-5158 mit der Ersatzteilnummer 8 729 010 712.

Erst wenn die neue TAC keine Änderung bewirken sollte, würde ich mit der Hauptplatine anfangen. Der Austausch der TAC ist sehr einfach, wenn Du das Gehäuse des Heizkessels wie beschrieben schon geöffnet hast. Der schwarze Kunststoffrahmen der TAC ist an den Rändern in das Blech nur eingerastet, wenn man da die Plastikzungen etwas reindrückt, kann man die TAC entnehmen. Von der TAC führt ein graues Flachbandkabel zur Hauptplatine, dieses hat an beiden Enden je einen schwarzen Pfostenstecker. Ich empfehle den auf der Hauptplatine zu trennen, indem man dort die beiden Hebelchen an den Schmalseiten auseinander drückt und den Stecker von der Hauptplatine abzieht. Die neue TAC hat ein frisches Flachbandkabel dran. Baue sie in das Blech und verbinde den Pfostenstecker mit der Hauptplatine. Darauf achten, daß dort die beiden Hebelchen den Stecker wieder arretieren.

Nun kannst Du zu Testzwecken den schrägen Deckel mit der TAC erstmal einfach zuklappen und den Strom wieder anschalten. Nach kurzem Boot sollte dann die Heizung in Betrieb gehen und Du kannst schon gucken, ob das Wasserhahnsymbol immer noch ständig angezeigt wird oder nicht. Geht es weg bzw. ist erst gar nicht da, dürfte der Fehler behoben sein. Dann lag es an der TAC.

Eine neue TAC ist ab Hersteller schon mit Standardwerten programmiert, so daß die Heizung ohne Weiteres erst einmal laufen müßte. Gleichwohl solltest Du anschließend natürlich die bisherigen Einstellungen programmieren, die Du vor dem Ausbau der alten TAC noch aus dieser auslesen und Dir notieren kannst. Wichtig sind vor allem Heizzeiten und die Zeit der WW-Bereitstellung, die Steilheit der Heizkurve, die Mindestlaufzeit des Brenners (möglich: 1 bis 4 min), Sollwerte Raumtemperatur tags, nachts und WW, Korrekturfaktor für Außentemperaturfühler ("Kalibrierung"), Abschaltwert für Sommerbetrieb (nur WW aber nicht heizen). Es geht einfach schneller das sich vorher aus der alten Programmierung zu notieren, als alles neu zu ermitteln ob es paßt. Einige der genannten Werte siehst Du nur in der Fachmannebene (Zugang über die versenkte Taste).

Wenn Du hier die ermittelte Nummer Deiner TAC reinschreibst, gucke ich gern mal, ob es die noch neu gibt. Es gab auch eine frühere Version, die man wahrscheinlich wirklich nicht mehr neu bekommt. In diesem Falle müßte man dann beide Platinen auf die neue Version umrüsten, dann geht es. Der Kessel wäre damit auf jeden Fall voll betriebsfähig. Es gibt zwar oft auch solche Platinen gebraucht, das aber oft zu Preisen, daß man beinahe gleich neue Platinen kaufen kann und nicht das Risiko hat, daß die auch nur ne Macke haben.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Hier mal ein Foto eines offenen Schaltkastens eines Suprastar. Hinten aufrecht stehend die Hauptplatine und nach vorn führend das graue Flachbandkabel zur TAC.
Junkers Schaltkasten.jpg
 
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