Eine zeitnahe Anschaffung einer neuen und andersartigen Heizung ist in aller Regel derzeit unrealistisch, da weder Handwerker noch Material vor dem kommenden Winter zur Verfügung stehen. Daher ist mein Rat ganz klar, erst einmal die Füße stillzuhalten, bis sich der Pulverdampf gelichtet hat und wir klarer sehen, auf welche Heizungen wir überhaupt noch setzen können. Praktisch jede Heizungsart ist derzeit mit Risiken behaftet, Ölheizungen sind als Neuinstallationen politisch nicht mehr gewollt, Gasheizungen sehen derzeit einer ungewissen Versorgungssicherheit entgegen, Gleiches gilt für Holzpelletheizungen.
Auf den ersten Blick erscheint da eine Wärmepumpenheizung als Mittel der Wahl, jedoch steht auch die Verfügbarkeit von Strom in solchen Größenordnungen in den Sternen. Erneuerbare Energien lassen sich nicht derart schnell zubauen, daß man in den nächsten drei vier Jahren von einer zuverlässigen Heizmöglichkeit ausgehen könnte. Der Netzausbau hinkt erheblich hinterher und die Planung und Errichtung neuer WEA beansprucht mindestens drei Jahre, sofern keine Anlieger dagegen klagen.
Selbst wenn diese Probleme nicht bestehen würden, verlangen Wärmepumpenheizungen Investitionen in einem Maße, das Durchschnittsbürger kaum aufbringen können. Die grassierende Inflation verarmt sukzessive jetzt auch die Mittelschicht, es ist völlig unklar, wie solche Menschen dann noch in der Lage sein sollten, in neue Heizungen und die energetische Ertüchtigung ihrer Immobilien große Beträge zu investieren. Die Amortisation von solchen Investitionen findet - wenn überhaupt - oft erst nach 15 bis 20 Jahren statt, so sie überhaupt gelingt.
Die Bürger können, anders als der Staat, jeden Euro leider nur einmal ausgeben. Der Staat tut jedoch das seine dazu, über CO2-Bepreisung und allerlei willkürliche Steuern und Abgaben auf Energie den Bürgern dasjenige Geld aus den Taschen zu ziehen, das er in die Modernisierung des Bestands investiert sehen möchte. Logisch ist das nicht.