Starke Schwankung bei der Vorlauftemperatur

Diskutiere Starke Schwankung bei der Vorlauftemperatur im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, seit Mitte Oktober betreibe ich einen Pelletheizkessel mit 750l-Pufferspeicher und Solarunterstützung. Seit einiger Zeit fällt...

Jossie

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Hallo zusammen,

seit Mitte Oktober betreibe ich einen Pelletheizkessel mit 750l-Pufferspeicher und Solarunterstützung. Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass die Vorlauftemperatur des Heizkreises stark von dem anhand der Außentemperatur berechneten Wert abweicht. Die Ablagen betragen bis zu +/- 5° - 6°, d.h. Schwankungsbreite 10° - 12°! Damit ist die Heizungskurve bzw. die Regelung über den Außenthermostaten ja fast überflüssig, oder sehe ich das falsch? Geht das denn nicht genauer? Da der Mischer heißes Wasser aus dem Puffer mit kühlem Wasser aus dem Rücklauf so vermischen soll, dass die Solltemperatur im Vorlauf eingehalten wird, hätte ich erwartet, dass die Solltemperatur (fast) instantan und exakt eingehalten wird. Ist so ein Mischer grundsätzlich nicht in der Lage, den Wert besser einzupendeln oder ist gar der Mischer defekt?

Für Hinweise auf die allgemein üblichen Werte bin ich sehr dankbar.

Mit den besten Grüßen

Hermann-Josef
 

Elektroniker56

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Der Mischer ist nur das "Stellglied". Dieses Stellglied ist also das letzte Glied in der Kette. Sinngemäß ist ein Mischer nur ein Befehlsempfänger der das auszuführen hat was die Chefebene beauftragt hatte.

In seltenen Fällen hat ein Mischer eine Überwachungsfunktion im Sinne eines Feedback -Rückinformation-, es ist sehr oft nur Befehlsemfpänger.

Da keinerlei Informationen vorliegen welche Heizung hier zu betrachten ist, kann nicht erkannt werden ob die Chefebene sich das Ergebnis seines vorherigen Auftrages anschaut und eventuell korrigiert.
Falls die Chefebene rückinfo erhält und benutzt, sollte das geschickt gemacht werden, damit sich alle beteiligten nicht die meiste Zeit mit Korrekturen beschäftigen muss.

Ich versuchte dies mal ohne Fachausdrücke zu vermitteln.
Ob deine Anlage sich ähnlich verhält wie hier beschrieben, oder es andere Gründe dafür gibt, können dir die Kundendienstler sagen, wenn du denen erzählst welche Heizung das genau ist.
 

Jossie

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Hallo, herzlichen Dank für die Rückmeldung.

Zunächst geht es mir um die prinzipielle Funktionsweise / Genauigkeit, ohne Rücksicht auf die Produktmarke.

Die Steuerung kennt die Solltemperatur des Vorlaufs anhand des Außentemperaturfühlers und der Heizungskurve. Oberhalb des Vorlaufmischers ist ein Temperaturfühler, der die Ist-Temperatur des Vorlaufs misst und von der Steuerung abgefragt wird. Dort sehe ich neben der Soll- auch die Ist-Temperatur und bemerke die erwähnten Schwankungen. Der Mischer wird von der Steuerung angesprochen, was ich höre (Knarren des Mischers) und an der Steuerung auch sehe (+ bzw. - Zeichen im Display): Bei Ist > Soll wird der Mischer zurückgeregelt, bei Soll > Ist wird weiter aufgemacht. Er hat also keine Steuerungsfunktion sondern macht das, was ihm die Steuerung sagt. Er regelt natürlich auch nicht ständig, sondern bei größeren Diskrepanzen alle halbe Minute, bei kleineren alle 2 Minuten. Das sehe ich ja ein. Mein Eindruck ist, dass zwar die Steuerung dem Mischer die korrekten Signale gibt. Wenn dieser aber z.B. zeitweise klemmt, könnte ich mir vorstellen, dass das beobachtete Verhalten eintritt.

Mich wundert die große Toleranz von +/- 5°, denn nach dieser Logik / Mimik sollte es doch genauer gehen. Daher frage ich hier nach Erfahrungswerte anderer Anlagen. Unsere alte Ölheizung hatte nicht derartig große Schwankungen in der Vorlauftemperatur.

Beste Grüße

Hermann-Josef
 
Hausdoc

Hausdoc

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Das können mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Stimmt die Laufzeit des Mischers mit dem in der Regelung hintelegten Wert?
Welchen KVs Wert hat der Mischer. Wieviel beheitzte Wohnfläche?
 

Jossie

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Danke für die Rückmeldung,

soweit ich das beurteilen kann, steht die Anzeige der +/- Symbole so lange, wie ich den Mischer knarren höre -- meist um 1 Sekunde oder weniger, selten länger (120s/90°).

Der Kvs-Wert ist nach dem Aufdruck 8.0 (ESBE ARA 661).

Beheizte Wohnfläche: Gut beheizt werden momentan etwa 65 m^2, das Obergeschoss ist nur leicht überschlagen. Wohnfläche insgesamt 165 m^2.

Beste Grüße

Hermann-Josef
 

Jossie

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Hallo Hausdoc,

inzwischen habe ich auf dem Mischer den Aufdruck für den Kvs-Wert gefunden und oben nachgetragen.

Hermann-Josef
 

Cologne

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Hallo Jossie!

Es gibt Regler, an denen kann man parametrieren, ab welcher Soll/Ist-Wert-Abweichung eine Korrektur dieses Wertes stattfinden soll. Kann sein, dass dein Regler erst dann wieder eingreift, wenn dieser Wert ca. 5°C über- oder unterschritten wird. Man will damit ein zu häufiges Takten des Stellgliedes verhindern. Bei vielen Heizungsanlagen ist es auch nicht von allzu großer Wichtigkeit, die Vorlauftemperatur auf´s Grad genau einzuhalten. So lange sich diese Schwingungen im Rahmen halten und kein Aufschaukeln stattfindet, werden sie kompensiert und haben kaum Einfluss auf den Heizkomfort oder den Energieverbrauch. Schau dir die Beschreibung deines Reglers an, ob du dazu was findest.

Aber es gibt natürlich noch andere Faktoren die Entscheidend sind für dieses Verhalten. Wie Hausdoc schon andeutete, wird sehr gerne bei der Dimensionierung des Mischventils geschludert. Wenn dieses z.B. zu groß gewählt wurde, was man auch hin und wieder antrifft (nach dem Motto:"bauen wir einfach ein Zölliges ein, das passt gut zum Anschluss der Pumpe"), kannst du gar nichts machen, außer ein kleineres Ventil einbauen lassen. Dann muss natürlich der Fachmann ran und erst mal Berechnungen anstellen um die Größe des Ventils fest zu legen. Möglich ist aber auch, dass der Volumenstrom nicht stimmt, weil kein hydr. Abgleich gemacht wurde. Es gibt also viele Ursachen für dieses Phänomen.


L.G.
 

Jossie

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Danke für die Informationen.

Ich denke halt, wenn man schon den Aufwand mit der Heizkurve macht (steuert die Vorlauftemperatur bei uns zwischen 38° und 52° für Außentemperatur = +20° und =-20°), dann sollten die Schwankungen in der Vorlauftemperatur nicht in der Größenordnung liegen, die die Heizungskurve insgesamt ausschöpft. Sonst könnte ich mir die ja sparen. Zugegeben nicht ganz, da die Ablagen vor allem beim Pufferladen auftreten. Da dauert es dann länger als eine halbe Stunde bis z.B. die 51° auf die gewollten 43° heruntergeregelt sind. Das finde ich halt schon echt lang.

Beste Grüße

Hermann-Josef
 
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