Solarthermie ständig undicht

Diskutiere Solarthermie ständig undicht im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Moin Moin, kurz vor der Verzweiflung, wende ich mich nun an richtiges Fachpersonal! Nachdem wir vor 3 Jahren ein Haus mit bereits installierten...

Boltzmann

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Moin Moin,

kurz vor der Verzweiflung, wende ich mich nun an richtiges Fachpersonal!

Nachdem wir vor 3 Jahren ein Haus mit bereits installierten Solarthermie-Kollektoren übernahmen, hatten wir bis jetzt keine wirkliche Freude daran.

Im ersten Jahr wurde ein poröser Dichtring an einem Kollektor entdeckt.
Dieser wurde getauscht und daraufhin wurde die Rest-Flüssigkeit abgelassen und neu gefüllt.

2 Jahre später dann das gleiche Problem...Luft im Kreislauf.
Flüssigkeit wurde abgelassen und neu gefüllt.
Auf Nachfrage meinerseits, was denn die Ursache sei, bekam ich nur die Antwort, dass man das öfter mal machen sollte.

Naja wenn das so ist.

Ich hätte ja noch nichtmal ein Problem damit gehabt, wenn nicht jetzt (im dritten Jahr) wieder Luft im Kreislauf wäre.

Ja wie, soll ich nun jedes Jahr neu füllen?
Hatte mal irgendwo gelesen, dass man das nur alle 4-5 Jahre tun sollte?

Kann mir jemand helfen und einen vernünftigen Rat geben?

Ich befürchte ja, dass ein weiterer Dichtgummi getauscht werden müsste.
Aber wie findet man den Fehler?
Mit Wasser befüllen und dann schauen, wo es tropft?

Oder kann eventuell dieses Ausgleichsgefäß oder das Vorschaltgefäß undicht werden?

Wichtig für Euch wäre vielleicht noch der Kollektor-Typ:

AMK OPC 15
AMK OPC 10

Herzlichen Dank für jeden nützlichen Hinweis!
Boltzmann
 
tricotrac

tricotrac

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Im ersten Jahr wurde ein poröser Dichtring an einem Kollektor entdeckt.
Warum wurden nicht gleich in allen Verbindungen die Dichtringe erneuert ? Der Aufwand wäre nur unwesentlich mehr gewesen.

Oder kann eventuell dieses Ausgleichsgefäß oder das Vorschaltgefäß undicht werden?
Das Vorschaltgefäß (VSG) würde nur undicht werden, wenn es durchrostet. Das ist wie ein offener Eimer ohne Boden zu betrachten. Das soll heißes Solarmedium zur Abkühlung aufnehmen und so verhindern, das die Gummimembran im MAG durch die hohe Temperatur beschädigt wird.
Das solare Membranausdehnungsgefäß (MAG) unterliegt auch einer Alterung und die richtige Einstellung sowie die Größe des MAG müssen zur Solaranlage passen.
 

Willi_H

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Hallo,
wie tricotrac schon geschrieben hat, könnte bei einem defektem MAG das Füllgas (Stickstoff?) in das Wärmeträgermedium kommen.
Das sollte aber auch dann durch Druckabfall der Anlage auffallen. Die Anlage "bläst" dann auch Flüssigkeit ab, wenn die Anlage einmal in Stagnation geht und Medium in das MAG drücken will und dieses aber Gasvolumen verloren hat und der Druck dadurch zu hoch wird.

Luft kann nur eingezogen werden, wenn die Anlage im kalten Zustand einen zu geringen Systemdruck aufweist. Wenn kein Fertiggemisch neu eingefüllt wird sondern vor Ort gemischt wird, könnte evtl. durch das Mischwasser Sauerstoff eingetragen werden? Zum Anmischen sollte auch nur enthärtetes oder dest. Wasser genommen werden! Kann man die Anlage nicht einfach einmal an höchsten Punkt entlüften?

Geht die Anlage des öfteren in Stagnation und erreicht so hohe Temperaturen im Kollektor? Durch schlechtes Entleerungsverhalten bei Stagnation kann es zu einem schnelleren Altern der Solarflüssigkeit kommen (Cracken der Solarflüssigkeit / Ob dabei Gas entstehen kann, weiß ich nicht.)
Getauscht werden muss die Solarflüssigkeit m.E eigentlich nur, wenn es Abweichungen beim pH-Wert gibt und/oder die Restalkalität zu gering ist und Korrosionsgefahr entsteht. (Braun und stinkend ist ein weiteres Zeichen für einen fälligen Austausch.)

Wasser sollte man testweise nur einfüllen, wenn man anschließend kein Restwasser irgendwo behält und damit ausreichenden Frostschutz behält.
Auch mit der Solarflüssigkeit /Frostschutzmittel kann man doch die die Anlage abdrücken oder?

Meine Anlage (8x Vitosol 100 / 1000 L Puffer + 500 L WW-Speicher) hat nun schon 19 Jahre die gleiche Füllung. Die Anlage geht aber nicht in Stagnation, da ab 90-95 Grad "weggeheizt" wird! Ich sollte jedoch einmal wieder die Restalkalität bestimmen! Auch die MAG's sind noch die damals verbauten...:).

Sonnige Grüße
Willi
 

bendo

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wie tricotrac schon geschrieben hat, könnte bei einem defektem MAG das Füllgas (Stickstoff?) in das Wärmeträgermedium kommen.
Das sollte aber auch dann durch Druckabfall der Anlage auffallen....
Hallo,
Stickstoff würde dann ins Solarmedium kommen, wenn das MAG über die Membran defekt wäre. Ein Druckabfall resultiert daraus zunächst nicht: Stickstoffdruck im MAG und Solarmediumdruck sind während des Betriebs identisch! Der Stickstoff wäre dann irgendwo in der Anlage verteilt, was ziemlich sicher die Zirkulation mittels Solarpumpe unterbinden würde.

...Die Anlage "bläst" dann auch Flüssigkeit ab, wenn die Anlage einmal in Stagnation geht und Medium in das MAG drücken will und dieses aber Gasvolumen verloren hat und der Druck dadurch zu hoch wird....
Soll 1: Die Anlagendimensionen und Verbräuche sind so bemessen, dass die Anlage nicht in Stagnation geht
Soll 2: MAG-Volumen, MAG-Vordruck und Anlagendruck sind so bemessen, dass bei Stagnation das Solarmedium der Menge des Kollektorvolumens vom MAG aufgenommen wird, das Stickstoffpolster zusammen gepresst wird und der Anlagendruck dabei immer noch kleiner dem Ansprechdruck des Sicherheitsventils bleibt.
Über das Sicherheitsventil würde in jedem Fall Solarmedium abgeblasen (es sei denn zufällig befände sich an dieser Stelle ein Stickstoffnest aus dem defekten MAG.

Luft kann nur eingezogen werden, wenn die Anlage im kalten Zustand einen zu geringen Systemdruck aufweist.
Korrekt

Wenn kein Fertiggemisch neu eingefüllt wird sondern vor Ort gemischt wird, könnte evtl. durch das Mischwasser Sauerstoff eingetragen werden? Zum Anmischen sollte auch nur enthärtetes oder dest. Wasser genommen werden! Kann man die Anlage nicht einfach einmal an höchsten Punkt entlüften?
Gas im System, aufgrund Ausgasung der im Wasser gelösten Gase halte ich von untergeordneter Bedeutung :unsure: Die Anlage muss zur Entlüftung nach dem Befüllen ausgiebig gespült/entlüftet werden. Das geschieht über eine geeignete Pumpe mit Vorratsbehälter, in dem enthaltene Luftmengen ausgasen.

Wasser sollte man testweise nur einfüllen, wenn man anschließend kein Restwasser irgendwo behält und damit ausreichenden Frostschutz behält.
Auch mit der Solarflüssigkeit /Frostschutzmittel kann man doch die die Anlage abdrücken oder?
Ja und ja: Wird testweise Wasser eingefüllt, muss sichergestellt sein, dass dieses im Anschluss wieder restlos entfernt ist (gut ausblasen mit Druckluft).

Bezüglich Deines Problems und Deiner Gedanken fehlt mir eine Beschreibung zum MAG, dessen Vordruck, Anlagendruck, wie wurde das alles geprüft und eingestellt? Kann gut sein, dass hier der Hase im Pfeffer liegt...

Gruß, bendo
 
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