Solarthermie oder PV bei vorhadener Gasheizung

Diskutiere Solarthermie oder PV bei vorhadener Gasheizung im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo liebe Forumsmitglieder, ich bin am überlegen, was ich gegen die steigenden Energiepreise (Gas) mit meinem Altbau tun kann. Grunddaten...

Morpheus_q

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin am überlegen, was ich gegen die steigenden Energiepreise (Gas) mit meinem Altbau tun kann.

Grunddaten:
Baujahr: 1960
Dachgeschoss gedämmt
Auswände nicht gedämmt.
Fenster 2 fach isoliert von 1997
Verbrauch ca. 40.000 kwh Gas p.a. (also viel)
Keine Flächenheizung. Fußboden ist nicht gedämmt.
Fassadenfläche ca. 200 qm
Gasbrennwerttherme von 2008
Wohnfläche 240 qm
Gaspreis aktuell 6 Cent/KWh // Preis ab 01.01.23 11 Cent/kwh. Preise danach open-End?

Ich möchte Geld investieren, um die Betriebskosten langfristig zu senken und das Haus zukunftsfähig zu machen.

Ich schwanke zwischen Dämmung ODER Solarthermie. WDVS würde vermutlich locker EUR 30.000 kosten. Solarthermie 10 bis 15K, vermutlich, wenn sowohl die Heizung als auch das Warmwasser unterstützt werden soll.

Langfristig könnte ich mir vorstellen Solar und Wärmepumpe. Hierfür ist natürlich für einen effizienten Betrieb eine Dämmung notwendig. Flächenheizung wäre auch vermutlich gut.

Würdet ihr eher eine Dämmung oder Solarthermie installieren?

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Viele GRüße
 
cephalopod

cephalopod

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Von ST halte ich nicht viel. Bringt für die Heizung im Winter, wo sie benötigt wird, i.d.R. zu wenig Ertrag.
Überlegenswert ist die Warmwasserbereitung mit einer BWWP in Verbindung mit PV. Dafür sollten auch im Winter genüg kW auch bei einer mittelgroßen Anlage ausreichend da sein.

Und mit Solarthermie kannst du auch nicht deinen neuen Tesla laden ;)
 

Morpheus_q

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Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Eine BWWP und PV ist von den Anschaffungskosten vermutlich höher? Außerdem kann ich damit nur das Brauchwasser und nicht die Heizung unterstützen.

ST Anlage kann ich für BW und Heizung nutzen.

Hat jemand Erfahrungen mit ST und kann etwas über Kosten und Erträge erzählen? Auch in Verbindung mit einer älteren BW Gas Therme?

Wie sieht es mit der Fähigkeit einer späteren Einbindung der ST in eine PV/WP Kombination aus?

Vielen Dank

Beste Grüße

Sigi
 
cephalopod

cephalopod

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Eine BWWP und PV ist von den Anschaffungskosten vermutlich höher? Außerdem kann ich damit nur das Brauchwasser und nicht die Heizung unterstützen.
Richtig. Wobei für die ST ggf. ein nicht ganz kleiner Puffer benötigt wird.
Der Aufpreis einer BWWP zur einem WW-Speicher ohne WP ist aber auch nicht soooo gewaltig.
Die Installationskosten sind identisch.
Die PV kann ja auch später kommen.
ST Anlage kann ich für BW und Heizung nutzen.
Aber im Winter eben nicht so effektiv wie eine PV
Und dein E-Auto?
 

Markustoe

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Lies ein wenig quer Beet. ST ist in fast allen Fällen PV mit WP unterlegen.
ST bringt was in der Übergangszeit, im Sommer weisst du nicht wohin mit der Hitze.
 

KarlZei

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Ich schwanke zwischen Dämmung ODER Solarthermie.
Sicherlich wäre die Dämmung vorzuziehen. Die reduziert unabhängig vom Wärmeerzeuger den Wärmebedarf und hilft auch jedem zukünftigen Wärmeerzeuger.

Bei einem so hohen Verbrauch kann Solarthermie durchaus eine lohnenswerte Investition sein, zumal sie noch gefördert wird. Bei gut ausgelegten Systemen mit Heizungs- und Warmwasserunterstützung kann man von einer Ersparnis um ca. 30% ausgehen. Eine ST-Anlage kann sich bei Euch also recht schnell rechnen. Sie braucht zudem nur relativ wenig Platz für die Kollektoren. Und natürlich kann sie mit praktisch jedem zukünftigen Wärmeerzeuger zusammenarbeiten, dabei eine ähnliche Ersparnis bringen und sogar von einer PV-Anlage profitieren.

Bei einer PV-Anlage werden die Investitionskosten höher sein. Allerdings kann die dann eben auch den allgemeinen Strombezug aus dem Netz reduzieren. Hier wäre also auch zu berücksichtigen, was Ihr jährlich so an Strom braucht und wie sich das in Zukunft entwickelt. Und wenn dann mal eine elektrische Wärmepumpe für Heizung/Warmwasser ins Haus kommt, wird man von der PV-Anlage noch zusätzlich profitieren können.

Wie viel Platz steht Euch auf dem Dach und ggf. an anderer Stelle für die ST und/oder PV zur Verfügung?
 

Morpheus_q

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Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die schnellen Antworten.

Wir haben aktuell ca. 100 Quadratmeter in perfekter Süd-/Südostausrichtung.

Da wir aktuell auch noch planen eine Gaube zu bauen und leider keine Gelddruckmaschine im Keller haben, ich aber auch mit dem verfügbaren Geld eine Investition in die Senkung meiner Betriebskosten machen möchte, war mein Gedanke eine ST.

Die ST ist von den Anschaffungskosten vermutlich deutlich geringer als WP plus PV. Auch eine Dämmung mit WDVS bei 200 qm und einem Qm Preis von vermutlich 120 bis 150 Euro pro qm wird sicherlich teurer sein als eine ST.

Wenn ich die ST auch später in meine WP mit PV einbinden kann, dann gebe ich das Geld genauso wie bei der Dämmung nicht umsonst aus, sondern kann es mit jedem zukünftigen Wärmeerzeuger kombinieren.

PV und Wärmepumpe soll kommen, aber die beiden Sachen würden aktuell meine finanzielle Leistungsfähigkeit überfordern.

Eine reine PV würde bei meinem aktuellen Verbrauch von 5000 kwh nicht den gleichen Effekt bringen wie eine ST bei 40.000 kwh.

PV mit Speicher vielleicht 20.000 Euro? ST vielleicht 10-15 k ? Der Preis von Gas entspricht bald 10, vielleicht 15 Cent. Die Differenz zu Strom ist nicht mehr derart groß. Dafür habe ich einen viel höheren Verbrauch an Gas als an Strom bei geringen Anschaffungskosten der ST als eine reine PV oder PV plus WP.

Vielen Dank für euren Input.

Beste Grüße

Sigi
 

KarlZei

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Das ist viel Fläche, wobei die Ausrichtung jetzt nicht sonderlich gut ist.
Bei der PV würde ich bei größeren Anlagen derzeit mit Kosten ab ca. 1.500 Euro je kWp rechnen - ohne Speicher. Auch hier spinnt der Markt.
 

Markustoe

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Im Moment werden viele ST rausgerissen die nur wenige Jahre alt sind...dafür PV installiert
 

Nano

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Im Moment werden viele ST rausgerissen die nur wenige Jahre alt sind...dafür PV installiert
Das halte ich für absoluten Quatsch. Die ST braucht nur relativ wenig Platz und im Gegensatz zur Lösung mit der BWWP stellt die Sonne keine Rechnung.
Den Ausführungen von KarlZei ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Hat sich mal jemand die Mühe gemacht darzustellen, wann PV übers Jahr Leistung bringt, wann Heizung benötigt wird, welchen Beitrag eine WP in Bestandsgebäuden in der kalten Jahreszeit bringen kann und wieviel Strom dafür vom EVU bezogen werden muss ?

Dieser WP-Hype ist meiner Meinung nach von Politik, Industrie und Handwerk getrieben und hat seine Berechtigung nur in energetisch günstigen Häusern bzw im Neubau.
 

Morpheus_q

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Also haltest du für meinen Altbau eine ST für sinnvoll?
 
tricotrac

tricotrac

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Dieser WP-Hype ist meiner Meinung nach von Politik,
. . . . . . getrieben.

Industrie und Handwerk
. . . . . . . hat sich nicht sonderlich dafür interessiert, warum und wofür auch. Bis vor einem Jahr der Regierungswechsel stattfand. Jetzt müssen diese Fachkräfte erst einmal im Umgang damit auch alle geschult werden.
500.000 Wärmepumpen pro Jahr haben sich die "verblendeten Macher" der Ampel auf die Fahne geschrieben. Ich frage mich nur : Wo kommt das ganze benötigte Material dafür her, welche Hersteller schaffen die wahnwitzige Vorgabe in der Produktion um zu setzen und vor allem wo kommen die ganzen Fachkräfte für die Installation her ?
 
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