Sowas sind Allgemeinbasics bei der Inbetriebnahme von Solaranlagen. Das muss man nicht näher beschriben.
Solarstation VMS 30 - Installationsanleitung für den Fachhandwerker Dokument Nr. 0020077764_02 - drei detailierte A4 Seiten über den genauen Befüllvorgang und den Ventilstellungen.
Es wäre schön wenn ich etwas Vergleichbares auch für die VMS 70 erhalten könnte, ist das so abwegig ?
Bezüglich "Fachmann" hier meine Leidensgeschichte:
Ich bin selbst Elektriker, Physiker und erfolgreicher "Selbermacher", nur bei Sanitär-Installationen (also zumindest bei allem was mit Rohrleitungen und Flüssigkeiten zu tun hat) lasse ich normalerweise die Finger weg.
Der alte Installateur meines Vertrauens hat vor einiger Zeit zugesperrt und ist verzogen.
Ich hatte eine 15 Jahre alte Pumpengruppe von Schüco, die, gesteuert von einem Schüco Differenzregler, über 16qm Kollektorfläche und einer Förderhöhe von 9m einen Fröling 1500L geschichteten Hygienespeicher erwärmt.
Die in der Schöco verbaute WILO OEM Pumpe hat vor ein paar Wochen den Dienst aufgegeben, perfekter Zeitpunkt, denn die Kühlflüssigkeit gehörte eh wieder gewechselt.
Nun musste ich einen neuen Installateur suchen und dieser meinte beim Inspektions- und Angebotstermin, dass in Anbetracht des Alters der Pumpengruppe ein Austausch mit einer modernen Vaillant VMS 70 sinnvoller sei.
Das klang für mich plausibel aber beim Installationstermin fingen schon die ersten Probleme an:
Der bestehende Differenzregler war nicht kompatibel mit der PWM Pumpe in der VMS 70, er hat dann kurzerhand eine Vaillant auroMATIC 570 besorgt, eingebaut und freudig die Fertigstellung gemeldet.
Jedoch - ein Blick zeigte mir, dass die angezeigte Puffertemperatur und Kollektortemperatur völlig unrealistisch waren.
Auf die Frage, welche Sensoren er verwendet hat sagte er, dass er die alten angeschlossen hat mit der Begründung "Sensor ist Sensor" aber eingestanden, dass die angezeigten Werte falsch sind.
Dann habe ich ihm und seinem Lehrling die grundlegende Funktionsweise von Temperatursensoren, den Unterschied zwischen PTC und NTC usw erklärt, eine kleine Demonstration mit dem angezeigten Widerstand am Multimeter mit 3 verschieden Sensoren gemacht.
Darauf hat er ohne Ergebnis eine Stunde mit Vaillant telefoniert und versucht in der auroMATIC einen Menüpunkt zu finden, wo die Sensorentypen konfiguriert werden können - geht nicht.
Meine Frage ob da keine Sensoren dabei waren hat er verneint. Ungläubig habe ich in seiner Abfallkiste gesucht und die drei mitgelieferten Sensoren gefunden.
Zwei mal NTC 2,7k, einmal Kollektor NTC 10k.
Die Pufferfühler habe ich selbst angeschlossen und dann passten die 2 Werte aber leider war auch der alte Kollektortemperaturfühler nicht kompatibel.
Er wollte dann einen Dachdecker beauftragen, um die Kollektoren freizulegen und hat die dadurch anfallenden Zusatzkosten auf ca. 500 bis 1.000 EUR geschätzt.
Daraufhin habe ich ihn einstweilen heim geschickt, mit dem Hinweis, dass ich das selbst mache. Kletterseil über das 45° Dach geschossen, 5 Ziegel angehoben, den neuen Sensor in die Tauchhülse gesteckt, das Kabel bis zur Verzweigerdose in den Dachboden durchgezogen - fertig.
Nun zeigten alle drei Sensoren die korrekten Werte an.
Am nächsten Tag kam er wieder zur eigentlichen Inbetriebnahme und meinte, dass nun alles passen sollte. Ein wunderbarer, sonniger Tag, Kollektor zeigte 105°aber die Leitung von oben war auch nach einer halben Stunde mit laufender Pumpe immer noch auf Raumtemperatur. Auf meinen Hinweis, dass mir der Anlagendruck mit 1,3 Bar etwas zu gering erscheint hat er nochmals mit Vaillant telefoniert und diesen dann auf 2,5 aufgeblasen. Dann hatten wir wenigstens einen merklichen Volumenstrom.
Da ich nun schon wirklich jegliche Aktion dieses Fachmannes in Frage stellte, habe ich die Isolierungen von den seinerseits bearbeiteten/gekürzten/verlängerten Kupferrohrleitungen abgenommen und siehe da, von den fünf neuen Verpressungen hat es bei vier Stellen rausgetröpfelt.
Er ist wieder angerückt, und sich und seinen Lehrling beim Ablassen der der brenn-heißen Solarflüssigkeit fast umgebracht.
Nach erfolgter Reparatur war wieder eine Verpressung undicht.
Letztendlich war dann alles dicht aber die Anlage gluckert sehr verdächtig.
Bei den ganzen Aktionen kann mir nun nicht vorstellen, dass er korrekt gespült/entlüftet hat.
Er hat dabei auch nicht über die beiden Füll- und Entleerungsventile der Pumpengruppe befüllt/gespült, sondern den Rückfluss der Befüllstation über ein neues Ventil gemacht, welches er - weil besser zugänglich - etwa 3 Rohrleitungsmeter entfernt von der Pumpengruppe eigens in die Rohrleitung eingebaut hat. Keine Ahnung ob so überhaupt die Luft in der Leitung zwischen diesem neuen Ventil und der Pumpengruppe entfernt werden kann.
Auch die Spüldauer von 5 Minuten kommt mir etwas zu gering vor.
Da ich Angst habe, dass bei einem erneuten Besuch dieses Fachmanns mein Haus explodiert und alles nur noch schlimmer wird habe ich eine Befüllstation gekauft mit dem Ziel, selbst die korrekte Entlüftung vorzunehmen.
Anleitungen habe ich nun dazu viele gelesen und das technische Verständnis ist natürlich vorhanden.
Nur weiß ich nicht, ob - wie bei anderen Vaillant Pumpengruppen der Fall - das Absperrventil der VMS70 beim Befüllen komplett offen oder auf 45° gestellt werden soll.
Daher hätte ich eben gerne die Installationsanleitung.
Kann von euch wer bestätigen, dass es diese wirklich nicht gibt oder mir eventuelle Besonderheiten nennen, die beim Entlüften über die VMS 70 zu beachten sind ?
Vielen Dank und schöne Grüße!