Solar zieht Wärme aus Speicher

Diskutiere Solar zieht Wärme aus Speicher im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Solar, vielleicht kann mir dies jemand erklären. Mir ist jetzt mal aufgefallen, dass die Umlaufpumpe vom...

Peter100

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Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Solar, vielleicht kann mir dies jemand erklären.
Mir ist jetzt mal aufgefallen, dass die Umlaufpumpe vom Solar angesprungen ist. Es waren draußen ca. 5°C. Dann habe ich den Sensor vom Solar auf dem Dach abgerufen, da waren es 60°C, ist ja bis jetzt noch normal, dass die Pumpe anspringt, aber die Pumpe ist über eine Stunde gelaufen und wie ihr auf den Bildern seht, ist auf der Warmen Leitung, also die vom Dach kommt nichts angekommen 20°C. Aber die kalte Leitung die vom Speicher kommt ging auf fast 50°C hoch. Das kann doch nicht sein, denn da pumpe ich mir doch mein warmes Wasser aus dem Speicher aufs Dach, oder verstehe ich da etwas falsch.
 

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Hausdoc

Hausdoc

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Ich denk daß die Pumpe gar nicht anspringt, sondern nur die Schwerkraftbremse ohne Funktion ist.
Konsequente Abhilfe bei diesem Problem ist ein Thermosifon am Speicher. Dass kann man jederzeit nachrüsten.

Die Anlage ist auch wartungsbedürftig. Bei diesem Druck siedet die Anlage schnell im Sommer
 

Peter100

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Hallo Hausdoc, die Pumpe ist gelaufen, hat man gehört und ich habe dann den Wert 3810 "Temperaturdifferenz ein" auf 40°C und den Wert 3811 "Temperaturdifferenz aus" auf 39,5°C gestellt, danach klackte es und sie war aus, man hat ja auch ein strömen in der Leitung gemerkt, wenn man sie angefasst hat. Was meinst du nun dazu? Und wie hoch soll denn der Druck sein? Vom Kellerfußboden bis Oberkante Solar sind es ungefähr 10m. Die Anlage wurde vor zwei Jahren auf 2,5 eingestellt, aber nach kurzer Zeit viel sie auf 2,2.
 

Peter100

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Danke Hausdoc und hast du noch eine Idee wegen der Pumpe?
 

bendo

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Vordruck Ausdehnungsgefäß 3 bar
Anlagendruck 3,5 bar (kalt)
Hallo,
sprecht ihr von Absolut- oder Überdruck?! Wenn ihr das meint, was das Manometer anzeigt, dann ist das Überdruck. Bei Anlagendruck=3,5bar auf dem Manometer wären das absolut 4,5bar. In 10m Höhe immer noch 3,5bar, was einer Siedetemperatur von etwas über 140°C entspricht. Normalerweise gibt es einen Pumpenschutz, der die Pumpe z.B. bei 120°C abschaltet. Erfolgt dies, steigen die Temperaturen am Kollektor ohnehin stark an, sodass Sieden des Solarmediums erreicht wird (thermische Stagnation). Daher genügt es, wenn Siedebedingungen knapp oberhalb des Pumpenschutzes erreicht werden. Eine Siedetemperatur von 124°C bedeutet z.B. ein Siededruck von 2,0bar (abs.) bei 40%-iger Solarlösung. 10m tiefer, im Keller, entspräche das einem Anlagendruck von 3,0bar (abs.) bzw. wieder 2,0bar Überdruck/Anzeige auf dem Manometer. Daher würde ich den angezeigten Druck zunächst mal als "passend" bezeichnen.
Die Einstellwerte von MAG und Anlagendruck müssen vielmehr so aufeinander abgestimmt sein, dass bei Siedebedingungen (Pumpe=Schutz-AUS; T>z.B. 120°C bzw. erfolgender thermischer Stagnation) der Anlagendruck immer noch unterhalb des Ansprechdrucks vom Sicherheitsventil bleibt. Um hier eine genaue Angabe machen zu können sind das Volumen des MAG sowie das mediumseitige Kollektorvolumen entscheidend.

Grüße, bendo
 

bendo

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... Aber die kalte Leitung die vom Speicher kommt ging auf fast 50°C hoch. Das kann doch nicht sein, denn da pumpe ich mir doch mein warmes Wasser aus dem Speicher aufs Dach, oder verstehe ich da etwas falsch.
Hallo nochmal,
in der Tat seltsam. Abwegiger Gedanke, aber mal kontrollieren: Fördert die Pumpe in die richtige Richtung?! Eine defekte Schwerkraftbremse vorausgesetzt würde sich dieses Temperaturbild ergeben, wenn die Pumpe falsch herum eingebaut ist: Die Pumpe würde das heiße Kollektormedium durch den Speicher und über den eigentlichen Vorlauf wieder zurück auf das Dach fördern... Wie verhielten sich die Temperaturen im Speicher? Sind die auch gesunken, oder trotzder Befunde angestiegen?
Gruß, bendo
 

Peter100

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Hallo,

meine Anlage wurde Ende April gewartet, es war Luft im System, darum ist sie nicht gelaufen, aber es geht weiter. Also Luft wäre definitiv raus sagte mir der Installateur (Chef). Er hat die Anlage mit dem Mittel "Solarfocus FS-10 aufgefüllt auf -20°C und den Druck auf 3,6 bar eingestellt. Er war weg und die Sonne schien, das Solar sprang gleich an und füllte den Speicher in ca. 3 Tagen voll, auf 65°C. Irgendwann fiel mir auf, dass der Speicher nicht mehr richtig voll wird, bzw. der Speicher auf 40°C stand und die Anlage aber schon wegen Überhitzung abgeschaltet hatte. Die Pumpe stand auf Stellung 2. Nun fragte ich meinen Installateur, er sagte, dass es wahrscheinlich an der Pumpe liegt, die lässt im Laufe der Zeit an Leistung nach, ich sollte so zu sagen kein Problem daraus machen und auf Stellung 3 stellen. Habe ich getan und der Speicher wurde auch wieder besser gefüllt, einmal auf 55°C, aber gestern, ganzer Tag Sonne, morgens im Speicher 49°C, abends 50°C. Ich habe so ein Gefühl, da es ja am Anfang wunderbar funktionierte, aber nach dem die Anlage nun mehrmals auf Stagnation ging wurde es immer schlechter. Er sagte mir auch, dass die Pumpe ja gegen die Gasblase kämpfen muss, aber ich dachte, dass nach dem Abkühlen ja das Gas wieder flüssig wird, ist ja auch so. Der Druck geht nach dem Abkühlen von 4,5 bar wieder auf die 3,6 bar zurück, also ist ja alles dicht. Nun meine Frage, was kann da defekt sein, lässt die Pumpe nach 6 Jahren wirklich nach? Ich dachte sie geht oder geht nicht, da sind doch bestimmt keine Kohlen mehr drin? Taugt vielleicht das Frostschutzmittel nichts?
Gruß Peter
 
tricotrac

tricotrac

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Also Luft wäre definitiv raus sagte mir der Installateur (Chef).
Wie groß ist der Höhenunterschied zwischen dem solaren Membranausdehnungsgefäß (MAG) und dem höchsten Punkt der Kollektoren ?

Wie lange dauerte denn die gesamte Spülzeit ? Wurde das mit einem richtigen "Spülmobil" durchgeführt ?
 

Peter100

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der Höhenunterschied sind ca. 8-9m, und es wurde mit einem Spühlmobil gemacht, also es lief auf der einen Seite rein in den Behälter und wurde von der Pumpe angesaugt, also ein offenes System. Er hat mir auch gesagt, dass die Luft raus ist, weil man am Eintritt keine Blasen mehr gesehen hat. Und die Spühlzeit waren ca. 10-15 min
 

bendo

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...Also Luft wäre definitiv raus sagte mir der Installateur (Chef). ...und den Druck auf 3,6 bar eingestellt. ...und füllte den Speicher in ca. 3 Tagen voll, auf 65°C. ...Er sagte mir auch, dass die Pumpe ja gegen die Gasblase kämpfen muss,...Der Druck geht nach dem Abkühlen von 4,5 bar wieder auf die 3,6 bar zurück, ...
Hmm, also mir scheint, also "stimmen" mehrere Dinge hier nicht so richtig!
1) Spülen: 10-15min ist typischerweise zu kurz! 30min sollten es schon sein. D.w. habe ich die Erfahrung gemacht, dass sogar mal die Spülrichtung gewechselt werden sollte um alle Luftnester zu erwischen. Wurde auch im Bereich der Pumpe entlüftet? Wurde bei kühlen Temperaturen gespült (=Soll!)?
2) Die Anlage/Regelung sollte so eingestellt sein, dass die Pumpe niemals "gegen die Gasblase" kämpfen muss! Normalerweise geht die Pumpe regelungstechnisch in Schutz-AUS, bevor Temperaturen erreicht werden, bei denen das Medium verdampft. Und selbst wenn es diesen Schutz nicht gibt, dann ist es zu spät: Geht die Anlage in Stagnation hat ja zeitlich vor dem gasförmigen ZUstand schon was fördertechnisch nciht funktioniert!
3) Wie am 05./06.03. schon diskutiert sollten die Drücke geklärt werden: Der Druck wurde auf 3,6 bar eingestellt? Weißt Du zufällig, ob der Vordruck des MAG kontrolliert/eingestellt wurde und wie hoch dieser ist? Kannst du sicher ausschließen, dass während Stagantion das Sicherheitsventil angesprochen hat? Das wäre wichtig (sonst fehlt dir Medium und der Druck ist später geringer). Da der Druck "zurück auf 3,6bar" geht, scheint das aber i.O. Wie hoch ist der Druck bei niedrigen Temperaturen (z.B. frühe Morgenstunde)? (Ist z.B. der Vordruck im MAG viel zu hoch eingestellt, befindet sich kaum Pufferflüssigkeit im MAG. Bei kühleren Temperaturen fehlt diese und der Anlagendruck geht dann rasch in den Keller. Soweit, dass an Hochpunkten sogar Unterdruck existiert. Auch das wäre eine Variante, wie Luft ins System gelangen kann...)
4) Die Anlage sollte so ausgelegt/betrieben werden, dass sie möglichst nicht stagniert. Ich verstehe Dich so, dass der Speicher bei 65°C "voll", d.h. die Regelung einen Betrieb bis Speichertemperatur 65°C frei gibt. Wäre denkbar diesen Wert höher zu setzen (z.B. 75°C)? Oder spricht was aus wasserchemischer Sicht dagegen? An Tagen wie diesen steigt bei mir die Speichertemperatur schon mal bis 69°C. Mehr aber auch nicht. D.h. mit wenig mehr Temperatur wäre evtl schon viel erreicht... Wenn das nicht geht: Sieh zu, dass du Wärme "verschwendest" (kostet ja in dem Fall nichts ;) ).
5) Ist das mit den seltsamen Temperaturen (Vor/Rücklauf) geklärt?

Fazit:
An eine defekte Pumpe will ich nicht so recht glauben (auch wenn ich es aus der Ferne natürlich nicht sagen kann). Ich schätze, dass die vorgenannten Punkte in den Griff zu bekommen sind und dann läuft die Anlage längerfristig.

Gruß, bendo
 

Peter100

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Hallo Bendo, erst einmal vielen Dank für deine Mühe und du wohnst nicht zufällig in der Nähe von Aschaffenburg:)

Also vorgestern Dienstag war ja den ganzen Tag Sonne, na ja stimmt nicht ganz, ab und zu fliegt ein Rotmilan übers Haus, da gibt es schon ab und zu Schatten.;)Da mein Solar fast genau in Richtung Osten zeigt, und ich an Warm,-Kaltleitung und am Boiler Sensoren habe die ich übers Handy abrufen kann, konnte ich sehen, das die Anlage um 07:04 das erste mal eingeschalten wurde. Sie lief dann durch bis 10:22 dann schaltete sie wieder ab, ging ja dann in Stagnation. Sie ist dann 14:00 bis 15:30 noch mal gelaufen, da ja die Sonne nicht mehr direkt aufs Solar kam und es nicht mehr so warm wurde. Jedenfalls wurde der Boiler von morgens 49°C bis abends auf 50°C aufgeheizt. Wie ich so an meinen Daten sehe und das Gefühl habe, läuft die Anlage nach jeder Stagnation schlechter. Vor ca. 10 Tagen wurde der Boiler noch auf 55°C hochgeheizt. Aber jetzt zu deinen Fragen.
zu 1. die Spülrichtung wurde nicht geändert und die Anlage müsste ziemlich kalt gewesen sein, da der Installateur Morgen 08:00 da war, Ende April war es noch nicht so warm. Aber nach dem er weg war, lief sie dann nach ca. 1 Stunde schon an. Ob im Bereich der Pumpe entlüftet wurde, kann ich nicht sagen, er hat nach dem Spülen ja die Ventile abgedreht bzw. eins geschlossen und den Druck aufgebaut.
zu 2. die Anlage schaltet bei 130°C oben am Solar ab. Ist die Temperatur vielleicht zu hoch eingestellt? Aber du hast schon Recht, fördertechnisch funktioniert was nicht, da die Anlage läuft und läuft, aber es gibt keinen Austausch.
zu 3. den Vordruck vom Mag habe ich prüfen lassen, war im Drucklosen Zustand der Anlage bei 1 bar. Am Sicherheitsventil ist ein Schlauch zu einem Behälter, der ist leer, daher dürfte das Überdruckventil noch nicht ausgelöst haben. Der Druck ist wenn kalt immer noch bei 3,6 bar, wenn die Anlage auf Stagnation geht, liegt er bei 4,5 bar.
zu 4. Ich weiß nicht was du mit "wasserchemischer Sicht" meinst, aber man könnte schon auf 75°C gehen, wenn die Anlage das verträgt, aber da bin ich nicht der Fachmann, um dies einschätzen zu können. Fakt ist ja, unter zu hohe Temperaturen, leidet das Material eben mehr, aber wenn bei dir die Anlage nie über 69°C kommt, könnte man dies ja mal testen, wenn sie wieder mal läuft. Dazu mal eine Frage, ich habe nun für das Spülen mit neuen Mittel 190€ bezahlt, was kostet denn eine Spülpumpe, da könnte ich das selbst machen. Oh gerade gegoogelt, doch sehr teuer, gibt es vielleicht alternativen? Bin gelernter Werkzeugmacher, was zu bauen ist für mich kein Problem, brauche nur so eine Pumpe die einen gewissen Druck erzeugt. Weißt du was man da nehmen könnte? Noch eine Frage zu dem Frostschutzmittel, dass alte was drin war, lag bei fast 0°C, da kann ich froh sein, dass der Winter nicht so kalt war, sonst wären mir ja die Kollektoren geplatzt. Aber wie kann das überhaupt sein 0°C, zersetzt sich das Mittel nach einer gewissen Zeit? Die letzte Füllung war vor ca. 3 Jahren, da wurde ein Kollektor ausgetaucht weil ausgelaufen.
zu 5. er konnte mir nichts dazu sagen, außer dass die Luft die Zirkulation verhindert hat
 

bendo

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Hallo,
nein, Aschaffenburg ist leider eine Ecke weg ;)

...Da mein Solar fast genau in Richtung Osten zeigt...das die Anlage um 07:04 das erste mal eingeschalten wurde. ...und die Anlage müsste ziemlich kalt gewesen sein, da der Installateur Morgen 08:00 da war, Ende April war es noch nicht so warm.
Wenn deine Anlage bei Ostausrichtung um 7:04 Uhr das erste mal anlief (d.h. der Kollektor müsste schon wärmer sein als das Wasser!), dein Monteur aber gegen 8:00 da war, ist das evtl. schon zu spät bzw unpassend: Wenn die Monteursarbeiten eine Weile dauern prallt bereits voll die Sonne drauf. Bei deiner Konstellation wäre Spülen vielleicht kurz vor Feierabend geschickter? ;)

Ob im Bereich der Pumpe entlüftet wurde, kann ich nicht sagen, er hat nach dem Spülen ja die Ventile abgedreht bzw. eins geschlossen und den Druck aufgebaut.
Zum Druck aufbauen ist das der letzte Schritt. Der Pumpenbereich kann entlüftet werden, in dem die (zentral vorhandene?) Mutter soweit gelöst wird, bis Medium kommt.

zu 2. die Anlage schaltet bei 130°C oben am Solar ab. Ist die Temperatur vielleicht zu hoch eingestellt?
Das sollte in Deinem Fall nicht von entscheidender Bedeutung sein. Siededruck wäre dann ~2,5bar (absolut). Das sollte dann auch Dein Manometer (Überdruck; ~10m tiefer im Keller) als Wert für den Anlagendruck ebenfalls mindestens anzeigen. Das hast du ja aber locker erreicht (s.u.)...

...zu 3. den Vordruck vom Mag habe ich prüfen lassen, war im Drucklosen Zustand der Anlage bei 1 bar. Am Sicherheitsventil ist ein Schlauch zu einem Behälter, der ist leer, daher dürfte das Überdruckventil noch nicht ausgelöst haben. Der Druck ist wenn kalt immer noch bei 3,6 bar, wenn die Anlage auf Stagnation geht, liegt er bei 4,5 bar.
Hmm, OK, wenn Stagnation "erlebt" und dabei das SiV nicht anspricht, dann wären 3,6bar aus diesem Gesaichtspunkt noch nicht zu groß.. Mit den Druckverhältnissen (Anlage 3,6bar; Vordruck MAG: 1bar) hast du jedenfalls viel Pufferflüssigkeit im MAG für kalte Tage (was erstmal gut ist!). Dieser große Unterschied bzw. hohe Anlagendruck kommt mir trotzdem komisch vor. Insbesondere, dass bei Stagnation dann nur 4,5bar erreicht werden. Das kann nur sein, wenn a) dein Kollektorvolumen winzig ist (wieviel m² hat denn deine Anlage?) oder b) dein MAG riiiiiieeeeeesen groß! (wieviel Liter fasst dein MAG?)..

zu 4. Ich weiß nicht was du mit "wasserchemischer Sicht" meinst, aber man könnte schon auf 75°C gehen, wenn die Anlage das verträgt, aber da bin ich nicht der Fachmann, um dies einschätzen zu können. Fakt ist ja, unter zu hohe Temperaturen, leidet das Material eben mehr, aber wenn bei dir die Anlage nie über 69°C kommt, könnte man dies ja mal testen, wenn sie wieder mal läuft.
Dazu kenne ich mich eben auch nicht aus: Es "heißt", Wassertemperatur soll eben nicht >60°C ("Verbrühungsschutz"; dafür bin ich beim Hahnöffnen allerdings selbst verantwortlich...). V.a. aber weiß ich nicht, welche negativgen konsequenzen eine zu hohe Temperatur in Bezug auf die Ausfällung von Bestandteilen, d.h. Ablagerung an Rohren haben kann... Aber dazu können bestimmt andere gute Auskunft geben!

Dazu mal eine Frage, ich habe nun für das Spülen mit neuen Mittel 190€ bezahlt, was kostet denn eine Spülpumpe, da könnte ich das selbst machen. Oh gerade gegoogelt, doch sehr teuer, gibt es vielleicht alternativen?
Genau aus diesem Grund habe ich mir so eine Spülstation zugelegt. Habe 310€ bezahlt. Sucher mal bisschen im Netz nach "Spülstation".... Nach 3 Spülaktionen hatte ich die Kosten sozusagen wieder drin...

...brauche nur so eine Pumpe die einen gewissen Druck erzeugt.
Druck bei gleichzeitig Menge ist wichtig...

Viele Grüße,
bendo
 

Peter100

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Hallo,
ich habe zwei Kollektoren mit 2,3 m² auf dem Dach, wie ich gelesen habe, sollen da nur ca. 1,4 L darin sein! Ist aber wenig. Das Mag könnte eines mit Gesamtvolumen 18L sein. Was ich aber zu dem Anlagendruck gelesen habe, bringt mich schon wieder total durcheinander.

"Die Kollektoren werden in einer statischen Höhe von 7 m montiert. Damit auf Hö-
he der Kollektoren ein Betriebsdruck von 0,5 bar besteht, ist der statische Druck
von 0,7 bar zu addieren. Der korrekte Anlagenbetriebsdruck am Manometer ist
dementsprechend auf 1,2 bar einzustellen. Der Vordruck des Membranausdeh-

nungsgefäßes ist in diesem Fall auf 1,1 bar einzustellen"

Auch das Mag müsste laut diesem Text anders eingestellt werden ?

"Der Vordruck des Membranausdehnungsgefäßes muss um
0,1 bar geringer eingestellt werden als der Anlagenbetriebsdruck"


und hier noch etwas zur Temperatur, da wären ja sogar 85° möglich ?

"Mit der Solaranlage soll möglichst viel Sonnenenergie genutzt werden. Um dies zu
erreichen, ist eine Temperaturbegrenzung im Trinkwassererwärmer auf Werte
zwischen 80 und 85 °C sinnvoll. Zur Begrenzung der Temperatur wird der Solarreg-
ler verwendet.
Wurde eine Speichermaximaltemperatur größer als 60 °C eingestellt, muss zum
Schutz vor Verbrühung eine thermostatische Mischerarmatur, welche die Wasser-
temperatur auf maximal 60 °C begrenzt, installiert werden. Um Kalkablagerungen
vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Mischerarmatur (im Fachhandel erhältlich) un-

terhalb des Warmwasserauslaufs des Trinkwassererwärmers zu montieren."
 

bendo

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ich habe zwei Kollektoren mit 2,3 m² auf dem Dach, wie ich gelesen habe, sollen da nur ca. 1,4 L darin sein! Ist aber wenig. Das Mag könnte eines mit Gesamtvolumen 18L sein.
Ich nehme an, bei diesen Werten handelt es sich um Werte pro Kollektor!? D.h. 4,6m² und 2,8L Kollektorvolumen! Letzteres ist recht wenig!? MAG "könnte" eines mit 18l sein? ;) Das Volumen steht auf dem Typenschild, das auf dem MAG angebracht ist...

Was ich aber zu dem Anlagendruck gelesen habe, bringt mich schon wieder total durcheinander.
"Die Kollektoren werden in einer statischen Höhe von 7 m montiert. Damit auf Hö-
he der Kollektoren ein Betriebsdruck von 0,5 bar besteht, ist der statische Druck
von 0,7 bar zu addieren. Der korrekte Anlagenbetriebsdruck am Manometer ist
dementsprechend auf 1,2 bar einzustellen. Der Vordruck des Membranausdeh-

nungsgefäßes ist in diesem Fall auf 1,1 bar einzustellen"
Auch das Mag müsste laut diesem Text anders eingestellt werden ?
"Der Vordruck des Membranausdehnungsgefäßes muss um
0,1 bar geringer eingestellt werden als der Anlagenbetriebsdruck"
Also das bringt mich auch durcheinander: Woher stammt denn dieser Text?!
1) Betriebsdruck am Kollektor = 0,5bar bedeutet Absolutdruck von 1,5bar. Dein Medium würde dann bei 110-120°C sieden (abhängig vom Anteil Frostschutz). Die Schutz-AUS-Funktion der Pumpe kommt später. Das passt nicht zusammen. Jetzt verstehe ich aber was Dein HB mit der Aussage, "die Pumpe muss gegen die Dampfblase arbeiten" meinte :p Daher sollte der Betriebsdruck m.E. am Kollektor mindestens 1 bar (überdruck) bzw. 2bar (Absolut) betragen. 7m tiefer das Manometer dementsprechend mind. 1,7 bar anzeigen.
2) Mit deinen Werten (MAG=18l) wären im Betrieb nur rund 0,8l Flüssigkeit als Puffer enthalten. Je nach Gesamtvolumen der Anlage könnte das Volumen bei Temperaturabfall stärker schwinden, der Puffer wäre aufgebraucht und dann geht der Druck stark in den Keller. Unterdruck an den Hochpunkten wäre die Folge, das Risiko von Lufteinträgen steigt.
D.w.: Wie genau messen denn deine Manometer?! Schaffen die eine Genauigkeit, sodass die 0,1bar Differenz definiert eingestellt werden kann? Also an meinem verbauten Manometer muss ich bei dynamischen Vorgängen stets klopfen, damit der Zeiger schön mit wandert. Zusätzlich zeigt es stets 0,2bar zu viel an (was ich weiß und entsprechend berücksichtige...)

Also gesetzt Deiner Angaben (Kollektorvolumen 2,8l, MAG=18l) würde ich mal folgendes empfehlen (ohne Gewähr; alles Überdrücke=Messwerte Manometer):
Vordruck MAG: 2 bar
Anlagendruck: 2,5 bar.
Dann hast du etwa:
Medium im MAG bei Normalbetrieb: 2,6l
Medium im MAG bei Stagnation: 5,4l
Anlagendruck bei Stagnation: 3,3 bar (=< SiV)

Gruß, bendo
 

Peter100

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Hallo Bendo
hier erst mal ein Bild von meinem Mag, habe mich doch etwas verschätzt.
Ich nehme an, bei diesen Werten handelt es sich um Werte pro Kollektor!?
du hast recht, pro Kollektor
Also das bringt mich auch durcheinander: Woher stammt denn dieser Text?!
Dieser Text stammt aus der Beschreibung von Brötje, der Hersteller von meinen Kollektoren, siehe ab Seite 110


D.w.: Wie genau messen denn deine Manometer?! Schaffen die eine Genauigkeit, sodass die 0,1bar Differenz definiert eingestellt werden kann?
also eine Genauigkeit von 0,1 bar schaffen die Dinger nicht, aber ich denke auf 0,2-0,3 bar genau, kann man sie schon einstellen

Noch mal zum Mag, bleibt es bei deinen Werten, obwohl es jetzt 25L hat?

Ich habe nun letzte Woche oben nach dem Solar die Verschraubung in der Leitung noch mal geöffnet und es kam wieder Luft raus, ca. 5 Sekunden lang, dies hat aber gelangt, dass das Solar am Freitag den ganzen Vormittag lief und die Kesseltemperatur von 45° auf 70° hoch ging, wie du geschrieben hast, habe ich dann Abends auch warmes Wasser verschwendet und bei 70° geduscht, war ganz angenehm. Jedenfalls ist sie nun noch nicht wieder in Stagnation gegangen, mal sehen wenn ich nicht so viel warmes Wasser abnehmen kann, wenn man mal nicht da ist, und sie wieder in Stagnation geht, ob sich da gleich wieder Luft ansammelt. Ich habe noch mal meinen Installateur angeschrieben, mal sehen ob da noch etwas passiert. Vielleicht baue ich mir oben an der Verschraubung einen kleinen Behälter ein, damit ich da immer die Luft ablassen kann. Mal eine Frage zum Dichtmaterial, das Gewinde der Verschraubung ist ganz dunkelbraun, bestimmt von der Wärme, kann man Hanf zum eindichten da oben nehmen, oder hält Hanf die Hitze nicht aus?
Normalerweise gibt es einen Pumpenschutz, der die Pumpe z.B. bei 120°C abschaltet
jetzt ist es ja bei mir so, dass wenn oben 130° erreicht werden, die Pumpe abschaltet, sollte ich sie nun auch auf 120° stellen?

Der Pumpenbereich kann entlüftet werden, in dem die (zentral vorhandene?
Auf dem Bild ganz oben IMG_8141 sieht man unter der Pumpe ein Ventil mit einem Schlitz, du meinst bestimmt das. Denn wenn man spült, wird ja dieses geschlossen, richtig?
 

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bendo

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Noch mal zum Mag, bleibt es bei deinen Werten, obwohl es jetzt 25L hat?
Ja, MAG-Vordruck 2bar (Manometermessung) und Anlagendruck 2,5 bar (Manometermessung) ist i.O.: Dann hast du im Normalbetrieb knapp 4 Liter als Pufferflüssigkeit im MAG.

Ich habe nun letzte Woche oben nach dem Solar die Verschraubung in der Leitung noch mal geöffnet und es kam wieder Luft raus, ca. 5 Sekunden lang, dies hat aber gelangt, dass das Solar am Freitag den ganzen Vormittag lief und die Kesseltemperatur von 45° auf 70° hoch ging, wie du geschrieben hast, habe ich dann Abends auch warmes Wasser verschwendet und bei 70° geduscht, war ganz angenehm. Jedenfalls ist sie nun noch nicht wieder in Stagnation gegangen, mal sehen wenn ich nicht so viel warmes Wasser abnehmen kann, wenn man mal nicht da ist, und sie wieder in Stagnation geht, ob sich da gleich wieder Luft ansammelt. Ich habe noch mal meinen Installateur angeschrieben, mal sehen ob da noch etwas passiert. Vielleicht baue ich mir oben an der Verschraubung einen kleinen Behälter ein, damit ich da immer die Luft ablassen kann....
Das macht man m.W. nach nicht (ich bin kein HB!). Luft sollte durch ordentliches Entlüften (Spülen) dem System entnommen werden. Wenn das erfolgt ist gibt es quasi keine Fälle erneuten Lufteintrags (denkbarer Spezialfall: Zu niedriger Anlagendruck, sodass an Hochpunkten Luft über Kleinstleckagen eindringen kann, s.o.). Wichtig ist, dass du zu "heißen Zeiten" keinen Dampf ablässt ;)

Mal eine Frage zum Dichtmaterial, das Gewinde der Verschraubung ist ganz dunkelbraun, bestimmt von der Wärme,...
Klingt nach Rückständen aus überhitztem Solarmedium. War es auch "schmierig"?

... kann man Hanf zum eindichten da oben nehmen, oder hält Hanf die Hitze nicht aus?
Hanf hat m.W. am Solarkreis nichts verloren. Gedichtet wird mit metallischen Dichtungen.

jetzt ist es ja bei mir so, dass wenn oben 130° erreicht werden, die Pumpe abschaltet, sollte ich sie nun auch auf 120° stellen?
Wenn die Werksvorgabe 130°C ist, würde ich das so lassen. Solange es der Pumpe nicht schadet spielt es keine Rolle, ob der Schutz etwas früher oder später kommt.

Auf dem Bild ganz oben IMG_8141 sieht man unter der Pumpe ein Ventil mit einem Schlitz, du meinst bestimmt das. Denn wenn man spült, wird ja dieses geschlossen, richtig?
Nein, ich meine die metallische Platte mit Schlitz, zentral auf der Pumpenachse (Unterhalb des Schriftzugs "Brötje Heizung"). Beim Spülen etwas lösen, bis Wasser kommt. Dann wieder schließen.
Ja, an diesem "Ventil" dürfte der Durchfluss am Taccosetter eingestellt werden (und kann natürlich z.B. zum Spülen ganz geschlossen werden). Dort befindet sich auch die Entnahmeseite des Spülanschlusses. Druckseitiger Anschluss ist beim Manometer. Gerne aber auch mal rückwärts/andersrum spülen...

Gruß, bendo
 

Peter100

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Klingt nach Rückständen aus überhitztem Solarmedium. War es auch "schmierig"?
ja, wie du auf dem Bild siehst ist das Zeug schmierig und feucht, also etwas undicht, vielleicht zieht es da auch etwas Luft rein, ich muss mal probieren, ob ich die Verschraubung etwas nachziehen kann.
Noch mal was zum Mag, es ist ja mit Stickstoff-Öl Gemisch gefüllt, wegen Austrocknung der Membran, ich kann ja nur mit Druckluft nachfüllen, ist dies ein Problem?
Könnte man nicht auch so ein Teil einbauen?


 

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bendo

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ja, wie du auf dem Bild siehst ist das Zeug schmierig und feucht, also etwas undicht, vielleicht zieht es da auch etwas Luft rein, ich muss mal probieren, ob ich die Verschraubung etwas nachziehen kann.
Solange die Anlage stets im Überdruckbereich betrieben wird, ist Lufteintrag nicht möglich?!

Zum Rest (Luftnachfüllung MAG; Schnellentlüfter), kann ich keine qualifizierte Aussage treffen.
Nur so viel: Ich habe an meiner Anlage schon einmal ein MAG per Luftpumpe aufgefüllt und an meiner Anlage ist so ein Schnellentlüfter im Bereich des Microblasenabscheiders (Teil der Solarstation) eingebaut.

Gruß, bendo
 
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