Sinkender Druck in der Heizung und unstetes Rauschen

Diskutiere Sinkender Druck in der Heizung und unstetes Rauschen im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Tag, vielleicht erst einmal ein kleines bisschen Vorgeschichte: Seit einem Vermieterwechsel in meiner Wohnung ist es schon zwei mal...

Emuman

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Guten Tag,

vielleicht erst einmal ein kleines bisschen Vorgeschichte: Seit einem Vermieterwechsel in meiner Wohnung ist es schon zwei mal vorgekommen, dass der Druck in den Heizungen in der Wohnung langsam (über einen Zeitraum von Monaten) stetig abgenommen hat, bis in den Heizungen kaum noch Durchlauf war. Das erste Mal hatte die Heizung fast komplett aufgehört zu heizen und wurde wohl nur wieder "angeschaltet", beim zweiten Mal hatte ein Rohr im Heizkeller hörbar angefangen zu rütteln und wurde ausgetauscht.

Seit diesem zweiten Mal rauscht die Heizung in meinem Schlafzimmer auch hörbar mehr/unstetiger. Gerauscht hat die natürlich immer schon etwas, aber sehr stetig und regelmäßig. Nun hört es sich an als wäre "Sand im Getriebe", der Wasserfluss klingrlt sehr unregelmäßig, teilweise auch fast "knisternt", etwas als würde man unter einen fließenden Wasserhand ständig die Hand halten und wieder wegnehmen. Alle anderen Heizungen klingen aber seltsamerweise normal/stetig.

Jetzt war die Heizung über die Sommermonate aus und als ich sie vor einer Weile das erste Mal in Betrieb genommen habe, war für eine Weile merklich mehr Druck/Durchfluss in der Heizung und sie klang wieder "regelmäßig". laufen in der Wohnung schon ein, zwei mehr Heizungen und der Durchfluss ist wieder weniger, die Heizleistung ist merklich geringer und das unregelmäßige Rauschen wieder da.

Ich habe hier schon etwas recherchiert und testweise einmal den Durchfluss an meiner Heizung umgestellt. Dadurch lässt sich die Heizung minimal lauter/auf mehr Durchfluss stellen, das unstetige Rauschen bleibt aber bestehen bzw. intensiviert sich nur.
Von meiner Seite könnte ich jetzt allerhöchstens noch den Heizkörper auslüften. Könnte das etwas bringen?

Ansonsten würde ich versuchen, das Anliegen an meinen Vermieter weiter zu geben, dass der jemanden zur Reperatur anheuert. Da das die letzten beiden Male aber schon nur mäßig geklappt zu haben scheint, hätte ich da aber wenn möglich gerne etwas mehr in der Hand.

Mein Eindruck ist, dass im Heizsystem aus welchem Grund auch immer, mit der Zeit Druck/Wasser verloren geht. Vielleicht ist das auch ganz normal und müsste einfach regelmäßig gewartet werden. Mein Vermieter scheint da sehr auf Sicht zu fahren. Und das Rauschen in der Heizung oder das rüttelnde Heizungsrohr sind dann vielleicht eher die Konsequenzen des falsch abgestimmten/falsch laufenden Systems. Ist das realistisch? Lässt sich in etwa sagen, woran das liegen könnte, worauf der Monteur eventuell besonders achten sollte, um das Problem zu identifizieren?

Schon jetzt einmal vielen Dank für jede Hilfe.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Wichtig: JETZT ist ja noch Übergangszeit/draußen relativ mild, das heißt auch: die Heizungswassertemperatur ist eher mild statt heiß.
Den "Druck" in der Anlage kannst Du nicht messen, spüren oder erahnen. Du meinst wahrscheinlich einfach das Strömungsgeräusch. Das wiederum ist von der Pumpenleistung der Anlage bestimmt. Komplette Heizkörperentlüftung vorrausgesetzt.
 

Emuman

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Ich habe jetzt zumindest schon einmal einen Blick auf die Zentralheizung werfen können und der Druckanzeiger scheint sich (inzwischen) schon im roten Bereich zu bewegen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, was der normale Referenzwert ist, aber das scheint schon etwas wenig zu sein, oder (knapl unter 1 bar, siehe Foto)? Soweit ich das nachvollziehen kann sind ist das auch die einzige Heizung für alle drei Etagen.

IMG_20201009_192739.jpg
 

Emuman

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Nein, das weiß ich leider nicht, aber so wie ich das sehe ist da schon direkt etwas an den Wasserhahn angeschlossen. Reicht das da Hahn und schalter aufzudrehen oder ist das komplizierter?
IMG_20201014_210139.jpg
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Dr Schorni

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JA, der rote Schlauch ises. Am Speicher öffnen, dann über den Wasserhahn kontrolliert nachspeisen. IDEAL wäre wenn Du an der Wasseruhr die Liter mitmisst, wäre evtl wichtig zu wissen!
Klopfe aber mal VORHER und nachher von vorne auf das weiße MAG Membran-Ausdehnungs-Gefäß ob sich das verändert vom Ton und ob das eher hohl oder massiv klingt.
 
tricotrac

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Und schraube den roten Schlauch am Zapfventil ab. Diese ständige Verbindung zwischen sauberen Trinkwasser und verunreinigtem Heizungswasser war noch nie zulässig. Sollte diese Verbindung dauerhaft bleiben, so muss am Zapfventil ein Rohrtrenner Typ "BA" nach DIN EN1717 nachgerüstet werden.
 

Emuman

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Okay, jetzt noch einmal für die ganz Dummen (mich) zum Mitschreiben:

1.) MAG abklopfen. (Das ist das große Ding am oberen linken Rand des Wasserhahnfotos, richtig?)
2.) Heizung abschalten? Anlassen?
3.) Roten Schalter an der Heizanlage aufdrehen.
4.) Wasserhahn aufdrehen. Druckmesser beobachten bis der gewünschte Druck erreicht.
5.) Hahn zu, Schalter zu. (richtige Reihenfolge?)
6.) Schlauch am roten Schalter abmontieren.
7.) MAG noch einmal abklopfen.
8.) Wasserverbrauch am Wasserzähler ablesen.
 
tricotrac

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Zu 1) Ja
Zu 2) Glaubensfrage
Zu3) Ja
Zu 4) Ja
Zu 5)Ja richtig
Zu6) Nein, Schlauch am Zapfventil abschrauben
Zu7) Ja
Zu8) Ja
 

KarlZei

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1.) MAG abklopfen. (Das ist das große Ding am oberen linken Rand des Wasserhahnfotos, richtig?)
Zum Nachfüllen muss man wissen, mit welchem Druck die Anlage gefahren werden soll. Der Druck im MAG muss dazu passen, er sollte ca. 0,2 bis 0,5bar unter dem Anlagendruck betragen. Stimmen die Drücke (MAG-Vordruck und Anlagendruck) nicht, stimmt die für die Funktion der Anlage notwendige Druckhaltung nicht.
Ein Klopfen am MAG lässt maximal darauf schließen, ob es noch irgendwie heile ist. Ob es noch richtig funktioniert, also auch den richtigen Druck hat, weiß man erst, wenn man es richtig prüft. Das ist hier kein Problem, weil es ein Kappenventil hat.

Deswegen 1.) MAG abklopfen durch 1.) MAG prüfen ersetzen.
Dazu das Kappenventil schließen, Wasser aus dem MAG ablassen, den Vordruck prüfen und ggf. neu einstellen. Den Vordruck ermittelt man über die Höhe der Heizungsanlage. Wenn die unter 10m beträgt, kann man 1,0bar als Vordruck nutzen; ansonsten Höhe in Meter durch 10 in Bar. Bei 15m Höhe also 1,5bar.
Wenn der Druck stimmt bzw. richtig eingestellt ist, Kappenventil wieder öffnen. Die Anlage ist jetzt für das Auffüllen vorbereitet.

Hinweis: Hier spielt dann auch das Heizgerät selbst eine Rolle. Viele Thermen haben noch ein internes MAG, das auch geprüft werden sollte und einen mit dem externen MAG identischen Druck haben sollte.

2.) Ausschalten. Die Anlage sollte immer im kalten Zustand aufgefüllt werden.
3.) und 4.) Zunächst den Wasserhahn aufdrehen und den Schlauch entlüften (Schlauchverschluss an der Heizung lösen/leicht öffnen), damit nicht zu viel Luft in die Anlage kommt. Dann "Roten Schalter" öffnen. Auffüllen bis der Anlagendruck ca. 0,2 bis 0,5bar über dem Vordruck des MAGs liegt. Ich würde auf 0,5bar (und vielleicht sogar etwas drüber) gehen, weil beim späteren Entlüften der Druck leicht abfallen wird.
5.) und 6.) Ok.
7.) Unnötig. Aber wenn es Spaß macht ... ;-)
8.) Warum?

Ergänzt:
9.) Anlage einschalten und hochheizen lassen. Anlagendruck beobachten; leichte Zunahme und Enddruck unter 2,5bar (Sicherheitsventil).
10. Entlüften.
 
tricotrac

tricotrac

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Aaahhh, der Forumspolizist passt mal wieder auf.

@KarlZei : 2) IST und bleibt eine Glaubensfrage, weil es auf das nach zu füllende Volumen ankommt. Ausschalten kann den Tod einer Regelung bedeuten. Das sollte Ihnen aber als prktizierender Theoretiker bekannt sein.
3( und 4) sollte auch bekannt sein, qwenn man den Füllschlauch am Zapfventil löst und daneben aufhängt, dass dann keine Luft in den Schlauch eindringen kann. Somit muss der auch nicht entlüftet werden. (ein Beispiel für @KarlZei aus der Praxis)
zur Ergänzung 9) Enddruck auch bei Anlagen mit 3 bar Sicherheitsventil ? Ihre Theorie liegt auch hier etwas daneben !
10) entlüften ? wofür ? Es wurde nur der im Wasser gebundene Sauerstoff eingebracht.
 

Emuman

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Guten Abend,

ich hatte das Wasser jetzt nachgefüllt und habe jetzt noch einmal eine kurze Nachfrage.

Ist das normal, dass der/die Heizkörper nach dem Nachfüllen stellenweise erst einmal etwas weniger warm sind bzw da manchmal etwas kälteres/lauwärmeres Wasser durchfließt (speziell aber nicht nur wenn gerade auch Warmwasser benutzt wird)
Mein erster Gedanke ist jetzt, dass das wahrscheinlich relativ normal ist, da ja eine ordentliche Menge kaltes Wasser ins System gepumpt wurde und das vielleicht auch etwas braucht, bis sich das verteilt/erwärmt und sich die Mechanismen wieder einspielen. Bin nur etwas irritiert, dass das jetzt auch nach 24h noch nicht wieder ganz eingespielt ist, wobei die wirklich kälterenn Phasen schon größtenteils vorüber zu sein scheinen.
 
KlausJ

KlausJ

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Wie viel Wasser wurde in etwas nachgefüllt...also so gefühlsmäßig ??
 

Emuman

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Gefühlsmäßig sehr viel. Der Druck war schon sehr niedrig und ich saß da einige Minuten vor dem Druckmesser, der sich nur im Schneckentempo fortbewegt hat. Das hat mich als erstes etwas irritiert, weil ich mir vorher noch ein Youtubevideo dazu angeschaut hatte und da schien das nur Sekunden zu dauern. Aber vielleicht war das auch Zeitraffer. Dass das bei einer größeren Anlage etwas dauern kann, erscheint mir schon plausibel. Oder ist das eher ein Zeichen, dass da irgendetwas suboptimal gelaufen ist?
 
KlausJ

KlausJ

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Mehrere Minuten...????
Wo ist denn das viele Wasser hin ?
 

Emuman

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Naja, ich hatte da jetzt auch nicht auf die Uhr geschaut und am Anfang hatte ich den Hahn auch nicht ganz auf, weil der etwas verklemmt war. Aber wenn man das abzieht war das bestimmt immernoch mindestens knapp ne Minute.

Ein bisschen Wasser ist da auch wieder ausgelaufen aus dem mittigen Kupferrohr (siehe Foto) das zum Boden geht und dort offen ist. Das waren aber Kleinstmengen.

Und ansonsten hatte ich ja eingangs erwähnt, dass ich vermute, dass das System irgendwo mit der Zeit Wasser verliert. Einmal war der Druck schon so niedrig, dass die Anlage sich ganz aufgehängt hat.

IMG_20201107_083324.jpg
 
Dr Schorni

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Wenn da "Wasser überläuft", dann hat das Überdruck-Sicherheitsventil angesprochen. DAS öffnet bei 3bar Anlagendruck. Ich tippe mal wieder klar in Richtung: MAG defekt!
 

Emuman

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Okay, soweit ich das richtig verstehe, könnte ein defektes MAG auch für den schon längeren stetigen Wasser/Druckverlust verantwortlich sein, da es die Wasseraudehnung bei Erhitzung nicht abfangen kann und dann Wasser über das Überdruckventil ausgeleitet wird, korrekt?
Wie sieht es jetzt damit aus, dass jetzt mit erhöhtem Druck/Wassermenge nach dem Nachfüllen, die Heizung an Wärme verliert. Ist das auch ein mögliches Symptom oder ist das eher etwas Anderes?
 

Emuman

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Also konkret fließt wenn mehr warmes Wasser benutzt wird, z.B. beim Duschen erst einmal nur noch kaltes Wasser durch die Heizkörper.
 
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