Sehr hoher Gasverbrauch (~7m³ / tag) soll reduziert werden

Diskutiere Sehr hoher Gasverbrauch (~7m³ / tag) soll reduziert werden im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, wir haben ein Haus in Bietigheim-Bissingen (Ba.-Wü.) mit Viessmann Gasheizung gekauft und haben einen unglaublich hohen Gasverbrauch (~7m³/...

Nadine_Soli9

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Hallo,
wir haben ein Haus in Bietigheim-Bissingen (Ba.-Wü.) mit Viessmann Gasheizung gekauft und haben einen unglaublich hohen Gasverbrauch (~7m³/ Tag), den wir gern reduzieren würden. Ich bin zwar noch Beginner im Thema Heizung, habe mich jedoch in den letzten 3-4 Wochen intensiv mit der Anlage befasst.

Die Fakten:
- wir sind ein Haushalt mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern
- EFH Baujahr 1981 (Zustand dem Baujahr entsprechend) mit
- EG ca. 100m²
- Wohnkeller ca. 50m²
- 1. Etage (Einliegerwohnung, noch unbewohnt) ~60m²

Die Heizung:
- Vitodens 300-W mit Erweiterungskit Mischer und Umwälzpumpe
- Viessmann Vitocell 300 Wasserspeicher
- Zirkulationspumpe für WW
- alle Wasserrohre im Heizungskeller sind isoliert

Heizkreise:
1. Heizkreis für die Heizkörper im Wohnkeller und 1.Etage (noch AUS)
2. Heizkreis für die Fußbodenheizung im EG (Niveau: 4; Neigung: 0,6 ; Eingeschaltet täglich von 6 - 19Uhr auf Zieltemperatur 19°C, Nachtabsenkung auf 3°C um unnötige Brennerstarts in der Nacht zu vermeiden; die Thermostate der Fußbodenheizung sind voll aufgedreht und die Zimmertemperatur ist in Ordnung; nur ab ca. 22 Uhr merkt man wie es frischer wird)
3. Warmwasserbereitung: die Zirkulationspumpe haben wir komplett ausgestellt und verzichten auf Komfort) und die Warmwasserbereitung findet von 6:30 - 8:30 und 17:30 - 19:30 Uhr statt; Die Zieltemperatur des Wassers haben wir gesenkt auf 46°C

Brenner:
Brennerstunden / Tag: 13
Brennerstarts / Tag: 5

Auffälligkeiten:
- die Rohre, die zum Heizkreis 1 gehören sind warm, obwohl der Heizkreis ausgeschaltet ist. Die Thermostate an den Heizkörpern sind jedoch alle geschlossen.
- Bevor wir die Heizung angeschaltet haben, hatten wir bereits einen sehr hohen Gasverbrauch für die Warmwasserbereitung (~4 m³ pro Tag, obwohl wir die Zirkulationspumpe gedrosselt hatten (ca. 6 mal pro Tag)

Die Frage ist, woher der hohe Gasverbrauch kommt und was wir tun können, um ihn weiter zu reduzieren. Hat jemand Ideen?
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Brenner:
Brennerstunden / Tag: 13
Brennerstarts / Tag: 5
SO gesehen läuft diese mittelschwäbische Anlage TECHNISCH gesehen sehr gut! Alles ander habt Ihr schon sehr gut angepasst, das meiste aber kommt halt hiervon:
- EFH Baujahr 1981 (Zustand dem Baujahr entsprechend)
Oder mit hiervon:
ein Haushalt mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern
Wenn die BenutzerINNEN die Einhebelmischer an den Zapfstellen IMMER in Mittelstellung aufreissen wird JE DES MAL WW hergezapft und kommt KALTES Wasser ind den WW-Speicher und DAS löst eine Nachheizung aus. Daher NIE in Mittelstellung öffnen und NUR wenn man wirklich WW benötigt ganz nach LINKS "vollends warm" BIS das WW ankommt und DANN mischen! Reines Hygienehändewaschen geht auch genausogut NUR mit kaltem Wasser. "Wir Schwaben sind doch Sparsamkeit gewohnt"
 

Nadine_Soli9

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Hallo Dr Schorni,
vielen Dank für die Antwort. Der Tipp mit dem Einhebelmischer ist gut - das werden wir versuchen umzusetzen, auch wenn ich nicht denke, dass wir so viel Händewaschen, dass wir unseren Gasverbrauch damit nachhaltig reduzieren können. Gebadet wird bei uns nur einmal pro Woche und pro Tag duschen eine oder 2 Personen (nur wenige Minuten).

Das mit dem Baujahr ist natürlich leider nicht so einfach zu beheben. Was könnten denn Maßnahmen sein, die wir baulich ändern können, um den Gasverbrauch für Warmwasser zu reduzieren?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Selbst im schwäbischen Haushalt kürzlich (zu Studienzwecken hab ich mich hergegeben) gang und gäbe:
Küche, Hausfrau mittleren Alters, Top-Abi-Abschluß: Salat kurz abspülen - Einhebelmischer in Mittelstellung auf-zu - Hände nachwaschen - Einhebelmischer in Mittelstellung auf-zu - Katzengeschirr nur bißchen mit Wasser abspülen - Einhebelmischer in Mittelstellung auf-zu - bißchen Wasser für den Beruhigunsgtee den ich mittlerweile brauch - Einhebelmischer in Mittelstellung auf-zu - und so geht das den gan zen liebe langen TAG! In der Mitte von "The Länd", von Dir aus auf der anderen Seite der großengroßen Stadt mit dem zweitgrößten Volksfest Deutschlands....DAS sind Schmerzen die nur ein SCHWABE spürt!o_O :kopfnuss:
 

ahnlungsloser_Kunde

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Bin auch nur Laie, aber bei dem WW helfen keine Maßnahmen der Gebäudedämmung. Hier könnte der Ansatz beim Warmwasserspeicher liegen.
 
Dr Schorni

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Typische Schwachstellen sind halt auch:
- Keller- und Bühnen*-Zugang/Tür undicht = Durchzug und ABzug der Wärme "Kamineffekt" (*für Außer-schwäbische: "Bühne" = Dachbodenraum)
- Fensterdichtungen prüfen: Papier (gebraucht oder ausleihen! 😆 ), einklemmen und wenn sichs einfach rausziehen lässt sind die Dichtungen zu schwach/Fensterbeschlag zu schwach eingestellt.
- haste ein IR-Thermometer kannst bei FROST alles nach zu niedrigen Temperaturen absuchen: Außenwand, Fensterflügel, Bodentüre etc
 

ahnlungsloser_Kunde

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Alles richtig. Aber für mich passt das Verhältnis der Verbräuche nur WW und Heizung mit WW nicht. Bei den Zahlen macht die Heizung nicht mal 50% der Verbräuche aus. Kann das wirklich "normal" sein ?
 
Andreas1956

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Hier könnte der Ansatz beim Warmwasserspeicher liegen.
Nicht unbedingt, denn gegen den von Dr. Schorni zu Recht erwähnten Einhebelmischereffekt hilft der beste Speicher nichts. Das teuer erhitzte WW kühlt nicht überwiegend im Speicher ab, sondern in den - übertrieben - kilometerlangen Rohrleitungen zu den Zapfstellen.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Bühnen*-Zugang/Tür undicht = Durchzug und ABzug der Wärme "Kamineffekt" (*für Außer-schwäbische: "Bühne" = Dachbodenraum)
Das ist wirklich ein böses schwarzes Loch. In unserem Haus ist oben im Treppenhaus so eine Luke mit Klappleiter eingebaut, ohne werksseitige Dichtungen, 30 mm Styroporplatte als Wärmedämmung, die nicht mal die komplette Fläche der Luke überdeckt und dazu ein vom Keller bis zu besagter Luke offenes Treppenhaus. In der Heizperiode steht bei uns immer die Tür vom Heizungsraum zum Treppenhaus offen, bei windigem Wetter konnte man fast fühlen, wie die 500 Euro-Scheine zum Dach raus sind. ^^

Ich habe mir dann aus 80 mm PUR-Dämmplatten eine flache Kiste gebaut, die nun auf dem Spitzboden über die Lukenöffnung gestellt wird. Das macht enorm was aus, zumal ich da auch Dichtungen angebaut habe.

Man sollte allerdings nicht unterschätzen, was auch altes Mauerwerk und alte Fenster (ob dicht oder nicht) für Verluste produzieren. Zur Dämmung der DG-Decke und der Dachschrägen wurde noch nichts gesagt, aber da vermute ich auch Probleme.
 

ahnlungsloser_Kunde

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Ok, da fehlt mir die Erfahrung. Bei unserer Hütte haben wir auch nur in der oberen Etage WW im Bad. Die Heizung ist direkt im Raum davor, sollten also kurze Rohre sein und die Badewanne benutzt eigentlich seit 10 Jahren auch niemand mehr. Duschen ist so viel praktischer. Anfangs war ich richtig sauer, dass unten in der Küche kein Warmwasser ankommt. Man hat sich aber daran irgendwann gewöhnt und benutzt zum Spülen einen kleinen 1.8L Wasserkocher. Wenn ich seinerzeit geahnt hätte, das meine Frau die Spülmaschine nie benutzt, hätte ich dafür lieber einen weiteren Schrank genommen ;-)
 

Nadine_Soli9

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Vielen lieben Dank,

Als nächste Maßnahmen werde ich definitiv schauen, dass der Hebel immer auf kalt steht.
Die kalten Mauern im Haus und langen Wege spielen wahrscheinlich tatsächlich eine Rolle. Ich werde mir zum einen eine Infrarotkamera organisieren und die schlimmsten Wärmeverlustquellen zuerst angehen.
Evtl. könnte auch eine Maßnahme sein an den entfernt liegenden WW Abnahmestellen mit einem Durchlauferhitzer zu arbeiten!?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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DAS wird sich idR NICHT lohnen, auch weil man dann DORT sicherlich neu stärkere Stromleitungen braucht. Hinzu kommt: Gas kostet grad so 15Ct/kWh und Strom bisher so 40, ab 23 bei mir sogar über 50 Ct/kWh.... o_O
 

ahnlungsloser_Kunde

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Die "Spielzeuge" für 230V kannst du dabei aber vergessen. So einen haben wir mal bei uns in der Küche installiert. Reicht zum "schnellen" Händewaschen, aber für mehr auf keinen Fall.
P.S.
Was bei unserem Haus negativ aufgefallen war nach einigen Jahren waren die Rolladenkästen. Die habe ich fast alle nachgedämmt in der Zwischenzeit. Die waren von Innen her noch mit Feuchtraumregibsplatten abgedeckt wo eine Dünne Styroporplatte drauf geklebt war. Hatte das Gefühl, das Zeug hat sich regelrecht voll Wasser gesaugt.
 

ahnlungsloser_Kunde

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Vor allen Dingen kann man das selber mit kleinem Aufwand und wenig Geld Einsatz beheben.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Vor allen Dingen kann man das selber mit kleinem Aufwand und wenig Geld Einsatz beheben.
Naja, kommt auf die Konstruktion des Kastens an. Grundsätzlich gibt es zwar Nachrüst-Wärmedämmlösungen für fast alle Kästen, aber einige Kästen haben bei aufgewickeltem Behang so wenig Luft zur Revisionsklappe, daß man da keine wirkliche Verbesserung hinbekommt. An der Luftdichtheit bei Klappe und Gurtdurchführung kann man allerdings immer was verbessern, das ist ja auch schon mal was.
 
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