Röhren- oder Flachkollektor für Heizungsunterstützung

Diskutiere Röhren- oder Flachkollektor für Heizungsunterstützung im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; ich möchte meinen Ölverbrauch senken und denke an eine solare Heizungsunterstützung. Nach wochenlangen Recherchen bin ich bezüglich der...

juergen99

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ich möchte meinen Ölverbrauch senken und denke an eine solare Heizungsunterstützung. Nach wochenlangen Recherchen bin ich bezüglich der Kollektoren leider keinen Schritt weiter gekommen.
Die einen bevorzugen im Winter Röhrenkollektoren, die anderen behaupten Flachkollektoren seien besser. Da scheint es wirklich 2 Fronten zu geben.
Ich möchte betonen, dass es mir Hauptsächlich um die Heizungsunterstützung geht, warmes Wasser im Sommer können sowieso alle Systeme.
Meine Eckdaten:
Freistehendes Einfamilienhaus Haus aus den 60er Jahren, 2 Etagen + Keller, 210 qm Wohnfläche, Standort Westerwald, Dachboden ist mässig isoliert, Verbrauch im letzten milden Winter ca. 16L/qm incl. Warmwassererzeugung.
Geplante Verbesserungen in diesem Jahr: Dämmung der obersten Geschossdecke verbessern, Dämmung der Kellerdecke von unten, neue Fenster und Dämmung der restlichen noch nicht gedämmten Rolladenkästen.
Hoffe damit 10% Energie zu sparen.
HEIZUNG; Buderus Ölheizung mit neuem Weishaupt Brenner, 18kW, normale Heizkörper, funktioniert einwandfrei und soll erst mal bleiben, später evtl. Wärmepumpe. Wenn es Energie spart, würde ich auch eine Wand- oder Fußbodenheizung einbauen,
Geplante Maßnahme Solar:
15-20 qm Röhren oder Flachkollektoren, Mögliche Montage: Fassadenmontage (währe sehr einfach) SüdWest mit ca. 75 Grad Neigung oder Dachmontage SüdOst mit 37 Grad Neigung, 1000L Schichtspeicher mit externem Wärmetauscher für Frischwasser, erhoffte Energieersparnis 15-20%
Meine Frage an die Experten:
Mit welchem Kollektortyp erreiche ich für die Heizungsunterstützung mehr Ertrag ? Ich hatten an diese Kollektoren gedacht: http://orionsolar.de/roehrenkollekt...-mit-standortbezogener-ertragsvorhersage.html, hört sich ja erst mal toll an. Auf der Seite solartirol.at dagegen gibt es umfangreiche Auswertungen aus Messergebnissen von existierenden Anlagen und man kommt zu dem Ergebnis dass Flachkollektorene eher besser sind. Dann wäre noch die Frage ob man den Kollektor besser mit Frostschutz oder Wasser betriebt ? Wasser = mehr Ertrag dafür imWinter ab und zu den Kollektor aus dem Speicher erwärmen oder mit Frostschutz und weniger Ertrag.
Ich würde mich freuen wenn mir Leute die mit beiden Kollektortypen praktische Erfahrungen haben ein paar Tips geben könnten
 
Hausdoc

Hausdoc

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juergen99 schrieb:
Geplante Verbesserungen in diesem Jahr: Dämmung der obersten Geschossdecke verbessern, Dämmung der Kellerdecke von unten, neue Fenster und Dämmung der restlichen noch nicht gedämmten Rolladenkästen.
Hoffe damit 10% Energie zu sparen.
Autsch.
Hast du Kaltdach oder Warmdach? demnach kann man nicht einfach die Geschoßdecke dämmen....
Kellerdeckendämmung ist meinstens auch vollkommen sinnlos.

Hol hier lieber mal einen richtigen Energieberäter der die verschiedenen Dämmnasßnahmen vorher berechnet. Andernfalls wird das eine überflüssige Materialschlacht.

Auch Solaranlagen müssen berechnet werden.
Demnach fallen Röhrenkollektoren kleiner aus - sind dafür aber teurer.
Ich würde derzeit von Röhren abraten. ( Stagnationsschäden)
 

joho38

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Das ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Ich betreibe selbst eine Solaranlage mit 72 Vakuumröhren. Die pumpen die Speicher voll, besonders im Sommer, aber wer benötigt im Sommer eine Heizung? Sicherlich haben die Röhrenkollektoren einen besseren Wirkungsgrad, besonders bei schlechteren Lichtverhältnissen. Das kann ich mit einem direkten Vergleich mit meinem Nachbarn auch beweisen, der sich damals für die Flachkollektoren entschieden hat. Ein weiterer Vorteil finde ich ist, dass man die einzelnen Röhren austauschen kann, sollten sie mal beschädigt worden sein. Bei den Flachkollektoren wird gleich ein kompletter Kollektor fällig. Solltest du dich für Röhrenkollektoren entscheiden, dann achte auf den Frostschutz in den Heatpipes. Das lasse dir auch schriftlich geben, denn sonst frieren dir die Teile im Winter kaputt. Das ist mir auch passiert und ich musste alle ersetzen, aber diesmal hab ich welche aus Schweden gekauft.

Eine ganz andere Sache ist der verwertbaren Temperaturen. Da ich eine NT Heizung habe, komme ich mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen aus. Das bedeutet, wenn ich auch nur 1000 Liter Puffer mit 50°C gefüllt habe, reicht mir das runde 2 Tage um noch ein wenig durchzuheizen. Für mich bedeutet das im Jahr rund 2 Monate weniger einheizen. Im Winter wird es dann haarig mit den Röhren, denn die schneien ein. Dann ist der Ertrag natürlich gleich Null! Es gibt auch keine Möglichkeit Wärme durchfließen zu lassen, um den Schnee ins Rutschen zu bringen, damit die Teile wieder Sonne einfangen können. In der Beziehung hat der Flachkollektor natürlich einen recht respektablen Vorteil.

Wenn du allerdings sehr hohe Vorlauftemperaturen benötigst, wirst von der Solargeschichte für die Heizungsunterstützung enttäuscht werden. 1000 Liter Puffer sind sehr wenig und die sind, selbst wenn du 70° oder mehr drin hast ruckzuck auf 50 °C runter und dann stellt sich die Frage ob 50°C noch ausreichen die Wohnung warm zu bekommen.
Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass 1000 Liter runde 10 KW Wärme speichern können. 10 KW sind wirklich nicht viel, wenn man viel verbraucht.
 

Stone

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Ich habe meine Geschossdeckendämmung mal durchgerechnet mit einem im Internet verfügbaren Programm. Ich bin auf das Ergebniss gekommen, einfach mal dämmen ist nicht. Sonst bekommt man zuviel Tauwasser in die Dämmung dann ist die Dämmwirkung gleich Null und du kannst über kurz oder lang einen Schaden am Gebäude bekommen. Darum mein Tipp: Bevor gedämmt wird muss die Dämmung sowie die Ausführung der Dämmung berechnet werden. Meine Meinung zum Solar: wenn Wärme wirklich benötigt wird steht sie nicht zur Verfügung.
 

juergen99

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also der Dachboden ist nicht ausgebaut und soll wegen der geringen Höhe auch nicht für Wohnzwecke oder ähnliches genutzt werden. Es sind normale Dachziegel auf dem Dach und wie hier im Westerwald wohl üblich ist unter den Dachziegeln eine Unterspannbahn aus so einer Art Bitumenbahn ähnlich wie sie bei Flachdächern benutzt wird. Der Vorbesitzer (ich wohne erst ein paar Monate hier) hat den Dachboden (oberste Geschossdecke mit seitlichen Schrägen) mit Steinwolle gedämmt, aber nur im mittleren Bereich. Die schräg nach unten laufenden Bereiche links und rechts nicht. Der Fachmann vom RWE, der die neue Zähleranlage in Betrieb genommen hat und der Dachdecker haben mir gesagt ich soll die Seitenbereiche auch noch mit Steinwolle dämmen und in der Mitte ein paar OSB Platten drauflegen damit man besser auf dem Dachboden gehen kann. Ganz zumachen soll ich es nicht damit alles gut belüftet ist. Die jetzige Dämmung ist rappeltrocken, wurde aber nach Aussage des Dachdeckers falschrum in die Zwischenräume gelegt. Die Alubeschichtung ist oben und soll wohl unten sein. Ist das so ?

Das Wohnzimmer befindet sich über einer ungeheizten großen Garage und war im letzten Winter der kälteste Raum im Haus obwohl dort die meiste Heizenergie verwendet wurde. Deshalb wollte ich die Garagendecke von unten dämmen, macht das keinen Sinn wie Hausdoc sagt ?
Danke auch an Joho's Antwort. Da die Heizkörper im Haus ziemlich überdimensioniert zu sein scheinen bin ich im letzten Winter locker mit 45 bis max. 50 Grad Vorlauftemperatur ausgekommen.
Würde ich die Situation durch eine weitere Senkung der Vorlauftemperaturen mit einer Wand- oder Fußbodenheizung energetisch verbessern ?
Du hast hat die Röhren in Schweden gekauft, hast Du da einen Link für mich ? Hast Du Wasser drin oder Frostschutz ? Wasser soll ja einen erheblich besseren Wirkungsgrad haben, natürlich muss man die Röhren unter 2 Grad Außentemperatur dann ab und zu heitzen, da muss die Steuerung entsprechend programmiert werden. Laut dem Angebot von Bosswerk mit Steamback ist der Energieaufwand aber erheblich nideriger als der Verlust bei einemSystem mit Frostschutz.
 
Hausdoc

Hausdoc

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juergen99 schrieb:
also der Dachboden ist nicht ausgebaut und soll wegen der geringen Höhe auch nicht für Wohnzwecke oder ähnliches genutzt werden. Es sind normale Dachziegel auf dem Dach und wie hier im Westerwald wohl üblich ist unter den Dachziegeln eine Unterspannbahn aus so einer Art Bitumenbahn ähnlich wie sie bei Flachdächern benutzt wird. Der Vorbesitzer (ich wohne erst ein paar Monate hier) hat den Dachboden (oberste Geschossdecke mit seitlichen Schrägen) mit Steinwolle gedämmt, aber nur im mittleren Bereich. Die schräg nach unten laufenden Bereiche links und rechts nicht. Der Fachmann vom RWE, der die neue Zähleranlage in Betrieb genommen hat und der Dachdecker haben mir gesagt ich soll die Seitenbereiche auch noch mit Steinwolle dämmen und in der Mitte ein paar OSB Platten drauflegen damit man besser auf dem Dachboden gehen kann. Ganz zumachen soll ich es nicht

Augenscheinlich Dämmpfusch.
Ich vermisse auch irgendwie die Dampfsperre. ;)

Zur Garage.
Entweder gedämmtes Garagentor verwenden oder alle Wände und Decke zu Garage dämmen. Nur die Decke ist etwas brotlos.
 
Rainer4x4

Rainer4x4

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Meine Röhrenkollektoren (10m2, 60 Röhren) betreibe ich nun im dritten Jahr. Die Anlage funktioniert einwandfrei, obwohl ich testweise (fast) die billigsten Kollektoren (500 Euro je 30 Röhren) gekauft hab die ich örtlich bekommen konnte. Irgendwelche Heatpipe Dinger aus Fernost.
Bei mir läuft Wasser mit Frostschutz mit einer Temperatursicherheit von -25Grad um. Das spart eine teure Drainback Anlage. Das Wasser befindet sich nur im Sammler, also nicht in den Röhren!
Selbst bei bedecktem Himmel gibts noch Ertrag. Da die zur Verfügung stehende Wärme in den Rücklauf der Heizungsanlage eingespeist wird, reichen ansich bei Niedrigtemperatur- oder Brennwertanlagen schon geringe Temperaturen im Pufferspeicher.
Stagnation ist bei mir im laufenden Betrieb erst einmal aufgetreten. Aber nicht weil die Anlage die Energie nicht aufnehmen konnte, sonden weil aus versehen der Notschalter abgeschaltet wurde.
Sollte mal eine Röhre kaputt gehen, so kann man sie einzeln tauschen - sogar im laufenden Betrieb.
Für die Heizungsunterstützung würde ich aufgrund dieser Erfahrungen immer wieder Röhrenkollektoren nehmen.
 
Thema:

Röhren- oder Flachkollektor für Heizungsunterstützung

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