Rexola-triferral mit Trimatik, übermäßige Aktivität bei Trinkwassererwärmung

Diskutiere Rexola-triferral mit Trimatik, übermäßige Aktivität bei Trinkwassererwärmung im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, seit einiger Zeit beobachten wir bei Entnahme größerer Mengen Trinkwasser (vor allem nach der Dusche), dass der Heizkessel sehr stark...

Walter63

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Hallo,

seit einiger Zeit beobachten wir bei Entnahme größerer Mengen Trinkwasser (vor allem nach der Dusche), dass der Heizkessel sehr stark nachheizt. Im Heizungskeller herrscht dann durch die Abwärme vorübergehend eine regelrechte Sauna.

Es handelt sich um eine Viessmann Rexola-triferral mit der Regelung Trimatik 7450 365.

Erster Verdacht des Heizungsbauers war ein defekter Speicherfühler, welcher zu spät die zu erreichende Temperatur meldet. Ein Austausch hat jedoch nichts geändert. Jetzt bliebe nur noch, die komplette Regelung gegen ein Nachfolgemodell auszutauschen. :confused:

Bevor wir diesen Schritt gehen: Könnte es noch andere Gründe als eine defekte Regelung geben? Sämtliche Codieradressen habe ich bereits mit den Standardwerten aus dem Servicehandbuch abgeglichen, hier passt soweit alles. Ich habe auch an den Kaminkehrerschalter gedacht, da aber grundsätzlich eine Regelung stattfindet und die Pumpen nicht dauerhaft laufen, sollte dieser auszuschließen sein.
 
Hausdoc

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Wurden an der Anlage schon mal Gaskombiregler plus Brenneranteuerung erneuert?
Poste bitte mal die ersten 8 Stellen der Herstellnummer des Kessels.
 

Walter63

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Meines Wissens nicht, auch nach Durchsicht der alten Rechnungen sieht es nicht danach aus. Lediglich der Zündbrenner ist vor etwa zwei Jahren erneuert worden.
Herstellnummer: 75183487
 
Hausdoc

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So wie ich das rauslese wird die korrekte Warmwassertemperatur erreicht. Nur produziert der Kessel nach 30....40 Minuten Betrieb im Heizraum Tropenklima.
Ist das so?

Wenn ja ist am Kessel selbst nichts defekt. Auch die Tatsache, daß die Ladepumpe abschaltet ist gut.

Grund für diese Erwärmung kann unzureichender Abgasabzug sein.
Hier tritt dann an der Strömungssicherung immer etwas Abgas aus. ( Hier besteht dann ggf sogar Lebensgefahr)
Laß das mal bitte gründlich (!) prüfen.

Dieser Kessel ist 22Jahre.
In so einem Alter tauscht man eigentlich keine Regelung mehr.
Bei einem 22 Jahre alten Auto würde man auch keine Reparatur veranlassen die 1/3 des Preises eines Neuwagens beträgt.
 

Walter63

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So wie ich das rauslese wird die korrekte Warmwassertemperatur erreicht. Nur produziert der Kessel nach 30....40 Minuten Betrieb im Heizraum Tropenklima.
Ist das so?
Das trifft es exakt, wobei als Sollwert für die Trinkwassertemperatur 50 °C eingestellt ist und die Speichertemperatur nach dem Beladen auch schon mal 57 °C erreicht (normal?).

Verstehe ich dich richtig, dass die Regelung somit eher als Grund auszuschließen ist?

Wie ist der Zusammenhang zu den genannten Teilen Gaskombiregler und Brenneransteuerung? Wären das die Bauteile, deren Defekt einen unzureichenden Abgasabzug verursachen würden?
 
Hausdoc

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wobei als Sollwert für die Trinkwassertemperatur 50 °C eingestellt ist und die Speichertemperatur nach dem Beladen auch schon mal 57 °C erreicht
Vollkommen normal. Sowohl Regelung als auch Kessel arbeiten erst mal vollkommen fehlerfrei. Da ist nichts defekt.

Wie sieht es denn mit dem Verbrennungsluftverbund aus?
Welche Lüftungsöffungen gibt es?


Wie ist der Zusammenhang zu den genannten Teilen Gaskombiregler und Brenneransteuerung?
Wären diese Teile bereits nagelneu könnte man ggf über einen Regelungstausch nachdenken.

So wie bei dir kommt sowas aber nicht mehr in Frage. Wenn hier die Regelung mal die Hufe streckt läßt man die Anlage übergangsweise im Kaminkehrerbetrieb laufen und tauscht dann die gesamte Anlage.

Direkter Nachfolger für deinen Kessel wär der Vitocrossal 300
 

Walter63

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Im Aufstellraum gibt es ein Kellerfenster und eine Lüftungsöffnung, die mit dem Kellerschacht verbunden ist. Dass es hier sog. "Schutzziele" gibt, wusste ich bis gerade gar nicht, nichtsdestotrotz hat sich ja an den häuslichen Gegebenheiten seit Aufstellung der Anlage nichts verändert. :unsure:

Wäre ein ausreichender Abgasabzug nicht eigentlich auch Prüfaufgabe des Schornsteinfegers?

Ich verstehe dich jetzt so, dass an der Anlage selbst vielleicht überhaupt kein Defekt vorliegt, sondern vielmehr ein externer Einfluss den schnellen Abzug des Abgases verhindern könnte, wodurch dieses den Raum unnötig aufheizt? Das Abgasrohr, welches in den Kamin führt, wird während der beschriebenen "Tropen-Phase" in der Tat sehr heiß.
 
Hausdoc

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Wäre ein ausreichender Abgasabzug nicht eigentlich auch Prüfaufgabe des Schornsteinfegers?

Ja...... und er muss diesen Verbrennungsluftverbund jährlich (!) prüfen.

Daß der Kessel selbst und das Abgasrohr Wärme abgibt ist nicht zu ändern und normal.
Ich möchte nur sicher sein, daß bei dir nicht auch noch gelegentlich feuchte Abgase im Raum landen.

Das ist eigentlich sichergestellt wenn:
Der Aufstellraum der Heizung mindestens 18 m³ Raumvolumen hat und die Zuluftöffung am Kellerfenster , die man nicht verschließen kann, min 150 cm² aufweist.
Im Haus darf es keinerlei Abluftgeräte geben. Also kein Abluftwäschetrockner oder Abluft Dunstabzug.
Gelegentlich haben Kamine einen 2. "Reservezug" der unten offen ist und fälschlicherweise als Zuluftöffnung vermutet wird. Eine derartige Öffnung muss(!) verschlossen werden.

ch verstehe dich jetzt so, dass an der Anlage selbst vielleicht überhaupt kein Defekt vorliegt, sondern vielmehr ein externer Einfluss den schnellen Abzug des Abgases verhindern könnte, wodurch dieses den Raum unnötig aufheizt?
So ist es!
 

Walter63

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Habe gerade das letzte Prüfprotokoll des Schornsteinfegers herausgesucht. Dieser hat im April 2019 unter anderem auch den hinreichenden Abgasabzug bestätigt.
Das ist eigentlich sichergestellt wenn:
Der Aufstellraum der Heizung mindestens 18 m³ Raumvolumen hat und die Zuluftöffung am Kellerfenster , die man nicht verschließen kann, min 150 cm² aufweist.
Im Haus darf es keinerlei Abluftgeräte geben. Also kein Abluftwäschetrockner oder Abluft Dunstabzug.
Gelegentlich haben Kamine einen 2. "Reservezug" der unten offen ist und fälschlicherweise als Zuluftöffnung vermutet wird. Eine derartige Öffnung muss(!) verschlossen werden.
Diese Anforderungen scheinen mir allesamt erfüllt. 18 m³ Raumvolumen kommt ziemlich exakt hin, die Luftöffnung ist eher noch deutlich größer als 150 cm². Dunstabzugshaube in der Küche ist ein Umluftgerät.

Den Schornsteinfeger werden wir morgen anrufen und um erneute Prüfung bitten. Angenommen dieser kann dann keine Probleme feststellen (ich hoffe natürlich, dass sich das Problem klärt), was könnte man dann als nächstes tun oder überprüfen?

Nur der Vollständigkeit halber, da ich das bisher noch nicht so detailliert erwähnt habe: Während der Trinkwasseranforderung ist z.B. gestern der Kessel bei einer Ausgangstemperatur von 30 °C angesprungen, hat sich ca. 20 Minuten lang auf 77 °C erwärmt (wobei ab 50 °C die Ladepumpe eingeschaltet wurde). Spätestens jetzt herrschte das Tropenklima. Bei 77 °C Kesseltemp. ist der Brenner abgeschaltet worden und der Speicher wurde noch ca. weitere 20 Minuten beladen. Als dann auch die Ladepumpe abgeschaltet wurde, hatte der Kessel noch 64 °C und der Speicher 57 °C.

Ist das soweit normal oder zeigt sich hier eine ungewöhnlich hohe Aktivität?
 

Walter63

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Ok, an dieser Stelle schon mal vielen Dank für deine Hilfe. :) Ich bin jetzt auf jeden Fall deutlich schlauer als vorher und werde mir nicht blind irgendwelche neuen Regelungen verkaufen lassen. Am Montag (früher ging es leider nicht) wird zunächst eine Prüfung durch den Schornsteinfeger erfolgen. Ich werde dann berichten und hoffe, dass er die Ursache findet.
 

Walter63

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Des Rätsels Lösung: Als vor 22 Jahren ein Edelstahlrohr in den Schornstein eingezogen wurde, hat man offenbar die bestehende Schornsteinabdeckung nicht entfernen wollen (oder können) und stattdessen kurzerhand ein ausreichend großes Stück aus dieser Abdeckung gesägt und nach dem Einziehen des Rohrs wieder "angeklebt". Eben dieses Stück hat sich nun gelöst und das obere Ende des Edelstahlrohrs teilweise abgedeckt, womit der Grund für den unzureichenden Abgasabzug geklärt wäre.

Zu dem handwerklichen Vorgehen möchte ich an dieser Stelle keinen Kommentar abgeben (es gibt eben solche und solche Fachleute). Auf jeden Fall lagst du goldrichtig, Hausdoc, und dafür möchte ich dir an dieser Stelle herzlich danken! :) Du hast uns eine potenzielle, sehr teure Reparatur erspart, die am Ende gar nichts gebracht hätte.
 
Thema:

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