Hallo Wolfhaus,
nachdem dieser Thread irgendwie nicht zu seinem eigentlich Thema finden will und ich ohnehin beschlossen habe, die Regelgenauigkeit des FR 120 selbst zu testen, spielt es auch keine Rolle mehr, wenn ich jetzt offtopic werde und ein paar Anmerkungen zu Ihren Ausführungen mache:
Ich stimme Ihnen zu, wenn es um eine außentemperaturgeführte Brennwertheizung geht. Denn wenn ich hier um 2° absenke, sinkt die Vorlauftemperatur um vielleicht 2 bis 3°. Davon verspreche ich mir keine nennenswerte Einsparung.
Würde ich jedoch soweit absenken, dass die Heizung tatsächlich ausgeht und aus bleibt, würde die Vorlauftemperatur recht flott auf Raumtemperatur sinken. Um dann zur gewünschten Zeit wieder die gewünschte Raumtemperatur zu haben, müsste der Brenner entweder entsprechend früh wieder starten oder mit erhöhter Vorlauftemperatur aufheizen. In beiden Fällen würde der Brenner während dieser Aufheizphase mehr verbrauchen als beim Durchheizen während des gleichen Zeitraums, da ja die Vorlauftemperatur wieder deutlich angehoben werden muss. In letzterem Fall geht unter Umständen sogar der Brennwertnutzen verloren.
Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass unterm Strich dennoch eine Einsparung erreicht wird, glaube ich nicht, dass eine vierköpfige Familie davon einmal Essen gehen kann (außer McDonalds). Daher haben wir uns in unserem Ferienhaus für das Durchheizen entschieden.
Anders sieht es jedoch in meiner Stadtwohnung mit raumtemperaturgeführter Heizwerttherme aus. Da der Brenner bei Wärmeanforderung anspringt und so lange läuft, bis entweder die gewünschte Raumtemperatur oder die maximale Vorlautemperatur erreicht ist, dauert die Aufheizung von 20° auf 22° nur eine Stunde, wobei der Verbrauch dabei so hoch ist wie für zwei Stunden durchheizen.
In Verbindung mit den in meinem vorherigen Beitrag dargestellten Einsparungen durch den Absenkbetrieb mag sich nun der ein oder andere Fragen, worin der Vorteil der außentemperaturgeführten Brennwerttherme im Vergleich zur raumtemperaturgeführten Heizwerttherme liegt, wenn sich durch den Absenkbetrieb keine gravierenden Einsparungen erzielen lassen. Diese Frage habe ich mir natürlich auch gestellt und dazu meine Stadtwohnung mit dem Ferienhaus verglichen.
Ich wohne hier im zweiten von fünf Stockwerken und habe nur zwei Außenwände. Das heißt, über mir wird geheizt, links und rechts von mir wird geheizt, aber die Wohnung unter mir steht leer und ist unbeheizt.. Wärmeverlust habe ich also durch die Außenwände und den Boden. Bei 70 m2 Wohnfläche habe ich 35 m2 Außenwand, den Boden zur unbeheizten Wohung setzte ich nur zur Hälfte an, also ebenfalls 35 m2 und komme somit auf 1 m2 Hüllfläche pro m2 Wohnfläche.
Das Ferienhaus hat 120 m2 Wohnfläche bei etwa 200 m2 Hüllfläche (Außenwände und Dach), dazu kommen noch 80 m2 Boden zum unbeheizten Keller. Da der Keller nie kälter als 10° wird, setze ich statt der 80 m2 nur die Hälfte an. Läßt sich auch schöner rechnen so, denn so komme ich bei 240 m2 Hüllfläche auf 2 m2 pro m2 Wohnfläche. Also das Doppelte der Stadtwohnung.
Beim Durchheizen brauche ich in der Stadtwohnung etwa 3 kWh pro Stunde, im Ferienhaus 6 kWh pro Stunde. Wenn ich das nun um die unterschiedliche Wohnfläche bereinige, würde das Ferienhaus bei 70 m2 Wohnfläche 3,5 kWh pro Stunde benötigen (6/120x70). Das ist zwar 1/6 mehr als bei der Stadtwohnung, aber bei doppelter Außenfläche. Okay, ich habe jetzt natürlich nicht berücksichtigt, dass das Ferienhaus ein dickeres Mauerwerk hat als die Stadtwohnung, aber dafür ist es hier in der Stadt immer zwei, drei Grad wärmer als draußen auf dem Land. Und ja, ich hab's hier in der Stadtwohnung noch einen Ticken wärmer als im Ferienhaus (etwa 1°). Trotzdem finde ich den Unterschied gewaltig. Vielleicht erkennt ja jemand hier einen Denkfehler.
Jedenfalls hätte ich hier in der Stadtwohnung auch lieber ein Brennwertgerät, muss mir aber den Kaminzug noch mit zwei anderen teilen
Und bevor ich es vergesse: Ihr Vorschlag, mit dem vorhandenen Regler während des Winterurlaubs dauerhafte auf 18° abzusenken, hat einen kleinen Nachteil: Wenn ich zurück komme, ist es kalt
Und um nochmal etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Ich will den neuen Regler nicht, um Heizkosten zu sparen (denn das werde ich nicht), sondern wegen des erhöhten Komforts.
Puh, war das jetzt viel.
Gute Nacht.