PV Inselanlagen

Diskutiere PV Inselanlagen im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; weiss jemand, ob reine Inselanlagen anmeldepflichtig sind oder kann man die sich einfach aufs Dach machen und dann bei blackouts kurz in den...

Etamann

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weiss jemand, ob reine Inselanlagen anmeldepflichtig sind oder kann man die sich einfach aufs Dach machen und dann bei blackouts kurz in den Keller gehen, Schalter umlegen und gut ist
und nein, ich frage nicht danach, ob es ggf. sinnvoll ist, mehrere Jahre auf für doof produzierten und nicht verkauften(eingespeisten) Strom zu verzichten
 

Pocki

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Solange deine Insel keinen Kontackt zum Netz des Stromversorgers hat, brauchst du nichts anmelden.
 
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Der Schwachpunkt bei diesen Überlegungen ist die extreme Schwankungsbreite der Erträge. Was im Sommer einfach ist und in der Übergangszeit noch gut machbar wird in der dunklen Jahreszeit unmöglich. Da schlechtes Wetter seltener an einzelnen Tagen sondern eher in Wochen eintritt hilft auch eine Batterie nicht wirklich weiter, Kapazitäten jenseits eines 2-Tages-Verbrauchs sind sehr teuer.

Für den Fall des Blackouts empfehle ich ein modernes geregeltes Inverter-Stromaggregat, das mit synthetischem Treibstoff befüllt auch nach längerer Pause verlässlich anspringt und im Teillastbereich weniger Sprit konsumiert und lärmt als ein "Baumarkt-Aggregat". Ein einphasiges Aggregat an die Hausinstallation zu knüpfen braucht schon ein wenig Phantasie, es muss allpolig getrennt und das lokale Netz genullt werden etc. Dazu gibt es fertige Umschaltboxen, die von den Netzbetreibern zertifiziert sind.

Die 2 oder besser 3 kVA, die so ein kleines Ding liefern kann übertreffen die paar Watt einer kleinen Solarfläche bei Regenwetter um ein -zigfaches.

Und wann wird der Blackout kommen: Wenn die Sonne lacht oder wenn alle an der Leitung nuckeln?

Für unser verwinkeltes 45°-Walmdach mit vier voll belegten Seiten (6 Module Ost, 7x West, 7x Süd, 15 Nord) wird laut PVGIS-Daten zwischen 75 und knapp 2 kWh pro Tag liefern. Also das 7-fache bis zu einem 7-tel des jahreszeitlich auch etwas schwankenden Eigenbedarfs.

Die beiden geplanten 10-kWh-Batterien würden uns bis zu 2 Tage überbrücken lassen -- wenn sie im Moment des Blackouts überhaupt voll geladen sind!

Wirtschaftlich kann so etwas nicht sein, be den aktuellen Strompreisen und vor allem den aktuell sehr hohen österreichischen Einspeisetarifen (über 0,30 €/kWh) aber in Reichweite.
 
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Die Batterien in E-Fahrzeugen sind tatsächlich erstaunlich günstig! Wenn man die Kosten von 4 BYD-Batterien zu je 10 kWh mit dem Kaufpreis eines ähnlich ausgestatten Elektro-PKWs vergleicht muss man sich schon wundern.

Auf der anderen Seite verbietet sich die reglmäßige Nutzung des Fahrzeuges als Batterie, da dies die Lebensdauer deutlich verkürzen würde. Ein Auto soll 10 bis 15 Jahre halten, wenn nach 8 Jahren noch die meist versprochenen 75-80% Restkapazität nach normaler Nutzung vorhanden sind will ich mir gar nicht vorstellen was das bedeutet, wenn die zwei- bis dreifache Menge Ladezyklen und doppelte Nutzungsdauer abgerufen wird.
 
cephalopod

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Auf der anderen Seite verbietet sich die reglmäßige Nutzung des Fahrzeuges als Batterie, da dies die Lebensdauer deutlich verkürzen würde.
???
Die Batterie eines Autos ist auf tägliches Laden und Entladen ausgelegt?
Und wenn du damit nicht fährst, sondern es als stationären Speicher verwendest, wird auch nur 1x Tagsüber aufgeladen und Nachts entladen.
Ich sehe da ein identisches Nutzungsverhalten.
Bei deutlich schonender Ladung (oder hat deine PV 350 kW?) und schonender Entladung (keine Gigawatt Entnahme in Bruchteilen von Sekunden bei spontanen Ampelsprints)
 
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Jeder Nutzungszyklus hinterlässt Spuren, die Zyklentiefe und die Leistung spielen eine Rolle. Du hast natürlich völlig Recht, wenn das Fahrzeug anstatt gefahren zu werden am Haus mit beschränkter Entladetiefe genutzt wird ändert sich nichts Grundlegendes. Wenn das Fahrzeug aber gefahren und und am Haus genutzt wird, dann eben doch; ebenso, wenn jede Nutzung unterbleibt. Und die meisten Autos sind doch dafür da, gefahren zu werden.

Eine Autobatterie hat heute irgendetwas zwischen 30 und 60 kWh Kapazität. Damit kann man zwischen 200 und 350 km fahren, das macht kaum jemand täglich, schon gar nicht ein typischer Elektroauto-Fahrer. Das bedeutet die Zyklentiefe ist eher gering. Und die meisten Nutzer laden doch an einer normalen Wallbox daheim oder am Firmenparkplatz mit 11 oder 22 kW, also eher schonend. Dies ist sicher in den Haltbarkeitsversprechen der Hersteller einkalkuliert.

Würde eine Autobatterie 8 Jahre lang täglich zu 80% entladen und geladen werden, dann müsste man dazu 640.000 km fahren ... ich bin mir sicher, dass es in den Garantiebedingungen der Autohersteller einen Passus gibt, der jede Gewährleistung und Garantie bei einer solchen Nutzung ausschließt.

Genau das passiert aber, wenn du das Auto 8 Jahre lang neben der normalen Nutzung (grob 200.000 km) als fahrbarer Untersatz ans Haus anschließt und als PV-Batterie mit 10–15 kWh täglicher Entladetiefe nutzt.

Dazu kommt, dass die Fahrzeugbatterien der "besseren" Autos meines Wissens alle aktiv temperiert werden. Das sind auch Energieaufwändungen die sich aufsummieren. Bei einer normalen stationären Batterie bleibt die Abwärme im Haus, das ist außerhaöb des Sommers ein Wirkungsgradvorteil.
 
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