Probleme mit niedriger Vorlauftemperatur und großer T-Spreizung

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enrico325

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In dem 3-Fam.-Haus in dem wir wohnen gibt es eine konventionelle Ölheizung (keine Brennwerthzg.) 4 Heizkreise, 3 für die Wohnungen und 1 für die Warmwassererzeugung.
Die Heizungssteuerung ist eine MCR200 Honeywell Centra. Jeder Heizkreis ist mit einem Wärmemengenzähler (WMZ) Sensus PolluCom E ausgerüstet. Beimischschaltung. Die Anordnung der beiden PT500 ist korrekt, d.h. hinter der Umwälzpumpe Grundfos UPE 25-40 180 (drehzahlgeregelt) im Vorlauf und der andere direkt am Austritt des WMZ, in Strömungsrichtung vor Einbindung des Rücklaufs in den Mischer (3-Wege-Ventil).

Die Vorlauftemperatur in unserem Heizkreis ist meistens recht niedrig, d.h. i.d.R. um die 40°C-45°C. Die Temperaturspreizung liegt dann über 20K. Wenn die VL-T 55°C erreicht, dann liegt die T-Spreizung bei mind. 30K ! Bei den anderen 2 Heizkreisen der Wohnungen liegt die VL-T bei ca. 60°C und die T-Spreizung i.d.R. im Bereich von ca. 10-15K.

Die Ursache für die (zu) hohe T-Spreizung in spezielle "unserem" Heizkreis kenne ich nicht. Offensichtlich hat es eine regelungstechnische Ursache. Kann ich davon ausgehen, dass der Bereich für die sich einstellende RL-T von der Steuerung vorgegeben ist?

Bezüglich der Ansteuerung der drehzahlregelbaren U-Pumpe vermute ich, dass sie über die sich einstellenden VL- und RL-Temperaturen erfolgt. Ist der Temperaturunterschied (Spreizung) zu gering, also ein geringerer Wärmebedarf im Heizkreis vorliegt und die RL-Temp sich der VL-Temp. nähert, wird die Umwälzleistung der Pumpe runtergefahren, da die aktuelle Fördermenge nicht gebraucht wird. Umgekehrt, wird die U-Pumpe hochgefahren, wenn die RL-Temp. größer wird, also ein höherer Wärmebedarf im betrachtetem Heizkreis vorliegt und mehr Heizwasser benötigt wird. Ist meine Vermutung richtig?

Die Ansteuerung des 3-Wegeventils im Verbund mit Ansteuerung der drehzahlregelbaren U-Pumpe erkläre ich mir so, dass sie über eine festgelegte Kurve in Abhängigkeit von der Außentemperatur erfolgt. Ist meine Vermutung richtig?

Kopfzerbrechen bereiten wir die aus dem Wärmemengenzähler (WMZ) PolluCom E ausgelesenen niedrigen Durchflußwerte im Bereich von ca. 0,04-0,07m³/h des betreffenden Heizkreises. In den anderen 2 Heizkreisen liegt der Durchflußwert i.d.R. im Bereich von 0,18-0,22 m³/h.
Ich erkläre mir die niedrigen Durchflüsse so, dass in Abhängigkeit der T-Spreizung und der physikalischen Beziehung Q=m x c x dT bei einer großen T-Spreizung (dT) der Massenstrom m reduziert wird.
Ich hatte vor einigen Tagen die Heizkörperventile in unserer Wohnung voll geöffnet und später den Massenstrom über den WMZ ausgelesen. Dieser stieg auf 0,264m³/h an, was Sinn machte. Das dT von bisher mind. 20K reduzierte sich dabei auf ca. 15K. Ich ging davon aus, dass sich stationäre Bedingungen im Heizkreis eingestellt hatten. Die sich einstellende Minderung der T-Spreizung (dT) auf 15K erkläre ich mir, dass ein "Überangebot" an Heizwasser im Heizkreis vorhanden war und deshalb die Rücklauf-T anstieg. Interessanterweise blieb das Temperaturniveau im Vorlauf fast unverändert bei ca. 47°C.

Ist der Bereich der möglichen Temperaturspreizung in den jeweiligen Heizkreisen in der Regelung voreingestellt und/oder eine Funktion eines anderen Regelungsparameter in der Steuerung? Welche Parameter bestimmen die sich einstellende T-Spreizung? Die sich einstellende Spreizung basiert sicherlich nicht auf einem Zufallprinzip.

Der WMZ erlaubt das Auslesen diverser Parameter, wie z.B. VL-T und RL-T, die resultierende T-Spreizung, den aktuellen Durchfluß in m³/h, die momentan anliegende Heizlast in kW. Ich gehe davon aus, dass diese Anzeigen genau sind, da der PolluCom E ein geeichtes Gerät ist. Das Gerät ist ausgelegt für die Messung eines Nenn-Volumenstroms von 0,6 m³/h, eines kurzzeitigen Max-Stroms von 1,2 m³/h und eines Mindest-Volumenstrom von 0,024 m³/h (Geräteaufdruck).

Abgesehen von der großen T-Spreizung irritieren mich die durchgehend niedrigen Durchflußwerte von 0,04-0,07m³/h bei einer moderaten Beheizung unserer Wohnung. Da sind wir sicherlich kein Einzelfall.
Am 10.02. vormittags hatte ich einen Durchfluß von 0,027 m³/h gemessen, also knapp über dem zulässigen Mindestvolumenstrom, bei einer Heizlast von 0,468 kW bzw. einer VL-T von 40,6°C und einer RL-T von 25,4°C (dT=15,2K).

Interessanterweise habe ich am 10.02. ca. 15 Minuten vor dem obigen Meßergebnis einen Durchfluß von 0,017 m³/h registriert, also unter dem zulässigen Mindestdurchfluß von 0,024 m³/h, wobei eine Heizlast von 0,52 kW anlag, mit einer VL-T von 52°C bzw. RL-T von 23,9°C (dT=28,1K).

Die Firma SENSUS teilte mir telefonisch mit, dass Meßergebnisse unter 0,024 m³/h "rausfallen", also ggf. nicht registriert werden. Was das bedeutet, weiß ich nicht. Es wurde ja eine Heizlast von 0,52 kW angezeigt, bzw. der zugehörige Durchfluß und die das dT. Offensichtlich kommt des Gerät mit diesen Parametern zu recht. Wird der PolluCom E quasi "in die Irre" geführt?

Was sind die Konsequenzen, wenn der MWZ PolluCom E einen Durchfluß kleiner als den zulässigen Mindest-Durchfluß misst? Kann es sein, dass die Messergebnisse z.B. die anliegende (scheinbare) Heizlast falsch ermittelt wird bzw. verfälscht wird. Der WMZ integriert ja die kontinuierlichen Meßergebnisse über die Zeit auf und ermittelt am Stichtag die verbrauchte Wärmeenergie in MWh, die dann die Basis für die Heizkostenabrechnung ist.


Die Konzeptionierung und vermutlich auch die Lieferung der MSR-Komponenten und Installation/Einstellung der kompletten Heizungssteuerung/-Regelung erfolgte durch den Hausbesitzer (Fachmann).
 
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