Problem mit Umwälzpumpe

[Heiner]

Liebe Forenteilnehmer,

ich bin gerade neu dazu gestoßen, weil ich mich mit der Gastherme unserer Mietwohnung notgedrungen beschäftigen muss.
Die Therme ist von Junkers, Typ ZR 18-3KE S0092. (Ja ich weiß, ein uraltes Teil - aber unser Vermieter ist nun mal sehr kostenbewusst.)
Vor einigen Wochen ging die Umwälzpumpe unserer Therme kaputt und wurde durch eine neue ersetzt.
Damit begannen die Probleme: Seither rauschen die Heizkörper in allen Räumen der Wohnung sehr stark und im Nachbarraum zur Therme ist die Pumpe relativ laut zu hören.
(Natürlich ist die Heizung sonst bei den Sommertemperaturen aus. Der nächste Winter kommt aber bestimmt und wir wollen das Ganze nicht aufschieben).

Meine Frau und ich haben uns daraufhin die neue Pumpe nochmals genauer angesehen und bemerkt, dass diese viel leistungsstärker ist als die alte Pumpe.
Von der alten hatten wir noch ein unscharfes älteres Handyfoto (siehe Anhang).
Von der neu verbauten Pumpe füge ich ebenfalls ein Foto an.

Die alte Pumpe lief bei uns durchweg auf Stufe 1 von 3 , d.h. wohl mit 30 Watt Leistung.
Die Neue hingegen hat nur zwei Stufen und erbringt auf der niedrigeren Stufe schon 75 Watt, d.h. also das 2,5 fache.
Als absolute Laien schließen wir daraus, dass die Pumpe einfach zu stark ist.

Der mit der Sache befasste Heizungsinstallateur verweist darauf, dass Junkers diese neue, stärkere Pumpe empfiehlt und hat nun - wohl ebenfalls auf Empfehlung von Junkers - ergänzend ein Überströmventil eingebaut. (Das alte Pumpenmodell soll es nicht mehr geben.)
Verbessert hat sich hierdurch leider nichts.

Wir haben uns nun schon auf die Suche nach dem ursprünglich verbauten Pumpenmodell gemacht - bislang leider ohne Erfolg.
Habt Ihr vielleicht noch eine Idee was in unserem Fall helfen könnte, bzw. wo man die alte Originalpumpe notfalls gebraucht bzw. generalüberholt auftreiben könnte?
Vielen Dank schon einmal für Eure Unterstützung!

Schönen Abend

Heiner

 

[Dr Schorni]

Ja, das IST eine stärkere Pumpe: eine -50 statt wie zuvor eine -40. DAS soll er doch bitte mal belegen dass NUR diese Pumpe da rein darf!
Und der hat allen Ernstes ein Überströmventil eingebaut?? Frag ihn mal ob er am Auto auch weiter Gas gibt aber dafür mit der Handbremse die Geschwindigkeit reguliert?

 

[Heiner]

Hallo Dr. Schorni,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich glaube der Installateur möchte sich nicht selbst auf die Suche nach einem Alternativmodell machen und hat daher nur bei Junkers im Service (?) nachgefragt.
Gibt es eine Möglichkeit, das alte Pumpenmodell, das wohl aktuell nicht mehr hergestellt wird, zu beschaffen?
So könnten wir den Installateur wohl dazu bewegen, die neue lärmende Pumpe auszutauschen.

Heiner

 

[Dr Schorni]

DAS sehe ich als "sehr dünne Chance", eher: hoffnungslos.
1. Der Heizer hat die Pumpe bereits eingebaut, die bekommt er NICHT mehr getauscht
2. Er wird "nie im Leben" eine fremd-erworbene, womöglich gebrauchte Pumpe einbauen
3. Auftraggeber für ihn ist der Eigentümer - für IHN seid IHR "nichts"
Man müsste den Eigentümer überzeugen und das belegen, dass die neue Pumpe falsch ist, sowie mit Mietkürzung drohen wegen den unzumutbaren Geräuschen und erhöhten Stromkosten (informiere Dich beim Mieterverein)
Frage-am-Rande: wie wird denn das Warmwasser erzeugt?

 

[Heiner]

Hallo Dr. Schorni,

danke für Deine Tipps. Da werden wir wohl noch mit dem Vermieter diskutieren müssen.
Es gibt einen ebenfalls uralten Warmwasserspeicher, der an die Therme angeschlossen ist (daneben steht).
Die Therme erhitzt also Brauchwasser und den Heizkreislauf.

Heiner

 

[Dr Schorni]

aha, also AUCH im Sommer Pumpengeräusche. Aber prima: mit dem WW-Speicher ist das eine "Wohnung mit erhöhtem Komfort", somit sind die Pumpengeräusche umso weniger hinnehmbar.
Den Mangelwe gen Geräusch solltet Ihr umgehend beim Vermieter anmelden. Das mit der geeigneten Pumpe.....das wird schwierig....hmmm hmmm....is nich ganz sooo "mein Bereich"....ein "Abgasaustritt mit Todesfolge" wär eher so mein Ding...(sorry, "schwarzer Humor")...wenn man von unten in die Therme an deren Montage-Rückwand schaut, dann sollte da so ein Typenschild, ca 5x8cm groß, sein....DA steht eine Geräte-Nummer drauf....DAS würde helfen den Typ genau zu klasifizieren

 

[Jnnk]

Moin
Also die alte pumpe die dort drin war ist nicht die originale. Es ist aber wohl damals nur der Pumpenkopf getauscht worden somit war das damals schon Pfusch .
Die jetzt montierte ist das originale modell das auch bei Geräte Auslieferung montiert war . Diese hat ein spezielles Pumpengehäuse .
Die ups 25 40 180 würde als Original dort also nicht reinpassen , also wurde nur der Pumpenkopf getauscht .

 

[Heiner]

Danke Jnnk!
So etwas kann man nur als Fachmann erkennen. Deine Antwort hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter.
Hier im Haus ist sehr viel "improvisiert". Eine aus verschiednen Modellen zusammengesetzte Pumpe passt wunderbar ins Bild.
Vielleicht kann der Heizungsinstallateur noch einmal eine solches "Unikat" zusammenstellen. Leise war die alte Pumpe auf jeden Fall und lief auch sonst ganz gut.
Hast Du sonstige Bedenken? Du meintest ja das sei schon damals Pfusch gewesen.

Heiner

 

[Andreas1956]

Es handelt sich im Kern vorrangig um ein rechtliches Problem, im übrigen ist es allein Angelegenheit des Vermieters als Eigentümer der Mietsache, zu der auch der Wärmeerzeuger gehört.

Verkürzt gesagt darf es in der Verantwortung des Vermieters zu keinen Verschlechterungen in der Nutzbarkeit der Mietsache kommen. Die nunmehr eingebaute überdimensionierte Umwälzpumpe sorgt zum Einen für Geräuschbelästigungen, schon diese muß der Mieter nicht hinnehmen. Zum Anderen verbraucht das jetzige Modell mehr Strom, den der Mieter zahlt. Das ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und des Klimaschutzes aus der Zeit gefallen, sondern der Mieter ist nicht gehalten diese Mehrkosten zu tragen. Eine unwirtschaftliche und überdimensionierte Pumpe ist ein Mangel an der Mietsache, die erhöhten Stromkosten sind als Mangelfolgeschaden anzusehen, für den man Ersatz durch den Vermieter verlangen kann.

Ich würde dem Vermieter schriftlich den Mangel anzeigen und genau beschreiben, wie sich der Mangel zeigt (Geräusche, höherer Stromverbrauch) und ihn unter Setzung einer kalendermäßig bestimmten Frist (konkretes Datum angeben) auffordern, den Mangel abzustellen. Die Frist sollte angemessen sein, ich denke 3 Wochen ab Zugang des Schreibens wären ausreichend. Spurt der Vermieter nicht, eröffnen sich verschiedene rechtliche Optionen, von der Minderung der Miete über den Schadensersatz bis hin zur Leistungsklage, gerichtet auf Mangelbeseitigung.

 

[Dr Schorni]

Eeeendlich komme "reachde Leit"....