Hier habe ich ein Frage. Ist es kostengünstiger dauerhaft 50 Grad plus einzustellen oder weniger Temperatur in Kombination mit dem Legionellenprogramm?
Die Wärmepumpe hat dieses Menu. Laut Bedienungsanleitung wird dazu das Wasser (ich glaube nachts) einmalig pro Tag auf 60 Grad erhitzt.
Hintergrund dieser Einstellungsmöglichkeit (ab Werk gesetzt?) sind wohl die von mir oben angeführten 'Regeln'. Die fordern in diesem Fall eigentlich nur eine Speichertemperatur >50°C. Ergänzend ist AFAIK aber auch von einer regelmäßigen Nachheizung auf 60°C die Rede. Abwägen zwischen Energieverbrauch und Hygiene, Unterscheidung Groß-/Kleinanlage...
Unter dem Strich halte ich von einem Legionellen-Programm nicht viel. Aber wenn es genutzt wird, dann muss man es auch richtig machen. Das ist aber meistens eben nicht der Fall:
1. Mit 60°C stoppt man zwar das Wachstum der Legionellen. Man tötet sie aber in der Regel nicht ab. Es ist sogar davon die Rede, dass sie - vereinfacht dargestellt - dadurch nur wärmeresistenter werden. Wenn die Temperatur wieder fällt, vermehren sie sich munter weiter. Um sie abzutöten, bräuchte es Temperaturen ab 70°C.
2. Legionellen finden sich nicht nur im Speicher, sondern in der gesamten Trinkwasseranlage. Es bringt also nicht viel, nur einen Teil der Anlage, hier den Speicher, thermisch zu behandeln. Man müsste vielmehr die gesamte Anlage einige Minuten mit den hohen Temperaturen beaufschlagen, also Zirkulation einschalten, alle Warmwasser-Auslässe öffnen, Wasser laufen lassen.
Ich würde das regelmäßige Nachheizen abschalten und einfach nur die Speichertemperatur auch in Abhängigkeit von der Speichernutzung einstellen. Viel Nutzung = schneller Austausch des Wassers -> geringere Temperatur und umgekehrt. Und um das noch etwas zu komplizieren, könnte man bei geringer Nutzung sogar gezielt auf eine niedrigere Temperatur abzielen, weil die den Wasseraustausch im Speicher fördert.
Aber was auch immer Du machst, es bleibt immer ein Legionellenrisiko, also die Gefahr einer Legionellenkonzentration über dem gemeinhin als unkritisch angesehenen Wert (Maßnahmenwert). Sicherheit schafft eigentlich nur eine regelmäßige Beprobung des Trinkwassers.