Primärwärmetauscher Ablagerungen

Diskutiere Primärwärmetauscher Ablagerungen im Vaillant Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo nochmal! Im Bild ist ein Wärmetauscher, der m.W. aus Edelstahl ist, ebenso seine Lamellen. Warum bilden sich die grünen Ablagerungen nur...

Harry7

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Hallo nochmal!

Im Bild ist ein Wärmetauscher, der m.W. aus Edelstahl ist, ebenso seine Lamellen.

Warum bilden sich die grünen Ablagerungen nur an den Rohren des Wärmetauschers, aber nicht an den Lamellen bzw. dessen Kragen, die auf den Rohren des Wärmetauschers klemmen? (Die Ablagerungen sind ja nur einseitig von den Lamellen, also dort, wo die Rohre des Wärmetauschers "freiliegen".)

Was ist das chemisch eigentlich genau? Mechanisch läßt es sich ja nicht wirklich praktikabel entfernen. Gibt es eine chemische Methode?


Danke, Harald
 

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Das Grüne ist im wesentlichen das Überbleibsel von Salzsäure. Die Entsteht durch Feuchte plus Halogene ( von offenen Waschmittelverpackungen usw) in der Raumluft.
 

Harry7

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Danke!

Ah, dann ist es also vor allem was mit Chlor. Vielleicht Nickel(II)-chlorid-Hexahydrat, das ist ja so grünlich-türkis.
Und kommt wasser dran, werden manche löslichen Teile ja leicht hellbläulich.
Kommt dann vermutlich auf die Sorte des Edelstahls an, sind ja wohl meist Chrom-Nickel-Stähle, wo das Nickel rausgelöst wird. Dann sind die Lamellen wohl aus einem anderen Edelstahl.

Bliebe die Frage, wie man Nickel(II)-chlorid-Hexahydrat lösen kann. Reines Nickel(II)-chlorid soll ja wasserlöslich sein.
Komisch, die Frage müßte doch jeder Kollege kennen / beantworten können - hier kann's keiner. Und im Web findet man nahezu nichts darüber, auch sehr merkwürdig - wo doch fast alle Thermen diese Ablagerungen haben.

Von der Farbe denkbar wäre noch Kupfer(II)-chlorid-Dihydrat. Aber wo käme das Kupfer her?


Harald
 
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Harry7 schrieb:
Bliebe die Frage, wie man Nickel(II)-chlorid-Hexahydrat lösen kann. Reines Nickel(II)-chlorid soll ja wasserlöslich sein.
Ich baue bei derartigen Thermen bei einer Wartung den Wärmetascher ausnahmslos aus und reinige ihn mit scharfem Wasserstrahl. Nur bei sehr hartnäckíger Verschmutzung helfe ich mit einer Messingbürste nach.


Dabei geht auch in jedem Fall der "Grünspan" ab.
 

Harry7

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Ich habe jetzt noch nicht so viele gereinigt - laufe erstmal nur mit.

Aber der eigene hat diese Ablagerungen als ziemlich feste Krusten. Sind auch über den ganzen Wärmetauscher verteilt. Unten mehr als oben.
Zur Veranschaulichung nochmal ein Foto der gesamten Unterseite. (Nach Reinigungsversuchen mit Drahtbürste und mit Hochdrucklanze.)

Mit 'nem Schraubendreher kann ich das abprokeln. (Dabei verkratzt man natürlich die Oberfläche, ist nicht so fachgerecht.)
Mit der Drahtbürste geht kaum was. Damit kommt man ja auch nicht zwischen die Lamellen, der Wärmetauscher ist ja immerhin ca. 5cm hoch.


(Bisher hat übrigens jedes Jahr eine sogenannte "Fachfirma" die Wartung gemacht. Aber das kennt man ja...)


Harald
 

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Hausdoc

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Eine normale Drahtbürste hat hier nichts (!!) verloren.
Darurch kann (und wird auch) der Edelstahl Wärmetauscher Rostschäden bekommen. Bei Brennwertgeräten bekommt ein Wärmetauscher auf diese Weise binnen weniger als 5 Jahren die Inkonntinenz.

Wenn an den wasserführenden Teilen noch ein leichter Belag sichtbar ist, kann man das belassen.
Wichtig ist, daß die Lamellen vollkommen glatt und sauber sind, damit das Verbrennungsgas ungehindert durchströmen kann.
 
mad-mike

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Ich bin heute bei einem U124 von Buderus gewesen der sah so aus.

2015-08-04-585.jpg

Das waren etwa 5 jahre ohne Wartung. :/

Bei extremen Fällen fahr ich mit samt dem Wärmetauscher zum Autowaschpark und nutze die Hochdruckreiniger. Geht meistens sehr gut.
 
Hausdoc

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Manche Kaminkehrer sollte man erschiessen..... :D
 

Harry7

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Hausdoc schrieb:
Eine normale Drahtbürste hat hier nichts (!!) verloren.
Verzeihung, ich meinte selbstverständlich eine Bürste mit Borsten aus Messingdraht. Ich werde versuchen, präziser zu sein.

Wenn an den wasserführenden Teilen noch ein leichter Belag sichtbar ist, kann man das belassen.
Wichtig ist, daß die Lamellen vollkommen glatt und sauber sind, damit das Verbrennungsgas ungehindert durchströmen kann.
Ja, grundsätzlich dachte ich das auch, insbesondere bei Abgasverlust von <5% und CO von 3ppm.
Nur fänd' ich es eleganter, wenn man es entfernen könnte.


Gruß, Harald
 
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Abgasverlust ist für uns vollkommen bedeutungslos.
Einzig wichtig ist der CO Gehalt - und zwar stets bei maximaler Geräteleistung.

Ich habe mir hier bei diesen Heizwerthermen einen persönlichen Grenzwert gesetzt.
Über 30 ppm verlasse ich die Anlage nicht.
 

Harry7

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mad-mike schrieb:
Ich bin heute bei einem U124 von Buderus gewesen der sah so aus.
Das ist ja recht ordentlich für nur 5 Jahre, was?

Offenbar sind bei dem auch die Lamellen von gebildeter Salzsäure angegriffen. Also ungünstigeres Material auch da.
(Mein Wärmetauscher ist ja aus einer Vaillant VCW 180 und ca. 22 Jahre alt.)
Die Lamellen waren, solange ich das gesehen habe, nie grün. Ausgebaut wurde er zum Reinigen in den letzten 10 Jahren aber höchstens 1 x, wenn überhaupt.


Bei extremen Fällen fahr ich mit samt dem Wärmetauscher zum Autowaschpark und nutze die Hochdruckreiniger. Geht meistens sehr gut.
So wurde meiner jetzt von mir auch mal durchgeblasen - obwohl er nicht annährend so aussah.
Hoffentlich ist Dein Stundenverrechnungssatz niedrig - sonst käme dem armen Kunden ein neuer bestimmt günstiger. ;)

Hast Du auch ein Bild von danach?


Gruß, Harald
 

Harry7

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Hausdoc schrieb:
Abgasverlust ist für uns vollkommen bedeutungslos.
Einzig wichtig ist der CO Gehalt - und zwar stets bei maximaler Geräteleistung.
Hm, für den Kunden sollte der Abgasverlust schon von Bedeutung sein. Schließlich fliegen da seine Euroscheine durch den Kamin.

In Sachen CO-Gehalt hast Du schon recht - aber welcher Schornsteinfeger verstellt bei der Abgasmessung schon eine Therme, die auf niedrige Leistung eingestellt ist?
(Ok, einige modernere Thermen machen ja Nennleistung in der Schornsteinfegereinstellung, wenn ich richtig gesehen habe. Aber mal unter uns: Viele Schornsteinfeger drehen einfach den Wasserhahn auf, statt ihre Taste zu betätigen - dann hilft auch das nicht. Eigentlich peinlich, was die so leisten.)


Harald
 
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#post102323']Hm, für den Kunden sollte der Abgasverlust schon von Bedeutung sein. Schließlich fliegen da seine Euroscheine durch den Kamin[/quote]

Die Erfassung des Wirkungsgrads ist eine gesetzliche zu erfüllende Vorgabe. Wichtiger wäre die Ermittlung des Jahresnutzungsgrads ! Dann erkennt man erst wirklich wie die (T)Euronen durch den Kamin verschwinden und in Millionen von Haushalten die Geräte unwirtschaftlich sind.
 

Harry7

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tricotrac schrieb:
Die Erfassung des Wirkungsgrads ist eine gesetzliche zu erfüllende Vorgabe.
Allerdings nur für den Schornsteinfeger, und für raumluftabhängige Kombithermen älter als 12 Jahre sogar nur alle 2 Jahre. (Der Vollständigkeit halber.)

Wenn der Anlagenmonteur sich aber nicht drum kümmert, finde ich das schon nahezu betrügerisch - insbesondere, wenn er seine absurd hohen Preise mit dem Einsatz des Abgasmeßgeräts versucht zu begründen (was ja fast alle machen, denn für deren Wucher gibt es ja keine echte entlastende Begründung).

Wichtiger wäre die Ermittlung des Jahresnutzungsgrads ! Dann erkennt man erst wirklich wie die (T)Euronen durch den Kamin verschwinden und in Millionen von Haushalten die Geräte unwirtschaftlich sind.
Naja, bei einem in der Wohnung betriebenen Gas-Durchlauferhitzer dürfte der Nutzungsgrad schon hoch sein, und quasi der Abgasverlust die Hauptverschwendung, zumindest beim Heizen.


Gruß, Harald

P.S. Und dann ist der Jahresnutzungsgrad ja im Prinzip auch kaum praktikabel meßbar, oder?
 
tricotrac

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[#post102326']P.S. Und dann ist der Jahresnutzungsgrad ja im Prinzip auch kaum praktikabel meßbar, oder?[/quote]

Genau darin liegt das Kernproblem !
 
mad-mike

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Harry7 schrieb:
Das ist ja recht ordentlich für nur 5 Jahre, was?

Offenbar sind bei dem auch die Lamellen von gebildeter Salzsäure angegriffen. Also ungünstigeres Material auch da.
(Mein Wärmetauscher ist ja aus einer Vaillant VCW 180 und ca. 22 Jahre alt.)
Die Lamellen waren, solange ich das gesehen habe, nie grün. Ausgebaut wurde er zum Reinigen in den letzten 10 Jahren aber höchstens 1 x, wenn überhaupt.
Dort ist kein Edelstahl WT eingebaut. Dazu Kommt das das Gerät in einer Waschküche hängt.

Harry7 schrieb:
So wurde meiner jetzt von mir auch mal durchgeblasen - obwohl er nicht annährend so aussah.
Hoffentlich ist Dein Stundenverrechnungssatz niedrig - sonst käme dem armen Kunden ein neuer bestimmt günstiger.

Hast Du auch ein Bild von danach?
Nein ich habe dann kein Foto mehr gemacht.
Ich habe das Gefühl das ich immer nur diese extrem verdreckten Geräte bekomme darum habe ich mir einen Kleinen Mobilen Hochdruckreiniger mit ins Auto gepackt. Vom Preis her ist ein neuer WT natürlich teurer als wenn ich mal 10 Min. zum Waschpark fahre.
Und Würde dort Jährlich eine Wartung durchgeführt sähe er nicht so aus.
 

Harry7

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mad-mike schrieb:
Dort ist kein Edelstahl WT eingebaut. Dazu Kommt das das Gerät in einer Waschküche hängt.
Aus reiner Neugier würde mich interessieren, was es stattdessen für ein Material ist. Russischer Schippenstahl?
(Muß ja auf jeden Fall was sein, was genauso diese grünen Ablagerungen zusammen mit dem Chlor / den Halogenen bildet.)


Gruß, Harald
 
Thema:

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