Potentialausgleich an Gasleitung

Diskutiere Potentialausgleich an Gasleitung im Brötje Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, bei uns wurde gerade die Heizung von Öl auf Gas umgestellt. Ein Gas Hausanschluss wurde neu gelegt und von einer Fachfirma wurde ein neuer...

rcamper

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Hallo,
bei uns wurde gerade die Heizung von Öl auf Gas umgestellt.
Ein Gas Hausanschluss wurde neu gelegt und von einer Fachfirma wurde ein neuer Gas-Brennwertkessel eingebaut.
Ein Nachbar machte mich gerade darauf aufmerksam das an der Gasleitung kein Potentialausgleich vorhanden ist .... ist der nötig ? ?(
MfG
Uwe
 
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Kommt drauf an.

Erdgas oder Flüssiggas?

Erdgasleitungen sind in den Potentialausgleich einzubeziehen.

Bei Flüssiggasleitungen ist es hingegen nicht zulässig. Hier muss die Gasleitung ein Isolierstück haben.
 

rcamper

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Es ist ein Erdgas Anschluss !
Darf der 1m neben der Gasleitung liegende Potentialausgleich der Heizungsrohre auch für die Gasleitung verwendet werden ?
Noch eine Frage zur Wanddurchführung der Gasleitung (Zähleranschlusssäule an der Außenwand)
Ist es in Ordnung das die Gas Wanddurchführung (Stahlrohr) im Heizungsraum mit einer Art Schnellzement oberflächlich max. 2-3cm tief verspachtelt wird, in der Wand und von außen aber in keiner Weise fixiert wird ?
 
Hausdoc

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Darf der 1m neben der Gasleitung liegende Potentialausgleich der Heizungsrohre auch für die Gasleitung verwendet werden ?
Selbstverständlich!

Ist es in Ordnung das die Gas Wanddurchführung (Stahlrohr) im Heizungsraum mit einer Art Schnellzement oberflächlich max. 2-3cm tief verspachtelt wird, in der Wand und von außen aber in keiner Weise fixiert wird ?
Ich würd sagen- Nein.

Die fachgerechte Hauseinführung ist jedoch Sache des Gasversorgers.
Es obliegt den Gasversorger, ob es innen am Gasanschluß eine Zugentlastung (damit z.b. ein Bagger den Anschuß nicht "rausziehen" kann) angebracht wird.
In aller Regel macht man hier eine wasserdichte Wanddurchführung.

Wie die genau auszusehen hat, hängt vom Materiale der Wand ab. (Beton, Ziegel......)
 

Level9

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Wichtig ist, daß die Durchführung der Hausanschussleitung durch die Gebäudewand gas- und wasserdicht ausgeführt wird. Während sich die Norwendigkeit der Wasserdichtheit bei Einführungen unter der Erdgleiche fast von selbst erklärt, hat die Forderung nach Gasdichtheit folgenden Hintergrund: Bei einem Leck an der Versorgungsleitung könnte Gas über undichte Hauseinführungen in das Gebäude gelangen. Um diese Dichtheit zu ermöglichen , werden in der Regel Hauseinführungen mit so genannten Hauseinführungskombinationen ausgeführt. Dies sind meistens vormontierte Einheiten die einen dichten Einbau in die Außenwand ermöglichen.

Hauseinführungen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, mit und ohne Festpunkt.

Eine Hauseinführung mit Festpunkt wird in der Wand so verankert das ein herrausziehen der Gasleitung aus dem Gebäude (z.B. durch Baggerarbeiten) nicht möglich ist. Hierbei ist aber die Stabilität der Wand zu berücksichtigen, oft werden hier auch Kraftbegrenzer (z.b. Klemmverbindungen, die nicht als längstkraftschlüssig gilt) eingesetzt.

Hauseinführungskombinationen ohne Festpunkt gehen zwar eine dichte, aber keine Kraftschlüssige Verbindung mit dem Gebäude ein. Bei dieser Konstruktion muss eine Ausziehsicherung ein Herrausziehen der Gasleitung (z.B. Bagger) verhindern. Eine Ausziesicherung ist eine Kontruktion, meist mit drei Stützen hin zur Wand, die die Gasleitung quasi festält. Wie auch bei Festpunkteinfühungen, wird sie in Verbindung mit einem Kraftbegrenzer installiert, wenn die Wand einer zu erwartenden statischen Belastung nicht standhält.

Im Gegensatz zu einer Hauseinführungskombination mit Kraftbegrenzer kann eine Einführung mit Ausziesicherung Bewegungen der erdverlegten Hausanschlussleiteung nicht abfangen. Ist eine Ausziehsicherung montiert, muss die Verbindung zwischen Hausanlschlussleitung und Innenleitung so erfolgen, daß geringfügige Bewegungen der Hausanschlaussleitung keine Spannung auf Leitungen der Inneninstallationen erzeugen.
 

Level9

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Hausdoc schrieb:
Zitat
Darf der 1m neben der Gasleitung liegende Potentialausgleich der Heizungsrohre auch für die Gasleitung verwendet werden ?

Selbstverständlich!
laut VDE 0100-410 werden alle Versorgungsleitungen direkt mit der Potentialausgleichschiene im Hausanschlußraum verbunden.

Heisst im Klartext: Wasser und Gasleitungen, Heizungsrohre, Antennenanlagen, Telefonanlagen werden je 1x direkt an der Potential-Ausgleichschiene angeschlossen. Also ist der Anschluss vom Heizungsrohr zur Gasleitung nicht korrekt, ein gesonderdertes Kabel ist direkt zum Potentialanschluss zu verlegen.
 
Hausdoc

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Jein.

Verbindet man die Leitungen mit min 1/2 Leitungsquerschnitt der Steigleitung, jedoch min 10 mm² ist diese Verbindungsleitung selbst die Potentialausgleichsschine.

Im Hinblick auf den Stand der Technik verlegt man aber seperate Leitungen.

Da sich der Querschnitt dieser Leitung nach der Dimension der Steigleitung richtet , darf man auch nicht generell einen bestimmten Querschnitt empfehlen.
 

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Hausdoc schrieb:
Im Hinblick auf den Stand der Technik verlegt man aber seperate Leitungen.
Wollen wir gute Anlagen bauen die den Regeln entsprechen oder wollen wir BILLIG?
 
Hausdoc

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Eher gut und fachgerecht ;)
 

rcamper

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user/1889-shkdiscount/

Hallo shkdicuont,

in meinem Fall geht es nicht darum es so Billig wie möglich zu machen.
Ich habe einen Festpreis für die neue Anlage (Umrüstung Öl- auf Gasheizung) vereinbart, es ist eben nach Einbau der neuen Heizung kein
Potentialausgleich für die Gasleitung erstellt worden.

Um ein gesondertes Kabel direkt zum Potentialanschluss zu verlegen müßten aber zwei Flure neu gemacht werden .... Heizung steht im Anbau.

Wenn es sein muß ... ok.

Du hast die Durchführung der Hausanschussleitung wirklich gut beschrieben, also ist Hausanschlussleitung bei mir nicht fachgerecht ausgeführt .... was sollte ich jetzt tun ?

 

Level9

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Ich kann dir leider nur eins raten: rede mit den entsprechenden Personen.

Ob der Potentialausgleich in der Form überhaupt vom Heizungsbauer erstellt werden muss kann ich dir nicht sagen, denn hier stellt sich die Frage: Was und im welchen Umfang wurde etwas beauftragt?
 
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