Photothermie

Diskutiere Photothermie im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo ich plane, wie viele andere auch, eine Wärmepumpenheizung. Aufgrund baulicher begebenheiten (keine Südseite, und ganz schlimm - Gastherme...

christian_b

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Hallo

ich plane, wie viele andere auch, eine Wärmepumpenheizung.
Aufgrund baulicher begebenheiten (keine Südseite, und ganz schlimm - Gastherme im Dach) ist es offenbar nicht so einfach.
Dafür habe ich ~50m² Osten und ca 20m² Westen.

Heute hat mir ein Anbieter erstmalig eine Photothermie-Anlage angeboten.
Das wäre dann eine Sole-Wärmepumpe die als zweites Medium eine Sole-Flüssigkeit verwenden soll die an der Unterseite von PV-Zellen verbaut sind.
Ausser den Werbeversprechungen dieser Firma finde ich relativ wenig zu Photothermie, daher:

Macht so etwas Sinn?
Ich habe ein 3-Familienhaus mit ca 260 m² WF - wie gross sollte so eine Anlage sein?
Kann sie auch zu gross sein? Macht es sind diese Photothermie nur so gross wie nötig und was noch geht mit PV zu machen?

Hoffentlich sinds nicht zu viele Fragen zum Einstieg - aber dieses Thema beschäftigt mich im Moment durchaus.

Danke
christian
 
mad-mike

mad-mike

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Moin.

Hast du links zu den Teilen?

Ich kenne eine, ich sage Mal hybrid Geschichte, wo ein Teil der Solaranlage gepuffert wird, und die sole WP dort Energie entnimmt. Wobei die solar nicht allein stehend ist, sondern noch mit einer Sole Luftpumpe kombiniert ist. (das ist nur ein lüfter vor einem Wärmetauscher, nicht mehr)


Funktioniert relativ Problem los.

Aber dein Konzept habe ich noch nicht gehört.

Wenn ich so überlege, wäre die Kühlung der Platten sicherlich vom Vorteile für die Effizienz. Das Kondensat da keine Rolle spielen darf, muss der Hersteller berücksichtigen.

Was ich öffters mal habe bei Sole Luft Wärmepumpen ( auch schon mit erd WP gehabt) das die Sonden und Wärmetauscher zu gefroren sind. Wass passiert dann wohl bei so einer Situation auf dem Dach? Sicherlich taut es wieder auf, aber weitere Probleme darf das dann nicht machen.

Grundsätzlich finde ich den Lösungsansatz schon Recht interessant und würde es weiterverfolgen.
 

christian_b

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Moin
Selbstverständlich - das ist der Anbieter mit der Vorstellung der Module:

Arg viel mehr Infos habe ich nicht gefunden

Danke
christian
 

christian_b

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Mit dem warmen Wasser wollte ich die Heizung betreiben. Namentlich eine Sole-Wärmepumpe.
Diese Module erzeugen auch Strom - dass was die Heizung nicht braucht bleibt für den Tesla.

Danke
chistian
 
cephalopod

cephalopod

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Wenn das so toll ist, wieso hat das hier niemand?
 

helmut m.

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Wenn das so toll ist, wieso hat das hier niemand?
Der Hund liegt im Detail begraben!
Eine Wärmepumpe kann mit einem sehr variablen (vor allem hohen) Temperaturniveau nicht arbeiten. Also muss komplizierte Hydraulik + Speichertechnik her, um die Anlage am Laufen zu halten. Wenn sie mal läuft, kann das schon funktionieren, aber wehe, es wird einmal kurz abgeschaltet. Ich habe noch keine WP gesehen, mit mit 70-90°C auf der Verdampferseite weggefahren wäre.
Es hat sicher seinen Grund, warum das niemand einbaut, wenn das so toll wäre ...
 
mad-mike

mad-mike

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Eine Wärmepumpe kann mit einem sehr variablen (vor allem hohen) Temperaturniveau nicht arbeiten. Also muss komplizierte Hydraulik + Speichertechnik her, um die Anlage am Laufen zu halten. Wenn sie mal läuft, kann das schon funktionieren, aber wehe, es wird einmal kurz abgeschaltet. Ich habe noch keine WP gesehen, mit mit 70-90°C auf der Verdampferseite weggefahren wäre.
Es hat sicher seinen Grund, warum das niemand einbaut, wenn das so toll wäre ...
hmm. Also 70-90 grad nicht, aber dafür gibts ja Mischer wie bei einer Atria, und einer Sonnenkraft.
Ja beides Sole Anlagen. Der hydraulische Aufbau hält sich in grenzen...

Und die laufen doch auch schon ewig...
Bei der Sonnenkraft anlage, ist es ein solches kozept, wie man oben ließt.

Nur das es nun Hybrid Kollektoren sind, auch die wiederum sind nicht neu.
 

christian_b

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Wenn das so toll ist, wieso hat das hier niemand?
Genau das Frage ich mich auch :cool: und genau aus diesem Grund Frage ich hier.

Im Moment bin ich im Kontakt mit einem Anbieter der Sicher nur die positiven Seiten herauskehren will.
Ja, diese Systeme scheinen nicht so verbreitet zum sein (selbst hier im Forum ist das IMHO der erste Thread).
Das könnte daran liegen dass die Anlagen noch zu neu auf dem Markt sind, dass sie teurer sind oder dass sie einen gravierenden Nachteil haben den ich nicht kenne.

Im Moment sehe ich auch die Vorteile - eine Wärmepumpe ohne lautes und Platz benötigendes machendes Aussenteil.

Dass die Sole, vor allem im Sommer, warm wird ist mir klar. Was mir nicht klar ist - was heisst das?
Im Winter wird dadurch das Solarmodul schneller schneefrei - das ist ein Vorteil. Allerdings kann ich nicht beurteilen wie warm die Flüssigkeit dann wird und was das für die WP heisst. Mit welcher Temperatur der Sole arbeitet die WP am besten? Gibts eine maximale Temperatur?

Im Sommer wird die Sole seehr warm - könnte ich damit evtl das Warmwasser aufbereiten und die WP nur bei evtl Bedarf dazuschalten?

Der Anbieter will demnächst bei mir zum Vor-Ort-Termin vorbeikommen - ich bereite gerade einen Fragenkatalog vor.

Danke
christian
 

helmut m.

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hmm. Also 70-90 grad nicht, aber dafür gibts ja Mischer wie bei einer Atria, und einer Sonnenkraft.
Ja beides Sole Anlagen. Der hydraulische Aufbau hält sich in grenzen...

Und die laufen doch auch schon ewig...
Bei der Sonnenkraft anlage, ist es ein solches kozept, wie man oben ließt.

Nur das es nun Hybrid Kollektoren sind, auch die wiederum sind nicht neu.
Also ich habe (u.A.) eine Solaranlage mit WP ergänzt, wobei die WP den kalten Pufferteil für den Verdampfer nutzt und die Wärme aus dem Kondensator in den oberen Puffer einspeist. Funktioniert hervorragend, solange die Anlage nicht bei hoher Einstrahlung und entsprechend hohen Temperaturen zum Stehen kommt. Ist der Speicher durch die Soalrthermie durchgeladen, bekommt der Verdampfer beim Einschalten praktisch immer zu heises Wasserab und die Anlage geht auf Störung. Wiederinbetriebnahme erst wieder möglich, wenn der Speicher unten samt der Zuleitungeen (! bis zum Mischer) ausgekühlt sind.
Das lässt sich sicher mit viel Regeltechnik-Hirn-Aufwand lösen, das Problem ist dann aber eine zu komplizierte Anlage, bei der JEDER HB aussteigt; womit wieder niemanden gedient ist. Ich bin Techniker aus Überzeugung, kenne aber inzwischen auch die Grenzen. Die wichtigste Grenze, die nicht missachtet werden darf, ist der MENSCH. Und solche kommen immer dann, wenn etwas nicht mehr geht.
 
Austro-Diesel

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Komplizierte Technik kann funktionieren. Einfach tut es immer. Dazu der Kostenaspekt: exotische Technik ist immer überproportional teuer, die Chance, dass sie sich nicht durchsetzt ist gegeben, Ersatz dann schwierig.

Keep it simple.
 

christian_b

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Danke erst mal für die Antworten.
Ich denke ich werde erst mal den Besuch des Anbieters abwarten und den KV anschauen.
Mal sehen.

Aber eine prinzipielle Frage habe ich noch:

Wann arbeitet eine Wärmepume am besten? Wenn das sekundäre Medium (Luft/Sole) eher niedrige oder eher hohe Temperatur hat?
Anders gefragt - im Winter hat die Luft 0° C und die Sole +10° C -> Wann ist der Energiebedarf der WP höher?

Danke
christian
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

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Ganz grundsätzlich umso besser, je geringer der Temperaturunterschied zwischen Verbraucher und Energiequelle ist.

Ist halt die Frage an wievielen Heiztagen der Solarthermieertrag so hoch ist, dass der elektrische Energieaufwand soweit verringert wird, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Die 10° C an 30% der Heiztage werden die Kalkulation vermutlich nicht fett machen, aber wer weiß.

Ich denke ich werde erst mal den Besuch des Anbieters abwarten und den KV anschauen.
Wahrscheinlich hast du eh "schnell fertig", wenn du das Angebot gesehen hast. Günstig kann das ja eher nicht sein.

... eine Wärmepumpe ohne lautes und Platz benötigendes Aussenteil.
Dafür hast du dann den Kompressor im Haus. Kann man auch schon mal hören.

Im Sommer wird die Sole seehr warm ...
Ob das den Solarzellen gut tut? Deren Wirkungsgrad sinkt kräftig mit der Erwärmung. Was passiert bei Stagnation?
 
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Nano

Profi
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Ich halte von Hybridmodulen nix. Die Autohersteller werben bei Hybrid gern mit 'das Beste aus zwei Welten', leider ist das Gegenteil der Fall.
Die benötigte Fläche für PV und Solarthermie ist sehr unterschiedlich, mehr wie 10m2 ST macht nur selten Sinn, bei PV kann es eigentlich nicht groß genug sein, diese unterschiedliche Anforderung kann ein Hybridmodul nicht erfüllen, außerdem wollte ich Wasser und Strom nicht im selben System haben.
In deinem Link heißt es
So ergeben beispielsweise eine 10m² große Fläche von Solarthermie-Kollektoren 3.653 kWh im Jahr und 10m² Photovoltaik-Module erzielen 1.190 kWh im selben Zeitraum.
Was dort bezgl PV steht, ist völlig falsch und irreführend. Ein 1,7m2 PV Modul hat 380 oder sogar über 400 W und liefert übers Jahr dann auch etwa 400 kWh, bei 10m2 kommen wir dann leicht in Bereiche von über 2000 kWh.

....and stupid. DAS sind die zuverlässigsten Lösungen.

Über ein Jahr hinweg produziert das TEHA-4-Kollektorfeld rund 4-mal mehr Gesamtenergie, also Wärme und Strom, als eine reine Photovoltaikanlage mit der gleichen Fläche.
Die Aussage ist doch absoluter Nonsens, den Beleg dafür möchte ich sehen. Eine große ST erzeugt auch jede Menge Wärmeenergie, leider vorwiegend im Sommer, wo ich diese kaum nutzen kann. Im Winter sind große PV Flächen viel interessanter.
 
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Photothermie

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