Bei unserem ETA ePE 13 Heizwertkessel mit Außenluftzufuhr ist es so, dass die Zündung startet wenn eine Temperaturanforderung höher ist als die Puffertemperatur oben (zB 50° C fürs Warmwassermachen oder die höchste aktuelle Heizkreis-Vorlauf-Anforderung) bzw. die Mindesttemperatur des Puffers oben unterschritten wird (45° C).
Beim Kesselstart läuft das Abgasgebläse zuerst mal in mittlerer Drehzahl los, der Drehrost schließt sich, eine kleine Menge Pellets wird eingeschoben, die Zündelektrode schließlich aktiviert -- das dauert ca 1 Minute. Der Zündvorgang selbst dauert ab dann ca. 2 bis 3 Minuten, was man in der Service-Einstellung am langsam absinkenden Restsauerstoffwert beobachten kann, und ist fast immer erfolgreich. Vereinzelt wird nochmal die Zündung eingeschaltet, weil der Brand offenbar nicht wie geplant in Gang kam.
Nach erfolgreicher Zündung wird die Brennstoffzufuhr langsam immer weiter gesteigert, das Abgasgebläse läuft dabei immer schneller, der Restsauerstoffgehalt pendelt sich schlussendlich bei 7,5% ein -- dabei geht es schon mal lustig auf und ab. Bis der Kessel auf volle Feuerungsleistung kommt vergehen auf diese Weise nochmal ca. 15 Minuten. Die Temperatur des Kessels steigt schließlich im Lauf der nächsten Viertelstunde an bis er die 60° C Kessel-Mindestrücklauftemperatur überschreitet (Heizwertkessel!) und die Rücklaufanhebung erstmals eine Wärmelieferung an die Verbraucher zulässt (Mischer im Kessel öffnet langsam, Puffer-Ladepumpe im Kessel dreht schneller) -- und damit das vom Kessel abgehende Rohr erstmals warm wird. Die Kesseltemperatur steigt weiter auf 75° C, das Rauchgas hat in der Wendekammer um die 240° C, das Rauchrohr erwärmt sich kesselseitig auf ca. 60° C.
Also dauert es alles in Allem eine halbe Stunde, bis nach dem Start-Befehl wirklich Wärme aus dem Kessel kommt. Wenn deine Ökofen-Kessel nach einer halben Stunde Wärme exportieren ist das in meinen Augen normal.
Nachdem der Puffer oben auf eine Mindesttemperatur geladen wurde (65° C) und die Mindest-Volllastdauer erreicht wurde (30 Minuten) nimmt der Kessel die Leistung langsam zurück bis er die berechnete Leistungsanforderung gerade so abdeckt bzw. soweit, dass er die Wendekammer-Mindesttemperatur nicht unterschreitet (170° C, bei uns ca. 50% der Nennleistung, etwas weniger sah ich nur ganz kurz und vorübergehend*); das Rauchrohr kühlt kesselseitig auf ca. 50° C ab.
Wenn die Wärmeabnahme geringer als die Kesselleistung ist steigt die Puffertemperatur naturgemäß mehr oder weniger langsam an bis der Kessel beim Erreichen einer Puffertemperatur unten von 60° C die Brennstoffzufuhr abstellt und den Glutabbrand beginnt, dabei das Abgasgebläse hochregelt. Nach ca. 10 Minuten ist das erledigt, der Puffer unten noch auf bis zu 65° C angestiegen. Auf jeden Fall stoppt die Verbrennung nach 20 kg verbrannten Pellets. Nun startet die Entaschung und Wärmetauscherreinigung.
Die Heizkreise ziehen inzwischen die nötige Wärme aus den Pufferspeichern bis der Zyklus beginnt von neuem beginnt -- daher muss deren Mindesttemperatur so gewählt sein, dass die Restenergie zur Überbrückung der halben Stunde bis zur ersten Wärmelieferung durch den Kessel ausreicht. In der Praxis fällt der Puffer bei uns von 45° C noch auf ca. 42° C ab, bis der Kessel übernimmt.
In unserem Fall brennt der Kessel bei um die 0° C Außentemperatur zwei Drittel des Tages durchgehend auf halber Leistung, dann geht er aus und die beiden Puffer (1.200 l) überbrücken die nächsten Stunden, meist reicht die Energie für einen viertel bis halben Tag. Das Warmwasser fürs Bad wird in einem 270-l-Speicher bereitet, geladen wird dieser aus dem Pufferspeicher -- auch grob einmal am Tag (von 45 auf 50° C).
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* Diese Mindestleistungsanhebung führe ich nach etwas Nachdenken auf die zugeführte kalte Verbrennungsluft zurück: Durch die aus dem Kesselchassis angesaugte ca. 30° C wärmere Zuluft ließe die 170° C mit weniger Verbrennungsleistung erreichbar erscheinen.