Pelletheizung für Eltern

Diskutiere Pelletheizung für Eltern im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier, habe mich nach langem Recherchieren im Internet und hier im Forum angemeldet weil ich hier schon einige...

derjere

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Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier, habe mich nach langem Recherchieren im Internet und hier im Forum angemeldet weil ich hier schon einige gute Diskussionen und Hilfestellungen gelesen habe.

Aktuell planen meine Eltern den Austausch ihrer Heizung/Warmwasserbereitung. Sie tendieren stark zu Gas und schauen sich abseits dessen wenig um. Jetzt aktuell eine neue Gasheizung einzubauen halte ich für unklug (bei allem was gerade so in der Welt abgeht...), bzw. zumindest finde ich dass man sich über Alternativen informieren sollte.
Daher möchte ich ein paar Eckdaten sammeln um sie mit meinen Eltern durchzuschauen und so eine etwas breitere Vergleichsbasis zu haben.
Und hier muss ich um eure Hilfe bitten, da ich mich nicht so gut auskenne.

Das Haus ist eine Doppelhaushälfte aus den 70er Jahren, ursprünglich mit Nachtspeicheröfen beheizt, dann 1992 auf eine Gastherme im Dachstuhl umgestellt. Warmwasser geht elektrisch (mit Nachtstrom/2-Tarif-Vertrag), der Behälter (300 Liter) steht im Keller.
Die Gasheizung hat einen Leistungsbereich von 10-18 kW. Allerdings wurde seit ihrem Einbau das Haus modernisiert: Dach isoliert, Wärmeschutzfenster (3fach verglast), Kaminofen eingebaut (wird auch rege genutzt, ca. 2,5 Festmeter Holz im Jahr). Daher nehme ich an dass eine neue Heizung weniger Leistung bräuchte.
Der Energieverbrauch der Heizung vor der Modernisierung (das war 2012) war ca. 17500 kWh Gas, danach nur noch ca. 7500 kWh. Warmwasser ist relativ konstant bei 2500 kWh Strom.
Im Haus sind durchweg Plattenheizkörper installiert, keine Fußbodenheizung.
Da das Dach fast genau in Ost-West-Richtung ausgerichtet ist, ist Solar/PV leider kaum rentabel.
Jahresmitteltemp. 10,3°C, Norm-Außentemp. -10,9°C

So wie ich das sehe, würde sich hier eine Pelletheizung mehr eignen als bspw. eine Wärmepumpe, da die hohe benötigte Vorlauftemperatur die Effizienz der Wärmepumpe verschlechtert. Zudem sind meine Eltern grundsätzlich skeptisch gegenüber dem Prinzip "Heizen mit Strom" (an sich ja auch keine abwegige Position, aber das ist eine andere Diskussion :D)

Nun habe ich versucht abzuschätzen, was Bedingungen und Kosten für eine Pelletheizung wären. Das ist aber super schwierig, alleine die Angaben/Faustregeln für die Preise für die Heizungs-/WW-Anlage liegen zwischen 10.000 und 30.000 Euro.
Habt ihr da vielleicht bessere Richtwerte, womit man rechnen muss? Und vielleicht eine grobe Einschätzung, welche Hersteller Preis-Leistungs-Mäßig empfehlenswert sind? Ich fand z.B. Ökofen sehr überzeugend (bspw. die Pellematic Smart XS 10kW), aber die scheinen auch eher im hochpreisigen Segment unterwegs zu sein.

Den ganzen Bereich Abluft (Kamin) und Pelletlagerung habe ich bisher noch ausgeklammert, da ich glaube dass es eher mit dem Brenner steht und fällt.
Über Förderung (KfW/BAFA) habe ich mich auch schon informiert, da ist ja derzeit einiges drin. Von einem Heizungsbauer haben sie ein Angebot für 13-14 tsd € bekommen, für eine neue Gastherme und neuen WW-Boiler weiterhin über Strom aber Option auf anderen Energieträger. Wenn man von 40% Förderung ausgeht, könnte eine Pellet-Anlage also 23.000€ kosten um "gleich teuer" zu sein. Ich vermute mal stark, dass es da noch darüber hinaus geht, aber die Frage ist halt wie viel.

So, jetzt ist hier erstmal Schluss mit dem langen Geschwafel. Sorry fürs Zutexten, ich würde mich sehr freuen wenn jemand eine Einschätzung dazu oder eine Erfahrung mit einem Ähnlichen Vorhaben teilt.

Vielen Dank! :)
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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danach nur noch ca. 7500 kWh.
Macht mit den 2,5 RM Holz ca 11 500 kWh fürs Heizen, ergäbe so 6-7kW Heizlast.
Warmwasser ist relativ konstant bei 2500 kWh Strom.
Kommt dann mit angesetzten 33% WW-Nutzungsgrad auf übliche 28l WW/Tag und Person.
Ist halt die Frage die MICH natürlich interessiert: Wieviele Schornsteine sind denn im Haus? DHH, 70er, Nachtspeicher liest sich eher "ohne Schornsteine". Problem="Herausforderung" ist, dass bisher halt die Anlage unterm Dach ist und DORT die ganze Hydraulik beginnt, eine Pelletanlage aber nunmal im Keller stehen "muss".
Also: wie schließt man nun dort oben an? Oder zieht man (in einem alten leeren Schornstein) die Verbindungsleitung runter? Und an welchen Schornstein schließt man dann den Pelletkessel an? Somit brauchen wir schonmal DREI Schornsteine: Kaminofen, Pellet, Leitungen...
Mit der WW-Bereitung würde ich auf JEDEN Fall vom Strom WEG, egal ob dann Pellet oder Gas - aber auch wieder die Frage "Wie kommt man vom DG auf den WWS im UG".
Auch benötigt eine Pelletanlage Lagerplatz incl Zufahrt/Anlieferungsmöglichkeit - anders als bisher. Auch erzeugt eine Pelletanlage manchmal Geräusche - anders als bisher. Auch erfordert eine Pelletanlage gewisse "Betreuung" - anders als bisher. Auch benötigt eine Pelletanlage "mehr Schornsteinfeger" - anders als bisher.
Und JEDE Analge erfordert dann einen hydraulischen Abgleich - anders als....aber DEN Text kennste ja schon!
 
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derjere

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Hi und Danke für die erste Antwort!

Macht mit den 2,5 RM Holz ca 11 500 kWh fürs Heizen, ergäbe so 6-7kW Heizlast.
Echt? Das wär ja weniger als die Hälfte wie bisher! Will das natürlich nicht anzweifeln, bin nur überrascht :) aber ist ja gut so! Wäre dann eine 10kW Heizung überdimensioniert? Oder genau richtig mit etwas mehr als benötigt?

Also die Frage mit der Platzierung und den Schornsteinen ist natürlich sinnvoll. Es gibt einen Kamin im Haus, an den ist allerdings im EG der Kaminofen angeschlossen. Da Pellethheizungen (soweit ich weiß) immer einen Abluft-Lüfter haben, ist eine Mehrfachbelegung wohl nicht möglich. Müsste also ein Außenkamin werden. Das halte ich grundsätzlich für möglich, allerdings macht mir die Vorgabe "Nahe am Dachfirst" etwas Sorgen. Zudem wäre es wohl ein ziemlich langer Kamin (UG bis etwas über Dachspitze), was sicher auch nicht günstig wird...
Die Gasheizung unterm Dach braucht keinen richtigen Kamin, die hat nur eine kleine Dachdurchführung für das Zu- und Abluftrohr. Weiß nicht ob das für die neue Gasheizung genauso beibehalten werden dürfte, aber könnte schon sein. Zumindest wäre ein neuer Kamin aus dem DG wesentlich billiger als aus dem UG :D

Soweit ich weiß wurden beim Umbau von Nachtspeicheröfen auf die Gasheizung auch schon zwei Heizungsleitungen von oben runter in den Keller gelegt, sodass die "Verlegung" der Heizzentrale in den Keller glaube ich mit vertretbarem Aufwand möglich sein sollte.
Für Lagerplatz/Zufahrt etc habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, auch das wäre glaube ich grundsätzlich möglich.
Wartung und Schornsteinfeger sind kein Problem. Durch den Kaminofen sind das meine Eltern gewohnt, und bei der Bedienung der Heizung ist mein Vater sehr fit.
Hydraulischer Abgleich ist ein guter Punkt, das sollte ich natürlich auch mit einplanen. Wurde bestimmt noch nicht gemacht in dem Haus.
 
Dr Schorni

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Echt? Das wär ja weniger als die Hälfte wie bisher! Will das natürlich nicht anzweifeln, bin nur überrascht
Das ist praktish immer so, da die allerallerALLLLERRRmeisten Gasgeräte durchaus Faktor 2 dimensioniert sind. Beschreibe mal das Haus, Bauform, beheizBARE Wohnfläche, energetische Verbesserungen seit BJ.
Bei Gasheizung würde ich die Anlage oben lassen, dafür die Versorgung an den WWS anschließen lassen "Weg vom Strom".
Ja, neue Außenschornsteine müssen bei Mündung an der Traufseite mächtig hoch werden
1648581840606.png
 
Defrost

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Das ist praktish immer so, da die allerallerALLLLERRRmeisten Gasgeräte durchaus Faktor 2 dimensioniert sind. Beschreibe mal das Haus, Bauform, beheizBARE Wohnfläche, energetische Verbesserungen seit BJ.
Bei Gasheizung würde ich die Anlage oben lassen, dafür die Versorgung an den WWS anschließen lassen "Weg vom Strom".
Ja, neue Außenschornsteine müssen bei Mündung an der Traufseite mächtig hoch werden
Anhang anzeigen 24626
Ja mein Schornsteinfeger hat da schon Ahnung von den Außenschornsteine,
der hätte da sicher eine bessere lösung.
 
Dr Schorni

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Wäre es nicht gar für alle eine bessere Lösung wenn man diesen Schornsteinfeger... ... ... ...
 

derjere

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Das ist praktish immer so, da die allerallerALLLLERRRmeisten Gasgeräte durchaus Faktor 2 dimensioniert sind. Beschreibe mal das Haus, Bauform, beheizBARE Wohnfläche, energetische Verbesserungen seit BJ.
Bei Gasheizung würde ich die Anlage oben lassen, dafür die Versorgung an den WWS anschließen lassen "Weg vom Strom".
Ja, neue Außenschornsteine müssen bei Mündung an der Traufseite mächtig hoch werden
Anhang anzeigen 24626
Verstehe ich die bilder richtig, dass entweder ein "seitlicher" Abstand zum Dach von 2,3m bestehen muss oder er enorm "über" das Dach bzw. den First hinausragen muss?

Ok also ich hab mal eine gaaanz grobe Skizze vom Haus gemacht, sorry mit 3D-Programmen kenne ich mich leider gar nicht aus.
haus_skizze.png

Es ist die vordere DHH mit angrenzender Garage. Das Kellergeschoss schaut ca. 1,5-1,8m aus dem Boden hervor, dann 2 Vollgeschosse und DG. Da sind 2 Dachgauben und 1 Dachflächenfenster drin. Grundfläche des Hauses sind ca. 7*12m.
Auf der Skizze hab ich auch mal 2 mögliche Standorte für einen Außenkamin eingezeichnet. Die im Eck wo die beiden Haushälften aneinander grenzen ist die geschicktere (weil da im Keller der Haustechnik-Raum ist), aber vmtl auch die ungünstigere was die Schornsteinhöhe angeht (?). Zudem ist auf der Dachseite neben der Gaube das Dachfenster.

Im Prinzip ist das gesamte Haus beheizbar, auch der Keller zur Häfte (nur Lager- und Waschraum nicht). Schätze mal so ca. 160qm.
Es ist aus Gasbeton gebaut, keine weitere Außendämmung. Das Dach wurde im Zuge des Einbaus der Dachgauben gut gedämmt und es wurden 3-fach verglaste Wärmeschutzfenster eingebaut.
 
Dr Schorni

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wooow, tolles 3D-Bild!! Wo-bekommt-man-denn-sowas-her...?? "Auch-können-will!" :unsure:
Leider ist NUR noch das rechte Bild maßgeblich: "die Mündung muss über der fortgesetzten gegenüberliegenden Dachlinie liegen". Das macht Trauf-Lagen praktisch unmöglich - zumindest optisch sehr unschön.

teilversetzte DHH, 160m², 24cm? Porenbeoton, Dach neu, Fenster top, da sind wir wieder bei den ca 7kW Heizlast. DAS Haus ist einfach SEHR GUT!
 
Andreas1956

Andreas1956

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Vor ein paar Minuten lief gerade was zu Pelletheizungen im Fernsehen. Dort wurden für ein durchschnittliches Einfamilienhaus Kosten von rund 35.000 Euro genannt, für Demontage und Entsorgung eines Ölheizkessels nebst Tankanlage sowie die Pelettheizung nebst Pelletlager. Knapp die Hälfte davon würde derzeit noch die BAfA über die Förderung tragen, wobei aber schon darauf hingewiesen wurde, daß diese Förderung zeitnah auslaufen wird. Danach hätte man also die vollen 35.000 Euro selbst an der Backe. Durch den Fachkräftemangel dürfte es schwierig werden, die Aktion noch vor dem Entfall der Förderung hinzubekommen. Das Handwerk bräuchte 60% (!) mehr Fachkräfte, als es derzeit hat/einstellen konnte.

Darüber hinaus bräuchte man für die Pellets einen trocknen und ausreichend großen Lagerraum und das Bundesumweltamt ist bestrebt, sämtliche Holzheizungen aus dem Verkehr zu ziehen. 18% des Feinstaubs in Deutschland stammen aus den relativ wenigen Holzheizungen, zum Vergleich: der gesamte deutsche Straßenverkehr erzeugt 20%, die gesamte Energiewirtschaft in D 19%. Eine zukunftsträchtige Heizungsart ist das wahrscheinlich nicht.
 
Installer

Installer

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Habe ich auch gesehen, war keine Werbung für Pellets, alleine schon wegen der Grafik mit dem Feinstaub 😬

Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 
Andreas1956

Andreas1956

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Es gibt eben nur eine saubere Lösung - nicht mehr heizen. Ohne die viele Wärme aus den Heizungen wäre die Erderwärmung auch überhaupt kein Thema mehr. Greta Thunfisch sagt: Was bildet Ihr Euch eigentlich ein, noch Eure Häuser zu beheizen?????
 

LTB

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Feinstaubfilter war kein Thema?

Wo lief denn der TV-Beitrag?
 

LTB

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Darüber hinaus bräuchte man für die Pellets einen trocknen und ausreichend großen Lagerraum und das Bundesumweltamt ist bestrebt, sämtliche Holzheizungen aus dem Verkehr zu ziehen. 18% des Feinstaubs in Deutschland stammen aus den relativ wenigen Holzheizungen, zum Vergleich: der gesamte deutsche Straßenverkehr erzeugt 20%, die gesamte Energiewirtschaft in D 19%. Eine zukunftsträchtige Heizungsart ist das wahrscheinlich nicht.
Obwohl die Zahlen Rückläufig sind?
Meldung ist aus Februar 2022!


So Schlimm liest sich das alles nun wirklich nicht.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Obwohl die Zahlen Rückläufig sind?
Im Gegenteil, sie steigen. Der Anteil von Feinstaubemissionen aus mit Holz und Holzpellets betriebenen Feuerungsanlagen an der gesamten Torte wird relativ um so größer, je kleiner der Anteil anderer Emittenten an der Torte wird. Auch wenn sich absolut die Feinstaubmenge der Holzfeuerungen nicht verändert, steigt sie relativ, sobald andere Emittenten absolut weniger erzeugen.

Moderne Dieselfahrzeuge haben eine derart gute Abgasreinigung, daß hinten feinstaubärmere Luft herauskommt als vorn angesaugt wurde. Da diese Fahrzeuge einen immer größeren Anteil der Flotte ausmachen und zudem die E-Mobilität zunimmt, sinkt das Feinstaubaufkommen aus dem Straßenverkehr signifikant. Selbst wenn modernste Pelletheizungen auch über gute Filtertechnik verfügen, erfolgt bei Heizungen ein Flottenaustausch üblicherweise erheblich langsamer als bei Kraftfahrzeugen. Altanlagen belasten die Statistik, aber die Statistik ist es, die man heranzieht. Hinzu kommt der Umstand, daß die Feinstaubquelle Holzheizung inmitten von Wohngebieten betrieben wird, den Menschen also stärker beeinträchtigt oder schädigt, als ein noch unsauberer Diesel-PKW, der auf der Autobahn ordentlich getreten wird.

So Schlimm liest sich das alles nun wirklich nicht.
Wir leben in einer Phase, wo Prognosen nur äußerst kurze Halbwertzeiten haben. Gestern waren noch Kohle- und Atomkraftwerke Mächte des Bösen, heute reden wir darüber, sie länger als geplant zu nutzen. Gestern war Erdgas noch DIE Brückentechnologie schlechthin, heute sollen wir möglichst bald darauf verzichten. Gestern war es völlig indiskutabel, dreckiges Frackinggas zu importieren, heute freuen wir uns über jeden Tanker, den wir davon bekommen können. Zeiten ändern sich, und das momentan sehr sehr schnell. Heute sind die Programme kaum gedruckt und schon reif für die Tonne.
 

Heizi54

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Ich habe diesen Beitrag in Plusminus auch mit Interesse gesehen, weil der Ersatz meiner alten Ölheizung irgendwann ansteht. Da eine Wärmepumpe wegen der vorhandenen Heizkörper nicht realistisch ist, bleibt nur die Pelletheizung als derzeit noch mögliche ökologische Alternative.

Was mich wirklich beeindruckte, war die klare Aussage des Präsidenten des Umweltbundesamtes, Herrn Dirk Messner, dass wir uns von der Holzheizung, das beinhaltet auch die Pelletheizung, verabschieden sollten.
Zur Zeit wird der Umstieg von einer Ölheizung auf eine Pelletheizung von der Bafa mit 45% gefördert. Das Umweltbundesamt empfiehlt jetzt, Holzheizungen (gemeint sein dürften hier Pellet- und Holzscheitheizungen) nicht mehr zu fördern.
In dem Beitrag wird davon ausgegangen, dass die Förderung 2023 eingestellt wird. Da zur Zeit 60000 Heizungsmonteure in Deutschland fehlen, kann man davon ausgehen, die Einstellung der Förderung 2023 vorausgesetzt, dass nur noch wenige den Umstieg von Öl oder Gas auf Pellet gefördert bekommen.

Was im Beitrag nicht beleuchtet wurde, ist die Möglichkeit der Abgasfiltrierung. Soweit ich weiß, wird der zur Zeit noch optionale Einbau eines effektiven Filtersystems (bei neuen Pelletheizungen) mit derzeit noch 5% zusätzlicher Förderung unterstützt. Bei Umstieg von Öl auf Pellet mit Feinstfiltrierung beträgt der Förderbetrag also 50% vom Gesamtbetrag. Im Gesamtbetrag ist die Entsorgung der Ölheizung eingeschlossen, soweit ich informiert bin.

Die Aussage von Herrn Messner dürfte auf der Erkenntnis basieren, dass alle Holzheizungen, die nach dem Prinzip >Brenngase werden an Metalloberflächen hinter denen Kühlwasser (man kann es auch Heizungswasser nennen) vorbeiströmt < mit miserabelsten(!) Abgaswerten arbeiten. In Fachkreisen ist das natürlich bekannt. Der Laie merkt es vorzugsweise im Dorf, wenn es im Winter beim Betrieb der Holzheizungen so stinkt, dass man die Fenster zum Lüften nicht mehr aufmachen kann.
Ich selbst wurde auf den Sachverhalt der schlechten Abgaswerte von Holzheizungen beim Vortrag eine Ofenfachmanns beim Tag der offenen Tür der IHK Koblenz aufmerksam gemacht.
Übrigens: Kachelgrundöfen haben sehr gute Abgaswerte. Der Grund ist ganz einfach. Es entfallen die metallischen Kühlflächen im Ofen.

Das Wirtschafts- und Klimaministerium von Harbeck lässt verlauten: "Es ist zu prüfen, wieviel nachhaltig erzeugte Biomasse in Deutschland künftig zur Verfügung steht und in welchen Sektoren sie effizient für die Treibhausgasminderung eingesetzt werden kann."
 
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Andreas1956

Andreas1956

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Wo lief denn der TV-Beitrag?
Plus-Minus, Erstes Deutschfernsehen.

Filtertechnik wurde erwähnt, aber Bürokratie neigt zur Vereinfachung und Vereinheitlichung zwecks leichterer Bearbeitung. Es gibt ja auch kein Befürworten moderner Diesel-PKW, obwohl diese inzwischen wirklich sauber sind. Man schert alles über einen Kamm, Diesel ist böse und das E-Auto gut, selbst wenn Opa Hans nur 2.371 km im Jahr damit unterwegs ist um im Nachbarort einkaufen zu können und die Batterie nach 10 Jahren durch bloßen Zeitablauf im Eimer ist, was dieses E-Auto nie zu einer ökologisch besseren Lösung macht, als ein Verbrenner mit längerer Nutzungszeit.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Der Privatmann merkt es vorzugsweise im Dorf, wenn es im Winter beim Betrieb der Holzheizungen so stinkt, dass man die Fenster zum Lüften nicht mehr aufmachen kann.
Da kann ich ein Lied von singen. Hier im Dorf rücken jeden Winter mit Sägen bewaffnete zweibeinige Schädlinge an die umliegenden Feldwege aus, und fällen sich dort Bäume zum Verheizen. Da oft das Holz auch nicht einmal ordentlich vorher abgelagert und getrocknet wird, stinkt es dann wie die Pest. Der neue Kaminofen meines Nachbarn hat daran nichts geändert, ist das Ding in Betrieb, stinkt es.
 
cephalopod

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Aktuell planen meine Eltern den Austausch ihrer Heizung/Warmwasserbereitung. Sie tendieren stark zu Gas und schauen sich abseits dessen wenig um.
....
So wie ich das sehe, würde sich hier eine Pelletheizung .....
Was noch gar nicht besprochen wurde:
Wie handwerklich / technisch begabt sind denn deine Eltern?
Wie lange noch?
So eine Feststoffheizung benötigt auch mal den einen oder anderen Handgriff, den es bei Gas nicht gibt.
Sei es mal eine verstopfte Förderschnecke wieder gangbar machen oder den Ascheaustrag im Blick zu behalten.
Jedes mal den Kundendienst rufen geht ins Geld.
Und bis er kommt ist Frieren angesagt ...
 
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Pelletheizung für Eltern

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