Ist es besser einen geringen oder hohen Durchfluss zu haben? Wenn ich das richtig verstanden habe, steuere ich damit die Vorlauf/Rücklauf Temperaturdifferenz (Spreizung).
Ja, grundsätzlich mit dem Volumenstrom, aber eben auch mit der Voreinstellung der HK-Ventile. Beides muss halbwegs zusammenpassen und Du musst eine Einstellung finden, die den Heizkörpern genug Wärme gibt und keine Strömungsgeräusche verursacht.
Diese sollte doch möglichst bei 15K für den optimalen Brennwert liegen, oder? D.h auch, weniger Durchfluss = größere Spreizung?
Letzteres ist korrekt. Aber Du kannst mit dem Volumenstrom (VS) nicht zu weit runter gehen, weil das zu Problemen im Betrieb führen kann. Der Brenner wird dann ggf. die Wärme nicht immer schnell genug los; er heizt bei hoher Spreizung ja auch mit höherer Leistung, weil die VLT / Heizkurve höher ist. Die Anlage reagiert dann empfindlicher auf schließende Thermostate, die den VS weiter reduzieren.
Man kann Spreizung und Brennwert nicht so einfach korrelieren. Zwar spielt die Rücklauftemperatur beim Brennwertgerät eine erhebliche Rolle, weil das Rücklaufwasser im Wärmetauscher ja zur Abkühlung der Abgase genutzt wird. Je kälter die sind, desto mehr Kondensation und desto mehr Brennwertnutzen gibt es. Allerdings wird das Rücklaufwasser im Wärmertauscher gleichzeitig auch durch den Brenner erhitzt, damit es wieder auf VLT kommt. Bei hoher Spreizung muss dann aber mit höherer Leistung und damit höherer Kesseltemperatur vorgeheizt werden. Abhängig von der Konstruktion des Wärmetauschers könnte das dann sogar kontraproduktiv sein, bzw. erreicht man mit niedrigerer Spreizung einen vergleichbar guten Brennwertnutzen, nur eben bei einem 'besseren' Volumenstrom. Was bei Deinem Logamax günstig(er) ist, kann ich nicht sagen. Aber es ist sicherlich nicht verkehrt, auch im Auge zu behalten, wo sich die Abgastemperatur einpendelt. Die sollte letztlich so niedrig wie möglich sein.
Eine Rolle spielen natürlich auch die Heizkörper bzw. deren Auslegung. Die müssen die Räume warm machen und brauchen dafür eine Versorgung, die in etwa der Auslegung entspricht. Wenn da eine Spreizung von z.B. 10K angegeben ist, dann sollte man die Spreizung auch in diesen Bereich bringen, wenn die Systemtemperaturen (z.B. 45/35) passen. Dabei aber berücksichtigen, dass die HK auf Grundlage einer Auslegungstemperatur (außen, z.B. -10°C) dimensioniert sind. Bei wärmeren Außentemperaturen kann/sollte die Spreizung dann etwas geringer sein; sie verändert sich ja mit dem Wärmebedarf.
Und da Du wohl bei höheren Temperaturen (höher als Auslegung) abgleichen wirst, würde ich es mit einer HK-Spreizung leicht unter 10K versuchen. Es müssen auch nicht alle HK die gleiche Spreizung haben. Wichtiger ist, dass jeder HK die Wärme bekommt, die er braucht. Auch sollte keiner eine zu geringe Spreizung haben, weil das negativen Einfluss auf die Rücklauftemperatur an der Therme hat, die sich ja quasi als Mittelwert der HK-Spreizungen einstellt und auch nicht zu gering sein soll.
So weit, so gut, aber nichts wirklich Konkretes. Also ausprobieren ;-). Und ich würde auch nicht darauf setzen, dass gleich Dein erster Abgleichversuch perfekt passt. Du wirst wohl im Laufe der Zeit auch nachjustieren müssen.