Andreas1956
Experte
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Verstehe ich das richtig, Du hast auf dem Spitzboden eine Zwischensparrendämmung durchgeführt, nicht eine Dämmung der DG-Decke? Falls das so sein solltest, heizt Du gegenwärtig in gewissem Maße den Spitzboden mit und auch bauphysikalisch ist das so nicht so prall, da man üblicherweise den Spitzboden nicht wie Wohnräume lüftet. Falls die DG-Decke noch nicht gedämmt sein sollte, wäre das sehr zu empfehlen, man sollte immer versuchen die beheizte Gebäudehülle bzw. das von ihr umschlossene Luftvolumen zu klein wie möglich zu halten.Diese warme Mütze ist soweit schon vorhanden. Ich selbst habe auf dem Spitzboden auf engstem Raum noch 200er Isover 035 gedämmt inkl. Diffusionssperre. Lohnt es sich hier noch den "Spitzboden Boden" noch zu dämmen?
Ja gut da kommst Du jetzt nicht heran, das wäre ggf. dann zu überprüfen und eventuell auch zu verbessern, wenn mal eine neue Dacheindeckung ansteht.Zudem weiß ich auch nicht, was hinter dem Rigips-Ausbau für eine Dämmstärke steckt. Das hat der Vorbesitzer noch machen lassen.
Daß Du die Warmwasserrohre gedämmt hast, ist gut. Heizungsrohre hoffentlich ebenfalls. Zur Dämmstärke schreibst Du nichts, oft wird im Handel da von 50% oder 100% gesprochen, das bedeutet, die 50%-Dämmung könnte man ggf. verbessern, das macht echt einen Unterschied. Meine Kellerräume sind seit der Änderung spürbar kühler, es hat auch mich überrascht, wieviel der Umstieg von 50% auf 100% ausmacht.
Zur Dämmung der Kellerdecke ein paar Zahlen. Unterstellen wir folgende Eckpunkte:
- Decke aus armiertem Stahlbeton (2% Stahlanteil) und Deckenstärke 200 mm
- Temperatur Keller im Winter 14°C
- Temperatur Wohnräume 21°C
Ohne Dämmung der Kellerdecke weist dieser Deckenaufbau einen U-Wert von 2,381 W/m²K auf, was für den Bestand bereits mit der EnEV kollidiert, die dort einen U-Wert von maximal 0,3 W/m²K verlangt.
Mit einer Dämmstärke von 100 mm bei WLG035 sänke der U-Wert der Kellerdecke auf 0,305 W/m²K (und damit etwa auf den Wert lt. EnEV).
Die Differenz im Wärmedurchgang beträgt demnach am genannten Beispielaufbau 2,076 W/m²K. Ausgehend von der Temperaturdifferenz von 7°K zwischen Keller (14°C) und Wohnräumen (21°C) bedeutet das stündlich pro m² Fußbodenfläche einen Minderwärmeverlust von 14,532 W bzw. pro Tag von 348,768 W. Ein 20 m² großes Zimmer hätte also einen um rund 7 kW reduzierten Tageswärmeverlust, macht bei den heutigen Gaspreisen um die 0,30 €/d allein für diesen einen Raum, Tag für Tag. Sollte die Temperaturdifferenz zwischen Keller und EG noch größer sein, etwa weil Ihr auf 22°C heizt, wird es noch mehr.
Ich habe Dir auch mal die Oberflächentemperatur des Fußbodens ausgerechnet, ohne Wärmedämmung liegt sie bei 21°C Zimmertemperatur bei 16,3°C, mit Wärmedämmung bei wesentlich gemütlicheren 20,5°C.