Ölheizung raus, Gas rein. Fragen und Angebotsberwertungen

Diskutiere Ölheizung raus, Gas rein. Fragen und Angebotsberwertungen im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Klar, aber solange der Stahltank die 5.000 Liter Heizöl "bändigt" wirken die bis zu 4.300 kg nicht auf die 4 Wände des Auffangraumes. Bei 70 cm...

Thomas_1982

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Hm. .Gewicht ist ja vorher auch schon drin ??
Klar, aber solange der Stahltank die 5.000 Liter Heizöl "bändigt" wirken die bis zu 4.300 kg nicht auf die 4 Wände des Auffangraumes. Bei 70 cm Flüssigkeitsstand im Heizöl-Leckagefall gilt:

Ek = 8,6 kN/m³ * 0,70²m² / 2 = 2,107 kN/m (210,7 kg/m)

D.h. auf jeden Meter Wand - ringsum - wirken 210,7 kg Gewichtsbelastung. Halbiert man das Lagervolumen, reduziert sich die Wandbelastung im Leckage-Fall auf 1/4.
 
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erixx

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Guten Abend allerseits. Der Thread ist zwar nicht neu aber ich würde es gern aufwärmen, weil mich beschäftigt jetzt das gleiche Thema, nähmlich Heizungstausch und vieleicht kann hier einer auch von meinem Beitrag profitieren.
Meine Ausgangslage: Ölheizung, mehr als 30 Jahre alt, Haus 150 m² von 1966, Teilsaniert (soviel ich eben geschaft habe). Eigentlich wollte ich erst das Gebäude zu Ende sanieren und dämmen. Aber die Heuzung hat im Sommer angefangen zu spinnen. HB-Techniker war da, hat Düse und Elektroden gewechselt aber auf Wartung verzichtet und Erneuerung der Anlage vorgeschlagen. Ich habe zwar nach einer 3-Tägigen Beschäftigung die Anlage stabiliesiert (Relais gesäubert, Sensoren eingestellt - ist ja alles noch mechanisch) aber mich entschieden den Heizungswechsel vorzuziehen.
Anfangs wollte ich bei der Ölheizung bleiben, der Öltank ist ja da, Anlage austauschen und fertig. Dann stellte ich nach den ersten Anfragen und rechenrchen fest, dass eine Ölheizung ca. 2000 € teurer ist, als eine Gasheizung und eine Gasleitung läuft unter der Strasse vorm Haus vorbei. Dann hat die Ölheizung politisch das Nachsehen und es winckt eine fette Förderung von 40% beim Wechsel von Öl- auf Hybridheizung aus Gas und Erneuerbaren.

Nun habe ich versucht zu ermitteln, was einer Solathermie bringt und ob die Inversition sich löhnt. Das günstigste Angebot für eine Gasbrennwerttherme mit Solarthermie liegt bei ca. 19500. Davor fallen ca. 11000 auf die Solaranlage und damit verbundene Maßnahmen. Bei einer Förderung von 40% müsste ich 3078€ für die Solaranalge zuzahlen in Vergleich zu einer nicht geförderter Gasheizung.

Laut solarthermie.net liegt ein jährlicher Ertrag einer Solaranlage je nach Region bei 450 – 600 kWh/m². Bei der Annahme wird die jährliche Sonneneinstrahlung von 900-1200 kWh/m² herangezogen, (ca. 900 kWh/m² für Hamburg) und ein Systemwirkungsgrad einer Solarthermie von 50% nach Abzug weitere Wärmeverluste durch Transport zum Pufferspeicher und durch den Speicher selbst. Die Betrachtung des Keymark Zertifikats von angebotenen Kollektoren lässt auf ähnlichen Systemwirkungsgrad schließen.
  • Mein aktueller Verbrauch liegt bei ca. 2600 l/a (ca. 26000 kWh/a).​
  • Gaspreis nach e-werk Sachsenwald (Netzbetreiber in der Region) 0,0476€/kWh
  • Maximale Förderung nach BAFA beim Wechsel von Öl- auf Hybridheizung (Gasbrennwert/ Solarthermie) 40%, bei Mindestfläche der Flachkollektoren von 9m²
  • effektiver Kostenanteil für Solaranlage nach 40% Förderung: 3078€.
  • Annahme: Ertrag Solarthermie 500kWh/m²a → 4500kWh/a bei 9m²
1599414037687.png

Diagramm 1

Die blaue Linie im Diagramm 1 stellt die aus den monatlichen Ölstandmessungen ermittelte Heizlast des Hauses auf das Jahr verteilt dar. Nimmt man eine typische jährliche Ertragsverteilung einer Solaranlage und den zu erwartenden jährlichen Ertrag bei 9m² Kollektorfläche zu Grunde und stellt das der Heizlast gegenüber (rote Linie im Diagramm 1) so wird ersichtlich, dass es im Sommer zu Überproduktion der Solarthermie von ca. 500 kWh kommt. Diese Energie geht verloren. Durch den Austausch der alten Ölheizung durch eine moderne Gasbrennwerttherme soll der Anteil der nicht gespeicherten solaren Energie noch höher liegen.

Durch diese verlorengehende Energie im Sommer reduziert sich die Energieeinsparrung durch die Solarthermie auf ca. 4000 kWh/a. Bei einem Gaspreis von 0,048€/kWh entspricht dies 192€/Jahr. Nach Abzug von Wartungskosten von angenommen 50€, Versicherung ca. 40 € und hier vernachlässigten Stromkosten für die Zirkulationspumpe ergibt sich ein Ersparnis durch die Solaranlage von ca. 100€ pro Jahr.

Somit amortiesiert sich die Anlage trotzt der fetten Förderung und bei Annahme einer Gaspreissteigerung von 3% jährlich erst nach 22 Jahren. Nehm ich die Versicherung weg und rechne mit 150€ Ersparnis, komme ich auf 16 Jahre und das bei 40% Förderung auf die Gesamte Hybridheizung inkl. hydraulischen Ausgleich der eh nach BAFA gemacht werden muss. Und nicht jeder hat eine alte Ölheizung zu opfern.

Wie ist eure Erfahrung mit Solarthermie? Bei meinen Recherchen rechnet sich die Solarthermie kaum. Nach 20 Jahren erwarteter Amartisation muss warscheinlich eh alles wieder neu. Eine Nullsummenrechnung. Nur vielleicht aus politischer Unsicherheit kann man sich die Panelle aufs Dach klastern.
 

Thomas_1982

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Heizenenergieverbrauch.png

Verbrauch ca. 2265 l/a (ca. 22593 kWh/a) bei schätzungsweise 12 m³ Warmwasser (+50°C) jährlich
Gaspreis bei GELSENWASSER AG (Grundversorger in der Region) 0,0558€/kWh
Gaspreis bei 4hundred GmbH (Ernst-Heimeran-Weg 10, 82319 Starnberg) 0,0378€/kWh
 
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KlausJ

KlausJ

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Solarthermie bring pimaldaumen ne schwarze Null
Wenn Du auf Gas umstellst und Förderung willst dann muss hat sowas dabei sein

Warum nicht auf Pellets umsteigen und 45 % bekommen ?

Eventuell ne energetische (Teil)Sanierung in Betracht ziehen ...gibt auch gute Zuschüsse ...um damit den Energiebedarf zu reduzieren
 
KlausJ

KlausJ

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keine Ahnung...bin kein Fachmann dafür
 
Dr Schorni

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Staubfilter ist NICHT vorgeschrieben, die Geräte halten die Grenzwerte OHNE Sekundärmaßnahmen ein. Es gibt bei manchen aber die Option mittels Brennwert-Wärmetauscher eine gewisse Menge zusätzlich abzuscheiden oder noch mehr mittels "Partikel-Filter" auf elektrostatischer Basis.
 

erixx

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Eventuell ne energetische (Teil)Sanierung in Betracht ziehen ...gibt auch gute Zuschüsse ...um damit den Energiebedarf zu reduzieren
Gebäudesanierung ist natürlich sinnvoll und das tuh ich auch permanent und vorrangig. Allerdings kenne ich nur FörderKREDITE mit Auflagen und unbedingt einem Berater. So gut ist der Zinssatz bei den Förderkrediten nun auch nicht, dass sie die Beraterkosten wett machen.

Ist bei sowas eigentlich mittlerweile ein elektrostatischer Staubfilter vorgeschrieben? Diese Holzverbrenner erzeugen doch Feinstaub ohne Ende!? Sünde pur...
hier mal der Vergleich von Energieträgern. Was mich bei der CO2-Emissions-Betrachtung amnüsiert ist die Behauptung, dass Holzbrennstoffe eine so niedrige CO2-Emisson haben, weil Holz nur etwa so viel Kohlendioxid freisetzt, wie es über seine Lebenszeit aufgenommen und in Sauerstoff umgewandelt hat. Und wo ist der Unterschied zur Kohle?

1599491830048.png


gruß
Erich
 
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Wolfhaus

Wolfhaus

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Nun habe ich versucht zu ermitteln, was einer Solathermie bringt
Alle Achtung! gründlich durchdacht.
Bei meinen Recherchen rechnet sich die Solarthermie kaum. Nach 20 Jahren erwarteter Amartisation muss warscheinlich eh alles wieder neu.
Womit du auch leider richtig liegst. Die höheren Wartungskosten musst du aber auch noch mit berücksichtigen...
Leider scheitert alles "erneuerbare" an der schlechten Speicherfähigkeit der möglichen erzeugten Energie in den Sommermonaten, sonst hätten wir den Problemlöser 1. Klasse und eine Speicherlösung einfach und mit hohem Wirkungsgrad ist für die kommenden Jahrzehnte nicht in Sicht, wenn überhaupt.
 

erixx

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... Die höheren Wartungskosten musst du aber auch noch mit berücksichtigen...
Da hast Du recht. Aber Ich wollte nicht alle Szenarien aufzählen, nur die positiven. In meinem Fall lägen die Wartungs- und Versicherungskosten etwa gleich hoch mit der zu erwartenden Einsparung für Gaskosten. Und die unterliegen einer Inflation genauso wie die Gaskosten. Und das würde eine Amortisationszeit von 30 Jahren bedeuten. Und, ich will es nochmals betonen, bei nur 3000 € Investition, also quasi Hardware-preis. die sind wiederum nur bei einer Förderung von 40% auf gesamte Hybridheizung möglich oder wenn man alles selber macht.
Was ich noch nicht berücksichtigt habe ist die CO2-Bepreisung ab 2021. Nach der Tabelle in meinem vorherigen Beitrag wäre das bei 4000 kWh Einsparung durch die Solarthermie etwa 1t CO2 Einsparung. Also 25€ in 2021 bis max. 55€ pro Jahr in absehbarer Zukunft.
...Leider scheitert alles "erneuerbare" an der schlechten Speicherfähigkeit der möglichen erzeugten Energie in den Sommermonaten, sonst hätten wir den Problemlöser 1. Klasse...
An sich finde ich die erneuerbaren Energien, wie Wind, Solar und Wärmepumpen als einzigen sinnvollen Energieträger der Zukunft. Es muss aber das gesamte System "Gebäude" dafür konzipiert sein. Das kann man nur in Neubau realisieren.
 
KlausJ

KlausJ

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Allerdings kenne ich nur FörderKREDITE mit Auflagen und unbedingt einem Berater. So gut ist der Zinssatz bei den Förderkrediten nun auch nicht, dass sie die Beraterkosten wett machen.
da solltest du dich mal gut und unabhängig beraten lassen.....
Es gibt einige tolle KFW Programme bei energetischen Sanierungen.....die Zuschüsse denken die mehrkosten x mal ab
und auch der (ach so teuere ) Energieberater wird mit bis zu 80 % bezuschusst

Du kannst in der Sanierung durchaus 50 T€ Zuschuss bekommen ( Kredit und oder Zuschuss)

Also es lohnt sieh wirklich sehr das mal zu erkunden und nicht einfach so vom Tisch zu wischen ...
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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ch wollte nicht alle Szenarien aufzählen
Hier mal was ich zusammengetragen habe.

Wärmepumpe

Was ist der COP oder die Jahresarbeitszahl (JAZ) bei der Wärmepumpe? Was sagen die Kosten aus?
COP steht für coefficient of performance, also den Wirkungsgrad der Wärmepumpe. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt den Wirkungsgrad im praktischen Gebrauch an. Dies ist die wirklich interessante Zahl für alle Hauseigentümer. Der COP und Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe sind also die Kennzahl für die Effizienz des Gerätes. Diese liegen meistens je nach Gebäude und Wärmepumpe zwischen 2 und 4.

Jahresarbeitszahl zeigt die Effizienz
Konkret bedeutet dieser Wert das Verhältnis von eingesetztem Strom zu produzierter Wärme. Eine Jahresarbeitszahl von 3 bedeutet eine Kilowattstunde Strom ergibt 3 Kilowattstunden Heizleistung. Oder einfacher: teilen Sie Ihren Strompreis pro Kilowattstunde durch die Jahresarbeitszahl und Sie erhalten Ihren Preis pro Kilowattstunde Wärme. Zahlen Sie also beispielsweise 27 Cent je KWh ergibt das 9 Cent pro Kilowattstunde Wärme.

Echtwert im Vergleich zum Laborwert
Und wie so oft weichen hier die Werte vom Papier häufig von den reellen Werten ab. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat zusammen mit dem Fraunhofer ISE in echten Feldtests und nach wissenschaftlichen Maßstäben die Wärmepumpe untersucht und die Ergebnisse unter dem Titel „Wirksam sanieren“ veröffentlicht.

Mittlere Jahresarbeitszahlen
Diese Studie kommt auf mittlere Jahresarbeitszahlen von Luft-Wasser Wärmepumpen im Bestand von 2,6 und im Neubau von 3,1. Auch der achtjährige Feldtest der Lokale Agenda 21 – Gruppe Energie der Stadt Lahr kommt auf Mittler Jahresarbeitszahlen von 2,8 (vorwiegend Neubau) und 2,4 (vorwiegend Altbau) und kommt zu dem Schluss, dass „Luft-Wärmepumpen kritisch zu bewerten sind“.

Trotz Effizienzgewinnung mittlere JAZ
Selbst wenn man mit einberechnet das zu diesen Studien mittlerweile Effizienzgewinne von knapp 20 Prozent erzielt worden sind, ist die mittlere Jahresarbeitszahl von 3 im Bestand noch immer nicht erreicht.

Flüssiggas im Vergleich
Deshalb rechnen Sie bitte gut und mit reellen Werten. Zum Vergleich: Flüssiggas kostet im Juni 2020 trotz enormer Preissteigerungen in den letzten 12 Monaten im bundesweiten Durchschnitt rund 5,8 Cent (inkl. MwSt.) je Kilowattstunde (Brennwert, 38,04 Cent je Liter), Erdgas ist mit rund 5 Cent die Kilowattstunde nochmal ein wenig günstiger.

Wärmepumpe: Kosten mit Einbau der Wärmepumpe im Vergleich
Kosten der Wärmpumpensysteme im Vergleich. Wir schätzen hier die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe mit einer Wärmeleistung von ca. 13,5 kW und sonstiger Nebenkosten für ein Einfamilienhaus oder ein kleines Zweifamilienhaus

  • Luft-Wasser Wärmepumpe: ca. 12.000 Euro bis 14.000 Euro
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen: 14.000 – 17.000 [ca. 9.000 bis 11.000 Euro für das Gerät + Erdkollektor / Erdsonde ca. 5.000 – 6.000 Euro]
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: ca. 13.000 bis 15.000 Euro (inklusive Brunnen)


Wärmepumpe: Stromverbrauch im Vergleich
Eine Wärmepumpe ist eine vergleichsweise teure Heizung in der Anschaffung. Aber auch die laufenden Kosten können nicht unwesentlich sein. Hier ist die Jahresarbeitszahl entscheidend. Angenommen man erreicht mit einer neuen Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von 3 müsste der Strompreis aktuell unter 21,57 Cent je Kilowattstunde (7,19 Cent / kWh Flüssiggas * 3) liegen, um zumindest einen kleinen Vorteil bei den laufenden Kosten zu haben.

Wie berechnet man den Stromverbrauch der Wärmepumpe?
Jedes Haus hat einen bestimmten Wärmebedarf. Dieser Wärmebedarf wird meisten pro Quadratmeter berechnet. Auf dieser Basis kann man den Stromverbrauch der Wärmepumpe berechnen.

Wärmepumpe Stromverbrauch Neubau
So hat ein Neubau nach KfW 55 zum Beispiel 55 kWh pro m2 an Wärmebedarf. Hat man also 150 m2 Wohnfläche ergibt sich ein Wärmebedarf von 55*150 = 8.250 kWh pro Jahr. Deckt man diesen mit einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3,0 ergibt das einen Stromverbrauch von 8.250 kWh / 3,0 = 2.750 kWh.

Die Stromkosten bei einer Wärmepumpe
Die Stromkosten für den Verbrauch für eine Wärmepumpe in diesem Neubau lägen bei: 2.750 kWh * 27 Cent = 742,50 Euro pro Jahr.

Flüssiggas liegt in diesem Falle bei 8.250 kWh * 7,19 Cent = 593,17 Euro – eine Ersparnis von immerhin 149,32 Euro im Jahr.

Wärmepumpe Stromverbrauch Altbau
Im Altbau liegt der Wärmebedarf meist deutlich höher und liegt zwischen 130 und 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Nehmen wir also einmal einen klassischen Altbau mit 150 Quadratmetern und einem Verbrauch von 150 kWh pro Quadratmeter an. Der Gesamtbedarf liegt bei 150 KWh * 150 m2 = 22.500 kWh. (Zum Vergleich: das entspricht ca. 2.250 Litern Heizöl).

Der Stromverbrauch und die Stromkosten
Nimmt man nur eine Jahresarbeitszahl von 2,8 an. Ergibt sich ein Stromverbrauch von: 22.500 / 2,8 = 8.035 kWh. Nimmt man hier wiederum einen Strompreis an von 27 Cent je Kilowattstunde an ergeben sich Kosten von 8.035 kWh * 27 Cent = *0,27 = 2.169 €

Zum Vergleich die laufenden Kosten bei Flüssiggas liegen aktuell bei:
22.500 kWh * 7,19 Cent / kWh = 1.617,75 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von über 550 Euro pro Jahr!

Maßnahmen zur Verbesserung

Es gibt erheblich Unterschiede zwischen den Leistungszahlen, ermittelt auf den Testständen, und den Jahresarbeitszahlen, gemessen unter realistischen Betriebsbedingungen. Planer, Hersteller und Handwerker sind deshalb aufgefordert, ihre Komponenten und Systeme weiterhin zu optimieren. Dazu sind aufgrund der Erfahrungen im Rahmen des siebenjährigen „Feldtests Wärmepumpen“ die folgenden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der Komponenten und Systeme erforderlich:

Bei der Planung
  • Wärmepumpensystem: Komplexität verringern – nicht zu viele Energiequellen kombinieren, weniger Umwälzpumpen und Stellventile; dadurch weniger Regelungsprobleme und Hilfsenergien. Der bekannte Schweizer Wärmepumpenfachmann Peter Hubacher sagte einmal: „Je einfacher die Anlage, desto höher die Jahresarbeitszahl.“
  • Wärmepumpe: Zugesicherte Leistung im Datenblatt muss auch mit der Praxis übereinstimmen; angepasste Dimensionierung: zu hohe Nennleistung > Takten, zu geringe > Notheizstab zu oft aktiv; Einsatz von Wärmepumpen mit variabler Verdichterleistung.
  • Komponenten: Luft-WP: Wärmetauscher größer wählen und Schallproblem berücksichtigen; Grundwasser-WP: Ausreichend großer Durchmesser der Förder- und Schluckbrunnen, geringere Leistung der Förderpumpe; Erdreich-WP: Sondenlänge großzügig bemessen, kein Einsatz von Korb- oder Grabenkollektoren, weil das Volumen des abzukühlenden Erdreichs zu gering ist.
  • Speicher: Heizungspufferspeicher möglichst vermeiden (bei Fußbodenheizung nicht notwendig), Kombispeicher (Heizung und Brauchwasser) sind kritisch zu bewerten, weil wegen des integrierten Warmwasserboilers die mittlere Temperatur des Speichers zu hoch ist.
  • Wärmesenke: Kein Einsatz von Wärmepumpen im unsanierten Altbau, Vorlauftemperaturen nicht mehr als 35°C.
Bei der Ausführung
  • Vorgeschriebenen hydraulischen Abgleich der Heizstränge durchführen.
  • Undicht schließende Ventile aufspüren und ersetzen.
  • Wärmedämmung an Rohren und Armaturen lückenlos anbringen.
Im Betrieb
  • Heizkurve niedriger einstellen; Nachtabsenkung nicht zu lang und nicht zu tief.
  • Notheizstab mit Hand ausschalten, um kontrollierten Betrieb
  • zu ermöglichen; Heizbetrieb im Sommer vermeiden.
  • Einweisung des Nutzers durch den Handwerker erforderlich; auch bei Wärmepumpen ist eine Wartung notwendig.

Die Durchführung dieser Maßnahmen würde den Wärmepumpen einen deutlichen Umweltvorteil gegenüber Öl- oder Gaskesseln verschaffen und letztlich auch den Geldbeutel der Nutzer schonen.



Die Hauptfehler der Betreiber:

Das Wärmepumpensystem ist zu komplex und braucht zu viel elektrische Hilfsenergie. Darüber hinaus ist die Temperatur oft zu hoch, bedingt durch Radiatorheizkörper, Trinkwasserspeicher (Legionellenschaltung), Kombispeicher oder eine großzügig eingestellte Heizkurve. Schließlich sind auch noch die weitgehend fehlende Überwachung der Energieeffizienz und Wartung zu erwähnen. Dadurch merkt der Betreiber – wenn überhaupt – erst nach der nächsten Abrechnung eine zu geringe Energieeffizienz und damit verbunden zu hohe Stromkosten.
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Die roten Wörter im Text sind ein Link mit dem du zu den Quellen kommst. Da ist das alles sehr umfangreich beschrieben.
 

erixx

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Die Studien habe ich mir schon runtergezogen aber noch nicht zu Ende gelesen. Und deswegen hier nochmal mein Lob für die gute Zusammenfassung zum Thema Wärmepumpe und zu den verlinkten Studien. Solche Informationen sind nicht leicht zu finden. Die Suchmaschinen spuken an erster stelle dutzende von Berater- und Expertenseiten und "nicht tendenziös" verfasste Artikel, die dir erklären, warum eine Investition in erneuerbare sich immer und in jedem fall lohnt. Ehrliche Auseinandersetzungen mit dem Thema, die wirklich brauchbare und für viele akzeptable Lösungen in großer Bandbreite aufzeigen sind wohl nicht gewünscht. Hervorgehoben werden meist Vorschläge, die gute Umsätze generieren
 

KarlZei

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Naja, Probleme mit den Untersuchungen sind meist das Alter und der Auftraggeber ;-)

Eine ca. 7 Jahre alte Untersuchung, die mindestens 14 Jahre alte Wärmepumpen umfasst, ist heute nicht mehr wirklich brauchbar, weil sich Technik und Effizienz der Wärmepumpen erheblich geändert haben. Auch sind Ergebnisse von 'Groß-WPs' nur sehr eingeschränkt auf solche für EFHs übertragbar.
Bei Luft-WP liegt die Fördervoraussetzung bei JAZ >= 3,5. Mit heutiger Technik, wenn denn vernünftig geplant, dimensioniert, installiert und betrieben, ist das machbar.
 

erixx

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Aber das ist ja gerade das Interessante an der verlinkten Studie, dass sie aufzeigt, dass die WP anhand Energiebedarfs geplant und in meisten Fällen überdimensioniert werden. Dann deckt sie auch auf, dass viele Heizungen nicht optimal eingestellt sind und deswegen die JAZ im Praxis von den theoretischen deutlich abweichen. Und so schlägt die Studie unteranderem vor, die Sanierungsmaßnahmen auch zu monitoren und z.b. Heizungen dann nachjustieren. Eine günstige Maßnahme der Energie- und CO2-Einsparung. Und sowas hat mit dem Alter der Untersuchung nichts zu tun. Was nutzt dann eine moderne Luft-WP, die auf Papier eine JAZ von 3,5 hat aber in der Praxis wegen falscher Dimensionierung, Einstellung und weiteterer angrenzenden mangelhaft ausgeführten Sanierungsmaßnahmen eine viel nidregere JAZ erreicht
 

KarlZei

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Das gilt grundsätzlich für jede Heizung und ist nicht auf Wärmepumpen beschränkt. Leider bekommt Betreiber solche Anlagen noch immer viel zu selten und muss mit den Problemen leben.
Ja, das steht letztlich auch in o.a. Beitrag. Allerdings kommt der auf Grundlage veralteter Technik dann zu der Aussage, dass „Luft-Wärmepumpen kritisch zu bewerten sind“. Nur hat sich, hier spielt das Alter dann eine entscheidende Rolle, die Technik (einschließlich Dimensionierbarkeit wg. geringerer Leistungen und besserer Modulation) und damit die Effizienz mittlerweile erheblich verbessert. Die Aussage stimmt einfach nicht mehr.
 
Wolfhaus

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Allerdings kommt der auf Grundlage veralteter Technik dann zu der Aussage
Nicht gründlich gelesen!
Selbst wenn man mit einberechnet das zu dieser Studien mittlerweile Effizienzgewinne von knapp 20 Prozent erzielt worden sind, ist die mittlere Jahresarbeitszahl von 3 im Bestand noch immer nicht erreicht.
Aber lassen wir das, ich will das grundsätzlich hier gesagte nicht schon wieder zerpflücken. So ist das denn, wenn einer nur das lesen will was Ihm passt oder wofür er bezahlt wird sagt. Das endet dann bei einem Kaffeefahrt Niveau.
 

KarlZei

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Und warum schreibst Du es, wenn es nicht mehr zutrifft und man es nicht lesen / nutzen soll?
Der nachfolgende Absatz ist im Übrigen nicht hilfreich, weil er die Aussage grundsätzlich nicht relativiert, abschwächt o.ä.. Letztlich impliziert er in der Abfolge, dass WP trotz Effizienzsteigerung immer noch kritisch zu bewerten sind.

Das endet dann bei einem Kaffeefahrt Niveau.
Sind das nicht diese Veranstaltungen, bei denen jemand irgendwelchen Kram mit 'Werbeaussagen' anpreist / andere (der Konkurrenz) verreißt, um etwas teuer zu verkaufen, und bei denen kritische Nachfragen/Anmerkungen der Teilnehmer nicht gewünscht sind? Ja, dann stimme zu.
 
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