Heizer21
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Hallo alle
Ich betreue an zwei Standorten 18kW Ökofen Condes Kessel (2016 und 2022) mit Touch Steuerung, beide Kessel mit Kombispeicher.
In den letzten 18Mt wurden beide Kessel von Software V.3 auf V.4 geupdatet.
Im folgenden möchte ich die Vor- und Nachteile beider Versionen in Bezug auf die Warmwasser Produktion besprechen, da IMHO hier die grösste Veränderungen statt gefunden hat.
Ich hoffe, dass Ökofen hier mit liesst…
V.3 Version:
An der V.3 Version hat mich anfangs die Warmwasserproduktion extrem genervt bzw mein angedachtes Heizkonzept durch einander gebracht.
Meine Absicht war, den Kessel möglichst lange laufen zu lassen und die Rücklauftemperatur zum Kessel tief zu halten, um hohe Condensationsgewinne zu erhalten.
Warmwasser war anfangs bei mir so eingestellt, dass WW Produktion angelaufen ist, wenn „WW-ist“ unter 45c gefallen ist. Dann wurde WW bis 55c hoch geheizt.
V.3 kannte beim WW Aufwärmen aber nur 90-100% Leistung bis kurz vor Erreichen der Zieltemperatur (55c).
Nach Ende der WW Produktion und Übergang in den Heiz-Modus ist der Kessel dann immer aus gegangen, da die SOLL Werte für TPO und TPM deutlich überschritten waren.
Im Winter hat dies zu 10-15 (unnötigen) Takten pro Tag geführt und zu einer Kesselrücklauftemperatur, die meistens oberhalb des condensations Punkt lag, also kein Condensations Gewinn möglich war.
Ich konnte mir dann so helfen, das ich WW-soll sehr tief eingestellt habe (38c und 4K Hysterese), so dass WW-soll im Winter mehrheitlich unterhalb von TPO-Soll lag.
Das WW wurde dann so nebenher im Heizkreis-Modus produziert, in dem der Kessel schön runter moduliert, so dass dieser am Tag fast ununterbrochen gelaufen ist. Die Rücklauftemperaturen zum Kessel lag dabei bei 30-35c, was zu einem hohem Condens Gewinn führte.
Die WW Temperatur lag dabei meistens um die 40-45c, was für die Mieter grade noch akzeptabel war.
Zur Sicherheit habe ich noch WW-Vorrang eingeschaltet, so dass der Kessel bei Unterschreiten von WW =38c (Hysterese 4K) mit maximaler Leistung nur WW produziert hat und die Heizkreise abgeschaltet wurden.
Die tiefe WW Temperatur wurden ab und zu reklamiert, vor allen wenn, kurz nach dem Bad einer Partei, eine weitere Partei im Haus Baden wollte…
Fazit V.3
Meine Vermutung ist, dass die Condens Kesser der allermeisten Ökofen Nutzer (mit WW Speicher) mit V.3 grossmehrheitlich nur über WW-Modus gesteuert wurde und der sparsame Heizkreis-Modus (Steuerung über TPO/TPM) im Alltag kaum aktiviert werden konnte, da die Differenz zu WW-soll/TPO-Soll zu gross war.
Also viel ineffizientes Takten und kein Condensationsgewinn!
V.4. Version:
Dies hat dann auch Ökofen gemerkt und hat die Steuerung der WW Produktion in V.4 so umgeschrieben, dass der Kessel bei WW Produktion am Anfang und Ende deutlicher runter moduliert (bis IMHO 50%), was die WW Produktion verlängert.
Anlagen mit hoch eingestellten WW Ziel (+50c und grosser Hysterese) haben so wahrscheinlich deutlich weniger getaktet bzw sind pro Tag länger gelaufen.
Den meisten Anlagen ist es aber wahrscheinlich noch immer nicht möglich aus dem WW-Modus in den Heizkreis-Modus zu kommen.
Der Condensationsgewinn dürfte deshalb trotzdem tief bleiben, da der Kesselrücklauf im WW-Modus meistens immer noch oberhalb des Condens Punktes liegt.
Ich bin deshalb nach dem Update auf V.4 bei meiner tiefen WW-Soll Temperatur von 38c geblieben.
Ich hatte dann aber das Problem, dass der Kessel im WW-Modus auch bei mir nicht mit voller Leistung los gelaufen ist, was bei „WW-soll“ = 38c für die Bewohner nicht mehr akzeptabel war.
Deshalb habe ich WW-soll auf 42c (und WW Hysterese 3K) rauf gesetzt.
Dies führt bei mir nun dazu, dass an eher wärmen Wintertagen (TPO-soll sinkt), der Kessel viel öfters in den WW-Modus fällt und meine Anlage teilweise anfängt zu flattern (schnelles Takten alle 10min, bei aktiviertem WW Vorrang).
Für mich bringt V.4 in Bezug auf WW also mehr Ärger und kaum Vorteile.
Ich würde mir von Ökofen V.5 deshlab wünsche dass, die internen Parameter der WW Produktion so angepasst werden, dass beim Auslösen des WW-Modus, die Kesselleistung möglichst schnell auf Max hoch gefahren wird.
Von 100% runter Modulieren sollte der Kessen im WW-Modus frühestens, wenn „WW-ist“ den ursprünglichen Wert „WW-Soll“ überschritten hat.
Bei mir also zB oberhalb “WW-ist“ = 42c.
Besser wäre, wenn man hier Werte selber eingeben könnte (zB NEU Hysterese A und B),
dass könnte dann zB so funktionieren:
Der Kessel startet, wenn WW-ist den Wert 42c (=WW soll) unterschreitet.
Der Kessel lauft dann mit max Leistung bis WW-ist 45c erreicht (Hysterese A =3K).
Wenn WW-Ist 45c überschritten hat, soll der Kessel umgehend so weit runter modulieren, dass 45c grade gehalten werden kann.
Wenn WW-ist 55c überschreitet, soll der Kessel wieder aus gehen (Hysterese B = 13K)
So können Anlagen mit Kombispeicher oder Puffer optimal und vor allem einfach gesteuert werden, und der Nutzer braucht sich kaum mehr um TPO und TPM kümmern.
So, nun erstmal Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, das alles durch zu lesen!
Was haltet ihr von diesen Gedanken?
H.
Ich betreue an zwei Standorten 18kW Ökofen Condes Kessel (2016 und 2022) mit Touch Steuerung, beide Kessel mit Kombispeicher.
In den letzten 18Mt wurden beide Kessel von Software V.3 auf V.4 geupdatet.
Im folgenden möchte ich die Vor- und Nachteile beider Versionen in Bezug auf die Warmwasser Produktion besprechen, da IMHO hier die grösste Veränderungen statt gefunden hat.
Ich hoffe, dass Ökofen hier mit liesst…
V.3 Version:
An der V.3 Version hat mich anfangs die Warmwasserproduktion extrem genervt bzw mein angedachtes Heizkonzept durch einander gebracht.
Meine Absicht war, den Kessel möglichst lange laufen zu lassen und die Rücklauftemperatur zum Kessel tief zu halten, um hohe Condensationsgewinne zu erhalten.
Warmwasser war anfangs bei mir so eingestellt, dass WW Produktion angelaufen ist, wenn „WW-ist“ unter 45c gefallen ist. Dann wurde WW bis 55c hoch geheizt.
V.3 kannte beim WW Aufwärmen aber nur 90-100% Leistung bis kurz vor Erreichen der Zieltemperatur (55c).
Nach Ende der WW Produktion und Übergang in den Heiz-Modus ist der Kessel dann immer aus gegangen, da die SOLL Werte für TPO und TPM deutlich überschritten waren.
Im Winter hat dies zu 10-15 (unnötigen) Takten pro Tag geführt und zu einer Kesselrücklauftemperatur, die meistens oberhalb des condensations Punkt lag, also kein Condensations Gewinn möglich war.
Ich konnte mir dann so helfen, das ich WW-soll sehr tief eingestellt habe (38c und 4K Hysterese), so dass WW-soll im Winter mehrheitlich unterhalb von TPO-Soll lag.
Das WW wurde dann so nebenher im Heizkreis-Modus produziert, in dem der Kessel schön runter moduliert, so dass dieser am Tag fast ununterbrochen gelaufen ist. Die Rücklauftemperaturen zum Kessel lag dabei bei 30-35c, was zu einem hohem Condens Gewinn führte.
Die WW Temperatur lag dabei meistens um die 40-45c, was für die Mieter grade noch akzeptabel war.
Zur Sicherheit habe ich noch WW-Vorrang eingeschaltet, so dass der Kessel bei Unterschreiten von WW =38c (Hysterese 4K) mit maximaler Leistung nur WW produziert hat und die Heizkreise abgeschaltet wurden.
Die tiefe WW Temperatur wurden ab und zu reklamiert, vor allen wenn, kurz nach dem Bad einer Partei, eine weitere Partei im Haus Baden wollte…
Fazit V.3
Meine Vermutung ist, dass die Condens Kesser der allermeisten Ökofen Nutzer (mit WW Speicher) mit V.3 grossmehrheitlich nur über WW-Modus gesteuert wurde und der sparsame Heizkreis-Modus (Steuerung über TPO/TPM) im Alltag kaum aktiviert werden konnte, da die Differenz zu WW-soll/TPO-Soll zu gross war.
Also viel ineffizientes Takten und kein Condensationsgewinn!
V.4. Version:
Dies hat dann auch Ökofen gemerkt und hat die Steuerung der WW Produktion in V.4 so umgeschrieben, dass der Kessel bei WW Produktion am Anfang und Ende deutlicher runter moduliert (bis IMHO 50%), was die WW Produktion verlängert.
Anlagen mit hoch eingestellten WW Ziel (+50c und grosser Hysterese) haben so wahrscheinlich deutlich weniger getaktet bzw sind pro Tag länger gelaufen.
Den meisten Anlagen ist es aber wahrscheinlich noch immer nicht möglich aus dem WW-Modus in den Heizkreis-Modus zu kommen.
Der Condensationsgewinn dürfte deshalb trotzdem tief bleiben, da der Kesselrücklauf im WW-Modus meistens immer noch oberhalb des Condens Punktes liegt.
Ich bin deshalb nach dem Update auf V.4 bei meiner tiefen WW-Soll Temperatur von 38c geblieben.
Ich hatte dann aber das Problem, dass der Kessel im WW-Modus auch bei mir nicht mit voller Leistung los gelaufen ist, was bei „WW-soll“ = 38c für die Bewohner nicht mehr akzeptabel war.
Deshalb habe ich WW-soll auf 42c (und WW Hysterese 3K) rauf gesetzt.
Dies führt bei mir nun dazu, dass an eher wärmen Wintertagen (TPO-soll sinkt), der Kessel viel öfters in den WW-Modus fällt und meine Anlage teilweise anfängt zu flattern (schnelles Takten alle 10min, bei aktiviertem WW Vorrang).
Für mich bringt V.4 in Bezug auf WW also mehr Ärger und kaum Vorteile.
Ich würde mir von Ökofen V.5 deshlab wünsche dass, die internen Parameter der WW Produktion so angepasst werden, dass beim Auslösen des WW-Modus, die Kesselleistung möglichst schnell auf Max hoch gefahren wird.
Von 100% runter Modulieren sollte der Kessen im WW-Modus frühestens, wenn „WW-ist“ den ursprünglichen Wert „WW-Soll“ überschritten hat.
Bei mir also zB oberhalb “WW-ist“ = 42c.
Besser wäre, wenn man hier Werte selber eingeben könnte (zB NEU Hysterese A und B),
dass könnte dann zB so funktionieren:
Der Kessel startet, wenn WW-ist den Wert 42c (=WW soll) unterschreitet.
Der Kessel lauft dann mit max Leistung bis WW-ist 45c erreicht (Hysterese A =3K).
Wenn WW-Ist 45c überschritten hat, soll der Kessel umgehend so weit runter modulieren, dass 45c grade gehalten werden kann.
Wenn WW-ist 55c überschreitet, soll der Kessel wieder aus gehen (Hysterese B = 13K)
So können Anlagen mit Kombispeicher oder Puffer optimal und vor allem einfach gesteuert werden, und der Nutzer braucht sich kaum mehr um TPO und TPM kümmern.
So, nun erstmal Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, das alles durch zu lesen!
Was haltet ihr von diesen Gedanken?
H.