Neue Heizung

[Hansi24]

Guten Abend,

ich habe eine allgemeine Frage:

Da der Wärmetauscher meiner alten Heizung (Schäfer, Brennwertgerät von 2001) tropft mit ca. 100 ml/Tag, hab ich meine Heizungsfirma kommen lassen. Da es das Ersatzteil nicht mehr gibt, wurde mir empfohlen, eine neue Heizung einbauen zu lassen.
Nach einer Angebotserstellung für ein Buderus-Brennwertgerät erteilte ich am 11.10.21 den entspr. Auftrag im Wert von knapp 10.000 €.
Mir wurde gesagt, dass es derzeit Lieferprobleme gibt und es demzufolge einige Zeit dauern würde mit dem Einbau.
Am 02.12.21 rief mich die Heizungsfirma an und teilte mir mit, dass die Teile angekommen seien. Einbau sollte in der 51. Kw erfolgen. Gleichzeitig fragte man mich, ob die Firma die Heizungskomponenten wg eigenem Platzmangel bereits bei mir im Heizungskeller lagern könnte. Ich fand das komisch, war aber einverstanden. So brachte man mir am 03.12. jede Menge Kartons und stellte sich im Keller bei mir ab.

Heute am 08.12.21 erhielt ich die Rechnung über ca. 6 1/2 Tausend Euro für die Hardware.
Auf meine Nachfrage erklärte man mir, das Brennwertgerät sei ja geliefert dies auch in meinem Besitz. Deshalb müsse ich das auch zahlen (innerhalb 8 Tagen bei 2% Skonto). Sicher hat die Fa auch den Lieferanten zu bezahlen. Das verstehe ich. Doch ich habe doch keinen Selbstbausatz bestellt sondern eine eingebaute komplette neue funktionsfähige Heizung lt Angebot.

Ich finde das Geschäftsgebahren seltsam und frage hier, ob so etwas womöglich üblich sein kann.
Wir hätten ja auch einen Vorschuss oder eine Vorauszahlung vereinbaren können. Aber so etwas hab ich noch nicht erlebt. Ich weiß ja noch nicht einmal, was in den gelieferten Karton wirklich drin ist und drin sein sollte! Ich könnte die Lieferung garnicht überprüfen! Es ging doch beim o.a. Anruf nur um das "Lagern"; eigentlich müsste ich "Lagerkosten" berechnen!.
Wenn ich jetzt innerhalb von 8 Tagen zahle, ist das ja sogar noch vor dem versprochenen Einbautermin!

 

[bendo]

Hallo,
steht im Angebot hierzu was drin? Ich habe aktuelle ebenfalls Angebote eingeholt, wobei am Ende eines Angebots steht:
"Teilzahlungen werden nach Baufortschritt gestellt:
1. Teilzahlung: nach erfolgter Materiallieferung über das gelieferte Material
2. Schlußrechnung: nach Beendigung der Arbeiten und erfolgter Übergabe."
Würde ich jetzt Deinen Fall auf mein Angebot spiegeln, hätte ich gesagt, dass das i.O. wäre. Deine Bedenken/Argumente sind natürlich berechtigt! Wobei: Wäre es besser, wenn die 6.500€ in Rechnung gestellt sind, die Pakete aber beim HB lagern?!
Gruß, bendo

 

[casi-52074]

Ehrlich gesagt habe ich Verständnis dafür, Ware geliefert und die dann bezahlen. Ich hatte einen Vogel der wollte erst das Geld und dann liefern.

Nur blöd wenn er nachher keine Zeit mehr hat, oder die Tante gestorben ist und und und. Dann einen Finden der die Vorhandene einbaut, fast unmöglich.

Es gibt aber halt viele Kunden deren Zahlungsmoral am ende schwindet, da will sich die Firma halt absichern.

Dirk

 

[tricotrac]

Es gibt aber halt viele Kunden deren Zahlungsmoral am ende schwindet, da will sich die Firma halt absichern.

Mit stark steigender Tendenz. Unsere Geschäftsleitung überlegt ernsthaft demnächst Wartungsarbeiten nur noch gegen Barinkasso durch zu führen.
Bei Neukunden gibt es schon länger nur Waren gegen Geldzahlung. 30 % bei Lieferung der Materialien ; 30% bei Arbeitsbeginn und die restlichen 40 % mit der Abnahme und der Schlußrechnung.

 

[Hansi24]

1. Am Ende des Angebots stand leider nix zu irgendwelchen An-/Teilzahlungen.
Ich hätte damit auch überhaupt kein Problem gehabt, wenn wir das vereinbart hätten.
Die Rechtsabteilung der HWK sagt eigentlich auch, dass Vorableistungen vereinbart sein müssten, da ja ansonsten gilt:
BGB wie VOB setzen für die Zahlung die vertragsgemäße Erstellung des Werkes voraus. Abschlagszahlungen sind nur in Höhe des Wertes von jeweils erbrachten abgeschlossenen Teilleistungen zulässig.

Aber fragen wegen Lagerplatz und dann bei mir im Keller lagen ohne irgendeine Übergabe und dann eine Rechnung erstellen mit der wörtlichen Aussage, die (unkontrollierten) Teile wären ja jetzt in meinem Besitz, halte ich für sehr fragwürdig. Meine Vermutung ist, dass die Fa gerade durch diesen "Trick" den Rechnung über die volle Kaufsumme des Materials einfordern will. Da fühle ich mich schlicht und einfach gelinkt!
Übrigens bin ich seit vielen Jahren Kunde. Hab jährlich meine Heizung von der Fa warten und auch Reparaturen machen lassen.

2. Was ist, wenn die Heizungsfirma Zahlungsprobleme haben könnte? Dann habe ich einen bezahlten Bausatz bestehend aus Brennwertgerät Buderus Logaplus Paket W42S GB182-20, 1 Logaplus Paket WE1.1, 1 Buderus Grundbausatz und weitere Teile in Kartons im Keller?

3. So nebenbei: Mein eigener Schufa-Score liegt bei 99,9 %. Vielleicht erfrage ich mal die Bonität meiner Heizungsfirma!

Leider ist jetzt Winter und ich brauche meine Heizung; insofern stehe ich selbst nter Druck.

@tricotrac : Damit hätte ich überhaupt kein Problem gehabt!

 

[MartinS]

Alles wieder abholen lassen wäre meine Antwort auf die Rechnung - und nichts gegenzeichnen (Unterschreiben)!. Schau mal im Netz nach, was der "Bausatz" kosten würde.

 

[KarlZei]

Leider ist jetzt Winter und ich brauche meine Heizung; insofern stehe ich selbst nter Druck.

Keine schöne Situation. Und die kann sich nach Bezahlung der Lieferung potenziell noch verschlechtern.
Der Heizungsbauer hat dann schon Geld verdient und noch keine richtige Leistung im Rahmen der Heizungserneuerung erbracht. Es ist für den Kunden nicht wirklich möglich, die Einhaltung eines Termins, selbst wenn verbindlich vereinbart (Angebot?), zu erzwingen. Kommt er nicht, kannst Du zwar dagegen vorgehen, aber damit ist die Heizung noch lange nicht eingebaut. 51. KW = Woche vor Weihnachten.

Du kannst Deinerseits eigentlich nur etwas Druck in Richtung Heizungsbauer aufbauen, indem Du die Rechnung eben nicht bezahlst. Eine rechtliche Grundlage für die Rechnung gibt es offensichtlich eh nicht.

=> Ich persönlich würde der Rechnung widersprechen und nicht bezahlen.

Ich war vor ziemlich genau 3 Jahren in einer ähnlichen Situation. Der alte Kessel war leicht undicht und wurde dann allerdings problemlos in der Woche vor Weihnachten ersetzt. Damals gab es zwar noch keine großen Termin- und Lieferprobleme. Ich hätte aber wohl noch warten können, weil es eben nur wenig Wasserverlust gab. Ich habe halt alle paar Tage nachgefüllt...

 

[Helmi]

Lass einfach das Angebot hinsichtlich Teilzahlungen aktualisieren, wenn du dich dann besser fühlst. Sollte kein Problem für ihn sein.
Mein Heizi hat das 2016 auch so bei meiner Heizungserneuerung gemacht, allerdings durfte ich zahlen, als das Gerät in seinem Lager ankam.
Hab auch erst komische Gedanken gehabt...was ist bei Zahlungsunfähigkeit seinerseits in der Zwischenzeit und so weiter.

Offen Reden hilft oft Vorbehalte zu beseitigen.
Man glaubt kaum, was die Fachleute und Firmen heutzutage erleben. Es geht u.a. auch nicht um nicht zahlen können von Seiten der Kunden, sondern um nicht wollen. Offene Rechnungen können einem guten Unternehmen den Hals brechen. Von daher verstehe ich auch deren Absicherungswunsch.

Hat bei uns dann super geklappt.

Ich habe einige Zeit später auch unsere Dusche und Klo erneuern lassen von ihm. Gleiche Vorgehensweise hinsichtlich Zahlung nach Fortschritt.

 

[MartinS]

Man glaubt kaum, was die Fachleute und Firmen heutzutage erleben. Es geht u.a. auch nicht um nicht zahlen können von Seiten der Kunden, sondern um nicht wollen.

Das kann ich so bestätigen!

Von daher verstehe ich auch deren Absicherungswunsch.

Das kann man vor der Rechnungslegung vereinbaren!