Neue Heizung? Wie berechnet man die 65 % erneuerbare Energie?

Diskutiere Neue Heizung? Wie berechnet man die 65 % erneuerbare Energie? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, ich stehe gerade vor der Frage, ob, und falls ja, wie ich die Heizung in meinem EFH Bj. 1995 erneuern soll. Mein EFH ist ein Holzständerbau...

Gerd F.

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Hallo, ich stehe gerade vor der Frage, ob, und falls ja, wie ich die Heizung in meinem EFH Bj. 1995 erneuern soll. Mein EFH ist ein Holzständerbau mit 16 cm Isofloc Wärmedämmung, keine Fußbodenheizung. Aktuell habe ich eine Viesmann Ölheizung und im Wohnzimmer einen Heizkamin. Außerdem eine 9,2 kwp PV-Anlage. In den Schlafräumen habe ich eine Klimaanlage (Daikin) die über die Wärmepumpe auch heizen kann. Habe ich allerdings bisher nicht zum heizen genutzt.
Ich verbrauche im Jahr 1300 l Heizöl und ca. 3 Ster Brennholz. Als neue Heizung käme aufgrund der nicht vorhandenen Fußbodenheizung nur eine Ölbrennwertheizung in Betracht, oder? Zählen die PV-Anlage und der Heizkamin als erneuerbare Energien? Vielen Dank im voraus für eure Beiträge.
 

Gerhard4

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Hallo Gerd F.,
wenn Deine Heizung eine Niedertemperaturheizung oder Ölbrennwertheizung ist, muss sie nicht nach 30 Jahren erneuert werden. Die Austauschpflicht gilt nur für Konstanttemperatur-Heizkessel. Außerdem gilt: Wer bereits vor 1.2.2002 als Eigentümer im Gebäude gewohnt hat, braucht den Heizkessel aus 1995 nicht nach 30 Jahren zu tauschen, selbst einen Konstanttemperaturkessel darf man mit dieser Ausnahmeklausel noch nutzen.
Ob eventuell diese Ausnahmeregelungen geändert werden, ist aber offen. Wird gerade im Koalitionsausschuss verhandelt. Habeck möchte auch hier eine Begrenzung der Nutzungsdauer durchsetzen. Ob es so kommt, ist aber offen.

Die Regierung will den Neueinbau von Öl- und Gasheizungen unterbinden ab 1.1.2024.. Jede neu eingebaute Heizung soll möglichst 65% erneuerbare Energie beinhalten.
Fällt deine Heizung nach 1.1.2024 aus, hast Du mehrere Möglichkeiten. Reparatur der Heizung, sofern es die Ersatzteile alle gibt.

Wenn keine Reparatur mehr möglich ist, weil es keine Ersatzteile mehr gibt:

- Ölhybridheizung, bestehend aus Ölkessel und Wärmepumpe
- Gashybridheizung, bestehend aus Gasheizkessel und Wärmepumpe
- eventuell Gasheizkessel solo, sofern mit "grünem" Gas betrieben. Das ist noch nicht ganz klar, wird zur Zeit noch von der Regierung
definiert.
- Holzheizkessel (Pellet-, Scheitholz-, Hackschnitzel- , Holzvergaserkessel)

- PV Anlage wird als erneuerbare Energie angerechnet, es ist aber nicht klar wieviel %
- Heizkamin für Holz kann unter bestimmten Bedingungen angerechnet werden (muss mindestens 30% der Wohnfläche beheizen).

- Ob eine Wärmepunpe ALLEIN in frage kommt, kann man nicht so einfach sagen. Es kommt darauf an, wie gut die Wärmedämmung deines Hauses ist. Wenn Du im Winter nie über 50°C Vorlauftempertur hast, könnte eventuell auch eine Wärmepumpe allein infrage kommen.
Wenn Du im Winter Vorlauftemperaturen über 60°C hast, wird die Wärmepumpe nicht effizient sein und sehr viel Strom verbrauchen.

In BaWü, Hamburg, Schleswig-Holstein muss man bereits heute 15% erneuerbare Energie beim Heizungstausch mit einbinden.
Es gibt eine Liste welche Massnahmen für die 15% zählen:

Link:

Wie die Anrechnung auf die 65% erfolgen soll nach 1.1.2024 ist noch unklar. Deswegen kann ich Dir nicht sagen, wie deine PV-Anlage, dein Heizkamin und deine Klima-Anlagen angerechnet werden.

In Überschwemmungsgebieten darf man bundesweit keine Ölheizungen neu einbauen. Es gibt allerdings Ausnahmen, wenn der Tank und die Heizung hochwassersicher sind.

Wenn deine Ölheizung eine Niedertemperaturheizung oder Brennwertheizung ist musst Du sie nicht nach 30 Jahren erneuern. Falls das Gebäude-Energiegesetz aber geändert wird, könnte es sein, dass man doch die alte Heizung nicht mehr unbegrenzt nutzen kann. Das ist momentan nicht ganz klar und wird gerade im Koalitionsausschuss verhandelt.
Außerdem kann es sein, dass Du bei einer alten Heizung irgendwann keine Ersatzteile mehr bekommst.

Ich persönlich würde in dieser Situation die Ölheizung noch in 2023 erneuern und vom Schornsteinfeger abnehmen lassen. Mit einer zuverlässigen Ölbrennwertheizung sollten mindestens 20 Jahre Nutzungsdauer möglich sein. Allerdings wird die hohe Lebensdauer (> 30 Jahre) der früheren Ölheizungen mit neuen Heizkesseln wohl nur noch selten erreicht.
Allerdings wird Öl durch die Regierung zukünftig verteuert (CO2-Preis).
Ein sehr zuverlässiger Ölbrennwertkessel ist der Buderus GB125. Er ist technisch nicht auf dem neuesten Stand und somit nicht so energieeffizient wie theoretisch möglich wäre. Aber die "einfache" Technik ist recht zuverlässig und langlebig.
Für die Erneuerung der Ölheizung (incl. Ausbau der alten Anlage, neuen nebenstehenden Warmwasserspeicher, Kunststoff-Abgasrohr im Kamin, Befüllung mit VDI-Wasser, Kondensatpumpe, Schlammabscheider, Rohrtrenner) muss man ca. 14 TEUR....20 TEUR rechnen.
Ich habe bei uns 2022 eine neue Ölheizung einbauen lassen und das war der Streubereich bei 8 Angeboten.
Will man den Warmwasserspeicher aus Edelstahl haben, wird es teurer: Standardspeicher haben nur Emaille-Überzug und einen Korrosionsschutz durch eine Opferanode aus Magnesium. Diese Magnesiumanode muss auch gewartet werden, d.h. Austausch ist nötig.

Wenn Du in BaWü, Hamburg, Schleswig-Holstein wohnst, ist es komplizierter, weil auch heute schon die 15% Klausel für Einsatz erneuerbare Energien gilt.

In welchem Bundesland wohnst Du ?

Gruß Gerhard4
 
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Gerd F.

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Hallo Gerhard4,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Darstellung der aktuellen Situation. Es ärgert mich ein wenig, dass ich meine gut funktionierende Ölheizung (Viessmann Vitola-Comferral mit Golling Brenner 18 kw) jetzt nur deswegen austauschen soll, weil ich in ein oder zwei Jahren keine mehr einbauen darf.
Hast du eine Meinung zum Viessmann Vitorondens 200-T incl untergestellter Nutzwasserspeicher Vitocell 300-H. Alternativ Vitocell 300-V mit elektrischem Heizstab zur Warmwassererwärmung in der heizungsfreien Zeit über die PV-Anlage. Lohnt sich das? Angeblich brauche ich bei dieser Lösung eine Entkalkungsanlage? Ach so, ich wohne in BaWü, die 15 % bringen meine PV-Anlage und mein Heizkamin.

Gruß Gerd
 

corsa

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Du kannst auch einfach einen neuen Ölbrenner vor den Kessel hängen, wenn der soweit noch halbwegs in Schuss ist. Dann hast du wieder 20 Jahre Ruhe. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie der Brennertausch nach 2024 bzw. aktuellem Stichtag 31.12.2025 gewertet wird. Falls es als Reparatur gewertet wird, kannst du den Brenner wann du willst ohne Auflagen erneuern. Wenn es aber als Einbau einer Neuanlage zählt, hast du ein Problem
 
tricotrac

tricotrac

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Wenn es aber als Einbau einer Neuanlage zählt, hast du ein Problem
Nein, nur Habecks halbes Hirn hat ein Problem mit dem er nicht fertig wird. Seine Energie- und Wärmewende entwickelt sich zu seinem und dem aller Anlagenbetreiber ihren Alptraum.
 

Gerhard4

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Hallo Gerd F.,
die alten Ölheizungen von Viessmann hielten manchmal sehr lange. Unsere alte Ölheizung war eine Duo-parolo von Viessmann und wurde 1973 eingebaut. Der Austausch erfolgte in 2022, obwohl die Heizung problemlos lief. Damit war die Heizung dann 49 Jahre alt, nur der Brenner wurde in 2009 durch einen Weishaupt Brenner ersetzt Der Austausch des Heizkessels erfolgte, weil es schon Anfang 2022 erste Vereinbarungen zwischen den Ampel-Parteien gab, den Neueinbau von Öl- und Gasheizungen ab 1.1.2024 zu verbieten.
Ich habe deshalb sofort gehandelt.
Mein Favorit war der Buderus GB125. Ich hatte hier im Forum mehrfach gelesen, dass dieses Gerät sehr langlebig und zuverlässig sein soll.
Im anderen Forum www.haustechnikdialog.net hatte ich auch mehrfach gelesen, dass bei Viessmann die Qualität stark nachgelassen hat. Das bezog sich aber fast immer auf den Ölheizkessel Vitoladens 300 T und Vitoladens 300 C.
Ich hatte auch ein Angebot mit dem Kessel Vitorondens 200-T, 20,2 kW. Dieser Heizungsbauer war auch sehr flexibel mit der Lieferung und dem Einbautermin. Es ist ein kleiner Familienbetrieb aus einem Nachbarort und hatte in den google Rezensionen fast nur sehr gute Bewertungen (4,5 Sterne in Durchschnitt). Deshalb habe ich dann diesen Heizungsbauer gewählt. Er hatte im Angebot den Vitorondens 200-T, 20,2 kW.
Ich habe hier im Forum und im www.Haustechnikdialog.net nach negativen Erfahrungen zum Vitorondens 200-T gesucht, aber zu diesem Gerät konnte ich kaum was finden.
So habe ich mich dann entschlossen diesen Heizkessel zu kaufen. Unser Gerät läuft jetzt seit fast 10 Monaten ohne Probleme.
Beim Buderus GB125-Angebot war es so, dass es ein anderer Heizungsbauer war und dieser hatte weniger gute Bewertungen bei den google-Rezensionen. Für mich war eben auch die Bewertung des Heizungsbauers wichtig, denn im Falle von Störungen ist das der 1. Ansprechpartner.
In meinem Fall ist es so, dass der Viessmann Heizungsbauer einen Notdienst hat, der an 7 Tagen die Woche kommt, auch Sonntags und Feiertags.
Er hatte auch schon beim 1. Hausbesuch gesagt, dass er kein Gerüst braucht, um aufs Dach zu kommen und die Abgasanlage zu montieren.
Er hatte auch gesagt, er würde ein paar Dachziegel vom Dachboden her ausbauen und dann die Leiter am Kamin anlehnen. Die Dachlatten würde er dann unter einem Winkel von 45° am Dachsparren trennen, damit er sie wieder verwenden kann.

Zum Warmwasserspeicher: Untergestellte Warmwasserspeicher halte ich für weniger gut als nebengestellte. Falls der Speicher mal ausgetauscht werden muss, müsste man auch beim Kessel alle Verbindungen aufmachen und den Kessel herunterheben. Bei meinem Buderus-Angebot war ein untergestellter Speicher vorgesehen, was ich nicht gut fand. Beim Viessmann Angebot war ein nebenstehender Warmwasserspeicher geplant, was mir deutlich besser gefiel. Bei mir im Angebot war ein Speicher Vitocell 100-V mit 160 Ltr. Dieser Speicher ist nicht aus Edelstahl, was ich allerdings
erst später gemerkt habe. Er hat eine Emaillebeschichtung und zusätzlich eine Schutzanode aus Magnesium. Dies ist aber ein Verschleißteil, dass alle paar Jahre ausgetauscht werden muss. Es gibt als Extra auch eine sogenannte Fremdstromanode, die nicht verschleißt und aucn nicht ausgetauscht werden muss.

Die Speicher Vitocell 300-H und 300-V sind aus Edelstahl rostfrei. Aufgrund des Preisanstiegs bei Rohstoffen ist Edelstahl deutlich teurer.
Im www.heizungsdiscount24.de kostet der Vitocell 100-V, 160 Liter 976,90 EUR, der Edelstahl Vitocell 300-V kostet ab 1.909 EUR. D. h. der Edelstahlwasserspeicher kostet doppelt so viel wie der Speicher mit Emaille-Beschichtung und Opferanode. Langfristig ist wahrscheinlich der Edelstahlspeicher günstiger, da wartungsfrei. Die Emaille-beschichteten Speicher sind zunächst deutlich günstiger in der Anschaffung, aber der Austausch der Opferanode alle paar Jahre verursacht auch immer wieder Kosten.
Mit dem elektrischen Heizstab habe ich keine Erfahrung, ob sich das lohnt. Aber die elektrische Energie aus deiner bereits vorhandenen PV ist kostenfrei. Es kommt halt darauf an, wie teuer der Heizstab ist und wie lange der Heizstab hält.
Es kommt auch darauf an, ob Du eine PV mit oder ohne Stromspeicher hast.
Bei uns heize ich den Warmwasserspeicher mit dem Ölkessel nur einmal am Tag auf 55°C, morgens um 04.30 Uhr bis 5.00 Uhr. Das reicht dann für den ganzen Tag.
Früh morgens bzw. nachts den Warmwasserspeicher aufheizen geht nur, wenn die PV einen Stromspeicher hat, da nachts bzw. frühmorgens wohl kaum genügend Strom erzeugt werden dürfte.

Eine Enthärtungsanlage soll vor Kalkablagerungen am Heizstab schützen und dadurch die Lebensdauer des Heizstabs erhöhen. Man kennt das ja auch von der Waschmaschine. Früher gab es Calgon, heute haben die Waschmittel aber alle wasserenthärtende Zusätze um ein Verkalken zu vermeiden. Ich vermute, dass das mit der Enthärtungsanlage bzw. Entkalkungsanlage zutreffend ist. Wenn du alle 2 Jahre einen defekten zugekalkten Heizstab hast, wird das vermutlich auch teuer.

Zu den 15% Optionen in BaWü für erneuerbare Energie: der Heizkamin kann laut des Unterlagen des Umweltminsiteriums BaWü nur angerechnet werden, wenn mindestens 30% der gesamten Wohnfläche damit beheizt werden. Aber man kann auch mit der PV-Anlage allein die 15% erfüllen, wenn die Fläche groß genug ist. Allerdings weiß ich nicht, ob auch bereits bestehede PV-Anlagen angerechnet werden, oder ob die dann neu mit der Heizung installiert werden muss. Sicherheitshalber solltest Du diesen Punkt nachfragen bei der zuständigen Baubehörde.

Ein wichtiger Punkt beim Einbau der Abgasanlage ist, dass das Abgasrohr ein Gefälle vom Kamin zum Kessel haben muss, damit das Kondensat in den Kondensatsammler läuft und dann zur Kondensatpumpe.
Das gilt für alle Brennwertkessel nicht nur für Viessmann.
Um das exakt nachzumessen braucht man eine kurze Wasserwaage von maximal 300 mm Länge. noch besser ist ein digitaler Neigungswinkelmesser.
Es gibt einen günstigen digitalen Neigungswinkelmesser bei Hornbach von der Firma "Maurerlob" für 29 EUR.

Link zu Hornbach:

Bei uns war das Gefälle zunächst in der falschen Richtung und ich habe dann nachgemessen und reklamiert. Darauf hin mußte nochmal der Putz am Kamin losgeschlagen werden und dann das Abgasrohr etwas angehoben werden, damit die Neigung richtig war.
Den genauen Wert der Neigung muss ich noch heraussuchen.

Auch ich finde es nicht gerechtfertigt, dass man gut funktionierende Heizungen noch in diesem Jahr erneuern soll, weil es ab nächstes Jahr dann eventuell verboten werden soll. Aber bei Heizungen vom Baujahr 1995 hat man halt keine Garantie, dass sie bis 2045 laufen werden, bzw. dass es so lange noch Ersatzteile gibt.

Die grüne Partei zeigt nun ihr wahres Gesicht. Ich hoffe, dass endlich den Leuten klar wird, dass sie von dieser Partei noch mehr Verbote bekommen werden. Aber wenn die Wähler es wollen, können sie die Grünen in 2025 auch abwählen.
Der größte CO2 Verursacher ist China mit über 30% des weltweiten CO2. Und China will die Klimaneutralität erst in 2060 erreichen.
Die ganze EU27 hat etwa 7,9% Anteil am weltweiten CO2. Das zeigt, dass die geforderte Klimaneutralität von Deutschland für 2045 eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Gruß Gerhard4
 
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gga33

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Interessante fachliche Ausführungen, kann man viel rausziehen!

Schade nur der Tenor "die bösen Grünen, die Chinesen sind doch viel schlimmer - lassen wir uns zurück lehnen und weitermachen wie bisher".
Also alles lassen wie es ist und hoffen, die anderen werden sich wohl zurück nehmen?
Nach 16 verschlafenen Jahren in der Klima- und Wirtschaftspolitik ist es leicht, auf denen rumzuschlagen die nun endlich handeln - wir werden das Thema nicht angehen können ohne einen Beitrag zu leisten.
GGa
 
tricotrac

tricotrac

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Nach 16 verschlafenen Jahren in der Klima- und Wirtschaftspolitik
Das waren sechszehn gute Jahre mir guten Zahlen im Arbeitsmarkt und vor allem für die gesamte deutsche Wirtschaft.

auf denen rumzuschlagen die nun endlich handeln -
Ideologisch verblendete Irrlichter können nicht handeln. Sie richten nur Chaos an und sorgen mit Verboten und Gängeleien der Bevölkerung
für absolut unnötige Unruhe. So handelt keine Politik, sie nimmt die Bürger und Steuerzahler nicht mit. hoffentlich werden diese Stümper so bald wie möglich abgewählt.

wir werden das Thema nicht angehen können ohne einen Beitrag zu leisten.
Welches Thema meist du ? Diese Verarscherei mit dem Klimaschutz ? Ein Prozent der Weltbevölkerung wird das Klima nicht retten können. Und wir müssen nicht immer und immer wieder die Vorturner für andere Staaten machen. Wo sitzen denn die Dreckspatzen auf diesem Planeten ? Amerika, die lachen uns am meisten aus. Russland, die werden sowieso nie mehr mitmachen wollen und Indien, haben mehr Sorge ihre Bevölkerung zu ernähren, Brasilien, dort könnte sich vielleicht ein wenig ändern und zu allerletzt die Chinesen. Tolle Lippenbekenntnisse wie : Keine Kohlekraftwerke mehr bauen zu wollen - nach kurzer Pause sagt der Großmeister Xi : nur nicht mehr im Ausland. Jeden Monat geht in China ein neues Kohlekraftwerk ans Netz, weil deren Energiehunger so groß ist. Dafür sollen wir hier in Deutrschland unsere Volkswirtschaft vorsätzlich vor die Wand fahren ? Sorry, aber das ist doch wohl der völlig falsche Weg.
.
 

Gerhard4

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Hallo gga33,
meine Meinung ist nicht, dass man sich zurücklehnen und gar nichts tun sollte. Aber zunächst hat die deutsche Regierung eine Verantwortung für Deutschland. Dafür wurde sie gewählt und hat sogar einen Eid darauf geleistet, alles zu unterlassen, was Deutschland schadet.
Wenn man es so will: für eine deutsche Regierung sollte meines Erachtens gelten: Deutschland first

Wenn Deutschland den Vorreiter macht und Jahr für Jahr x Tonnen Öl und y Kubikmeter Gas weniger verbrennt wird dieses Öl und Gas von anderen, ärmeren Ländern dankend gekauft und in der Summe wird trotzdem genauso viel Öl und Gas verbrannt wie vorher und der Effekt ist gleich Null.
So macht es ja gerade Indien und China. Sie kaufen nun viel mehr russisches Öl und Gas. Das russische Öl gelangt in die indischen Raffinerien und wird dann als Benzin und Diesel mit dem Herstellerland Indien verkauft, vermutlich auch nach Deutschland. Dafür wird dann die PCK-Raffinerie in Schwedt in Ostdeutschland heruntergefahren und ob die Region darunter leidet interessiert die Regierung scheinbar überhaupt nicht.
Ergebnis: kein Nutzen fürs Klima aber die Arbeitsplätze der Raffinerie liegen dann nicht mehr in Deutschland sondern in Indien.

Dass in Deutschland nichts fürs Klima und Umwelt getan wurde in 16 Jahren stimmt nicht, auch wenn das gerne von den Grünen und dem Mainstream der links-grünen Medien behauptet wird.

- Ausstieg aus Braunkohle und Steinkohle erfolgt nach und nach
- Ausstieg aus Atomstrom
- Es werden in großer Zahl Solaranlagen und Fotovoltaik-Anlagen auf privaten und Industrie-Gebäuden errichtet. Es gibt immer mehr Solarparks
- Windkraftanlagen wurden und werden gebaut
- Standard Glühbirnen dürfen nicht mehr verkauft werden
- Staubsauger mit hohem Energieverbrauch dürfen nicht mehr verkauft werden
- Die Wärmedämmungsvorschriften für neue Gebäude werden kontinuierlich seit x Jahren verschärft.
- Die Euro-Normen für Automobile werden seit Anfang der 90er Jahre permanent verschärft
- In den frühen 80er Jahren hat ein Mercedes 200 Diesel (W123) ca. 10 Liter für 100 km gebraucht, heutige MB Diesel kommen mit 5 Liter 100 km weit
- Viele Städte haben mittlerweile auch schon Elektrobusse im Einsatz
- BaWü, Hamburg. Schleswig-Holstein fordern schon heute 15% erneuerbare Energie beim Ersatz einer Ölheizung oder Gasheizung, in BaWü übrigens schon seit 2010 !

Meines Erachtens tut Deutschland sogar sehr viel fürs Klima. Welches Land macht denn mehr fürs Klima als Deutschland ?
Die Regierung hat neben der Klimapolitik auch Verantwortung für viele weitere Themen.
Der staatliche Wohnungsbau hinkt stark hinterher. Mit der immer schärferen Regulierung der Baurichtlinien und der nun zu erwartenden Zwangssanierung für ältere Immobilen werden sicher nicht mehr viele Privatpersonen Eigentumswohungen bauen und vermieten. Es lohnt sich nicht. Dazu die immer schärfere Regulierung des Mietrechts zulasten der Vermieter. Ich selbst habe jedenfalls die Konsequenzen gezogen. Meine frühere Eigentumswohnung wird nicht vermietet, sondern dieses Jahr verkauft. Das Geld wird dann in solide Dividenden-Aktien investiert. Das macht viel weniger Arbeit. Man muss sich nicht um Bauvorschriften, Sanierungspflichten, Mietrecht kümmern, nur um die Versteuerung der Erträge.

Die Wirtschaftspolitik der vergangenen 16 Jahre empfinde ich zum großen Teil als relativ erfolgreich:
- Bruttosozialprodukt erheblich gesteigert (im Gegensatz zu Italien !)
- Arbeitslosigkeit vermindert
- neue Jobs wurden geschaffen
- Steuereinnahmen sind erheblich gestiegen, damit konnten auch mehr Sozialleistungen finanziert werden
- Soli wurde weitgehend abgeschafft
- Die privaten Vermögen sind gestiegen

Und die Bürger leisten seit Jahren einen hohen Beitrag zum Klimaschutz und Umweltschutz:

- wir haben den höchsten Strompreis (damit haben wir die erneuerbaren Energien gefördert)
- wir sind auch beim Kraftstoffpreis ziemlich weit oben
- in der Ruhr kann man wieder baden: Endlich in der Ruhr schwimmen

Gruß Gerhard4
 
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gga33

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naja, immerhin einigermaßen polemikfreie Diskussion - hatte ich kaum zu hoffen gewagt in diesem Forum-Kontext.
Unsere Meinungen gehen da auseinander, das werden wir wohl auch nicht ändern.
Ich bin (obwohl finanziell sicher einer derjenigen mit am meisten durch all die angekündigten Maßnahmen Betroffenen) jedenfalls heilfroh dass unser Wirtschaftsminister zur Zeit Habeck und nicht Altmeier heisst.
Schönen Restsonntag euch
 
tricotrac

tricotrac

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jedenfalls heilfroh dass unser Wirtschaftsminister zur Zeit Habeck
Danke für den Schenkelklopfer. Echt klasse. Einen Philosphen und Kinderbuchautor zum Wirtschafts- und Klimaschutzminister zu machen ist schon ein starkes Stück von Wähler Verarscherei. Schlimmer geht nimmer, da war selbst Herr Altmeier um Klassen besser. Die Erklärung vom Märchenprinz zur Definition einer Insovenz reicht mir. Der Kerl muss weg. Muss weg.
 

Flüssiggasfan

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Jetzt muß ich mich hier auch mal reinhängen. Gasheizungen dürfen ab 2024 nur noch eingebaut werden, wenn sie zu mind. 65% erneuerbaren Energien betrieben werden. Einerseits steht etwas von Technologieoffenheit da und andererseits wird ständig nur von Hybridheizungen, Wasserstoff und Nachrüstpflicht einer wärmepumpe innerhalb von 3 Jahren geredet. Das verstehe ich nciht, denn wenn ich aber die Gasheizung mit 100% Biogas betreibe, habe ich doch auch eine Heizung mit 65% erneuerbarer Energie oder etwa nicht? Bei der Fa. Scharr kann ich 50 oder 100% Bioflüssiggas kaufen, die PV-Anlage mit etwa 1.500kWh Eigenverbrauch wird auch noch eingerechnet. Bei Erdgas kann man auch zertifiziertes Bioerdgas kaufen, das läuft dann ähnlich wie beim Ökostrom, den kauft man, der wird ins Netz eingespeist und aus der Leitung zu Hause kommt dann das, was gerade im Netz verfügbar ist oder ein Mix. So habe ich das hier verstanden, Zitat: "Einbau einer Gasheizung unter Nutzung von grünen Gasen
Bei Gasheizungen, die mit nachhaltigem Biomethan, grünem Wasserstoff oder anderen grünen Gasen betrieben werden, muss vertraglich und über ein sicheres Nachweissystem (Massebilanzsystem oder Herkunftsnachweissystem) der dauerhafte Bezug von mindestens 65 Prozent grüner Gase nachgewiesen werden. Da bei Biomethan und bei anderen grünen Gasen mittel- bis langfristig mit einer hohen Nachfrage in anderen Sektoren zu rechnen ist, sind erhebliche Preissteigerungen beim Bezug von Biomethan und anderen grünen Gasen zu erwarten. Vor diesem Hintergrund ist eine Mieterschutzvorschrift vorgesehen. Nach dieser müssen Vermieter im Fall der Nutzung von Biomethan oder von grünen Gasen die Kosten übernehmen, die über den Grundversorgungstarif für Gas hinausgehen" Quelle (siehe Punkt 3a): ...bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Energie/65-prozent-erneuerbare-energien-beim-einbau-von-neuen-heizungen-ab-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=6 Das wäre doch das einfachste? 50% Biogas (Rest PV?) kostet nur 10 Cent mehr und der Abstand wird wegen Entfall der CO-2 Steuer jedes Jahr geringer und Bioerdgas ist derzeit fast günstiger als Erdgas vom örtlichen Versorger. Oder habe ich einen Denkfehler?
 

Flüssiggasfan

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War Habeck nicht der, der erst Angst hatte, dass wegen Heizlüftern das Netz zusammenbricht und sie nun zur Pflicht machen will? Und der sagte "Demokratie dauert uns zu lange, wir brauchen sofort radikale Veränderungen? Der Windräder ohne Mindestabstand in Wohn- und Naturschutzgebieten per Notverordnung ohne jegliche Einspruchsmöglichkeiten durchsetzen will?
 
Installer

Installer

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Wenn der Märchenonkel noch mal irgendwann öffentlich auftritt geschweige er traut sich das überhaupt noch fliegen mit Sicherheit alle möglichen Gegenstände auf ihn.
Am besten eignen sich dann Gashähne, Zündbrenner, Kesselverschraubungen, Heizölfilter und Öldüsen.😂


Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 

Flüssiggasfan

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ich glaube, der traut sich nicht mehr in die Öffentlichkeit, wurde bestimmt schon ausgeflogen...

Aber hier noch mal ein Auszug von obiges Zitat: "muss vertraglich und über ein sicheres Nachweissystem (Massebilanzsystem oder Herkunftsnachweissystem) der dauerhafte Bezug von mindestens 65 Prozent grüner Gase nachgewiesen werden. " wie aufwendig wäre eigentlich ein solcher Nacheis in der Praxis? Nicht, daß es schon daran scheitert.
 
Installer

Installer

Experte
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Gute Frage, hier bestimmt nachzulesen…….

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Sorry, aber da kann ich nicht ernst bei bleiben🤭




Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 

Bali

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Schade nur der Tenor "die bösen Grünen, die Chinesen sind doch viel schlimmer - lassen wir uns zurück lehnen und weitermachen wie bisher".
Wer lehnt sich denn zurück?
War das nicht Habeck, der uns aufgefordert hat uns zurückzulehnen und einfach aufhören zu produzieren???

Nach 16 verschlafenen Jahren in der Klima- und Wirtschaftspolitik ist es leicht, auf denen rumzuschlagen die nun endlich handeln - wir werden das Thema nicht angehen können ohne einen Beitrag zu leisten.
Wenn jemand etwas angehen möchte, sollte er auch Ahnung davon haben oder zumindest Verstand.
 

Flüssiggasfan

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Ich habe jetzt folgende aktuelle Meldung gefunden, Zitat: „Einbau einer Gasheizung, die nachweislich erneuerbare Gase nutzt: In diesem Fall muss für die Wärmeversorgung zu mindestens 65 Prozent nachhaltiges Biomethan oder biogenes Flüssiggas verwendet werden. Allerdings ist Biomasse begrenzt
verfügbar und die Kosten für Biomethan sind vergleichsweise hoch. Wobei auch zukünftig von weiter steigenden Preisen auszugehen ist.“
Quelle: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/F/faq-gebaeudeenergiegesetz-geg.pdf?__blob=publicationFile&v=16

Schauen wir mal, ob das dann auch im endgültigen Gesetz so steht oder ob das Schwachsinnsgesetz (hoffentlich) ganz gekippt wird. Allerdings wird die CO2-Steuer ab 2027 richtig böse, Gas könnte sich durch die Steuer bis 2030 um 70% verteuern. Habe erstmal bei den Heizungsherstellern angefragt, welche Ersatzteile es nicht mehr gibt (Umwälzpumpe, Gasarmatur und Grundmodul) und mir diese gebraucht hingelegt. Wenn die CO2-Steuer so kommt, wäre dann aber Bioflüssiggas fast billiger als normales Flüssiggas und die Gesamtkalkulation immer noch günstiger als eine Wärmepumpe mit extrem hohem Stromverbrauch. Hoffen wir, daß der Wähler das begreift und wir 2025 wieder eine andere Regierung haben.
Wie häufig geht eigentlich so eine Gasarmatur kaputt und warum sind z.B. bei der Junkers ZWR 18-3 zwei verschiedene, nicht kompatible Modelle verbaut? Wovon hängt das ab?
 
Defrost

Defrost

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Das ist eine gute Frage.
 
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