Hallo Rickytip,
dein Problem haben zur Zeit viele Menschen in Deutschland, weil sie aufgrund der Habeckschen Ankündigungen eines Verbots zum Neueinbau von Öl- und Gasheizungen nun mit der Realpolitik der Grünen konfrontiert sind. Ob tatsächlich das Einbau-Verbot zum 1.1.2024 kommt, muss man sehen, da es das geänderte Gebäude-Energiegesetz noch nicht gibt. Aber nach dem Referenten-Entwurf des Gesetzes sollen "möglichst" keine Öl- und Gasheizungen mehr nach dem 1.1.2024 neu eingebaut werden.
Außerdem besteht die Gefahr, dass die seitherigen Ausnahmeregelungen, die einen Betrieb auch über 30 Jahre erlaubten (Niedertemperaturkessel, Brennwertkessel, Eigentümer wohnt schon vor 01.02.2002 im Haus ) geändert oder komplett gestrichen werden !
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Deine Heizungsfirma "Mainflamme/ calortecnica" ist mir auch nicht bekannt. Wenn sie schon 35 Jahre alt ist und noch problemlos läuft. kann es trotzdem sein, dass demnächst was ausfällt und Du vielleicht dann keine Ersatzteile mehr bekommst. Falls der Brenner betroffen ist, kann eventuell ein Fachbetrieb einen anderen Brenner anbauen. Ich weiß allerdings nicht, ob ein Brennertausch als Reparatur zählt oder als Neueinbau einer Heizung.
Da könntest Du deinen Bezirksschornsteinfeger fragen.
Ich hatte bei uns eine Viessmann duo Parolo Ölheizung vom Baujahr 1973, die in 2022 erneuert. wurde. Dieser Heizkessel war fast 49 Jahre in Betrieb, Nur der originale Brenner von Thyssen-Rheinstahl wurde 2009 durch einen Brenner von Weishaupt ersetzt, weil es keine Ersatzteile mehr für den 1. Brenner gab.
Wie lange deine Heizung durchhält, kann ich nicht sagen. Mainflamme ist vermutlich aber der Hersteller des Brenners oder ist der Kessel auch von dieser Firma ?
Ich persönlich würde in dieser Situation die Heizung erneuern lassen bis 1.1.2024. Die neue sollte dann bis 2045 halten, das ist der Termin den momentan die Politik als Endtermin für den alleinigen Betrieb von fossilen Heizungen ansieht.
Wenn deine jetzige Heizung nicht mehr repariert werden könnte in 1...2 Jahren, wird es wahrscheinlich sehr teuer. Zwar will die Regierung den Austausch auf CO2 arme Heizungen finanziell fördern, aber da muss man abwarten, was kommt. Eventuell kommt auch eine Klausel, dass wenn es eine extreme Härte für den Eigentümer bedeuten würde, er ebenfalls auf Antrag von der Verpflichtung befreit wird.
Denn es wird genug Menschen geben, die sich eine neue teure CO2-arme Heizung nicht leisten können und erst recht keine Haussanierung, um ein älteres Haus für eine Wärmepumpe optimal zu dämmen.
Denn welche Heizung würdest Du einbauen, wenn ein Verbot für den Neueinbau von alleinigen Öl- und Gasheizungen kommt ?
- Ölhybridheizung bestehend aus Ölheizung und Wärmepumpe
- Gashybridheizung bestehend aus Gasheizung und Wärmepumpe
- Wärmepumpe alllein. Das funktioniert nur dann wirtschaftlich, wenn dein Haus so gut wärmegedämmt ist, dass die Vorlauftemperaturen auch im Winter nicht über 50°C liegen
- Holzkessel für Pellets, Scheitholz, Hackschnitzel, Holzvergaserkessel
Jede der o.g. Heizungen ist deutlich teurer als die genannten 15 TEUR. Aus diesem Grunde würde ich die Heizung noch bis Jahresende erneuern lassen. Am einfachsten ist vermutlich der Einbau einer neuen Ölbrennwertheizung.
Aber wenn Du in BaWü, Hamburg, Schleswig-Holstein wohnst, musst Du auch zur Zeit schon 15% erneuerbare Energie mit einbinden !
In welchem Bundesland wohnst Du ?
Wenn Du in einem hochwassergefährdeten oder überschwemmungsgefährdeten Gebiet wohnst, darfst Du auch heute keine neue Ölheizung mehr einbauen (gilt bundesweit), nur in Ausnahmefällen und wenn die Anlage incl. Tank hochwassersicher errichtet werden.
Falls Du in einem der 3 o. g Bundesländer wohnst, musst Du mit bestimmten Optionen die 15% erneuerbare Energie nachweisen:
Als Beispiel habe ich hier zu den Vorschriften für BaWü verlinkt:
Wenn Du nicht in einer hochwassergefährdeten Lage wohnst und nicht in den 3 o. g. Bundesländern, kannst Du noch bis 31.12.2023 eine neue Ölheizung einbauen, ohne weitere Massnahmen (Solarthermie, Photovoltaik,........).
Die 15 TEUR sind nach meinen Erfahrungen ein reeller Preis, meine Angebote lagen in 2022 zwischen 14 TEUR und 20 TEUR (incl. Warmwasserspeicher, Abgasanlage aus Kunststoff im Kamin, Kondensatpumpe, Rohrtrenner, Schlammabscheider, Ausdehnungsgefäß, VDI-Wasser Befüllung).
Die Angebote waren alle von Firmen aus der Region.
Wenn Du den absoluten Tiefstpreis willst, dann gibt es auch noch die bundesweite tätige Firma
Als bundesweit tätiger Meisterbetrieb, bietet Heizung und Montage Ihnen Brennwertkessel zum Festpreis an. Wir sind Partner von Buderus, Viessmann, Vaillaint und Wolf.
www.heizung-und-montage.de
Allerdings gibt es hier von den Kunden auch sehr viele schlechte Bewertungen:
3.0 von 5 Sternen - getestet und bewertet auf golocal. Lies jetzt die Bewertungen!
www.golocal.de
Es gibt 45% Bewertungen mit 5 Sternen und 48% Bewertungen mit nur 1 Stern.
Ich empfehle Dir die einzelnen Kommentare der Bewertungen alle zu lesen.
Ich selbst habe nicht diese Firma gewählt sondern einen regionalen Familienbetrieb mit sehr guten Bewertungen, auch wenn der teurer war.
Dafür steht der regionale Handwerker im Notfall mit Rat und Tat zur Verfügung, wenn es nötig ist auch am Sonntag, falls er einen Notdienst hat.
Das gibt es nunmal nicht zum Nulltarif. Auch der Heizungsbauer möchte nicht nur "überleben" sondern auch "gut leben", wie Du selbst auch.
Als ein sehr zuverlässiger Ölbrennwertkessel gilt der Buderus GB125. Das Gerät hat eine einfache Technik, die nicht so energieeffizient ist, wie es heute möglich wäre, aber dafür ist das Gerät langlebig und zuverlässig. Dies wurde hier im Forum schon mehrfach bestätigt.
Gruß Gerhard4