Und in einer RMH hat man zwei Nachbarn ...
Ich habe ein ähnliches Problem (DHH ohne Keller auf kleinem Grundstück; kein gutes Verhältnis zum Nachbarn, liegt aber nicht an mir, sondern an meiner Frau) und fühle mich inzwischen mit dieser Konstellation politisch verfolgt!
Wenn ich die Bilder auf den Wärmepumpen-Seiten sehe, sehe ich große neue Häuser auf riesigen Grundstücken wo irgendwo im Garten ein toll gestyltes Teil (WP) steht.
Jahrelang haben die GRÜNEN Bescheidenheit gepredigt: wenig Flächen-/Natur-Verbrauch, kompakte Stadthäuser auf kleinen (!) Grundstücken, innerstädtisch/sehr stadtnah (kurze Wege zur Arbeit: wenig Benzin-/Dieselverbrauch oder ÖPVN-Nutzung wer keine Corona-Angst hat), und jetzt sind genau die, die sich an diese Bescheidenheit gehalten haben, aus welchen Gründen auch immer*, völlig am Arsch.
(*Bei mir sind es schwere Schlafstörungen. Hätte 30 km weiter draußen auch viel "mehr" haben können, aber frühes Aufstehen, wie Fernpendler mit ihren schönen Häusern auf großen Grundstücken auf dem Dorfe es eben nun mal müssen, geht gar nicht , wenn man selbst bei arbeitsnahem Wohnen nur 2-4 Stunden Schlaf "schafft" ... und davon noch eine Stunde davon abknapsen?)
Und jetzt ist man Staatsfeind mit einer Gasbrennwerttherme und Wärmepumpen-Angst!
Dabei finde ich die Idee, die hinter der WP steht, eigentlich genial: Energie zu "multiplizieren", quasi selbst zu gewinnen. Toll. Aber die Rahmenbedingungen müssen eben stimmen. Und das wird gerade für diejenigen mit "bescheidenen" Häusern (RH, DHH, kl. Grundstück) schwierig. Und dann gibt es noch das rechtsstaatliche Zauberwort "Rückbau", wenn alles schief geht ...
Wird immer so lapidar darauf hingewiesen, dass man natürlich die Forderungen der TA Lärm einhalten muss. So nebenbei, als wenn man sagt, dass man zum Autofahren den Führerschein mitnehmen müsse ...
Und wie macht man das? Erstmal alle Büsche/Bäume im Garten weg, damit sich der Lärm frei ausbreiten kann und nicht reflektiert, sich aufschaukelt? Gartenhütte/Gerätehaus weg (wichtig wenn man keinen Keller hat, kein "Spaß-Häuschen")? Den Sichtschutz zum Nachbarn weg, auf den letzterer so viel Wert legt ... um eine große freie Fläche zu haben, wo nichts reflektieren kann?
Wer kann bei kleinen, aber komplex gestalteten Grundstücken im Vorfeld garantieren, dass die TA Lärm denn eingehalten wird? Hat der WP-Bauer tatsächlich diese Fachkenntnis? Lässt der vorab einen Schall-Ingenieur kommen, bevor er in die Detail-Planung geht? Und hält er sich dann an das, was der Schall-Ingenieur sagt? Kommt der Schall-Ingenieur mit einem WP-Simulator, der die Geräuschentwicklung exakt nachbildet, so dass er die Auswirkungen alternativer Aufstellungsorte untersuchen und dokumentieren kann (notfalls auch später zur Vorlage beim Gericht?).
Fragen über Fragen.
Vor zehn Jahren hatten wir das Modewort "Reichweitenangst". Ich wundere mich, dass man noch nicht das Wort "Wärmepumpen-Angst" ergooglen kann. Das sollte dringend unseren Wortschatz erweitern. Vielleicht sensibilisiert das auch die Politik.
Ich betone noch mal: ich halte die WP an sich für eine geniale Sache, ... wenn die Rahmenbedingungen stimmen und vor allem wenn man sich damit auch RECHTLICH sicher fühlen könnte. Das ist aber in den o.g. Konstellationen (RH, DHH usw.) nicht der Fall. Am Ende ist man selbst in der Haftung und hat alle Konsequenzen rechtsstaatlich zu tragen. Das ist die Angst, die Angst vor den (auch rechtlichen) Konsequenzen einer an sich genialen Idee, von den im Voraus offenbar unkalkulierbaren Kosten einer LWP-Nachrüstung mal ganz abgesehen (jedenfalls konnte mir keine Firma einen konkreten Preis nennen, abgesehen von "mindestens 40000" ... was auch 100.000 bedeuten kann).
Und klar: je teurer, desto größer die Angst, dass das schief geht und in Abriss oder Stilllegung endet. Bei 10.000 oder 15.000 Euro könnte man das Risiko eingehen, es zu probieren (wäre ja nur das Äquivalent von 2 - 3 Jahren Gasverbrauch), dann wäre auch das Risiko eines "Totalverlust"-Falls überschaubar. Aber nicht bei den Kosten, die mir angedeutet wurden ...