Neue Gasheizung + smarte Heizkörperthermostate ja oder nein?

Diskutiere Neue Gasheizung + smarte Heizkörperthermostate ja oder nein? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo liebe Community, ich habe mich hier im Forum angemeldet, da ich wahrlich kein Heizungsexperte bin und für einen anstehenden Heizungswechsel...

mxmllr

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Hallo liebe Community,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, da ich wahrlich kein Heizungsexperte bin und für einen anstehenden Heizungswechsel ein paar hilfreiche Antworten auf meine Fragen benötige. Dementsprechend an dieser Stelle kurz etwas zu mir und meiner Situation.

Ist-Zustand

Mein Name ist Max und ich habe vor ca. 1 1/2 Jahren gemeinsam mit meiner Frau ein Einfamilienhaus (Baujahr 1983) gekauft.
Momentan wird das Haus über einen Vaillant Thermoblock atmoTEC VC aus dem Jahr 1999 geheizt, der in den nächsten Monaten durch eine Brötje BBK EVO 20/22 ersetzt werden soll.

Die aktuelle Heizung verfügt über keinen Außenfühler und keine Zentrale, an der ich Temperaturen oder Zeitpläne einstellen kann. Ich kann die Heizung lediglich am Gerät über Drehschalter (Vorlauftemeratur, Warmwasser Temperaturbereich) regeln, was ich aber jeweils nur einmalig zum Sommer bzw. Winter hin gemacht habe.

Durch mein allgemeines Interesse an Technik habe ich zu unserem Einzug jeden unserer Heizkörper mit einem smarten Heizkörperthermostat von EVE ausgerüstet, um darüber zumindest ein wenig die Heizung steuern zu können.

Unser Leben spielt sich momentan zu 85% im Erdgeschoss ab. Hier haben wir das Wohnzimmer, die Küche und das Büro. Die Räume im Obergeschoss nutzen wir überwiegend früh am Morgen und spät am Abend. Hier befindet sich das Bade- und Schlafzimmer, sowie ein Gästezimmer und Abstellzimmer (was irgendwann ggf. mal zum Kinderzimmer umfunktioniert werden soll).

Insgesamt haben wir ca. 125qm Wohnfläche und einen Verbrauch (Juli 21 - Juli 22) von ca. 14.000 kWh.

Mit den smarten Heizkörperthermostaten habe ich jeweils einen Zeitplan und Temperaturen für das Erdgeschoss und das Obergeschoss definiert.
Das Ergeschoss wird durchgängig von 06-22 Uhr beheizt und das Obergeschoss lediglich von 06-08 und 19-22 Uhr. Nicht beheizt heißt in diesem Fall das halten einer Temperatur von 16 Grad.

Zudem setze ich eine Automation ein, durch die die Thermostate das Haus auf 16 Grad halten, wenn meine Frau und ich beide das Haus verlassen haben. Sobald einer von uns wieder zu Hause ist, wird der Zeitplan wieder aktiviert.
Dies habe ich eingerichtet, da wir keine festen Tage im Büro oder Homeoffice haben. Es kann sich also quasi täglich ändern, wann jemand den Tag über zu Hause ist oder das Haus eben "leer" ist.

In zwei Zimmer nutze ich zudem Fensterkontakte, die den jeweiligen Heizkörper beim Öffnen des jeweiligen Fensters ausschalten.

Grundsätzlich bin ich mit unserem Gasverbrauch zufrieden, weshalb ich davon ausgehe, nicht zu viele Fehler gemacht zu haben.

Soll-Zustand? (bewusst mit Fragezeichen)

In den nächten Wochen/Monaten erhalten wir (wie bereits oben erwähnt) eine Brötje BBK EVO 20/22 mit ISR IDA, um die Heizung auch online steuern zu können.
Diese Heizung besitzt natürlich einen Außenfühler und eine Steuerzentrale für Temperaturen und Zeitpläne.

Und hier ergibt sich für mich die Frage, ob es noch weiterhin Sinn macht, die smarten Thermostate einzusetzen...
Was ich grundsätzlich weiterhin erreichen möchte:
  • Die Heizkörper in den Zimmern im Obergeschoss zeitlich anders steuern als die Heizkörper in den Zimmern im Erdgeschoss
  • "Abschalten" der Heizung bei Abwesenheiten (nicht nur Urlauben)
  • "Abschalten" einzelner Heizkörper bei geöffneten Fenstern
Jedoch nur, wenn es auch wirklich Sinn macht, da das oberste Ziel natürlich das Einsparen von Heizkosten ist.

Grundsätzlich habe ich schon herausgefunden, dass ich über IFTTT auch direkt mit der Heizung kommunizieren könnte und somit zumindest das "Abschalten" der Heizung bei Abwesenheiten ohne die smarten Thermostate steuern könnte. Für die anderen beiden Fälle habe ich ohne die genannten Heizkörperthermostate noch keine Idee.

Hier nun die Frage an euch:
Seht ihr durch die neue Heizung weiterhin Einsparpotenziale durch die smarten Thermostate oder eher Risiken, dass man als Laie vielleicht was verkonfiguriert, wodurch der Verbrauch am Ende sogar noch steigt. Grundsätzlich hänge ich nicht an den Dingern, weshalb ich für alle Meinungen offen bin.

Falls weitere Informationen benötigt werden, gerne BEscheid geben.
Vielen Dank schonmal :)
 
cephalopod

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Seht ihr durch die neue Heizung weiterhin Einsparpotenziale durch die smarten Thermostate oder eher Risiken, dass man als Laie vielleicht was verkonfiguriert, wodurch der Verbrauch am Ende sogar noch steigt
Definitiv eher Risiken.
Du sollst die Raumtemperatur grundsätzlich mit der Heizung regeln und NICHT mit den Heizkörperthermostaten.
Diese sind im Normalfall ALLE VOLL GEÖFFNET und die Vorlauftemperatur wird nur nach der Außentemperatur (über die Heizkurve) geregelt.
Sollten einige Räume dadurch zu warm werden, wird dies mit der Voreinstellung am Ventilunterteil korrigiert.

Die Thermostate sind nur da, um Fremdwärme durch Sonne oder Kaminöfen wegzuregeln.
Oder auch, um Räume, die Stundenweise nicht genutzt werden, bzw. beim Lüften, abzuschalten. Ist aber nur Komfort, geht ja auch von Hand.
 
mops14

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Hallo Max,
ich betreibe seit 2015 eine Brötje-Therme (s. Signatur), zwar ein anderes Modell, aber die Regelung ist im wesentlichen identisch.
Vorher hatte ich eine Ölheizung und viele programmierbare Thermostate. Inzwischen sind diese fast alle rausgeflogen, bis aufs Schlafzimmer, hier sind diese nachts geschlossen. So spart man sich das ständige händische Betätigen.
Im obigen Beitrag steht ja schon des Wesentliche. Wir regeln die Heizung grundsätzlich nur am Wärmeerzeuger und lassen bei Frost grundsätzlich durchlaufen. Ansonsten Nachtabschaltung. Stundenweises Abdrehen von Heizkörpern macht überhaupt keinen Sinn, da bei optimierte Heizkurve es auch Stunden dauert, bis die Wunschraumtemperatur wieder erreicht ist. Ziel muss es sein, dass der Kessel mit möglichst wenig Leistung durchläuft ohne zu takten.
Wenn du technikaffin bist, wäre der BSB-LAN Zugriff auf dein Heizgerät sicher sehr interessant. Dann könntest du dir das IDA-Teil auch schenken.
Aber da wird Schotty sicherlich noch was zu schreiben.
Ansonsten verlinke ich dir schon mal das Installationshandbuch für dein Gerät. Das wird später dein ständiger Ratgeber werden. Auch zum Thermischen Abgleich kannst du dich schon mal einlesen.
Viel Erfolg
 
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Schotty

Schotty

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Brötje BBK EVO 20/22 mit ISR IDA, um die Heizung auch online steuern zu können.
Stornier die IDA - damit wirst du nicht glücklich werden.

Da du SmartHome-mäßig unterwegs und offensichtlich technikaffin bist:
Was du brauchst, ist eine Möglichkeit, die BBK komplett per SmartHome steuern bzw beeinflussen zu können und nicht nur Zeitprogramme mittels IDA-App oder Betriebsart mittels Relaiskontakt (IFTTT). Das erreichst du nur mit einer entspr Möglichkeit, die dir echten und vollumfänglichen Zugriff auf den Regler und eine entspr Einbindung in dein HA-System mittels MQTT/JSON/HTTPMOD ermöglicht. Damit stehen dir alle Möglichkeiten offen - selbst Präsenzerkennung und andere 'Spielereien' kannst du dann umsetzen. Per konfiguriertem Fernzugriff auf dein HA-System steht dann auch der Bedienung aus der Ferne nichts mehr im Weg.
Das hier ist die perfekte Lösung für dich:
Lies dich da mal ein. Bei etwaigen Fragen kannst du mir gerne eine PN schicken.

Was die smarten Thermostate angeht:
Es spricht absolut nichts dagegen, die weiterhin zu verwenden, wo du sie nun schon hast. Wichtig ist nur, dass du die BBK initial vernünftig einstellst, dass sie mit der geringstmöglichen/-nötigen Vorlauftemperatur läuft, sprich, nur soviel Wärme produziert, wie du letztlich brauchst.
 
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mxmllr

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Moin zusammen,

an dieser Stelle schon mal vielen Dank für die hilfreichen und vorallem ehrlichen Antworten! Genauso wie für die Dokumente und Unterlagen.

Ich halte für mich anhand eures Feedbacks erstmal fest, dass ich die IDA nicht zwingend benötigen werde, da man die Heizung besser durchlaufen lassen sollte und auf Spielerreien (An/Aus bei kurzer Abwesenheit etc.) erstmal verzichten kann. Alle wesentlichen Einstellungen (Heizkurve, Nachabschaltung, ...) kann ich ja erstmal auch direkt am Gerät tätigen.

D.h. ich würde mich erstmal darauf konzentrieren die Heizung vernünftig einzustellen.
Bislang war mir nur der "hydraulische Abgleich" ein Begriff, der sich aber ja scheinbar vom"thermischen Abgleich" unterscheidet.
Macht es eurer Meinung nach Sinn, wenn ich direkt einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen würde? Bzw. in was für einer Abhängigkeit steht dieser zum thermischen Abgleich? Die werden sicherlich aufeinander Aufbauen oder?

Ansonsten würde ich mich grundsätzlich als technikaffin und -interessiert bezeichnen. Ich habe von Heizungen jedoch sehr wenig Ahnung und meine Programmierkenntnisse sind beschränkt. Ich regel aktuell tatsächlich alles über Homekit, da es für mich bislang die unaufwendigste Variante war.

Grundsätzlich traue ich mir aber zu, den Erklärungen im Handbuch folgen zu können.Ich frage mich nur wie hoch die Fehlertoleranz hast.
Ich habe natürlich wenig Lust mir die Heizung nach wenigen Monaten schon zu kaputt zu machen oder komplett zu verstellen.

Seid ihr alle mehr oder weniger vom Fach oder einfach experimentierfreudig?
Traut ihr sowas einem Laien problemlos zu?
 
cephalopod

cephalopod

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Meiner Erfahrung nach taugt der "professionelle", theoretisch berechnete hydraulische Abgleich nicht viel.
Ich bevorzuge die pragmatische Variante in drei Stufen (vorher alle HK-Thermostate voll auf, Voreinstellung auf maximum):

1. Heizkurve senken, bis der kälteste Raum gerade so noch warm genug wird
2. Den/die wärmsten Räume mit der Voreinstellung/Absperrarmatur/Flowmeter eindrosseln, bis die Temperaturverteilung im Haus passt
3. Heizkurve ggf. noch mal senken.

Bekommt jeder hin, kann aber eine ganze Heizperiode dauern.
 
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mops14

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Hallo Max,
das Problem beim hydraulischen Abgleich; v.a. beim Altbau ist die Qualität der Stoffwerte. Diese dienen ja zur Ermittlung der raumweisen Heizlast. Stimmen diese nicht, sind alle folgenden Berechnungen der Durchflussmengen und Einstellwerte für die Katz. Ausserdem haben wir hier ja schon viel zu oft erlebt, wie jemand für viel Geld einen hydraulischen Abgleich bestellt hat und dann eine totgedrosselte Anlage erhalten hat. Das größte Problem sitzt also meistens vor dem Computer.
Selbst ist der Mann ist also auch hier angebracht.
Kaputtmachen kannst du die Anlage nur, wenn sie zur Kuhschwanzheizung mutiert und Einstellungen kann man wieder rückgängig machen, wenn sie nicht passen sollten.
 
cephalopod

cephalopod

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Leider moduliert die Brötje BBK nur auf ca. 3 kW runter, da gibt es andere Heizungen, die tiefer kommen.
 
Schotty

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Ja, auf die IDA kannst du getrost verzichten, das Geld kannst du dir sparen bzw besser investieren..

Macht es eurer Meinung nach Sinn, wenn ich direkt einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen würde?
Bekommst du BAFA-Förderung wg Wechsel auf Brennwert? Dann ist de hA eine Voraussetzung für die Gewährung der Förderung! Lass dich da nicht über den Tisch ziehen vom SHK-Betrieb: Ein hA ist durchzuführen, das ist eine Grundvoraussetzung für einen möglichst idealen Betrieb später. Zwar ist das wie @mops14 schon schrieb bei Bestandsbauten etwas 'schwieriger', aber auch da nicht unmöglich und ein guter SHKler sollte das mit ein wenig Hirnschmalz schonmal grundsätzlich in die richtige Richtung einstellen können und es nicht versemmeln!

Ansonsten würde ich mich grundsätzlich als technikaffin und -interessiert bezeichnen. Ich habe von Heizungen jedoch sehr wenig Ahnung und meine Programmierkenntnisse sind beschränkt. Ich regel aktuell tatsächlich alles über Homekit, da es für mich bislang die unaufwendigste Variante war.
Grundsätzlich traue ich mir aber zu, den Erklärungen im Handbuch folgen zu können.Ich frage mich nur wie hoch die Fehlertoleranz hast.
Ich habe natürlich wenig Lust mir die Heizung nach wenigen Monaten schon zu kaputt zu machen oder komplett zu verstellen.
Falls das auf BSB-LAN bezogen ist: Schreib mir ne PN..

Seid ihr alle mehr oder weniger vom Fach oder einfach experimentierfreudig?
Traut ihr sowas einem Laien problemlos zu?
Wir (drei derzeit hier beteiligten) sind keine 'Fachmänner' EDIT: Zumindest _ich_ bin kein 'klassischer Fachmann' i.S.v. SHK-Ausbildung abgeschlossen, habe mich aber über Jahre hinweg in die Thematik eingearbeitet; insb. @mops14 und meine Wenigkeit dabei speziell noch bzgl Brötje.
Ich weiß jetzt nicht, was genau du mit 'einem Laien zutrauen' meinst - aber wenn es um die korrekten Einstellungen der Anlage geht: Ja, definitiv - vorausgesetzt, man ist bereit, da Zeit zu investieren, um die grundsätzliche Funktionsweise und insb die Regelung zu verstehen.
Bzgl des Umgangs mit BSB-LAN ebenso - aber dafür gibt's ja auch das oben verlinkte Handbuch, da sollten eigtl kaum Fragen offen bleiben.. ;)

Welche BBK hast du denn überhaupt bestellt? Ich hoffe doch, die leistungmäßig kleinste Variante..?!
 
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KarlZei

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Bislang war mir nur der "hydraulische Abgleich" ein Begriff, der sich aber ja scheinbar vom"thermischen Abgleich" unterscheidet.
Macht es eurer Meinung nach Sinn, wenn ich direkt einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen würde? Bzw. in was für einer Abhängigkeit steht dieser zum thermischen Abgleich? Die werden sicherlich aufeinander Aufbauen oder?
Der thermische Abgleich ist grundsätzlich ein Feintuning des hydraulischen Abgleichs.

Sinnvoll ist der hydraulische Abgleich eigentlich immer. Schließlich ist er die Grundvoraussetzung für einen möglichst effizienten Betrieb der Heizung. Erfolgt der Heizungstausch nach VOB (keine gute Idee), ist er kostenfrei dabei. Wenn nach BGB gearbeitet wird, sollte er Dir gesondert angeboten werden. Das kann aber durchaus teuer werden, wenn in Deinem Haus noch keine voreinstellbaren Heizkörperventile verbaut sind, über die der Abgleich durch Manipulation des Durchflusses durch die Heizkörper erfolgt. Alternativ ließe sich der Abgleich über hinreichend einstellbare Rücklaufverschraubungen an den Heizkörpern erledigen. Wird Dein Heizungsbauer aber wohl kaum machen.

Leider ist der hydraulische Abgleich bei Heizungstausch (fossil) nicht förderfähig. Man kann ihn, wenn die Heizkörper irgendwie fest einstellbar sind, aber auch selbst machen. Auch wäre er mit entsprechenden smarten Thermostaten möglich. Von einigen Herstellern wurden entsprechenden Nachweise erbracht und die Teile wären auch förderfähig.

Ob jetzt oder nach Einbau der neuen Heizung solltest Du immer zunächst analysieren, wie es bei Deiner Anlage um den Abgleich überhaupt bestellt ist: alle Heizkörper-Thermostate voll öffnen [*], alle Heizprogramme deaktivieren und den einen oder anderen Tag durchheizen. Dann schaust Du Dir die Raumtemperaturen sowie die Temperaturen an den Heizkörpern an (Spreizung). Gibt es starke Abweichungen bei den Raum-Wunschtemperaturen und den Spreizungen, weißt Du, dass der Abgleich verbessert werden muss.

[*] Weil dieser Blödsinn oben mal wieder verbreitet wird: Im Normalbetrieb sind die Thermostate natürlich nicht 'völlig offen'. Das ist technischer Unsinn (können dann nicht mehr regeln unter ca. 30°C) und grundsätzlich Energieverschwendung. Schließlich sollen die Heizkörper die Leistung runterfahren, wenn dem Raum Fremdwärme zugeführt wird (z.B. Sonneneinstrahlung). Daher stellt man die Thermostate auf Wunschtemperatur und ggf. eine Kleinigkeit höher.
 
cephalopod

cephalopod

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[*] Weil dieser Blödsinn oben mal wieder verbreitet wird: Im Normalbetrieb sind die Thermostate natürlich nicht 'völlig offen'. Das ist technischer Unsinn (können dann nicht mehr regeln unter ca. 30°C) und grundsätzlich Energieverschwendung.
Weil dieser "Blödsinn" von mir leichtsinnigerweise mal wieder unpräzise formuliert wurde und unser Prof. Korinthen-Spezi hier zu recht bemängelt:
Gemeint sind in diesem Sinne natürlich die eigentlichen Thermostat-VENTILE, die ohne Fremdwärme sehr wohl immer voll offen sein sollten und nicht die Solltemperatureinstellungen der Thermostat-KÖPFE, die man selbstverständlich auf die Wunschtemperatur einstellt.
 

KarlZei

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Weil dieser "Blödsinn" von mir leichtsinnigerweise mal wieder unpräzise formuliert wurde und unser Prof. Korinthen-Spezi hier zu recht bemängelt:
Gemeint sind in diesem Sinne natürlich die eigentlichen Thermostat-VENTILE, die ohne Fremdwärme sehr wohl immer voll offen sein sollten und nicht die Solltemperatureinstellungen der Thermostat-KÖPFE, die man selbstverständlich auf die Wunschtemperatur einstellt.
Wenn Du nicht mehr weißt, was Du so schreibst, solltest Du einfach mal vor dem Antworten nachlesen. Siehe Beitrag #2, in dem Du genau diese beiden Sachen explizit unterscheidest und eben zu den Heizkörperthermostaten Blödsinn schreibst. Aber angesichts Deines in solchen Fällen nicht unüblichen pers. Angriffs inkl. Pluralis, vermute ich eher, dass Du es doch weißt ;-)
 

mxmllr

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Vielen Dank nochmal für die zahlreichen Rückmeldungen.
Ich geh hier jetzt im Detail nochmal auf die Fragen von Schotty ein:

Bekommst du BAFA-Förderung wg Wechsel auf Brennwert? Dann ist de hA eine Voraussetzung für die Gewährung der Förderung! Lass dich da nicht über den Tisch ziehen vom SHK-Betrieb: Ein hA ist durchzuführen, das ist eine Grundvoraussetzung für einen möglichst idealen Betrieb später. Zwar ist das wie @mops14 schon schrieb bei Bestandsbauten etwas 'schwieriger', aber auch da nicht unmöglich und ein guter SHKler sollte das mit ein wenig Hirnschmalz schonmal grundsätzlich in die richtige Richtung einstellen können und es nicht versemmeln!
Nein, läuft alles ohne Förderung. Laut Schornsteinfeger ist das alte Gerät zwar noch super in Schuss, aber aufgrund der Gesetzgebung, die da 2024 auf einen zukommt, wechsel ich das Gerät jetzt, zumal ja noch Einsparpotenzial vorhanden ist. Alles andere ergibt für mich momentan leider finanziell keinen Sinn.

Glücklicherweise kenn ich die SHK-Firma sehr gut, weshalb ich erstmal keine Angst habe, übern Tisch gezogen zu werden. Einen hydraulischen Abgleich können die auch machen, ich wollte mich da aber erstmal informieren, da es dazu nun ja wirklich ganz unterschiedliche Meinungen gibt.

Ich weiß jetzt nicht, was genau du mit 'einem Laien zutrauen' meinst - aber wenn es um die korrekten Einstellungen der Anlage geht: Ja, definitiv - vorausgesetzt, man ist bereit, da Zeit zu investieren, um die grundsätzliche Funktionsweise und insb die Regelung zu verstehen.
Bzgl des Umgangs mit BSB-LAN ebenso - aber dafür gibt's ja auch das oben verlinkte Handbuch, da sollten eigtl kaum Fragen offen bleiben.. ;)
Mir ging es tatsächlich in erster Linie um das BSB-LAN Thema und den thermischen Abgleich.
Sind halt viele Begriffe dabei, die ich noch recherchieren muss, um sie zu verstehen. Aber natürlich weiß ich, dass das alles mit der Investition von Zeit zu tun hat. Bei mir ist es eher so, dass ich (Stand jetzt) ein komisches Gefühl dabei bekomme, wenn ich an Sachen rumexperimentieren soll/muss/darf, die nach Außen erstmal sehr komplex wirken. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich dafür sorgen soll, dass der Brenner einer Gasheizung sich anders verhält als (z.B. ein ausgelernter Fachmann) eingestellt hat, muss ich da für mich zur Sicherheit erstmal etwas mehr Wissen aufbauen. Darauf war das bezogen.

Aber gut, dass ihr aus Erfahrung berichten könnt, dass das alles nicht so wild ist.

Welche BBK hast du denn überhaupt bestellt? Ich hoffe doch, die leistungmäßig kleinste Variante..?!
Das was der SHK-Betrieb vorgeschlagen hat. Brötje BBK ECO 20/22 I mit 95 Liter Ladespeicher.
Das ganze IDA System drumherum war auf meinen Wunsch dazugekommen.
 
mops14

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Mir ging es tatsächlich in erster Linie um das BSB-LAN Thema und den thermischen Abgleich.
Zum thermischen Abgleich nur so viel, dass haben ganz andere vor dir auch schon hinbekommen.
Die ganze Geschichte spielt sich ja vor allem an den voreinstellbaren Heizkörperventilen ab (hast du überhaupt voreinstellbare?).
Das kannst du ja unabhängig vom späteren Heizgerät schon jetzt in Angriff nehmen. Es geht hier ja vor allem darum, dass die Durchflüsse durch die einzelnen Heizkörper nicht mehr als nötig gedrosselt sind. Umso weniger muss später die Pumpe hochgestellt werden, um auf den erforderlichen Gesamtdurchfluss zu kommen.
wenn ich an Sachen rumexperimentieren soll/muss/darf, die nach Außen erstmal sehr komplex wirken. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich dafür sorgen soll, dass der Brenner einer Gasheizung sich anders verhält als (z.B. ein ausgelernter Fachmann) eingestellt hat
Also zuerst, die ausgelernten Fachmänner stellen meistens überhaupt nichts ein, sondern lassen die Kisten auf Werkseinstellungen laufen. Das macht zwar warm, ist aber wenig effektiv, führt zu vielen Brennerstarts und hohen Verbrauch. Die negativen Folgen davon sind hier zuhauf im Forum zu lesen. Durch deine Änderungen an den Einstellungen sollst du ja lediglich dafür sorgen, dass der Brenner möglichst selten anspringt (taktet) und auf möglichst kleiner Flamme stundenlang durchbrennt. Das ist effektiv und sparsam. Die kritischen Einstellungen an den Verbrennungsparametern sind in der OEM-Ebene codegeschützt. Da kommst du gar nicht ran. Sämtliche Einstellungen sind in der Fachmannebene (s. Kapitel 8.2 im Handbuch) zu tätigen und ist wahrlich keine Raketenwissenschaft. Aber du hast völlig recht, notwendig ist Zeit um hier Wissen aufzubauen.
Das was der SHK-Betrieb vorgeschlagen hat. Brötje BBK ECO 20/22 I mit 95 Liter Ladespeicher.
Das ist ja leistungsmäßig das kleinste verfügbare Gerät aus dieser Serie und passt soweit schon. Der Ladespeicher wird mittels Wärmeübertrager geladen, das erfolgt sehr effektiv (mit den richtigen Einstellungen) kann aber auf Dauer Risiken hinsichtlich Verkalkung bergen, wenn die Trinkwasserhärte nicht beachtet wird.
Wie wird denn jetzt das Warmwasser bereitet?
 
Schotty

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Einen hydraulischen Abgleich können die auch machen, ich wollte mich da aber erstmal informieren, da es dazu nun ja wirklich ganz unterschiedliche Meinungen gibt.
Nein, eigtl gibt's dazu nur eine Meinung (bzw sollte es nur eine geben ;) ):
Ein hA ist Voraussetzung für einen effizienten Betrieb.
Nach den "allgemein annerkannten Regeln der Technik" war und ist der daher eigtl auch (schon immer) vorgeschrieben. Wird nur eben nicht immer durchgeführt, weil es wie gesagt gerade im Bestandsbau nicht immer ganz so trivial ist.

Vereinfachte Erklärung der Unterschiede:
- Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass die Heizkörper hydraulisch gesehen quasi alle 'gleich nah' am Wärmeerzeuger sind - damit werden Über- und Unterversorgung sowie hydraulische Kurzschlüsse beseitigt/vermieden. Er ist sozusagen die Grundlage für den tA.
- Der thermische Abgleich ist dann quasi das Feintuning des hA. Hiermit wird sichergestellt, dass die Räume die entspr Wunschtemperaturen erreichen bzw nicht überschreiten. (Die Wunsch-Raumtemps sollten zwar u.a. auch schon Berechnungsgrundlage für den hA sein, in der Praxis passt das aber nicht immer 100%ig..)

Mir ging es tatsächlich in erster Linie um das BSB-LAN Thema und den thermischen Abgleich.
Lass BSB-LAN erstmal links liegen, behalte es erstmal nur im Hinterkopf, um später deine Anlage an dein SmartHome-System zu bekommen. BSB-LAN ermöglicht dir letztlich (von 'Spielereien' und erweiterten Steuerungsmöglichkeiten jetzt mal abgesehen) eine Bedienung via PC o.ä., wie du sie auch an der Bedieneinheit selbst vornimmst. Sprich, um BSB-LAN nachher richtig nutzen zu können, musst du also erstmal grundsätzlich deine Anlage und die Regelung verstehen.
Wenn es dann irgendwann mal an BSB-LAN geht, frag aber bitte nicht hier im Forum nach, denn ich bin hier eigtl nicht für BSB-LAN unterwegs. Wenn sich nach dem Lesen des BSB-LAN-Handbuchs noch Fragen auftun, dann wie gesagt einfach per PN oder besser per Mail anschreiben oder direkt im entspr Supportthread melden (Link ist im Handbuch zu finden, s. Kap. 17).

Sind halt viele Begriffe dabei, die ich noch recherchieren muss, um sie zu verstehen.
Auf dieser Seite findest du zu fast allen Begriffen eine entspr Erklärung:
 
mops14

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Meine bescheidene Meinung zum hydraulischen Abgleich:
Ja, völlig richtig, er ist vorgeschrieben und das nicht erst seit gestern. Seit neuestem aber als Allheilmittel allerorts angepriesen.
In komplexen Anlagen, wie Geschosswohnungsbau, Krankenhäuser, Altenheimen, Hotels etc. unverzichtbar und grösstenteils auch mehr oder weniger gut realisiert.
Im Einfamilienhausbereich mit i.d. Regel Wärmeerzeugern mit wenig Wasserinhalt m.M. nach völlig überbewertet, zumal auch oft falsch berechnet und/oder durchgeführt. Stichwort: hohe Spreizung statt hohem Durchfluss.
Hier reicht vollkommen der verlinkte thermische Abgleich aus, der vom Betreiber selbständig vorgenommen werden kann. Positiver Nebeneffekt: Er lernt sehr viel über das Zusammenspiel seiner Anlagenteile.
 
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Heizer21

Heizer21

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Das Ergeschoss wird durchgängig von 06-22 Uhr beheizt und das Obergeschoss lediglich von 06-08 und 19-22 Uhr. Nicht beheizt heißt in diesem Fall das halten einer Temperatur von 16 Grad.
Zum Verständnis: Den Sparefekt von Zeit gesteuerten Thermostaten hebt man fast auf, wenn man den Raum mehr als ein mal pro 24Std. auf wärmt, da das Aufwärmen am meisten Energie braucht.
Das selbe gilt für das kurzfristige Absenken/Anschalten des ganzen Haus.
Wenn du einen Raum nur am morgen und Abend warm brauchst, versuch eine der beiden Zeiten möglichst kurz zu halten (oder zu verzichten…), damit nur die Luft im Raum leicht temperiert wird und der Heizkörper maximal 15Min auf ist.

Übrigens müssen Türen zu abgesenkten Raumen konsequent zu sein, sonst spart die ganze Übung nichts und bringt nur Komfort Verlust.

Im Absenkbetrieb funktionieren Heizkessel übrigens nur sehr ineffizient (wenig Wärme für viel Geld). Deshalb sollte man besser eine tiefe Aussenhalttemperatur eingeben (Nacht -8c , Tag 15c) und mit der Vorhaltezeit arbeiten (=Tagbetrieb startet mit fallender Aussentemperatur im Winter am morgen früher).

Bei mehr tätiger Abwesenheit ist die beste Strategie den Kessel (wenn überhaupt,) nur kurz (Dauer abhängig von der Aussentemperatur) zur kühlsten Tageszeit am frühen morgen im Tagbetrieb laufen zu lassen und in der restlichen Zeit komplett aus lassen.

Zu beachten ist noch, dass die Vorlauftemperatur bzw die Aussentemperatur gesteuerte Heizkurve ja so gestellt werden sollte, dass diese grade knapp die gewünschte Zieltemperatur in den einzelnen Raumen halten kann.
In vielen Fällen reicht ein so optimal eingestellter Vorlauf kaum um genügend wärme zu liefern, um ein Zimmer oder das ganze Haus in vernünftiger Frist von 16c auf zB 21c auf zu wärmen.

Das Ganze ist also ein bisschen ein Spagat…

Ich nutze übrigens HomematicIP Heizkörper Thermostate
 
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