Neue Gasheizung - Modell-Größe-Sonderaustattung

Diskutiere Neue Gasheizung - Modell-Größe-Sonderaustattung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Heizungsexperten, als absolute Nicht-Fachfrau suche ich hier Rat zu unserer neuen Heizung. Unsere Basics: Reihenmittelhaus, BJ 1970...

thingeebob

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Hallo Heizungsexperten,

als absolute Nicht-Fachfrau suche ich hier Rat zu unserer neuen Heizung.

Unsere Basics:
Reihenmittelhaus, BJ 1970, Süddeutschland
120qm Wohnfläche, 3 SZ
Hanglage mit Gartengeschoss und Erdgeschoss, kein Keller, Flachdach
Dach 10 Jahre alt, nach KFW Standard
Fenster 20 Jahre alt, mehrfachverglast
Heizkörper wurden in den letzten Jahren alle erneuert, einige Räume haben keine Heizkörper mehr, weil nicht benutzt (halboffene Küche, Gäste WC, Flur)
Keine weitere energetische Dämmung, große Fensterflächen, kaum Wandaußenfläche,
größte Wandfläche geht nach Süden, Haus bleibt im Sommer kühl
Wasserhärte 14 (mittel)
4 Personen, Duschbad, keine Badewanne


Unsere Buderus Gasheizung muss ausgetauscht werden, da durch unsachgemäße Behandlung kaputt
Die neue Heizung soll eigentlich nix besonderes können außer heizen und WW, evtl. smart nachrüstbar sein und ggf. zukünftig mit Photovoltaik gekoppelt werden können (dazu hab ich einen Termin für eine Energieberatung).
Ich möchte gern ein zuverlässiges Modell nach den aktuellen Standards, gern natürlich klimafreundlich, verbrauchsarm und wartungsarm ;-)

Wir haben ein Angebot von unserem Heizungsfachmann:

Vitodens 200-W 11 kW Umlauf
Vitocell 100-W, Typ CUGB 120 l
Anschluss-Set Vitocell
120/150L AP/UP

Nun kann ich das leider so gar nicht bewerten und frage euch - passt das zu uns?

Vielen lieben Dank schon mal!

Liebe Grüße, Nine
 

KarlZei

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Die Therme ist offensichtlich gut dimensioniert, also bezüglich der Leistung nicht zu groß gewählt. Die Mindestleistung, die letztlich die Takthäufigkeit bestimmt, ist nur mittelmäßig (2,5kW). Takten = Ein-/Ausschalten der Therme während des Heizbetriebs. Eine Therme mit geringerer Mindestleistung wäre empfehlenswert, ist aber deutlich teuer. Als Viessmann-Gerät wäre das dann ein Vitodens 300-W, der noch weitere Vorteile bietet.

Der Warmwasserspeicher wäre mir mit 4 Personen zu klein. Er ist zwar nach der üblichen Berechnung (ca. 30 Liter/Person) noch ausreichend. Ich würde hier aber trotzdem auf 160+ Liter gehen, weil das potenziell mehr Spielraum / Komfort verspricht. Grundsätzlich wäre zudem ein Edelstahl-Speicher vorzuziehen. Der ist im Gegensatz zu Deiner Wahl praktisch wartungsfrei. Er kostet aber fast doppelt so viel.

Stelle doch das Angebot mal ein, damit man sich das anschauen kann. Dabei aber persönliche Daten schwärzen.
Und ist das Einholen weiterer Angebote (inkl. andere Hersteller) geplant?
 

thingeebob

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Vielen Dank für deine Hinweise. Uns wurde der Hersteller empfohlen - u.U. könnte man beim Heizungsbauer noch andere anfragen. Allerdings werden wir keinen anderen Handwerker beauftragen, da wir mit diesem in der Vergangenheit sehr zufrieden waren und ein anderer uns sehr enttäuscht hat. Auch bei andern Gewerken mussten wir erfahren - wer einen kompetenten Fachpartner hat, sollte diesen nicht mehr loslassen ;-)

Der Edelstahlspeicher klingt tatsächlich gut - ist das Volumen bei nur Duschnutzung tatsächlich knapp? Im Moment duschen morgens nur 2 Personen, erst in ein paar Jahren werden wohl unsere Töchter morgens auch duschen wollen. Ich habe eben mal unseren jetzigen Speicher ausgemessen: ca. 190 l wenn man die Außenmaße des Zylinders misst. Das werden dann sicher auch mindestens 160L Fassungsvermögen sein?

Die Taktung werde ich nochmal hinterfragen - was genau bringet die geringe Mindestleitung?

Das Angebot umfass etliche Seiten und ist schwierig einzustellen - was genau ist da noch interessant?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Wie @KarlZei schon schrieb, die Leistung etc passt, ich würde auch die 300er empfehlen, eben wegen der geringeren Mindestleistung. Das hat folgenden Zusammenhang: DAS Haus hat im Grunde einen Heizbedarf von ca 8kW, aber bei der niedrigsten-Norm-Außentemperatur NAT, das ist grob zwischen -10 und -15 je nach PLZ(?). Von dort an fällt der Heizwärmebedarf linear bis zur Heizgrenze bei 15 oder 16 Grad auf null. Nehmen wir der Einfachheit halber -15 als NAT und +15 als Heizgrenze, so herrschen bei 0°C 50% = 4 kW Heizwärmebedarf. Über 80% der ganzen Heizerei spielt sich aber zwischen der Heizgrenze und ca 5°C ab, also zwischen null und ca 2,6 kW Geräteleistung. Man sieht nun, dass ein Gerät mit 2,5kW Mindestleistung das gar nicht alles brennend bedienen kann, sondern sich seine Über-Leistung "zerhacken/einteilen" = takten muss. Ein Gerät mit 1,9kW nutzt da doch erheblich mehr mit laufendem Brennerbetrieb.
Das ist ein bißchen so, wie wenn Du mit einem handgeschalteten Auto in die verkehsrberuhigte 7km/h Zone musst und Du keinen ersten Gang hättest (große Mindestleistung), dann müsstest auch die 7km/h mit "takten" also ein-aus-kuppeln fahren, während ein Auto MIT erstem Gang (Gerät mit kleinerer Mindestleistung) das volleingekuppelt fahren kann. Das ergibt eine sauberer Regelung und vor allem weniger Verschleiß und weniger Schadstoffe (durch weniger Brennerstarts).
Auf Deinem jetzigen WW-Speicher sollte an sich ein Typenschild (hinten) draufsein wo der Nenninhalt angegeben ist. Andernfalls musst Du bei Deiner Berechnung mind 5cm Isolierung abziehen.
 

KarlZei

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Allerdings werden wir keinen anderen Handwerker beauftragen, da wir mit diesem in der Vergangenheit sehr zufrieden waren und ein anderer uns sehr enttäuscht hat.
Das ist Grund genug, beim Vitodens zu bleiben.

Der Edelstahlspeicher klingt tatsächlich gut - ist das Volumen bei nur Duschnutzung tatsächlich knapp? Im Moment duschen morgens nur 2 Personen, erst in ein paar Jahren werden wohl unsere Töchter morgens auch duschen wollen.
Frau sollte schon für die Zukunft planen ;-)
Je kleiner der Speicher ist, desto geringer die verfügbare Warmwassermenge und desto häufiger muss der Speicher nachgeladen werden. Wenn nur ein Bad zur Verfügung steht, ist das nicht so kritisch. Wenn aber parallel viel Wasser benötigt wird, kann es, so die eigene Erfahrung, schnell unkomfortabel werden.
Hier wäre aber auch das Thema Photovoltaik zu beachten. Bei einer Gasheizung kann man die eigentlich nur zur Erhöhung des Eigenverbrauchs nutzen, indem der Warmwasserspeicher oder ggf. sogar ein Pufferspeicher damit beheizt wird. Dein o.a. Warmwasserspeicher ist dafür schon mal nicht geeignet, weil er nicht mit einem Heizstab ergänzt werden kann.

Die Taktung werde ich nochmal hinterfragen - was genau bringet die geringe Mindestleitung?
Moderne Thermen passen die Heizleistung an den aktuellen Wärmebedarf des Hauses an. Sie modulieren die Leistung, um möglichst effizient, verschleißarm und emissionsarm durchzulaufen. Ist der Wärmebedarf des Hauses geringer als die Mindestleistung, muss die Therme während des Heizbetriebs ständig ein-/ausschalten (= takten), um nicht zu viel Wärme zu produzieren. Das Takten erhöht den Verbrauch, die Emissionen und potenziell den Verschleiß. Je niedriger die Mindestleistung, desto weniger muss die Therme bei höheren Außentemperaturen takten.
 

thingeebob

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Also der aktuelle Speicher hat lt. Typenschild (musste erstmal in die letzte Ecke kriechen) doch nur 120L. Wir haben tatsächlich nur eine Dusche - das Nacheinander-Duschen macht da offensichlich nicht so viel aus wie parallel zwei Duschen.

Verstehe ich das richtig, dass Photovoltaik dann generell nicht wirklich für die Heizung gebraucht werden sollte, sondern eher nur zur Stromerzeugung/Einspeisung? Solaranlagen sind ja auch nicht wirklich sinnvoll aus finanzieller Sicht - so hatte ich einige Beiträge hier im Forum verstanden? Eher nur für das Grüne Gewissen?!

Ich werde jetzt nochmal nach einem Angebot für die 300er sowie Edelstahlspeicher in 2 Größen anfragen.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Solange das eine "Normal"-Dusche OHNE übergroße Schüttung ist und praktisch keine Gleichzeitigkeit besteht reicht auch ein kleinerer Speicher.
ICH persönlich würde ohnehin ein 333er Kompaktgerät mit kleinem aber hygienisch und energetisch besserem Schicht-Lade-Speicher empfehlen. An sich sollte auch die "Wasserhärte mittel" hier kein wirkliches Problem sein.

Bitte achte bei den Angeboten auf den unverzichtbaren Schlamm- und Magnetit-Abscheider und ob eine Heizungsfüllwasser-Aufbereitung nach VDI 2035 angeboten wurde, die meisten Hersteller setzen BEIDES als Vorraussetzung für Garantieleistungen. Ebenso ist ein hydraulischer Abgleich ein obligatorischer Bestandteil eines Anlagentausches, der MUSS also mit angeboten werden!
 
Hinnerk

Hinnerk

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Dr. Schorni und Karlzei haben im Grunde alles wichtige gesagt. Vielleicht noch eine kleine Ergänzung von mir zur Bemessung der Größe des Ww.-Speichers: Hier kommt es auf den individuellen Bedarf an. Wir sind ein Vier Personen Hauishalt mit zwei Bädern, eines mit Badewanne und Dusche, das andere nur mit Dusche. Sowohl die Wanne als auch die Duschen verfügen über normale Duschköpfe. Versorgt werden beide Bäder mit einem 150 ltr. Ww.-Speicher aus Edelstahl. Probleme wegen Ww-Mangel hatten wir noch nie. Diese könnten sich ergeben, wenn die Duschen nicht als Mittel zum Zweck genutzt werden (5 Minuten) sondern Mann/Frau auch gern die dreifache Zeit darunter verharrt oder die Duschen mit Wasser verschwendenden Niagarafall Duschköpfen ausgestattet sind deren Nutzung sich heute eigentlich aus ökologischen Gründen verbietet.
… Dein o.a. Warmwasserspeicher ist dafür schon mal nicht geeignet, weil er nicht mit einem Heizstab ergänzt werden kann.
Wir haben einen 150 ltr. Wasserspeicher von Brummerhoop aus Edelstahl und sind mit dem bestens zufrieden. Von unserer Wolf-Therme wird der geradezu rasant auf- bzw. nachgeheizt. Zudem kann er mit einer elektrischen Heizspirale ergänzt werden.
 
Dr Schorni

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Ich vergaß zu erwähnen: das Viessmann-11kW-Gerät hat eine 16kW WW-Boost-Funktion!:thumbup:
Grundsätzlich: je kleiner und passender der WWS umso besser ist die Hygiene, da sich der Inhalt schneller erneuert, im Idealfall täglich ein mal durchsetzt.
 

KarlZei

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Verstehe ich das richtig, dass Photovoltaik dann generell nicht wirklich für die Heizung gebraucht werden sollte, sondern eher nur zur Stromerzeugung/Einspeisung?
Jein. Es hängt auch von der Größe der Anlage ab. Aber grundsätzlich lohnt sich Eigenverbrauch statt Einspeisevergütung immer mehr. Die Einspeisevergütung ist mittlerweile gering und kommt dem Gaspreis nahe. Es macht daher aus meiner Sicht Sinn, nicht direkt für den eigenen Haushalt benötigten Strom in die Warmwasserversorgung zu stecken. Hier muss man aber auch die Investitionskosten (Speichermehrkosten, 'steuerbarer' Heizstab) im Auge behalten.
 
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