Neubau mit Gastherme - Vorlauftemperatur 48 Grad? Anpassen?

Diskutiere Neubau mit Gastherme - Vorlauftemperatur 48 Grad? Anpassen? im Vaillant Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, wir haben einen Neubau nach EnEV-Standard bzw. praktisch ein bisschen besser und lt. BlowerDoor-Test sehr gute Dichtigkeit...

Tinu86

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Hallo zusammen,

wir haben einen Neubau nach EnEV-Standard bzw. praktisch ein bisschen besser und lt. BlowerDoor-Test sehr gute Dichtigkeit. Lüftungsanlage wurde verbaut und läuft auch dauerhaft (zentral mit WRG). Als Heizung haben wir Gas ohne Solar. Durch Ersatzmaßnahmen wie eben minimal bessere U-Werte bei manchen Bauteilen und Lüftung wurden die Ersatzmaßnahmen nach EEWärmeG erfüllt (ohne Wärmebrückenberechnung; also real deutlich übererfüllt).

2 Etagen und Dachboden in der thermischen Hülle. In den unteren beiden Etagen Fußbodenheizung, Dachboden wird passiv mitgeheizt. Dort stehen die technischen Geräte. Auch bei -10 Grad ist es dort oben ohne aktive Heizung kuschelig warm, also genauso warm wie in den Fluren darunter.

Wenn ich mich recht entsinne waren vertraglich 32 Grad Vorlauftemperatur vereinbart bzw. die Fußbodenheizung wird so eng verlegt, dass 32 Grad Vorlauftemperatur möglich sind. Wurde m.W. auch eingehalten, also es wurde schon eher eng verlegt und nicht pauschal 15 cm Abstand.

Wir sind seit einigen Monaten eingezogen. Haben jetzt die Wintermonate immer so ca. 2.000 - 2.500 kWh Brennstoffverbrauch gehabt ohne Warmwasser. Ich weiß nicht ob sich Optimierung wirklich lohnt? Beheizt werden knapp 190 qm Wohnfläche in den beiden Etagen plus der Dachboden (nochmal gleiche Grundfläche, aber weniger Volumen natürlich).

Auf jeden Fall hatte ich noch tief im Gedächtnis drin, da war doch noch etwas mit Heizkurve optimieren, Vorlauftemperatur je niedriger desto besser usw., daher heute mal die Werte gecheckt.

Ich habe eine VRC 700 an der Gastherme. Gastherme und 200 Liter Warmwasserspeicher sind zwei getrennte Einheiten. Bei der VRC 700 habe ich Zugriff auf die Fachhandwerkerebene und dort folgende Werte abgelesen:

Heizkreis 1
Vorlaufsolltemperatur 48 Grad
AT-Abschaltgrenze 21 Grad
Heizkurve 0,75
Minimaltemperatur 15 Grad
Maximaltemperatur 90 Grad
Modus Auto Off: Eco
Raumaufschaltung: keine

Zone 1
Tagestemperatur: 24 Grad (hatte ich bereits von 22 Grad hochgeregelt vor einigen Wochen, da ich im Bad 24 Grad haben möchte und es richtet sich nach dem wärmsten Raum, oder?)
Nachttemperatur: 22 Grad

Wir haben aktuell gerade -1 Grad draußen und es wird auch im Moment 48 Grad Vorlauftemperatur geliefert lt. Anzeige.

Läuft ihr also gewaltig was schief? Oder hat sich der Installationsbetrieb gedacht, das ist Gas, da macht das praktisch wenig Unterschied?

Könnten die 48 Grad sogar schädlich für die Rohre der Fußbodenheizung sein? Was hat es mit dieser ominösen Maximaltemperatur von 90 Grad auf sich?

Habt ihr allgemeine Tipps, wie mein weiteres Vorgehen sein sollte?
 

Stone

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Sicher das es Heizbetrieb war?
Bei Warmwasserbereitung gehen die Vorlauftemperaturen deutlich hoch.
 

Tinu86

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Warmwasser ist auf 60 Grad eingestellt. Ja, es stand auch Heizbetrieb da.
 

Tinu86

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Vor einigen Monaten, Sommer 2018.
 

Stone

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Dann würde ich mit dem optimalen Einstellen noch warten.
In dem Gebäude hängt noch einiges an Baufeuchte drin. Da schadet es nicht wenn etwas überheizt wird.
Allerdings sollte eine obere Grenze der Fussbodenheizung vorhanden sein.
 

Tinu86

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Ja, wir heizen auch aus diesem Grund im Moment noch deutlich höher. Wohnzimmer z.B. 22,5 bis 23,0 Grad.

Mal eine andere Frage gleich dazu, das Schlafzimmer ist auf 19 Grad eingestellt. Praktisch sind es meist eher 20 Grad, weil ja umliegende Räume wärmer sind und zudem eventuell wegen der Lüftungsanlage. Daher läuft dort vermutlich auch die Fußbodenheizung gar nicht. Nehme ich zumindest logisch an. Ist das schlimm?

Soll ich die Maximaltemperatur einstellen, ist das die korrekte Einstellung für die obere Begrenzung der FBH? Und auf welchen Wert?

Können zu hohe Werte eventuell die FBH-Rohre schädigen?
 

Stone

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Ich würde für's erste Jahr alle Räume durchheizen. Einfach um der Schimmelbildung vorzubeugen.
Hatte erst vor kurzem den Fall das die Scheiben immer leicht unten angelaufen sind. Meine Partnerin meinte dann 2 Grad mehr zu heizen und die Scheiben blieben trocken.
Wie viel die obere Maximalgrenze sein sollte, müssen dir dann die sagen die sich damit besser auskennen.
Die FBH Rohre weniger sondern der Boden an sich können bei zu hohen Temperaturen schaden nehmen. Ich weiß aber nicht was für Werte gelten wenn das Haus den ersten Winter erlebt.
 
gesbb

gesbb

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Als Heizung haben wir Gas ohne Solar.
Sicherlich ein glücklicher Umstand.:thumbsup:
Dachboden wird passiv mitgeheizt.
Ist der gedämmt (Dachschrägen) oder ein Kaltdach?
Wenn ich mich recht entsinne waren vertraglich 32 Grad Vorlauftemperatur vereinbart bzw. die Fußbodenheizung wird so eng verlegt, dass 32 Grad Vorlauftemperatur möglich sind.
Das hört sich grundsätzlich gut an.
Gastherme und 200 Liter Warmwasserspeicher sind zwei getrennte Einheiten.
Sicherlich auch eine gute Entscheidung.
Vorlaufsolltemperatur 48 Grad
Das passt ja nicht zur VLT der FB-Heizflächen o_O
AT-Abschaltgrenze 21 Grad
Die ist sicherlich zu hoch. Die Heizgrenze liegt bei modernen gut gedämmten Neubauten besonders bei KWL m WRG ~,< 15°C.
Wie hoch ist denn die Normheizlast bei welcher Auslegungstemperatur?
Tagestemperatur: 24 Grad (hatte ich bereits von 22 Grad hochgeregelt vor einigen Wochen, da ich im Bad 24 Grad haben möchte und es richtet sich nach dem wärmsten Raum, oder?)
Existiert keine ERR?
Läuft ihr also gewaltig was schief?
Ob gewaltig, ist sicherlich Definitionssache.;)
Könnten die 48 Grad sogar schädlich für die Rohre der Fußbodenheizung sein?
Bei 50°C VLT löst der STB aus.
 

Tinu86

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Die Dachschrägen sind gedämmt. Zwischen Obergeschoss und Dach ist keine Dämmung.

Warum sollte die AT-Abschalzgrenze bei 15 Grad liegen? Auch wenn es 20 Grad sind, will ich doch, dass drinnen auf 22 Grad geheizt wird?

ERR gibt es pro Zimmer. Ich meine mal gelesen zu haben, dass bei der Heizung die höchste gewünschte Temperatur einzustellen ist? Oder ich dem nicht so?

Normheizlast und Auslegungstemperatur müsste ich mal nachschauen, ob bei den Unterlagen etwas dabei war. Werde ich machen.
 

Tinu86

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Es wird bei der Erklärung der Heizkurve immer von einer Raumsolltemperatur gesprochen, doch eine Einstellung von einer Raumsolleinstellung finde ich nicht.

Ist damit Zone 1 -> Tagestemperatur und Zone 1 -> Nachttemperatur gemeint? Diese Einstellung ist ja in einem ganz anderen Menü.
 

Tinu86

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Also, ich würde mal Tages- und Nachttemperatur auf 21 Grad stellen und Heizkurve auf 0,2.

Minimaltemperatur auf 15 Grad, Maximaltemperatur auf 40 Grad?
 
gesbb

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Es wird bei der Erklärung der Heizkurve immer von einer Raumsolltemperatur gesprochen, .....
Die Heizkurve regelt die System-VLT zu den Heizflächen! Damit verknüpft sind die gewünschten Raumtemeraturen, je nach Heizflächendimensionierung und Anlagenhydraulik.

Als absoluter Laie sollte man nicht in der Fachmannebene experimentieren!
 

Tinu86

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Ich zitiere mal Bosy zum Einstellen der Heizkurve:
Da dieser Vorgang sehr zeitaufwendig ist, wird er meistens und sinnvollerweise unter Anleitung des Fachbetriebes vom Betreiber selber durchgeführt.
Ich habe die Heizkurve jetzt auf 0,4 eingestellt. Tages- und Nachttemperatur auf 21 Grad und Minimaltemperatur auf 15 Grad gelassen und Maximaltemperatur auf 40 Grad angehoben. Mir geht es hauptsächlich darum, Schäden zu vermeiden. Bei den vorher eingestellten Werten waren anscheinend bis zu 90 Grad theoretisch möglich bzw. praktisch um die 50 Grad. Bei noch geringeren Außentemperaturen wäre es wohl sogar auf 60 Grad hochgegangen.

Wie sieht so ein STB aus? Woher weiß ich, ob der verbaut wurde? Ich zweifel das einfach mal an. :)

Aktuell sind es 4 Grad Außentemperatur. Die Vorlaufsolltemperatur mit meinen Parametern beträgt 32 Grad. Vorher mit einer Heizkurve von 0,25 schien es so, als könnte die Temperatur nicht ausreichend gehalten werden.
 
tricotrac

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Wie sieht so ein STB aus? Woher weiß ich, ob der verbaut wurde? Ich zweifel das einfach mal an
Du wirst wohl in ganz Europa keinen Wärmeerzeuger mit einer Bauartzulassung finden, wo dieses sicherheitstechnische Bauteil nicht vorhanden wäre.
Bei einigen Herstellern ist das heute noch ein mechanisch auslösendes Bauteil, bei anderen wird das elektrisch bzw. elektronisch bewirkt.
 

Tinu86

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Der Wärmeerzeuger ist die Gasheizung. Die liefert für Warmwasser ja schon 60-65 Grad.

Für den Heizkreis gibt es dort in den Menüs eine Minimal- und Maximaltemperatur. Per Standard sind das 15 bis 90 Grad.

Wenn der STB im Wärmeerzeuger ist, würde mir die Begrenzung auf 90 Grad nicht viel nutzen. Bei 90 Grad sprengt es vermutlich den Estrich. :)
 
Hausdoc

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Wenn der STB im Wärmeerzeuger ist, würde mir die Begrenzung auf 90 Grad nicht viel nutzen. Bei 90 Grad sprengt es vermutlich den Estrich. :)

Es gibt bei Fußbodenheizung gleich 2 STB

Enmal für maximaltemperatur Kessel und dann nochmal Temperaturbegrenzer Heizkreis Vorlauf ( AT90).
Dieser AT 90 befindet sich an der Heizleitung kurz nach der Pumpe und schaltet dbei Temperaturüberschreitung ( z.b.55°) die Pumpe ab.
 
tricotrac

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Bei 90 Grad sprengt es vermutlich den Estrich
Das "Dingen" heißt auch nicht Sicherheitstemperaturbegrenzer sondern heißt Maximalthermostat. Dieser schaltet bei unzulässig hoher (einstellbarer) Vorlauftemperatur die Heizkreispumpe für die Fußbodenheizung ab.
 

Tinu86

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Ich habe bisher noch keine Heizlastberechnung in den Unterlagen vom SHK-Betrieb gefunden. Ich befürchte, es bleibt nur ausprobieren...
 
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