Magnetit

[Björn]

Hallo zusammen,
Ich habe ein Problem und bin auf der Suche nach Hilfe. Zu meinem Problem, haben vor 1,5 Jahren unser neues Reihenhaus bezogen mit noch neun weiteren Parteien . Unsere Schöne Anlage mit 10 Parteien hat seit Anfang an nur ein Problem und das ist die Firma die Gas Wasser Heizung gemacht hat . Will jetzt gar nicht auf die unzähligen Reklamationen, rückbauten und Wasserschäden eingehen und vielmehr auf unser neues großes Problem kommen. Wir haben eine technikzentrale mit BHKW und Heizung vom Fabrikat elco. Letztes Weihnachten waren wir das erste mal ohne warmwasser und Heizung. Es kam dann schnell ein Notdienst von elco der dann nach ein paar Stunden die Heizung wieder zum laufen brachte. Ergebniss Magnetit in großen Mengen überall. Ich bin nur leihe und habe mir nicht viel dabei gedacht und ehrlich gesagt war ich einfach nur froh das wieder warm ist . Jetzt letztes Wochenende erneuter Ausfall wieder Wochenende wieder Notdienst von elco. Hatten das Glück das ein sehr sehr fähiger Techniker da war, allerdings was weniger glücklich war waren seine Aussagen. Er meinte die Heizung sei hinüber er könne jetzt lediglich ein Pflaster drauf kleben den Rest müssen andere klären. Ich fragte den Mann Löcher in den Bauch doch er durfte und hat auch nichts gesagt . Ich versteh das da seine Fa. Ja ein geschäftsverhältniss mit der Installationsfirma hat . Rauszuhören war aber schon das es Fehler in der Ausführung geben muss , denke das wird einen Rechtsstreit geben und wir benötigen einen unabhängigen Gutachter. Die Firma wo alles installiert hat ist ja noch in der Garantie, allerdings wollen sie uns die Schuld geben. Sie sagen da kurz vor Einzug von unserer Seite ca 5 mal Wasser aufgefüllt wurde ( wegen druckverlust) mit einem Schlauch hätten wir jetzt das Problem. Wie ihr euch vorstellen könnt sind wir alle ziemlich am Boden da das alles riesige Dimensionen trägt und das BHKW evtl auch betroffen ist. Wir wären froh über jeden Rat, Tipp oder Hilfe. Danke fürs lesen und liebe Grüße

 

[Dr Schorni]

puuuuh, SO ne Masse Worte ohne Absatz ist ein großer Brocken, auch für einen LAien.....
Für Magnetitbildung ist MIT das Füllwasser verantwortlich. Gibt es eine pflichtgemäße Dokumenation mit welcher Qualität die Anlage befüllt wurde?
Ein BHKW ist an sich IMMER vom Heizungskreislauf physisch getrennt mittels Wärmetauscher. Und ein Pufferspeicher ist auch dabei der den Anlagenwasserinhalt naturgemäß erheblich erhöht, daher fällt die Anlage in den Geltungsbereich der VDI 2035 bzw schreiben die Hersteller die Füllwasserqualität vor. Diese MUSS auch nach einer gewissen Zeit GEPRÜFT werden, weil sich so ein Wasser verbraucht und verändert. DAS hat doch der Installationsbetrieb mit Sicherheit NICHT gemacht bzw nicht dokumentiert und DAMIT kriegt Ihr ihm am Kanthaken!

 

[socko]

Naja ob die Wasserüberwachung "vorgeschrieben" ist? So explizit habe ich das NIE gelesen. Darum kommt es ja zu diesen Effekten.

 

[Dr Schorni]

Ich meine JA, das wäre auch logisch. Da muss man ggf in der VDI oder den Herstellerunterlagen nachlesen.

 

[tricotrac]

Alle Hersteller von modernen Wärmeerzeugern schreiben Heizungsfüllwasser nach VDI 2035 vor. Nach der VOB /"C" ist besteht eine Dokumentationspflicht mittels Anlagenbuch für den Anlagenbetreiber bzw. durch die ausführende Wartungsfirma.

 

[Björn]

Danke für eure Antworten und sry für die Schreibfehler
Einen Wärmetauscher gibt es bei uns nicht ,das hat der Mann vom Notdienst vorgeschlagen einen einzubauen.
ich werde morgen mal ein paar Bilder machen um das etwas besser rüber zu bringen. Vielen Dank schonmal

 

[Dr Schorni]

Ich seh schon, das wird noch was ganz "schönes". Macht den Kanthaken schön scharf und ROSTIG...

 

[Björn]

Hier ein paar bilder

 

[Dr Schorni]

Toll toll TOLLLOLLOLL, ganz ganz schöne Bilder, vielen DANK!

Also als erstes muss ich aber ein Lob loslassen: ich glaub ich hab noch NIE solch gute dicke Rohrleitungsdämmungen gesehen, das ist wirklich fast schon außergewöhnlich sauber ausgeführt!! Auch die gesamte Anlage sieht so recht ordentlich ausgeführt aus, sehr schön.

Es sieht so aus, als ginge die Abgasleitung des BHKW in dieselbe Abgasleitung des Brennwertgerätes (erstes großes Bild). ICH würde behaupten "das geht nicht", denn das BHKW hat einen wesentlich höheren Abgasdruck als das Brennwertgerät, ca 10fachen meiner Erinnerung nach. Wenn das in das Brennwertgerät die Abgase reindrückt ist das in kurzer Zeit platt. Wahrscheinlich hat das BWG aber auch eine Abgasrückstromsicherung die dies verhindern soll. DAS bitte ergründen ob das der Fall ist. Nach meiner Einschätzung halten solche Rückströmsicherungen nur relativ geringen Gegendrücken stand, so wie sie bei Mehrfachbelegung einer Abgasleitung mit anderen BWG auftreten können. Auch scheint mir die gemeinsame Abgasleitung in gleichem Querschnitt fortgeführt zu sein, also ohne Erweiterung am Sammler. Jetzt frag ich mich : wie soll eine solch kleine Abgasleitung beide Abgasmengen und die große Druckdifferenz "aufnehmen". Wie sollen die Abgase des BWG gegen den extrem-Überdruck des BHKW ankommen wenn beide Geräte laufen - denn DAFÜR ist die Anlage ja konzipiert: BHKW läuft quasi immer als Grundlast, BWG schaltet bei Bedarf DAZU.

Auch die Aufhängungen der BHKW-Abgasleitung an der Decke sind doch starr ausgeführt, also ohne jegliche Schall-Schwingungsentkopplung. Das ist so NICHT in Ordnung! Merkt man da in der Wohnung drüber nichts davon wenn das BHKW läuft??

Mit diesen Angelegenheiten: Rückströmsicherung vorhanden, gemeinsame Abgasleitung ohne Querschnittserweiterung, gehst Du auf den Installateur und Bezirksschornsteinfeger zu. Es muss einen Nachweis geben dass die Rückstömsicherung drin ist (zB Herstellerunterlagen) und einen Funktionsnachweis zur Abgasanlage (entweder durch eine Hersteller-Matrix die gegengeprüft wird oder eine Einzel-Berechnung).

 

[Björn]

Ok danke dann werde ich versuchen all das in Erfahrung zu bringen. Es ist eine technikzentrale neben dem Haus also nix darüber gebaut.
Habe gerade vom Bauträger mitgeteilt bekommen das im Protokoll von elco steht das die Heizung tatsächlich hinüber ist und sie darauf keine Garantie mehr geben.
Die Firma wo es gebaut hat wurde angeschrieben und welch ein Wunder wir sollen schuld sein und auf den Kosten selber sitzen bleiben.
Ich frage mich wirklich ob das sein kann das wir für so einen Schaden verantwortlich gemacht werden können. Zumal letztes Weihnachten das ja schon festgestellt wurde und keiner von denen hat etwas unternommen oder uns mitgeteilt das wir irgendwas tauschen/ beheben sollen. Es wird jetzt eh denke ich Anwalt Gutachter usw. geben und es wird spannend wie sich alles verhält. Ich bin dankbar für den Austausch und die Zeit die ihr euch nehmt, muss jetzt versuchen alles aufzuschnappen

 

[Dr Schorni]

Ja, Schwerpunkt ist hier natürlich die Wassergeschichte. Weiß man was für Materialien in der Anlage verbaut sind? Das BHKW ist Gußeisen, das BWG Edelstahl, die Rohrleitungen Kupfer oder Schwarzstahl, die Einbauelemente Messing oder Rotguss oder Kunststoff, die FBHz-Rohre auch Kunststoff. Interessant wäre ob die flexiblen Leitungen zB vom BWG zur hydraulischen Weiche oder am BHKW denn nun Edelstahl-Wellrohr oder "Gummi/Panzer"-Schläuche sind. Das kann man bei Zurückschieben der Dämmung leicht feststellen oder fotografieren. Die Panzerschläuche sind außen entweder schwarz Gummi oder mit Metallgewebe umgeben. GRADE Panzerschläuche sind nie so luft/sauerstoffdicht und permeabel, lassen also Luft/Sauerstoff atomar molekular ins Wasser eindringen. Wobei natürlich der größte Sauerstoffeintrag immer über die Frischwasserbefüllung erfolgte!
Halte uns bitte gerne auf dem Laufenden!