Lohnt sich Solarthermie eigentlich?

Diskutiere Lohnt sich Solarthermie eigentlich? im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Wir stehen vor Frage, ob wir in unsere Solarthermie investieren sollen - und ob sich das überhaupt lohnt ... Leider findet man da ganz...

Bluebeach

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Wir stehen vor Frage, ob wir in unsere Solarthermie investieren sollen - und ob sich das überhaupt lohnt ... Leider findet man da ganz unterschiedliche Meinungen.

Die Eckpunkte:
- Haus Bj. 1996; aus diesem Jahr stammt auch die Anlage; Kollektoren wurden in 2011/2012 erneuert.
- Nur Unterstützung Warmwasser (KEINE Unterstützung der Heizung).

Meine Gedanken:
- Wir haben ca. 1800 EUR Heizkosten pro Jahr (Öl) - lt. Faustregel fallen 20% auf Warmwasser und 50% der 20% können mit Solarthermie eingespart werden (also 10% der Heizkosten): das sind dann 180 EUR pro Jahr.

Wir müssen in den nächsten Jahren die Heizung erneuert (ein ganz eigenes Thema ...) - wenn wir dann (wie von unserer Heizungsfirma empfohlen) die Solarthermie erneuern (neue Flüssigkeit, neues "Solarmodul" = die Steuerung, Druckanzeige, etc. - ohne Kollektoren), kostet das ca. 3500 EUR. BAFA-Förderung gibt es nicht (gibt es m.W. nur bei Neuanlagen und Erweiterungen). Dann habe ich die Investition nach 19-20 Jahren wieder drin - sofern es zwischenzeitlich keine weiteren Kosten (Reparaturen, etc.) gibt.

Klar, Öl ist gerade sehr billig - je teurer es wird, desto größer die Ersparnis. Aber auch wenn ich mit dem Höchstpreis von 0.90c/L der letzten vier Jahr rechne, so lande ich bei einer Ersparnis von EUR 315,- pro Jahr (im Plus nach ca. 11 Jahren) - das ist zumindest etwas besser.

Was mich besonders daran ärgert - ich kann die Rechnung (die Einsparung) nicht kontrollieren. Wenn morgens geduscht wird, springt die Ölheizung zum Nachheizen an (da noch nicht genug Sonne), mittags (wenn die Sonne scheint) wird kein Warmwasser verbraucht. Im Winter arbeitet die Anlage vermutlich ohnehin nicht effizient. Vielleicht spare ich die 10% - vielleicht aber auch nicht.
 
ThW

ThW

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Moin

Wirtschaftlich betrachtet, ist es in vielen Fällen nicht tragbar. Aber wie "dick" ist das Portemonaie und/oder dein "grüner Daumen"? :unsure:
UND, als das Kind noch klein war .... MEIN Pool war bereits "Vorgewärmt" .... Nachteil ... alle Nachbars Kinder fanden es auch klasse. :D:D

LG ThW
 

KarlZei

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Es hängt halt davon ab, wie die derzeitige Solaranlage aussieht. Trinkwasserspeicher mit Anschluss für die Solaranlage? Pufferspeicher? ST nur für Warmwasser?

Man könnte die Solarthermie-Nutzung sicherlich steigern, wenn man, sofern möglich, im Rahmen des Heizungstausches aufrüstet (großer Pufferspeicher, Heizungsunterstützung). Die Investitionskosten werden steigen, gleichzeitig aber auch die Chance auf Förderung (Hybrid-Heizung), wofür man aber Öl aufgeben muss. Ob sich das dann rechnet, müsste halt geprüft werden.

Hast Du mal mal den Umstieg Solarthermie -> Photovoltaik und Öl-/Gas-Heizung->Wärmepumpe in Erwägung gezogen? Sehr hohe Investition, hohe Förderung, in der Regel schnellere Amortisation...
 
Dr Schorni

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- Wir haben ca. 1800 EUR Heizkosten pro Jahr (Öl) - lt. Faustregel fallen 20% auf Warmwasser
Täusche Dich da NICHT! Je nach Benutzerstruktur und Gebäudedämmung können das auch mal schnell 30% WW-Anteil werden, somit ca 15% Gesamtkostenersparnis.
Aber wenn natürlich IM SOMMER morgends der KESSEL anspringt läuft was schief! Dann verliert wohl der WW Speicher über Nacht viel Wärme: Anschlüsse schlecht gedämmt, Zirkulation, zu hoch eingesteller WW-Sollwert am Kessel? Der solte so tief wie möglich sein, knallhart: 40-45 Grad, dass der Ölkessel echt nur ganz zum Schluß kommt.
 
Wolfhaus

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Was mich besonders daran ärgert - ich kann die Rechnung (die Einsparung) nicht kontrollieren.
Das fängt mit dem wirklichen Warmwasserverbrauch an. Ich baue hier immer gebrauchte Gartenwasseruhren in den Zulauf, da kann mann dann wenigsten den wirklichen Verbrauch erfassen. Keiner Aufwand und mann ist schon etwas schlauer.
Wenn morgens geduscht wird, springt die Ölheizung zum Nachheizen an (da noch nicht genug Sonne), mittags (wenn die Sonne scheint) wird kein Warmwasser verbraucht. Im Winter arbeitet die Anlage vermutlich ohnehin nicht effizient.
Abgesehen davon die Isolierung zu überprüfen, wirst du daran nichts ändern können und genau hier liegt das Problem bei den "erneuerbaren", wenn du sie braust hast du sie nicht und wenn du sie ausreichend hast, braust du sie nicht. Ja und alle Speichersysteme haben Verluste und einen schlechten Wirkungsgrad. Wenn das nicht so wäre, würde die Sonnenenergie im Sommer für die Heizung im Winter ausreichen.
Das Problem ist effektiv Energie speichern zu können und da sehe ich auch langfristig keine wirkliche Lösung, zumal nicht bei Kleinanlagen.
Bleibe bei der Warmwasservariante.
--------
(Warm Duschen nur noch am Abend, früh kalt, auch zum munter werden vorteilhaft; so geht ÖKO! Ab mit den alten Zöpfen und ab auf das Radel zur Arbeit.:mad:)
 
KlausJ

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Pauschal schwer zu sagen ...... hängt von vielen Faktoren ab
Grundsätzlich kann man damit ne schwarze Null erreichen....
Aber wenn man das Geld übrig hat und auf der Bank dafür nix bekommt dann warum nicht ..... steigt auf alle Fälle den Wert des Hauses

Man könnte das Geld aber auch in eine neue zukunftsfähige Heizung stecken ...und dafür noch 45 % Zuschuss bekommen
 

KarlZei

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Igitt, ich möchte nicht wissen, welche Wasserkategorien solch eine Uhr schon gesehen hat. Und Fachbetriebspflicht besteht auch. Gaaanz böööse :cool::geek:
 
tricotrac

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Oh Gott, KarlZei macht aus einer Mücke wieder mal einen Elefanten !

Schon mal auf den Gedanken gekommen, das man Wasserzähler auch thermisch desinfizieren kann ?
 
Wolfhaus

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gitt, ich möchte nicht wissen, welche Wasserkategorien solch eine Uhr schon gesehen hat
Trinkwasser! wie auch dann am Zulauf. (unter Gartenwasseruhr ist die Uhr zu verstehen, die abgehend von der Trinkwasserleitung zu einem Gartenwasseranschluss an das Haus geht. Was über diese Uhr geht ist kostenseitig von den Abwassergebühr befreit. Nach 6 Jahren müssen die Uhren erneuert werden, durch ein beim Wasserverband zertifizeirtes Unternehmen.) Damit sammeln sich diese Uhren mit einem Zählerstand von ca. 150 m³ an.
Und Fachbetriebspflicht besteht auch.
Ja, kann ich nachweisen. Habe ja nicht gesagt das er das selber machen soll. Kann er auch nicht weil er nicht mal das notwendige Formblatt zur Meldung an den Wasserverband hat, geschweige die Angaben zum ausfüllen.
 
Rudi Carrera

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Bei uns im Kreis musst du die Gartenwasseruhr selbst an- und abbauen. Da kommt keiner.
 

Bluebeach

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Danke für Euer feedback!
@KarlZei : Du erwähnst Wärmepumpe - ist das im Bestand überhaupt realistisch umzusetzen (Baujahr 96, keine Fußbodenheizung)? Hast Du hier eine "Hausnummer" zu den Kosten?

Dachte für Euer Hinweis zur Einstellung und Isolierung der Heizung - da könnte etwas d´ran sein. Leider ist unser Heizungsfirma hier nicht besonders engagiert - außer beim Schreiben der Rechnung ... Kann jemand eine Heizungsfirma in der Rhein-Main-Region empfehlen?
 

KarlZei

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@KarlZei : Du erwähnst Wärmepumpe - ist das im Bestand überhaupt realistisch umzusetzen (Baujahr 96, keine Fußbodenheizung)? Hast Du hier eine "Hausnummer" zu den Kosten?
Baujahr 96 sollte schon einen recht guten energetischen Standard und damit eine schon recht niedrige Heizlast haben. Ideal wäre wegen der niedrigen Vorlauftemperatur natürlich eine Fußbodenheizung. Aber auch Heizkörper gingen, wenn sie schon recht groß und deswegen die Vorlauftemperaturen eher niedrig sind (<< 60 °C). Hintergrund: mit steigender Vorlauftemperatur nimmt die Effizienz der WP ab.
Hausnummer ist schwer, weil die Kosten von vielen Dingen abhängig sind. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass man nach Abzug der Förderung an das Niveau einer neuen Gas-/Öl-Heizung heran kommt.
 
Wolfhaus

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Bei uns im Kreis musst du die Gartenwasseruhr selbst an- und abbauen. Da kommt keiner.
Unvorstellbar!
Hier musst du:
1. Antrag stellen
2. Wenn der Antrag positiv entschieden ist ein zugelassenes Fachunternehmen beauftragen.
3. Anlage wird vom Fachunternehmen gebaut und als fertig angezeigt, auf ein dafür bestimmtem Formblatt nebst Skizze der Anlage, beginnend von der Hauptuhr.
(Dabei sind eine Vielzahl von Vorschriften zu beachten.)
4. Wasserverband kommt zur Prüfung, Abnahme und verplomben.
5. Wasserverband erteilt Zulassung und stellt Rechnung. (75€ für Verplomben und Prüfung)

Alle 6 Jahre ist die Uhr zu erneuern:
1. Uhr wird vom Fachunternehmen getauscht und als fertig angezeigt, auf einem dafür bestimmtem Formblatt.
2. Wasserverband kommt zur Abnahme und verplomben.
3. Wasserverband erteilt Zulassung für die nächsten 6 Jahre und stellt Rechnung.

(75€ für Verplomben und Nachprüfung) Damit kommt der Kunde auf ca. 150€ alle 6 Jahre.
 
mad-mike

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Absolut nicht.

Im meiner Region, herr Carrera Gehört damit zu sehe ich gerade, gibt es 5-6 Versorger welche es den Nutzern meist ziemlich einfach machen.

Bei mir selbst muss ich ein Foto von dem zähler und die Unterschrift eines Fachbetriebs bei der Gemeinde vorlegen.

Gibt aber auch den fall das man sich seine Uhr als Laie selber unter einen Zapfhahn schrauben kann, und fertig.

Den meisten Aufwand musste ich bei einem Gartenwasser Zähler betreiben wo ein Installations bügel gesetz werden musste, und dann der Versorger seine eigene uhr gesetzt hat....

Von Versorger zu Versorger unterschiedlich.
 
Rudi Carrera

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Hier muss kein Fachbetrieb ran und es braucht keine Unterschrift. Das ist hier sehr unkompliziert und lohnt sich, wer einen Garten intensiv nutzt und noch nen Teich hat.
 
Wolfhaus

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hier sehr unkompliziert
Es war einmal, seit dem hier fast jeder versucht alles "nachhaltig" zu betreiben, wird halt um die Abwasserkosten betrogen, der Müll und Abfall in den Wald entsorgt, Holz in den Wäldern geklaut usw. und so kam es wie es kommen musste.
 
Rudi Carrera

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In dem Landkreis, wo wir vorher gewohnt haben, musste das auch vom Fachmann installieren lassen. Wir sind froh, dass das hier so nicht ist, gehen aber ehrlich damit um. Wir brauchen leider viel Wasser, gerade für die große Insektenwiese, aber auch die ganzen anderen Pflanzen im Garten.
 
Wolfhaus

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Wir brauchen leider viel Wasser
Eigenen Brunnen bohren lassen? Reine Stromkosten dann ca. 20 Cent pro 1m³ Wasser. Kosten bei 35 m Tiefe 4-5.000€, kann sich dann in 10 Jahren rechnen. Kommt aber auf den Wasserverbrauch an und ob du für das geförderte Wasser zahlen musst. Bei mir fallen ca. 200-250 m³ im Jahr für 3.000 m³ Garten an.
Bis zu einer Entnahme von 1.000 m³ im Jahr, ist das kostenfrei. Nachbaren dürfen nicht mit angeschlossen werden.
Das wird aber auch unterschiedlich gehandhabt, also vorher sachkundig machen.
 
Thema:

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