Kesseltemperatur schwankt extrem

Diskutiere Kesseltemperatur schwankt extrem im Brötje Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Abend, liebe Fachleute, ich bitte um Unterstützung bei meiner Brötje Heizung WGB EVO 15. In der Störungshistorie sehe ich recht häufig den...

Hoinz

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Guten Abend, liebe Fachleute,

ich bitte um Unterstützung bei meiner Brötje Heizung WGB EVO 15.
In der Störungshistorie sehe ich recht häufig den Fehler "110 - Sicherheitstemperaturbegrenzung Störabschaltung" - zuletzt am 05.Apr-28.März-25.März und zum ersten Mal wahrgenommen habe ich das am 28.Dez. 2020
Die Heizung scheint sich nicht abzuschalten, jedenfalls habe ich noch nicht bemerkt, dass es durch diesen Fehler irgendwie kalt wird oder kein Warmwasser mehr kommt.
Ist es also nichts Schlimmes? Oder gibts einen Zusammenhang mit dem Temperaturverlauf des Kessels? Mir scheint, der Zickzack Verlauf der Kesseltemperatur ist zumindest unwirtschaftlich, wenn nicht sogar irgendwie problematisch.
Auch der Wasserdruck schankt zwischen 1,2 und 2,2 Bar.
Dank einer Schnittstelle zum Bussystem kann ich die Werte meiner Heizung auslesen und in Node Red anzeigen lassen (siehe Anhang).
Fragen:
Warum läuft die Heizung nicht "weitgehend konstant", sondern fährt bei jeder Wasseranforderung voll hoch und danach wieder fast ganz runter?
Und um nochmal zur ersten Problematik zu kommen - kann dieser Temperaturverlauf auch zu einem STB führen?
 

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GreenRabbit

GreenRabbit

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Hi!
Temperaturdifferenzen an B3 (zweites Bild) sind OK! Hier handelt es sich um die "normale" Ein-Ausschaltdifferenz!
Kesseltemperatur max. ist auch Ok.....da Vorlaufsollwertüberhöhung in der Warmwasserbereitung auf 18 K, sprich Sollwert in der TWW Ladung bei 55°C TWW Soll also 74 plus Ausschaltdifferenz....
Anlagendruck: Außdehnungsgefäß falsch montiert.......
Aber warum das häufige Takten in der TWW Bereitung? Was für einen Speicher hast du denn?

....wobei B3 normal.....Moment! Warum heizt dein Speicher permanent im Stundentakt nach? Ist eine Zirkulation verbaut? Wenn ja, läuft diese permanent?
Ich würde evtl. folgendes Tippen: Außdehnungsgefäß falsch montiert + Schwerkraftsperren im Gerät geöffnet.....
 

Hoinz

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Nachtrag, vielleicht hat jemand ein ähnliches Problem. @GreenRabbit VIELEN Dank, es war tatsächlich die Schwerkraftbremse, die auf "Durchzug" stand! Es sind insgesamt 2 verbaut (1 x im Heizungskreislauf, eine im Trinkwasserkreislauf) und letztere war leider auf "A" gestanden, anstatt auf "Z". Umgestellt auf Z, Jetzt dauert das Abkühlen des Warmwassers 3-4 Mal so lange (siehe Anhang). Kleines Ventil, Riesenwirkung ...
 

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cephalopod

cephalopod

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Kleiner Tipp zum Sparen:
Benötigst du wirklich so einen warmen WW-Speicher?
Ich (und viele andere hier im Forum) kommen mit 45 °C klar und sparen eine menge Energie dabei.
Dann die Zirkulation auch noch reduzieren und Putin schaut bedröppelt aus der Wäsche.
 

Hoinz

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Danke für den Tipp, aber ich dachte, wegen der Legionellen sollten es mindestens 55 Grad sein?
 
cephalopod

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Im EFH Blödsinn.
Wichtiger ist die Verweilzeit, wenn diese im WW-Speicher keine 72 Stunden beträgt, haben die gar keine Zeit zu wachsen.
Und je kälter der Speicher, desto kürzer die Verweilzeit.
 

KarlZei

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Danke für den Tipp, aber ich dachte, wegen der Legionellen sollten es mindestens 55 Grad sein?
Nun ja, die Vermehrungsrate von Legionellen steigt exponentiell mit der Wassertemperatur. Deutlich unter 50°C liegen die Verdopplungszeiten im Bereich von 3 bis 4 Stunden; kurz genug für ein kräftiges Wachstum in 72 Stunden. Ab/über 50° sind wir da schon im deutlich 2-stelligen Stundenbereich. Aktueller Stand der Wissenschaft und der Regeln der Technik sind unter Berücksichtigung des Energieaufwandes daher heute Temperaturen ab 50°C im Ein-/Zweifamilienhaus. Bestätigt wird das mit Felduntersuchungen und Studien, die einen signifikanten Anstieg des Legionellenrisikos bei dauerhaft unter 50°C belegen. Aber bitte auch daran denken, dass nicht nur die Speichertemperatur einen großen Einfluss hat. Auch stagnierendes Wasser in selten genutzten Leitungen erhöht das Legionellenrisiko ganz erheblich.
Probiere es einfach für einen längeren Zeitraum aus und lasse das Trinkwasser in Deinem Haus dann beproben. Kostet nicht viel und liefert eindeutige Ergebnisse.

Davon ab gibt es natürlich noch andere zielführende Maßnahmen, um den Energieaufwand für die Warmwasser-Bereitstellung zu reduzieren. Z.B. Zeitprogramme für die Speicherladung und die Zirkulation.
 
cephalopod

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... und selbst wenn zwei oder drei Legionellen im Wasser sein sollten, müssen diese erst mal als Aerosol fein verteilt in die Lunge gelangen.
Auf der Haut oder selbst geschluckt sind diese völlig harmlos.
Und eine Dusche reicht auch nicht aus, um genügend lungengängiges Aerosol zu erzeugen, um eine Erkrankung bei Gesunden auszulösen.
 
tricotrac

tricotrac

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... und selbst wenn zwei oder drei Legionellen im Wasser sein sollten, müssen diese erst mal als Aerosol fein verteilt in die Lunge gelangen.
Du verharmlost das Problem gewaltig. Die folgende Maske bekam ich mal während einer Schulung zur Legionellenbeprobung von Trinkwasserinstallationen.
 

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cephalopod

cephalopod

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Du verharmlost das Problem gewaltig. Die folgende Maske bekam ich mal während einer Schulung zur Legionellenbeprobung von Trinkwasserinstallationen.
Was bedeutet das?
Sind wir jetzt alle dem Tode geweiht :eek::eek:

Kurzum, es muss jeder selber entscheiden, ob er das vorhandene aber durchaus zu vernachlässigende Restrisiko abwägt gegenüber einer nicht unerheblichen (*) und geopolitisch sehr erwünschten Einsparmöglichkeit an Primärenergie.


(*)
Um 1 Liter Wasser um ein Kelvin zu erwärmen werden 1,163 Wh benötigt.
120 Liter und 10 K unterschied (45 statt 55 °C) sind also 1,4 kWh Einsparung pro Ladung.
Bei (geschätzt) 3 Ladungen pro Tag sind das 1500 kWh pro Jahr.
Bei meinem Gaspreis von 14 ct/kWh macht das 215 €/Jahr Einsparung NETTO :thumbup:
 
tricotrac

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Bei meinem Gaspreis von 14 ct/kWh macht das 215 €/Jahr Einsparung NETTO :thumbup:
Verzichte auf einen Urlaub im italienischen Feriendomizil, da sparst du noch mehr. Für mich ist das nur Stöhnen auf hohem Niveau.
 
cephalopod

cephalopod

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Für mich ist das nur Stöhnen auf hohem Niveau.
So nach dem Motto: "eure Armut kotzt mich an", ich halte meinen WW-Speicher permanent am Siedepunkt, dann muss ich für mein Teewasser auch nicht so lange warten. :unsure:

Echt klasse Einstellung :thumbup:

:kopfnuss:
 
tricotrac

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ich halte meinen WW-Speicher permanent am Siedepunkt, dann muss ich für mein Teewasser auch nicht so lange warten
Schiebe mir nicht etwas unter, was ich so nicht geschrieben und zum Ausdruck gebracht habe. Warum sind alle Studierten hier im Forum eigentlich so Buchstaben-Akrobaten ?
Außerdem wäre zu Bedenken, dass nicht alle Leser sich in einem gesundheitlich einwandfreien Zustand befinden. (dein Beitrag # 8)
 
cephalopod

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Außerdem wäre zu Bedenken, dass nicht alle Leser sich in einem gesundheitlich einwandfreien Zustand befinden. (dein Beitrag # 8)
... und für viele sind über 200 € pro Jahr auch kein "Stöhnen auf hohem Niveau".
 

Hoinz

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Aber mal zurück zur Sache - ich habe beim durchstudieren meiner Brötje Anleitung eine "Legionellen funktion" gefunden - die kann ich an einem beliebigen Wochentag laufen lassen - vielleicht löst dies das Problem? Also ich reduziere meine generelle Heißwassertemperatur, lasse aber dafür alle paar Tage diese Legionellen-Funktion laufen?
 
cephalopod

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Aber mal zurück zur Sache - ich habe beim durchstudieren meiner Brötje Anleitung eine "Legionellen funktion" gefunden - die kann ich an einem beliebigen Wochentag laufen lassen - vielleicht löst dies das Problem? Also ich reduziere meine generelle Heißwassertemperatur, lasse aber dafür alle paar Tage diese Legionellen-Funktion laufen?
Nö.
Ist meiner Meinung nach auch völlig unnötige Energieverschwendung, du machst damit aber auf jeden Fall Putin und TicTricTrac glücklich 😂

Ist aber allein deine Entscheidung zwischen "verschwindend kleines Restrisiko eliminieren" und "richtig Geld sparen".

PS:
Ich nutze diese Legionellenfunktion, um meinen Speicher für ein Vollbad einmalig aufzuheizen, weil dafür die 45 °C nicht reichen würden.
 
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KarlZei

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Um 1 Liter Wasser um ein Kelvin zu erwärmen werden 1,163 Wh benötigt.
120 Liter und 10 K unterschied (45 statt 55 °C) sind also 1,4 kWh Einsparung pro Ladung.
Bei (geschätzt) 3 Ladungen pro Tag sind das 1500 kWh pro Jahr.
Bei meinem Gaspreis von 14 ct/kWh macht das 215 €/Jahr Einsparung NETTO :thumbup:
Seltsame Rechnung. Schließlich wird der Speicher nicht jedes Mal komplett geladen, sondern in der Regel nur nachgeladen. Und es macht bei Deiner vereinfachten Betrachtungsweise bezüglich der Energie keinen Unterschied, ob er von z.B. 35 auf 45°C oder von 45 auf 55°C nachgeladen wird. Dann wird bei gleicher Wasserentnahme (Menge, Mischtemperatur) dem Speicher mit 45°C mehr Warmwasser entnommen als dem Speicher mit 55°C. Der 45°C-Speicher muss unter ansonsten gleichen Bedingungen häufiger nachgeladen werden.
Du kannst bei Gelegenheit ja mal ausrechnen, was von Deiner Einsparung übrig bleibt, wenn Du das sowie Wirkungsgrade beim Laden, Speicherverluste etc. berücksichtigst...
 
cephalopod

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Du hast natürlich recht mit der Wasserentnahme.

Ich bin aber vom Nachladen aufgrund von Wärmeverlusten ausgegangen und wenn ich mir die Kurve bei #3 ansehe, wird da wohl stündlich von 50 auf 55 °C nachgeladen was nicht nach Wasserentnahme aussieht.

Davon abgesehen war das nur eine sehr grobe Abschätzung.
Aber selbst wenn nur 100 € Einsparung pro Jahr rauskommen, reicht es mir.
 

KarlZei

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Ich bin aber vom Nachladen aufgrund von Wärmeverlusten ausgegangen und wenn ich mir die Kurve bei #3 ansehe, wird da wohl stündlich von 50 auf 55 °C nachgeladen was nicht nach Wasserentnahme aussieht.
Ja, aber das ist nicht normal. Da muss es noch ein weiteres Problem geben; z.B. Dauerzirkulation.
Aber selbst wenn nur 100 € Einsparung pro Jahr rauskommen, reicht es mir.
Das muss jeder für sich austesten, weil es von den individuellen Rahmenbedingungen abhängig ist. Wobei man das eigentlich nur mit einem vernünftigen Monitoring (Temperaturen, Ladungen, Energie) funktioniert. Das ist bei mir gegeben und mir hat eine deutlich niedrigere Soll-Temperatur als normal keine Einsparung gebracht, sondern im Gegenteil. Mehr Ladungen, mehr Verbrauch.
 
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