Kann diese Verrohrung überhaupt funktionieren???

Diskutiere Kann diese Verrohrung überhaupt funktionieren??? im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Bei meiner Heizung wurde vor kurzem eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung installiert. Im Zuge dessen wurde der Warmwasserboiler erneuert und...

gromit

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Bei meiner Heizung wurde vor kurzem eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung installiert. Im Zuge dessen wurde der Warmwasserboiler erneuert und die Heizkreispumpen (ich habe zwei, weil ein Wärmetauscher den primären und sekundären Kreislauf trennt) gegen neue Pumpen getauscht. Die Heizungsanlage blieb sonst unverändert.

Nun habe ich heute festgestellt, dass die Boilerladepumpe - obwohl die Warmwasserbereitung durch die Heizung abgestellt war - ziemlich warm war. Nachdem ich den Kugelhahn vor der Pumpe geschlossen hatte und nach einigen Stunden wieder geprüft habe: Pumpe kalt. Hahn geöffnet. Nach einer Weile Pumpe wieder warm. Konklusion: da fließt warmes Wasser, auch bei stehender Pumpe!

Mein erster Gedanke war: Thermosyphon-Wirkung.

Dann habe ich mir die Verrohrung genauer angesehen (hat vor 15 Jahren eine Fachfirma installiert):
Der Heizkreis und der Boilerladekreis sind am selben Anschluss der Heizung (Viessmann Rexola biferral RN) angeschlossen (obwohl der Kessel 2 Anschlüsse hat). Unmittelbar nach dem Kessel ist im Vor- und Rücklauf jeweils ein T-Stück eingebaut. Danach kommen Mischer und Heizkreis- bzw. Boilerladepumpe (im Anhang ist ein genaues - von mir gezeichnetes - Verrohrungsschema).

Ich kann - und will - eigentlich nicht glauben, dass die Installation tatsächlich falsch ist.

Frage 1: Das Heizungswasser kann ja mit der Heizkreispumpe auch durch den Boilerladekreis gedrückt werden, oder liege ich da falsch?

Frage 2: Wäre es nicht besser (oder sogar die einzig richtige Installation), den Heizkreis und den Warmwasserkreis getrennt an die beiden Anschlüsse des Kessels anzuschließen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Grüße,
gromit
 

Level9

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In der Zeichnung sehe ich keine Rückschlagklappen. Sind keine verbaut?

rein Interessehalber: mit welchen Programm hast du das Schema gezeichnet?
 

gromit

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shkdiscount schrieb:
In der Zeichnung sehe ich keine Rückschlagklappen. Sind keine verbaut?
Leider nein. Wobei die da vermutlich auch nur bedingt helfen würden, da die primäre Heizkreispumpe - so zumindest mein Verdacht - in den Warmwasserkreis in Flussrichtung hineindrückt.
shkdiscount schrieb:
rein Interessehalber: mit welchen Programm hast du das Schema gezeichnet?
MS Visio 2010. Da ist es eine Symboldatenbank dabei, die die grundlegenden Komponenten abdeckt. Man kann auch selber Symbole entwerfen.
 

Elektroniker56

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gromit schrieb:
Nun habe ich heute festgestellt, dass die Boilerladepumpe - obwohl die Warmwasserbereitung durch die Heizung abgestellt war - ziemlich warm war. Nachdem ich den Kugelhahn vor der Pumpe geschlossen hatte und nach einigen Stunden wieder geprüft habe: Pumpe kalt. Hahn geöffnet. Nach einer Weile Pumpe wieder warm. Konklusion: da fließt warmes Wasser, auch bei stehender Pumpe!
Eine Punmpe hat eine Saug- und eine Druckseite. Wenn die Pumpe bis zum Pumpenkörper heiß bzw warm war, bedeutet das zuerst mal nichts weiter als dass bis zum Pumpenrad Warmwasser anstand.
Um rauszufinden ob durch die Boilerladepumpe auch Wasser vom Heizungswasserkreis gedrückt wird, solltest du einige Meter hinter der Boilerladepumpe die Rohrtemperatur messen. Falls dort der Verdacht bei stehender Boilerpumpe weiterhin besteht, wäre in Richtung Schwerkraft-Wirkung zu denken. Alte Heizungssysteme solllen ja per Schwerkraftprinzip funktioniert haben.

Inwiefern ist denn sicher gestellt dass die Boilerpumpe nicht doch zeitweise in Betrieb ist? Schließlich soll ja Brauchwasser vorhanden sein, oder nicht?
 

gromit

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Elektroniker56 schrieb:
Um rauszufinden ob durch die Boilerladepumpe auch Wasser vom Heizungswasserkreis gedrückt wird, solltest du einige Meter hinter der Boilerladepumpe die Rohrtemperatur messen.
Werde ich machen (muss mir allerdings eine Stelle suchen, wo das wegen der Isolierung geht).
Elektroniker56 schrieb:
Falls dort der Verdacht bei stehender Boilerpumpe weiterhin besteht, wäre in Richtung Schwerkraft-Wirkung zu denken. Alte Heizungssysteme solllen ja per Schwerkraftprinzip funktioniert haben.
Die Heizung ist zwar nicht neu, aber soo alt auch wieder nicht: ca. 15 Jahre. Die ist sicher nicht auf Schwerkraft-Wirkung ausgelegt.
Das Phänomen mit der warmen Boilerladepumpe war früher auch nicht (Unterschied zu früher - bezogen auf die Heizung- sind lediglich zwei neue Heizkreispumpen und der neue Boiler).
Elektroniker56 schrieb:
Inwiefern ist denn sicher gestellt dass die Boilerpumpe nicht doch zeitweise in Betrieb ist? Schließlich soll ja Brauchwasser vorhanden sein, oder nicht?
Im fraglichen Zeitraum war die Warmwasserbereitung von der Steuerung her ausgeschaltet (und zwar über einen Zeitraum von 20 Stunden). Das deshalb, weil das Warmwasser durch die Solaranlage ausreichend warm war und ich daher das Programm entsprechend geändert habe.
 

gromit

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Die Abzweigung ist ein normales T-Stück (sieht für mich jedenfalls danach aus).

Auf dem Foto ist es leider etwas schwer zu erkennen:
Die oben liegende, gerade nach hinten zum T-Stück führende Leitung ist der Vorlauf. Links geht es zum Mischer und rechts direkt zur Boilerladepumpe (die von der Abzweigung über 2 m entfernt ist - Wärmeleitung über das Cu-Rohr ist da keine Erklärung).
Darunter liegt die Rücklaufleitung.

Was mich wundert ist, dass scheinbar durch nichts verhindert wird, dass im Heizbetrieb Wasser durch die Boilerladeleitung gedrückt werden kann (die Pumpen - die Boilerladepumpe ist eine Grundfos UPS 25-50 - sperren im Stillstand ja nicht, oder?).

Aktuell (Warmwasserbereitung über Heizung ist abgeschaltet) ist die Warmwasserpumpe kalt. Ich habe noch nicht durchschaut, unter welchen Voraussetzungen da warmes Wasser fließt. Um das herauszufinden habe ich einen Temperatur-Logger montiert. Mal sehen, was die Werte ergeben.

Die Änderung beim Speicher war im Wesentlichen von 300l auf 500l und von 1 auf 2 Wärmetauscher (im Anhang das Datenblatt).

Grüße,
gromit
 

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gromit

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Mein Problem ist nach wie vor ungelöst: die Heizkreispumpe drückt offenbar Wasser durch den Boilerkreis ?(
Das bedeutet, dass ich mehr oder weniger ständig in der Boilerladeleitung eine Zirkulation habe, die die Energie des Warmwassers zum Heizen verwendet und darüber hinaus vermeidbare Wärmeverluste mit sich bringt.

Für mich konzentriert sich das Problem auf folgende Frage:
  • Ist es grundsätzlich technisch sinnvoll, die Vorlaufleitung, die vom Heizkessel kommt nur mit einem einfachen T-Stück in Heizkreis und Boilerladeleitung aufzutrennen (und im Rücklauf mit einem weiteren T-Stück wieder zu vereinen)? Welchen Weg das Heizmedium nimmt hängt da ja nur vom hydraulischen Widerstand in den Leitungen ab, oder sehe ich das falsch? (siehe dazu auch das Verrohrungsschema in meinem ersten Beitrag)
Mein Heizkessel (Rexola biferral RN) besitzt zwei Vorlauf- und zwei Rücklauf-Anschlüsse. In meiner Anlage ist nur einer davon genutzt. Ich verstehe nicht, warum das seinerzeit so gelöst wurde (die Firma, die die Anlage vor 15 Jahren installiert hat, gibt es leider nicht mehr [Konkurs]).

Ich habe noch an verschiedenen Stellen der Boilerladeleitung über einige Tage die Temperatur aufgezeichnet, die Kurven geben mir aber auch keine Erklärung. Im Anhang die Kurven (blau = unmittelbar vor der Boilerladepumpe, rot und grün sind nach der Boilerladepumpe bzw. im Rücklauf vom Warmwasserboiler, schwarz ist die Temperatur der Warmwasserleitung von den Sonnenkollektoren zum Boiler - im Beobachtungszeitraum war die Leistung der Kollektoren nicht sehr hoch).
 

gromit

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Hallo rocco-rocco,

die beiden T-Stücke sind mit Sicherheit ohne Kugel, auch gibt es keine Rückschlagventile in den Leitungen (würde auch nichts bringen, weil das Wasser in Fließrichtung durchgedrückt wird).

Vor und nach der BW-Pumpe ist nur ein (manuelles) Absperrventil (zum Tausch der Pumpe), das natürlich immer offen ist.

Ich komme immer mehr zum Schluss, dass sich das nur sauber lösen lässt, wenn man Heizkreis und WW-Kreis hydraulisch trennt, d.h. den derzeit ungenützten zweiten Vor- und Rücklaufanschluß des Kessels aktiviert. Sind die beiden gleichwertig?

Grüße,
gromit
 

Level9

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gromit schrieb:
auch gibt es keine Rückschlagventile in den Leitungen (würde auch nichts bringen, weil das Wasser in Fließrichtung durchgedrückt wird).
Lass dir Rückschlagventile einbauen.... dann tritt keine Schwerkraftzirkulation mehr auf. Diese Ventile werden nur bei Pumpenlauf aufgedrückt, sind also bei Pumpenstillstand zu. D.h. wenn der Heizkreis läuft dann kann es max. bis zur Brauchwasserladepumpe warm werden, evtl. je nach vor Ort Ausführung kann aber auch der Rücklauf erwärmt werden.
 

gromit

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Verstehe ich dich richtig:
Du meinst, dass das Wasser durch Schwerkraftzirkulation in Fließrichtung durch die Warmwasserleitung zirkulieren kann?
Würden Rückschlagventile das (gleiche Fließrichtung wie Soll-Fließrichtung!) verhindern können?
 
Thema:

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