Ist unsere Heizung unterfordert

Diskutiere Ist unsere Heizung unterfordert im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Das sind dann 62 kWh pro 1m² Wohnfläche im Jahr und entspricht einem Niedrigenergiehaus. (=kfW 62 Effizienzhaus ) Insgesamt gibt es folgende neun...
Wolfhaus

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im Jahr ca 10.000 kWh laut Versorger. Kann das nicht einschätzen, scheint mir
(Wohnfläche ca 160 m²)
Das sind dann 62 kWh pro 1m² Wohnfläche im Jahr und entspricht einem Niedrigenergiehaus. (=kfW 62 Effizienzhaus )

Insgesamt gibt es folgende neun Standards für KfW-Effizienzhäuser:

  • KfW-Effizienzhaus 40 plus
  • KfW-Effizienzhaus 40
  • KfW-Effizienzhaus 55
  • KfW-Effizienzhaus 70
  • KfW-Effizienzhaus 85
  • KfW-Effizienzhaus 100
  • KfW-Effizienzhaus 115
  • KfW-Effizienzhaus Denkmal
Was bedeuten die Kennzahlen beim Effizienzhaus?
Ein Gebäude, das exakt den EnEV-Regeln entspricht, ist ein KfW-Effizienzhaus 100. Je kleiner die Zahl, umso geringer der Energiebedarf der Immobilie. Ein Effizienzhaus nach dem KfW-55-Standard benötigt nur 55 Prozent der Primärenergie, die ein Neubau nach den Regeln der EnEV braucht.
 
Dr Schorni

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Also ICH mache auch Teilbeheizung, sprich: AUS dort wo der Raum nicht genutzt wird. Wie auch hier im fast-noch-Neubau von 2001: die unbeheizten Nebenräume fallen in der Praxis gar nicht unendlich weit herunter. Natürlich muss man die Luftfeuchte-Schimmel-Problematik im Auge behalten, is klar. Die gewisse Komforteinschränkung infolge kühlerer Raumumschließungsflächen beim Wiederaufheizen auch.

Natürlich ergibt eine vollständige Beheizung einen - aber eben nur diesen - geringeren Durchschnittsverbrauch pro Quadratmeter. Ich vergleiche das immer gerne mit dem Auto:

Zum Beispiel, ich fahre sehr viel Kurzstrecke (beheize nicht alle Räume voll) und habe einen Verbrauch von 6l/100km. Verbrauche im Jahr aber nur 500 Liter, DIE muss ich ja bezahlen, kosten mich dann ca 700 EU.
Würde ich nun statt direkt zu fahren immer lange Umwege machen (alle Räume voll beheizen), damit der Motor+Öl voll betriebswarm wird, so wäre das für den Motor auf jeden Fall besser UND ich käme auf einen Durchschnittsverbrauch von 5l/100km. Ein guter Wert! Aber ich fahre dadurch im Jahr so viele Kilometer mehr, dass ich insgesamt MEHR Benzin verbrauche und damit HÖHERE Kosten habe. Noch dazu kostet mich das alles auch mehr ZEIT, die bekanntlich auch nie "umsonst" ist, weil man in DER Zeit was anderes, gewinn- oder freudebringenderes machen kann.

Von dem her muss man unterscheiden worauf man das bezieht und was man letztendes BEZAHLEN muss.
 

KarlZei

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In unserem EFH mit vier Etagen und ca zehn Heizkörpern sind

- fünf meist komplett aus
- drei laufen Teilzeit und auf ca 20 °C
- zwei (Wohnzimmer) laufen häufig und zwar mit Soll-Werten am Thermostat zwischen 20-23
Das ist in Deinem Fall bezüglich Bauphysik und Energetik offensichtlich in Ordnung bis sinnvoll. Du musst dann aber wegen der hohen Mindestleistung der Therme mit Kurztakten leben, wenn / weil die Wärme mangels Durchfluss nicht abgeführt werden kann. Dieses Kurztakten ist ungünstig und zieht einen Rattenschwanz von Problemen (inkl. erhöhtem Verbrauch) nach sich.
An erster Stelle steht das Wohlbefinden des "Haushaltsvorstands" ;),
So ist es. Dafür nimmt man gerne in Kauf, dass nicht ganz so effizient geheizt wird, wie es möglich wäre. Wenn sie es mal etwas kälter haben will, wird halt kaltgelüftet, weil alles andere zu lange dauert ;-)
 
Andreas1956

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@Schorni: Dein Auto hätte ein Loch im Tank, das hast Du vergessen. Denn während Du das Auto nach der Kurzstrecke abstellen kannst, was dann einen Verbrauch von 0 Liter bedeuten würde, ist das bei einem Haus gerade nicht so. Denn auch die durch Transmission in an sich unbeheizte Räume wandernde Energie gibt es nicht für lau, die Heizung muß sie erzeugen und verbraucht dafür Öl oder Gas. Die 0-Liter-Variante gibt es beim Haus nicht.
 
Dr Schorni

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Richtig, NICHTS ist umsonst und muss irgendwo herkommen. So kriecht auch die Wärme nunmal immer zum Kalten. Ist aber halt unterm Strich aber immernoch billiger als alles VOLL zu beheizen. Das macht NIEMAND, genauso wie keiner dumm in der gegend rumfährt nur um einne ngünstigen geschönten Durchschnittsverbrauch vorweisen zu können.
 

KarlZei

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Ist aber halt unterm Strich aber immernoch billiger als alles VOLL zu beheizen.
Tja, diese Aussage kann genauso zutreffen bzw. nicht zutreffen wie die von Andreas1956 (unwirtschaftlicher). Es hängt einfach von zu vielen Faktoren ab, was sich unterm Strich ergibt. Und ohne detaillierte Betrachtung dieser Faktoren verbieten sich IMO pauschale Aussagen wie bringt was/nichts, kann 6% einsparen, etc..
So spielt z.B. neben der energetischen Qualität des Hauses auch die Art der Heizung eine große Rolle. Bei einer modernen BW-Therme kann die Erhöhung der VLT zum indirekten Beheizen von Räumen unter Umständen sogar positive Effekte haben. Bei einer Wärmepumpe kann man dagegen wohl davon ausgehen, dass die Effizienz nennenswert abnehmen wird.

Letztlich muss jeder für sich mühsam durch Messen und Vergleichen herausfinden, wie viel auf welche Art und Weise sowie mit welchen Folgen eingespart werden kann.
 
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Dr Schorni

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JA, da haste Recht Karl, man muss das sehr diferenziert sehen und am besten MESSEN wenn man für SEINEN Fall das passende, sparsamere herausfinden will. Allgemeine Aussagen können nunmal nicht jeden Einzelfall abdecken, eher nur halt so im Groben oder die Tendenz.

Bei einer modernen BW-Therme kann die Erhöhung der VLT zum indirekten Beheizen von Räumen unter Umständen sogar positive Effekte haben.
Da haste Dich verschrieben oder? Denn die Erhöhung der VL Temperatur bringt bei einem Brennwertgerät keinen Effizienzvorteil, eher im Gegenteil.
 

KarlZei

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Allgemeine Aussagen können nunmal nicht jeden Einzelfall abdecken, eher nur halt so im Groben oder die Tendenz.
Ja, sicherlich.
Bei einer modernen BW-Therme kann die Erhöhung der VLT zum indirekten Beheizen von Räumen unter Umständen sogar positive Effekte haben.
Da haste Dich verschrieben oder? Denn die Erhöhung der VL Temperatur bringt bei einem Brennwertgerät keinen Effizienzvorteil, eher im Gegenteil.
Nee, nicht verschrieben. Es ist halt leider alles ziemlich komplex; man muss es ja mit dem Heizen aller Räume vergleichen. Durch das Abschalten von Räumen könnten sich durch Änderungen des Volumenstroms und der Spreizung, durch unterschiedliche HK-Leistungen und was weiß ich nicht alles durchaus auch, bezogen auf die Leistung, günstigere RLTs / Abgastemperaturen einstellen. Dabei geht es natürlich nicht um große Änderungen.

Unterm Strich ist es gleichermaßen nervig wie faszinierend, wie sich was beeinflusst und was selbst bei der banalen Benutzung eines Thermostats in der Anlage passiert. Als Beispiel das Öffnen eines (smarten) Thermostats nach dem Schließen des Fensters (offen während der Nacht; daher HK aus):

0.png

Die RLT an der Therme braucht fast eine Stunde, um sich wieder zu 'erholen', die Therme hat leicht hochmoduliert. Und wir reden hier von einem Thermostat in einem Raum (von >10 Räumen, davon einige mit FBH).
 
Dr Schorni

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Ja-gutt-ääääh sagte Beckenbauer.....das ist halt alles immer auch ein bißchen ne chaotische Wasserachterbahn.....auf und ab....und auf und zu.....und an und aus...
 
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