Kann man dieses Verhalten durch den hydraulischen Abgleich regeln?
Ja, genau dafür ist der Abgleich gedacht. Mit höherer Pumpenleistung kann man etwas kompensieren, aber gut ist das nicht wirklich. Es bleibt das Problem, dass eben nicht jeder Heizkörper die Wärmemenge bekommt, um den Raum ziemlich genau auf Wunschtemperatur zu bekommen.
Bedauerlicherweise ist der hydraulische Abgleich ohne professionelle Hilfsmittel eher mühsam und zeitraubend. Aber er lohnt sich wegen des dann verbesserten Betriebsverhaltens der Therme und der Energieeinsparung. Mein Liebling zur Visualisierung, was beim hydraulischen Abgleich passiert und wie viel Fummelei das ist, ist dieses Video:
In Stichworten:
Alle Thermostate voll auf, Pumpe auf konstanten Druck (Volumenstrom vielleicht so um 400l/h), Absenkbetrieb aufheben.
Jetzige Heizkurve leicht anheben, warten bis die Räume aufgewärmt sind. HK der Räume, die zu warm werden, leicht drosseln. Warten, bis sich die Temperaturen in den Räumen wieder stabilisiert haben. Sind Räume immer noch zu kalt, Heizkurve leicht anheben. Warten. Zu warme Räume drosseln. Warten. Werden jetzt alle Räume zu warm, Heizkurve runter, bis der erste Raum nicht mehr warm genug ist. Zu warme HK drosseln, warten, Heizkurve anpassen, warten usw.. Warten = mindestens einen halben Tag nichts verstellen.
Wichtig:
Immer nur kleine Änderungen vornehmen und protokollieren, was Du gemacht hast.
An den Heizkörpern sollte sich eine vernünftige Spreizung einstellen; aus dem Bauch nicht weniger als 5 Grad Unterschied zwischen Vor- und Rücklauftemperatur; 10K könnte ev. bei Dir passen. Ist die Spreizung zu gering, HK drosseln.