Holzwerkstatt im Heizungskeller

[Nelkenhaus]

Hallo Zusammen,
Ich hoffe, ich stelle meine Frage im richtigen Themenbereich. Wir haben einen ca. 15 qm großen Heizungskeller mit einer Gasheizung von 2004, die ca. 1/4 des Raums einnimmt (ein Fenster ist vorhanden und immer geöffnet).
Mein Mann hatte nun die Idee, sich dort eine Holzwerkstatt für seine Holzarbeiten einzurichten (Kreissäge, Kappsäge, Tischkreissäge, Schleifen usw.), was platztechnisch auch passen würde. Ich mache mir allerdings Sorgen, dass sich die Holzspäne, bzw. der Feinstaub, der beim Sägen und schleifen entsteht sich nicht mit der Heizungsanlage verträgt und das am Ende gefährlich wird. Leider konnte ich bisher nicht viel zu diesem Thema finden, daher hoffe ich, dass uns hier jemand weiterhelfen kann. Hat jemand Erfahrung und welche Argumente sprechen dagegen?
Vielen Dank vorab und allen einen schönen Abend
Gruß, Svenja

 

[hotz]

Hallo
Auf keinen Fall!
Versicherung hat etwas dagegen...
Zu schnell kann etwas passieren ...zB .mit Leinöl getränkten Baumwolle Lappen entzündet sich von selbst . Da sind schon ganze Schreinereien abgebrannt.
Hotz

 

[cephalopod]

Bei einer Umluftunabhängigen Heizung, ab 2004 i.d.R. Brennwert, kein Problem.

 

[Dr Schorni]

Eben. WER würde auch 2004 noch ein solch altbackenes Gerät einbauen das raumluftabhängig arbeitet, noch dazu mit einer solch dussligen Lüftungsöffnung ins Freie, die idR bei einem 15m² Raum nie zwingend erforderlich ist
Geb mal eine genaue Gerätebeschreibung oder fotografiere die Gasheizung samt Abgasrohr zum Schornstein.

 

[Nelkenhaus]

Vielen Dank für eure Antworten! Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, ob unsere Heizung nicht doch raumluftabhängig ist, Fotos angehängt. Wir sind erst 2014 eingezogen, da war "das Monster" schon da...

 

[Dr Schorni]

Oooh, eine wirklich seltene Spezies "Gasheizung". Da war vermutlich voher ein Ölbrenner dran und man wollte nicht gleich was GANZ RICHTIG GUTES einbauen, also ein zeitgemäßes Brennwertgerät. Schade schade...
Aber DAS ist dann ein raumlufteinsaugender Brenner. DER freut sich nicht so wirklich über staub- oder aerosol-belastete Verbrennungsluft. Meiner Einschätzuing nach KÖNNTE man diesen WG 5 Brenner über das Weishaupt-Kupplungstück ein dichtes Luftansaugrohr anbringen, das durch die bisherige unsinnige Lüftungsöffnung ins Freie geführt wird und selbige unsinnige wird dann dicht geschlossen. Das würde ich ohnehin tun und stattdessen eine 150cm² Lüftungsöffnung in die Heizungsraum-Flurtüre machen und fertig is. DAS soll der Schornsteinfeger bei seinem nächsten Besuch mal fachlich geistig klären.

 

[Dr Schorni]

Aus der Weishaupt Brenner-Einbauanweisung:

Die Verbrennungsluft muss frei von aggressiven Stoffen (z. B. Halogene) sein. Bei verschmutzter Verbrennungsluft im Aufstellraum ist ein erhöhter Reinigungs- und Wartungsaufwand erforderlich. In diesem Fall wird eine Fremdluftansaugung empfohlen.
In der Explosionszeichnung in den Unterlagen sieht man aber nur den normalen Luftansaugkasten am Brenner. Einen mit Luftstutzen kann ICH so nicht direkt finden und ob der vom Ölbrenner WL 5 passt weiß ich auch nicht.

 

[Nelkenhaus]

Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Ja genau, früher war eine Ölheizung verbaut, der Tank liegt noch unter dem Vorgarten. Wir wohnen hier zur Miete, das Haus gehört einer Wohnungsbaugenossenschaft (wäre es unser Eigentum, hätten wir die Anlage definitiv längst ausgetauscht) Daher sind "eigenmächtige" Umbauten an der Anlage wahrscheinlich nicht erlaubt und ohne entsprechenden Umbau wird das wohl nichts mit der Holzwerkstatt, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Heizung ist ohnehin schon eine Energieschleuder und noch ineffizienter sollte sie (auch aufgrund der hohen Energiepreise) natürlich nicht werden.

Davon abgesehen, was könnte denn schlimmstenfalls passieren (außer einem Totalschaden an der Heizung), besteht Brand- oder Explosionsgefahr durch den Feinstaub?

 

[Dr Schorni]

Die Heizung ist ohnehin schon eine Energieschleude

Nicht unbedingt! JA, das ist im Grunde 1980er Jahre-Technik und mit heutiger Verbrennertechnik kaum zu vergleichen. "Heizt halt - verbraucht halt" - vermutlich beides zu viel, unnütz oder falsch. Aber den Haupt-Verbrauch erzeugt eher das vermutlich schlechte Gebäude. Daran kannst Du als Mieter nicht viel machen. Aber die recht einfach bedienbare Heizungsregelung kann man leicht passend abstimmen. Ich wette auf die drei Klassiker:
- Heizlinie viel zu hoch - endet über 70 Grad
- Sommer/Winter-Umschaltung zu hoch - über 15 Grad Außentemperatur
- Betriebsarten und -zeiten nicht optimiert - Standard-Zeiten und Temperaturen
Les für uns mal die Regelung diesbezüglich aus - es geht um DEIN Geld.

Hoher Staub-, Feuchte- und Aerosolanfall im Luftansaugbereich führt zu schlechterer Verbrennung mit höherer CO-Bildung bis hin zur Verrußung im Extremfall oder Ausfall mit Brennerstörung.
Hier mal Bilder aus dem Ansaugtrakt eines (Öl)Brenners in einer Waschküche mit vier Waschmaschinen (ok, nach 2-3 Jahren ) :

 

[1731]

Die Heizung ist ohnehin schon eine Energieschleuder

Quatsch, wenn ihr viel Gasverbrauch habt, dann liegt es an einer total falschen Einstellung der Heizung, an euch oder an dem Haus aber nicht an der Anlage selbst.

 

[Dr Schorni]

Aus der Weishaupt Brenner-Einbauanweisung:

Die Verbrennungsluft muss frei von aggressiven Stoffen (z. B. Halogene) sein. Bei verschmutzter Verbrennungsluft im Aufstellraum ist ein erhöhter Reinigungs- und Wartungsaufwand erforderlich. In diesem Fall wird eine Fremdluftansaugung empfohlen.
In der Explosionszeichnung in den Unterlagen sieht man aber nur den normalen Luftansaugkasten am Brenner. Einen mit Luftstutzen kann ICH so nicht direkt finden und ob der vom Ölbrenner WL 5 passt weiß ich auch nicht.

Neue Nachricht: der Luftansaugstutzen vom WL passt auch am WG!