Hilfe Heizleistungsberechnung und Vorstellung

Diskutiere Hilfe Heizleistungsberechnung und Vorstellung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Erstenmal ein freundliches Hallo in die Runde. Ich komme aus dem Saarland, bin 30 Jahre Jung, bin gelernter Zerspanungsmechaniker Bereich Cnc und...

Redneck92

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Erstenmal ein freundliches Hallo in die Runde.

Ich komme aus dem Saarland, bin 30 Jahre Jung, bin gelernter Zerspanungsmechaniker Bereich Cnc und Konventionell Drehen / Fräsen, selbstständig seid 5 Jahren im Bereich US Car Oldtimer und Kleinteilefertigung. Zertifikate für Hydraulik und Pneumatik, Schweißlehrgänge und vieles mehr.


Ich wohne zur Zeit mit meiner Patchwork Family ( ich glaube so nennt sich das heutzutage) in meinem Elternhaus und saniere das Haus meiner Großeltern.

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen.

Das Haus meiner Großeltern hat nie eine Heizungsanlage besessen und soll nun eine bekommen. Bis Dato wurde immer mit einem 15kw Holzofen geheizt was auch nie ein großes Problem darstellte. Ich möchte aber eine Zentralheizung einbauen. Ein Brenner mit Pellets, ein Brenner mit Heizöl und als Backup den Holzofen und einen Wassergeführte Küchenhexe.
Soweit zur Theorie.

Das Haus der Großeltern ist Bj. 1959, freistehend, kein Keller, 135qm knapp, EG mit 800er Bruchsteinmauern, Fenster Doppelverglast mit Holzrahmen, OG mit 500er Bruchsteinmauern, in jedem Zimmer im OG Dachschrägen, Drempeltiefe ca 600 - 800mm.
Schwere Eichenhaustür auch Doppelverglast.

Unisoliert. Die Dachschrägen und oberste Geschossdecke sind mit so einer altersentsprechenden spröden Schüttung (gedämmt ?!) Leichtes dunkles Zeug aber doch feste, ineinanderhängende Struktur.

Mein Elternhaus Bj. Geschätzt Anfang 1900er, freistehend,
135qm knapp, Gewölbekeller unter Wohnzimmer mit ca 25qm mit knapp 900 bis 1000er Bruchsteinmauern, EG mit 800er Bruchsteinmauern, OG mit 600er Bruchsteinmauern, keine Dachschrägen im OG,
Oberste Geschossdecke mit Lehm und Strohmatten "gedämmt" begehbar. Fast wie Lehmboden. Ansonsten ungedämmt.
Im Wohnzimmer sind 2 Fenster einfachverglast ( uralt), in einen Schlafzimmer ebenso.
Der Rest der Fenster ist Doppelverglast teils mit Holz und Teils mit Kunststoffrahmen.

Geheizt mit einer Vaillant Gastherme mit 150L Warmwasserspeicher die auf dem Speicher stehen ( ungedämmt )

Mit 4 Personen haben wir im Jahr 2022 knapp 24.200 KW Gas verbraucht. Durchschnittliche Raumtemperatur 20°.
Was in etwa wohl 2400 2500l Heizöl entsprechen dürfte.

Beschaftige mich nun seid geraumer Zeit mit der Heizungsauslegung für das Haus meiner Großeltern. Heizungsbauer hier sind rar gesäht und Zeit ham die wenigen natürlich auch nicht xD.

Nun zu meiner Frage. Wenn ich mir z.b. im Programm Oventrop die Heizlastberechnung für die Räume ansehe und im Netz vergleiche was die üblichen Leistungsempfehlungen pro Quadratmeter ansehe müsste ich eigentlich im Elternhaus kalt sitzen.

Als Beispiel: Wohnzimmer ( 4.5mx4.8m, zwei Holzfenster 900x700 einfachverglast, Terassentür aluminium Doppelverglast 200x860) mit Durchbruch zum Esszimmer ( 4.5m x 3.5m zwei Holzfenster 1100x900 Doppelverglast) also fast 38m².

Im Wohnzimmer hängen zwei Heizkörper Typ 22 800x550 und im Esszimmer ein Heizkörper Typ 21 900x550.

Die Terme läuft auf 55° Vorlauftemperatur laut Display mit Heizkurve auf 0.90.

Bei 120W/m² gerechnet bräuchte ich eine Heizleistung von 4560 Watt.

Laut den Tabellen im Netz komme ich bei der Leistung der Heizkörper auf folgendes.
Typ 21 900x600 70/55/20 950 Watt
Typ 22 800x600 70/55/20 1270 Watt

Macht in der Gesamtsumme 3490 Watt
Was knapp 90W/m² bedeuten würde.

Ich möchte in dem Haus was ich saniere eben keine Riesigen Heizkörper von 2500x600 oder ähnliches verbauen allein aus optischen Gründen schon. Bestenfalls auch keine Typ33er.

Frage mich wieso z.b. die Software da auf diese doch horrenden Heizleistungen von teils 120 bis 140 Watt pro Quadratmeter kommt wenn ich mit den Raummaßen die Heizleistung errechnen lasse?

Mit freundlichen Grüßen

Redneck92
 

Brennwärter

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Erstmal wilkommen im Forum!
Ich hätte eine Frage zu deinen Plänen: Warum denn Öl+Pellet+Wasserofen? Ich würde sowohl Öl als auch Pellet als primäre Wärmeerzeuger sehen, die also dauerhaft (für Tage oder Wochen) unbeaufsichtigt laufen können, anders als z.B. ein Holzofen, wo du immer Holz nachlegen musst. Damit wäre entweder der Öler oder der Pelletkessel unnötig, denn bei normalen Anlagen im Privatbereich (also nicht z.B. Schulen, Supermärkte, Turnhallen, Universitäten, Wohnblöcke, Altersheime, Büros, etc... , Die haben oft Kaskaden aus X Kesseln) brauchst du normalerweise nur einen primären Wärmeerzeuger, also wäre entweder der Öler oder der Pelletkessel unnötig. Der wasserführende Ofen ist ein sekundärer Wärmeerzeuger, da er nur temporär und nur mit manueller Hilfe (Holz nachlegen) Wärme produziert, und damit nicht zur verlässlichen Beheizung genutzt werden kann. Ich hätte gesagt, du brauchst zwingend einen primären Wärmeerzeuger, und wenn du willst kannst du auch noch einen sekundären wasserführenden Wärmeerzeuger (Küchenofen) dazubauen. Da der Pelleter aber hin und wieder gereinigt werden muss, und bei längerer Abwesenheit meist nach wenigen Wochen ausfällt, würde ich den Öli als Hauptwärmequelle bevorzugen. Außerdem werden die meisten Pellets mittlerweile auch nicht mehr aus Holzabfall gemacht, sondern aus extra angepflanzem Frischholz, womit der Umweltvorteil auch wieder gegen null geht, dafür hat ein Pelletofen aber auch noch Abgaswerte, bei denen jeder Skandaldiesel vom Hocker fällt.

Damit auf jeden Fall: Öli/Pelleter, 3Wege-Mischer, bei Öl optional >=200L Puffer, um die Taktzeiten zu verlängern, bei Pellet eben mindestens Das, was der Hersteller vorschreibt, und wenn du willst einen Wasserofen + mindestens die vom Ofenhersteller empfohlene Puffergröße, besser etwas größer. Die Puffergrößen werden addiert, will also z.B. der Pelleter 500L, und der Küchenofen 300L, dann brauchst du mindestens 800L. Der Mischer hilft ebenfalls gegen Takten und verringert die Wärmeverluste in den Rohren.

Als Ölkessel würde ich einen Intercal Ratioline
oder Ecoheat
vorschlagen, da Die simpel und unkaputtbar sind, und die verbaute EVB Theta
auch eine verdammt gute Steuerung ist. Das Raumgerät RS (ca. 150-300€)
kann ich übrigens wärmstens empfehlen, wenn es denn möglich ist, ein kleines Kabel (Klingeldraht) vom Kessel z.B. ins Wozi zu legen. Ich hatte in meinem letzten Haus auch eine Theta, die die nach 27 Jahren verschleißbedingt aus den Latschen gekippte Siemens Albatros ersetzte, und muss sagen: Das Ding ist genial! Die Bedienung ist logisch, und die Regelung, besonders mit Raumfühler/Raumgerät ist einfach so viel besser als bei der Alten. Wenn du 23° einstellst, sind es auch wirklich 23°, und nicht je nach Tageszeit irgendwo zwischen 19° und 26°, wie vorher. Die Theta ist nicht ohne Grund zum Industriestandard geworden.

Wäre das mein Haus, wäre meine persönliche Wahl ein Intercal Ratioline mit dergrößten Theta-Version, 3000-3500L Roth Stahl-Plastik-Öltank, Pumpen von Grundfos oder KSB (beide sind m.M.n. besser und langlebiger als Billo oder die grüne Marke), 3-Wege-Mischer und im Wozi ein Raumgerät RS (nicht RSC, das ist inkompatibel). Optional 300-500L Puffer, ist aber nicht zwingend nötig. Holzöfen, besonders wasserführend, bin ich persönlich kein großer Fan von, denn ich mag Dinge, die man im Notfall ausschalten kann, und Holzheizung mag ich generell nicht, weil sie mir zu aufwändig und zu schmutzig ist. Muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei Stromausfall funzt der Wasserofen übrigens eh nicht, da die Pumpen Strom brauchen, und sonst die thermische Ablaufsicherung die Wärme in den Abfluss spült. Der alte Ofen funzt als Notheizung, ein Wasserofen nicht.

Womit wird eigentlich Warmwasser gemacht? Durchlauferhitzer? E-Boiler? Das könnte man dann auch über einen WW-Speicher am Öler machen, oder, wenn die Leitung zu lang ist, und dann für 3min. kein warmes Wasser kommt, muss eben doch wieder ein DLE, wahlweise Elektro oder Flüssiggas, dran. Kommt drauf an, wo der DLE jetzt ist, im EG wird ein Umbau auf WW über Öl einfacher als im DG. Ein Elektroboiler wäre übrigens auch leicht durch einen WW-Bereiter am Öli zu ersetzen.

Das ist jetzt erstmal viel Denkstoff, aber vllt. hilft es dir bei deiner Entscheidung weiter.
 

Redneck92

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Hey danke für deine ausführliche Antwort.

Bei dem Pelletkessel geht es darum weil es sich um einen "erneuerbarer Energieträger" handelt. Zumindest vorerst noch...
Den Ölkessel dazu, da hier rum die meisten Leute ihre Kessel weg werfen und ich evtl. sogar für umsonst an einen Kessel kommen kann der vielleicht erst 4 5 Jahre alt ist.
Holzofen aus dem Grund da ich hier auch immer wieder mal entweder sehr günstig oder auch kostenlos an Holz kommen kann.
Somit bin ich eigentlich breit aufgestellt und nicht wie derzeit allein vom Gas abhängig.
Zu dem ganzen kommt der ganz normale Holzofen und im EG noch ein 7 oder 8 kw Ölofen.
Somit bin ich auch im Notfall nicht auf Strom angewiesen. Wäre ich im Zweifel sowieso nicht da ich auch Aggregate besitze. Aber das wieder ne andere Geschichte.

Ich hatte so oder so an einen 800 oder 1000l Pufferspeicher gedacht mit entsprechenden Wärmetauscher für beide Kessel und ggf. Ein paar Solarthermie Paneele in der Zukunft.

Warmwasser wollte ich über einen 150 oder 200l Warmwasserspeicher laufen lassen.

Jetzt bin ich aber mit meiner Heizlastberechnung auch nicht weiter leider ;-p
 
kopfnicker

kopfnicker

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Sorry, ich weiß nicht, ob das hier hin passt. Ich hatte mal einen Kollegen, der trug zur Hose mit Gürtel immer auch Hosenträger. Netter Kerl, leider zwischenzeitlich verstorben.
 

corsa

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Das Haus der Großeltern ist Bj. 1959, freistehend, kein Keller, 135qm knapp
Gewölbekeller unter Wohnzimmer mit ca 25qm
Wo willst du das Zeug alles unterbringen ?
Die Heizöllagerstätte mit Ölkessel stellt schon fast den ganzen Keller zu
Ich hatte so oder so an einen 800 oder 1000l Pufferspeicher gedacht
- Grosser Puffer + Warmwasserspeiche
- Pelletkessel und Ölbrennwertkessel mit zubehör
- Heizöllagerstätte und Pelletbunker / Saugsilo.

Öltank kann man ggf. im Garten verbuddeln, kostet aber wegen behördlichen Vorgaben.
Also wenn Geld eine Rolle spielt, würde ich die Wirtschaftlichkeit des Heizsystems nochmal neu durchrechnen ..
 

Brennwärter

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Heizlast kann ich leider auch nicht groß helfen, das mache ich selbst ziemlich ungern, besonders bei Bestandsgebäuden, wo es keine bekannten Werte gibt. Aber warum deckst du die ern. Energien nicht mit einer kleinen WP, also Hybridheizung? Damit sparst du dir auch das klobige Pelletlager.
 

Brennwärter

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1000L Puffer, Öl und WP, das klingt auch nach 'ner ganz vernünftigen Hybridanlage. Dann bräuchtest du nur noch eine anständige Regelung, und das Ding läuft. Und bei Hybrid kann ich auch durchaus mit der Planung helfen, damit kenne ich mich m.E.n. relativ gut aus. Und du sparst dir den von corsa angesprochenen riesigen Pelletbunker (mindestens so groß wie 'n Golf), der ohne Keller kaum unterzubringen ist, oder das Chaos mit schweren, staubigen Pelletsäcken. Auch läuft die Anlage dann ohne regelmäßige externe Eingriffe wie Pellets nachschütten oder Saugsonden entstopfen.
 

Redneck92

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Ich hab ums Haus herum genügend Platz.
Heizraum hab ich vorm Haus quasi angebaut, ca 22m² groß. Pelletsilo mach ich keins. Sackware auf Palette kann ich mim Stapler direkt in den Heizraum neben den Kessel fahren so wie ich sie brauche ;-p
Öltank 1000l oder 1500l reicht auch. Dazu 2 Paletten Pellets oder was ich später denn so brauchen werde. Pellets kann ich hinterm Haus im Kontainer lagern z.b.
Pelletkessel wo dementsprechend 10 Sack oder so rein passen. Bricht mir kein Zacken aus der Krone alle paar Tage ein paar Säcke da rein zu schütten.

Wärmepumpe möchte ich allein schon nicht weil ich auf den Zug net aufspringen möchte.
 
Thema:

Hilfe Heizleistungsberechnung und Vorstellung

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