Hilfe Beurteilung Vor-/Rücklauftemperatur

[henuli]

Hallo,

wir sind im Sommer in einen Altbau gezogen. Wir sind Mieter. Baujahr um 1900, mehrmals renoviert. Öl-Heizung vor ca. 35 Jahren teilweise erneuert. Diesen Sommer wurde
die Ölheizung durch eine moderne Gas-Brennwertanlage Viessmann Vitocrossal 300 + Vitocell 100W + Vitotronic 200H ersetzt. Das Gebäude hat 3 Heizkreise. Zwei davon werden nur
am Wochenende (Samstag/Sonntag) eingeschaltet.

Mit der Einstellung Wohnungstemperatur habe ich so meine Probleme und deswegen bitte ich um eine Beurteilung der Heizungsanlage als Argumentationshilfe gegenüber dem Vermieter.

Ich muss dazusagen, dass in der Wohnung mehrere Generationen von Heizkörpern verbaut sind. 5 Stück sind aus den 1950-er Jahren oder älter. Die restlichen 8 haben verschiedene Bauform,
sind ca. 35 Jahre alt. Die Rohre zu den Heizkörpern haben verschiedene Durchmesser 15mm/18mm/22mm/28mm/34mm.
Im Wohnzimmer gibt es eine Zuleitung mit 48mm. Diese verzweigt auf 2 verschiedene Heizkörper (alt/neu) mit Zuleitung jeweils 34 mm. Die Temperatur wird duch DanFoss-Thermostat-Ventile geregelt. Gemischt Alt/Neu.
Aufgefallen ist mir noch, dass die Entlüftungsventile bei den alten Heizkörpern in der Zuleitung liegen. Die Anlage wurde mehrfach entlüftet. Jetzt kommt an allen Entlüftungsventilen sofort Wasser.

Vom Vermieter habe ich jetzt Zugang zum Heizraum erhalten.
Daraufhin die Vor-/Rücklauftemperaturen über mehrere Tag protokolliert. An den Thermostatventilen wurde an diesem Tag NICHTS geändert.

Hier das Protokoll von einem Tag. An den anderen Tagen sind die Schwankungen ähnlich groß

Uhrzeit Außenfühler VL RL W an Pumpe Biral Primax 25-4
09:00 12 Grad 60 30 3
10:00 12 46 38 6
11:00 12 50 44 5
12:00 12 58 40 6
13:00
14:00 13 46 32 3
15:00 14 48 34 4
16:00 13 60 32 4
17:00
18:00 12 44 32 3
19:00 12 54 34 4
20:00 12 58 32 4
21:00 11 46 30 3
22:00 11 54 34 4
23:00 11 42 32 keine Anzeige (Beginn Nachtabsenkung?)
24:00 11 48 32 keine Anzeige

Frage:
Ist es normal, dass die Vorlauftemperatur bei Brennwertanlagen so schwankt und ebenso die Differenz zwischen VL und RL (MAX=30Grad, MIN=6Grad) ?? An den Thermostaten wurde NICHTS verstellt
und Wetter war trüb/bewölkt.

Vielen Dank für Eure Beurteilung.

Gruß
henuli

 

[Wolfhaus]

An den Thermostatventilen wurde an diesem Tag NICHTS geändert.

Die verstellen sich aber selber! Um so geringer die Einstellungen sind um so größer ist auch die Möglichkeit das sie regeln bzw. zu machen was sich natürlich dann auf die Rücklauftemperatur auswirkt.

Demzufolge ist für eine Einschätzung, die Einstellung der Ventile und die vorhandene Raumtemperatur Voraussetzung für eine Beurteilung.

 

[henuli]

Hallo,

alle DanFoss-Thermostate waren auf 3.
Temperatur gefühlt ca. 20 Grad, aber nicht in allen Zimmern gleich. Hat auch im Tagesverlauf geschwankt.
Über Zimmertemperatur habe ich keine Aufzeichnungen.

 

[Wolfhaus]

alle DanFoss-Thermostate waren auf 3.
Temperatur gefühlt ca. 20 Grad

Thermostate waren auf 3 entspricht ca. 20 Grad Raumtemperatur.

Diese Einstellung (nichts dagegen einzuwenden) kann zu Schwankungen in der Wärmeabnahme der Heizkörper führen und verändert damit die Rücklauftemperatur. Genauso reagiert die Heizung auf einen höheren Wärmebedarf mit einer Leistungserhöhung und das mit einer Erhöhung der Vorlauftemperatur.

durch eine moderne Gas-Brennwertanlage Viessmann

Bei einer Brennwertheizung sollte die VL- Temperatur klein sein.

Das verstehen Sie schon richtig, eine Brennwertheizung sollte immer mit einer geringen VL- Temperatur (<40Grad) betrieben werden damit der Brennwerteffekt überhaupt eintreten kann.

Das setzt aber voraus das die vorhandenen Heizkörper noch genügend Wärme abgeben können. Die Auslegung und Berechnung vorhandener Heizkörper erfolgte für eine VL- Temperatur von 50-65 Grad. Die Leistungsabgabe der Heizkörper sinkt stark wenn dann nur noch eine VL- Temperatur <40 Grad anliegt.
Ob die Abstimmung jetzt noch gegeben ist, kann ich von hier aus nicht sagen.

Was Sie noch zu den Vorhandenen Heizkörpern und Leitungen schreiben müßte vor Ort beurteilt werden.

Eine herkömmliche Heizung durch eine Brennwertheizung zu ersetzen setzt das alles und einen Hydraulischen Abgleich voraus.

Selbst das Verhalten zur Nutzung einer Brennwertheizung muß sich ändern. Hierbei kommt es auf eine lange Brenndauer der Heizung mit einer geringen Leistung an. Kurzes aufheizen mit voller Leistung der Heizung ist sehr uneffektiv und führt zu einem in der Summe erhöhten Energieverbrauch.

 

[henuli]

Hallo Wolfhaus,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
Noch zwei Fragen:
- was ist die "optimale" Rücklauftemperatur bei Brennwertheizungen ?
- was passiert, wenn dieser Wert stark überschritten wird ?

Vielen Dank

 

[Askari]

Bei Brennwertsystemen wird das Abgas durch das in die Heizung zurückfließende Wasser( Rücklauf) bis unter den Taupunkt (Öl: 47°C, Gas: 56°C) abgekühlt. Dieses Wasser Rücklauf) sollte eine tiefere Temperatur haben als 47°C bzw. 56°C, ansonsten könnte es das Abgas ja nicht kühlen.

da man selten diese hohen Rücklauftemperaturen erreicht, ist eigentlich immer ein brennwertnutzen vorhanden.

altbau is glaub 70 vorlauf 55 rücklauf bei -20 grad und 20grad raumtemp. ausgelegt worden früher, mit brennwert kannst 65/40 oder noch tiefer 55/45 gehen. musst testen ob es langt um dein Haus zu heizen.

Ich denke das das haus mit 70/55 läuft!!!
Optimiern lässt sich immer nur hat der HB net immer Lust drauf,hauptsache warm und tschüss. Probiere aus und spar bares Geld

auch wenn du an den heizkörperventilen nichts änderst ist anlage nicht statisch, hat ein raum die temp erreicht wird sich die rücklauftemp ändern bzw. erhöhen weil der heizungsthermostat auf dem ventil automatisch schliesst und wieder öffnet bzw. würden alle temperaturen im haus errecht geht dann auch die heizung aus.