Heizungstausch EFH 70er Jahre

Diskutiere Heizungstausch EFH 70er Jahre im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Tag liebe Gemeinde, das Lobholzraspeln wie toll das Forum ist lasse ich an der Stelle, sonst hätte ich mich ja nicht agemeldet um euch um...

Wienand

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Guten Tag liebe Gemeinde,

das Lobholzraspeln wie toll das Forum ist lasse ich an der Stelle, sonst hätte ich mich ja nicht agemeldet um euch um Rat zu bitten. :)

Wir haben 2021 ein freistehendes EFH von 1967 erworben. Dieses hat aktuell noch die erste Ölheizung (inkl. Warmwasser) installiert, ein 40kW Trümmer, vollkommen überdimensioniert. Eigentlich war der Plan ziemlich einfach. Ölheizung raus und Gas-Brennwerttechnik rein. Da ich jetzt mit erschrecken festgestellt habe das die Gaspreise durch die Decke gehen suche ich nach Alternativen. Zusätzlich wird im nächsten Monat eine 10kWp Solaranlage mit Speicher installiert, wodurch die Gas-WP Hybridheizung ins Spiel gekommen ist. Mit aktuellen Angeboten wäre ich da nach abzug der Förderung bei ca. 15-17k €.

Nun meine Überlegung:

Ist es auch bei einem bescheiden gedämten Altbau möglich, rein auf WP zu gehen? Evtl. mit Erdwärme, Sole-WP oder sonstigen Technologien? Mir ist bewusst, dass gerade in den 2 richtigen Wintermonaten viel geheizt wird und wenig Solarstrom zur Verfügung steht, trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los. Selbst bei schlechtem COP um die 2 bei den Witterungsverhältnissen bei den steigenden Gaspreisen gleich effizient zu sein. Dadurch würde der Gasanschluss und die Grundgebühr etc. ja entfallen.

Was haltet Ihr von der Überlegung? Vertiefen oder gleich verwerfen, weil absolut unrealistisch?

Ich danke euch!

PS: Sollte hier ein Heizungstechniker aus Mönchengladbach bzw. Umgebung sein, wäre ich gerne für Fachliche Beratung und ein Angebot offen. Der Preis ist dabei "zweitrangig". Nicht in dem Sinne das ich alles zahle was beaufschlagt wird, sondern das ich bei guter Beratung und einem guten Bauchgefühl nicht für den günstigsten entscheiden würde. Ich mag nur nicht die Leute die einem das, was Sie immer verkaufen andrehen wollen, weil das am einfachsten ist.
 

KarlZei

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Was haltet Ihr von der Überlegung? Vertiefen oder gleich verwerfen, weil absolut unrealistisch?
Vertiefen. Mönchengladbach ist eine ziemlich warme Gegend mit einer Normaußentemperatur von ca. -8°C. Da würde sich unter Umständen auch eine LWWP drüber freuen. Erdwärme wäre natürlich besser, steigert aber die Investitionskosten erheblich.

Beschreibe doch mal das Haus näher. Wie ist der energetische Zustand? Wo lagen die jährlichen Verbräuche für Heizen und Warmwasser in den letzten Jahren? Gibt es einen Energieausweis? Mit welchen Vorlauftemperaturen wird bei welchen Außentemperaturen geheizt? Art der Heizungsinstallation und Heizkörper? Wie viele Personen seid Ihr? Usw.
 

Wienand

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Vielen Dank KarlZei für die schnelle Antwort.

Zum Haus:
- Freistehendes EFH
- ca. 130m² Wohnfläche
- Wandaufbau: Putz - 24er Kalksandstein - Ankerschicht ca. 2cm - Hohlklinker
- voll Unterkellert
- Dachstuhl noch nicht ausgebaut (wird wahrscheinlich in 1-2 Jahren ausgebaut. Aktuell gedämmt aber halt 70er Style. Wird beim neuausbau vernünftigt erneuert)
- Rolladenkästen wurden erneuert und sind gedämmt
- Fenster wurden 1995 eingesetzt und sind 2fach verglast. Sind tatsächlich, zumindest gefühlt, ähnlich gut wie neu eingesetzte! (Glasbausteine wurden entfernt und durch Fenster ersetzt)
- Aktuell sind alte Gußheizkörper vorhanden, diese werden wenn nötig natürlich mit erneuert werden. Vier von Acht Heizkörpern sind in Niechen eingelassen, was ja relativ leicht zu ändern wäre.
- Energieausweis leider nicht vorhanden, da der Verkauf über Freunde lief. (Ansonsten kann man sich ja momentan eh nichts leisten)

Der Jährliche Verbrauch ist mir leider nicht exakt bekannt. Der Vorbesitzer hat fast ganzjährig geheizt und hatte die Vorlauftemperatur auf 90°C. Diese habe ich auf das minimum was mit der alten Heizung möglich ist (70°C) eingestellt. Langzeitverbrauch konnte ich damit noch nicht ermitteln. Im Sommer habe ich auf Grund von Unwissenheit die Heizung nicht umgestellt und unmengen Öl verbrand. Falls es etwas ausmacht: Wir haben noch einen 7kW Kamin im Wohnzimmer mit separatem Edelstahlschornstein.

Aktuell sind wir zu zweit. In Näherer Zukunft ist aber Nachwuchs geplant. Wohlfühltemperatur ~21°C.

Ich hänge mal ein paar Bilder dran. Habe jetzt nicht von allem gute Bilder parat. Auf dem Bild mit der Kernlochbohrung ist der Wandaufbau ein wenig zu erkennen.

Danke euch im Voraus!
 

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KarlZei

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Und da war tatsächlich ein 40kW-Gerät eingebaut? Wahnsinn.

Die Vorlauftemperaturen sind für eine Wärmepumpe noch zu hoch. Moderne HT-Wärmepumpen könnten zwar auch bis 60+°C heizen. Aber das geht dann massiv auf die Effizienz. Ein Tausch der Heizkörper wäre angebracht und würde auch gefördert werden. Die Nischen sind eh keine gute Idee und dürften auch zu den hohen Vorlauftemperaturen beitragen.
Ansonsten sehe ich hier eigentlich recht gute Voraussetzungen für eine WP: Kein so großes Haus, Heizlast deutlich unter 10kW, warme Gegend, PV und dann noch ein Kamin, der bei sehr großer Kälte aushelfen kann. Eine WP wird in Deinem Haus natürlich nicht so effizient laufen wie in einem Neubau mit FBH. Aber eine JAZ deutlich über 3 sollte mit vernünftigen HK locker drin sein. Ich bleibe daher dabei: vertiefen ;-)
 

Wienand

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Das hört sich ja schonmal gut an. Dann muss ich jetzt noch einen guten Heizungsmonteur aus Mönchengladbach finden, der nicht immer nur Schema F abarbeitet.

Welche Wärmepumpe wäre für ein solches Vorhaben am besten geeignet? Eine rein LWWP wäre am einfachsten zu realisieren, jedoch am ineffizientesten oder? Habt Ihr vielleich grobe Hausnummern wovon wir hier reden? Ich habe bis jetzt nur Angebote für Hybridsysteme. Wo liegt man Preislich, also in welchem Rahmen, bei einer Erdwärmepumpe? Wenn diese, mit Erdkolektor oder Tiefenbohrung, zu ähnlichen Preisen wie ein Hybridsystem zu realisieren ist würde ich das ggf. auch angehen.
 

KarlZei

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Ein Hybridsystem Wärmepumpe - Gas/Öl macht für mich wegen der zusätzlichen Kosten (Anschaffung, Betrieb, Wartung, Reparatur, Schornsteinfeger...) hier (= keine sehr niedrigen Temperaturen) keinen wirklichen Sinn. Wenn, dann würde ich voll auf WP (+PV) setzen.
Eine Sole-WP wäre definitiv vorzuziehen, weil die Effizienz typischerweise deutlich besser ist als bei einer LWWP. Und gemeinhin geht man bei einer Sole-WP auch von einer deutlich längeren Lebensdauer aus. Wenn möglich mit z.B. Ringgrabenkollektor (RKG), weil eine Solebohrung meist aufwändiger/komplizierter und teurer sein dürfte. Das setzt natürlich geeigneten Platz und Boden im Garten voraus. Aus dem Bauch geschätzt dürfte das nicht teurer als eine Hybrid-Anlage mit Gas/Öl sein. Dennoch wird der Invest natürlich größer sein als bei einer LWWP. Ein RKG erlaubt aber auch einiges an Eigenleistung.
 

Wienand

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Ich habe mal ein wenig rum gerechnet. Wenn ich das soweit richtig gemacht habe habe würde ich bei einer Außentemperatur von -15°C ca. 14400W Heizleistung benötigen. Bei der aktuellen Vorlauftemperatur wäre das rechnerisch kein Problem. Wie zu erwarten war, wären die Heizkörper bei 55°C Vorlauftemperatur nicht gut geeignet. Da müsste ich wohl auf Typ 33 Heizkörper umsteigen oder? Sind die 120W/m² für das Haus realisisch angenommen?

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KarlZei

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Wenn ich das soweit richtig gemacht habe habe würde ich bei einer Außentemperatur von -15°C ca. 14400W Heizleistung benötigen.
Aber wenn das Haus in/um Mönchengladbach steht, dann sind nur Temperaturen um ca. -8 bis -9°C zu erwarten; Normaußentemperatur. Die Heizlast ist also deutlich niedriger.
 
Defrost

Defrost

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Auf dauer wird eine normale Wärmepumpe die mit 55°C Vorlauf arbeitet zu sehr beansprucht und die Lebenszeit wird deutlich verkürzt.
Da wirst du nach etwa 7 Jahre wieder eine neue brauchen.
.
 

Södy

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Auf dauer wird eine normale Wärmepumpe die mit 55°C Vorlauf arbeitet zu sehr beansprucht und die Lebenszeit wird deutlich verkürzt.
Da wirst du nach etwa 7 Jahre wieder eine neue brauchen.
.
Sorry, wenn ich hier quer reingrätsche, aber wie sind dafür denn die "Hochtemperatur Wärmepumpen"? (z.B. Hier)

Taugen die was?

Evtl. auch in Zusammenhang mit den beworbenen "Niedertemperaturheizkörpern" in entsprechender Größe?

(ich weiß, das ist alles nicht optimal wie eine FBH mit guter Dämmung)
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Gebäude-Energie-Feger
Zum x-ten mal: HOCH-Temperatur-WP GIBT es, es gibt auch aufgeblasene Dragster die die Viertelmeile in einer super Zeit schaffen... aber mit Effizienz haben BEIDE NICHT VIEL zu tun!

Mit xW/m² kann man NIE rechnen, das ist nur ein grober passiver Vergleichswert im Gesamten. DAS Haus hat ca 10 kW Heizlast, ergibt bei 130m² als reinen Referenzwert-über-und-durch-alles 77W/m².
Jeder Raum hat aber einen individuellen Wert, denn auch bei gleicher Grundfläche haben zwei Räume meist unterschiedliche Anteile von Abkühlflächen.
 

Wienand

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Vielen Dank für euere Hilfe. Ich habe morgen einen Termin mit einem Heizungsmonteur aus der Umgebung. Ich hoffe das er mir nicht nur Schema F verkaufen möchte. Ich favorisiere aktuell Erdwärme, aber mal sehen was er empfielt.
 
Thema:

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