Heizungsrohr durch Wand: Welcher Bohrlochdurchmesser?

Diskutiere Heizungsrohr durch Wand: Welcher Bohrlochdurchmesser? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, der HB wird bei mir einen Heizkörper in einen anderen Raum umverlegen. Die Stichleitungen für Vor- und Rücklauf haben einen...

bendo

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Hallo,
der HB wird bei mir einen Heizkörper in einen anderen Raum umverlegen. Die Stichleitungen für Vor- und Rücklauf haben einen Außendurchmesser von 22mm (derzeit ungedämmt). Ich habe angeboten, dass ich die Leitungstrasse schon mal vorbereite, d.h. die Löcher durch die Wand bohre. Jetzt erst stelle ich mir die dumme Frage: Welchen Durchmesser sollten die Löcher haben?? Werden die Leitungen gedämmt durch die Wand geführt?
Danke und Gruß, bendo
 
Dr Schorni

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Ja KLAR. Bevorzug t100% Dämmung, notfalls nur 50% (halber Rohrdurchmesser)
 

bendo

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Hehe, das heißt in mm? ;) Bei 100%-Dämmung = 3x Durchmesser (1x für das Rohr und 2x für die Dämmung?)= 3x22=66mm?
 
cephalopod

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Warum sollte man Rohrleitungen, die in den Heizkörpern sowieso die Wärme abgeben sollen, denn in den Räumen dämmen?
Oder habt ihr auch die Heizkörper schön mit 200 mm Steinwolle eingepackt?

Davon mal abgesehen würde ich mir die Arbeit machen und die RL bei dieser Gelegenheit UNTER PUTZ legen.
 

bendo

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Also bei mir ist es so: Die Hauptleitung (im Keller) ist gedämmt. Die Stichleitungen von/zu Heizkörpern sind nicht gedämmt. Das gilt insbesondere für die Heizkörper im Keller, da bei diesen regelmäßig noch 1-2m Stichleitungen zur Hauptleitung an der Decke sichtbar sind. Bei den Stichleitungen für Heizkörper in den oberen Etagen (Wohnraum) sind jeweils nur kurze Stummel sichtbar. Der Rest ist Unterputz. Ob unter dem Putz gedämmt? Keine Ahnung...

Ich hatte noch einen Gedanken: Was, wenn diese Kellerwand eine Brandwand ist?! :unsure:
Gruß, bendo
 

KarlZei

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Ich hatte noch einen Gedanken: Was, wenn diese Kellerwand eine Brandwand ist?! :unsure:
Auch dann muss die Leitung gedämmt werden, wenn das für den Anwendungsfall gemäß GEG gefordert ist. Dabei sind dann die Brandschutzerfordernisse zu beachten. Und natürlich gibt es dafür auch entsprechende Produkte / Materialien.
 
Dr Schorni

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Im EFH gibts keine "Brandwand", das soll wenn dann als Ganzes abbrennen.
 
cephalopod

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Richtig, aber wo steht hier EFH?
 

bendo

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Auch dann muss die Leitung gedämmt werden, wenn das für den Anwendungsfall gemäß GEG gefordert ist....
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, das GEG auf meinen konkreten Fall herunter zu brechen:
Zur besseren Vorstellung zunächst eine Skizze:
Skizze Garagenheizung.jpg

Dargestellt sind die Garage, der benachbarte Kellerraum (derzeit unbeheizt) und, übertrieben dargestellt, die Wand dazwischen. In der Garage befindet sich die Hauptleitung Vor/Rücklauf der Heizung (rot) und aktuell ein Heizkörper mit seinen Stichleitungen (grün). Der Heizkörper soll nun aus der Garage in den benachbarten Kellerraum umverlegt werden (blau). D.h. die bestehenden Stichleitungen werden geschnitten, erweitert und durch die Wand geführt (blau).

§69 GEG:
Werden Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen [...] erstmalig in ein Gebäude eingebaut oder werden sie ersetzt, hat der Bauherr oder der Eigentümer dafür Sorge zu tragen, dass die Wärmeabgabe der Rohrleitungen und Armaturen nach Anlage 8 begrenzt wird.

--> Die neuen Stichleitungen werden erstmalig eingebaut, damit muss die Wärmeabgabe nach Anlage 8 begrenzt werden.

Anlage 8 GEG:
1. a) Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen sind wie folgt zu dämmen:
aa) Bei Leitungen und Armaturen mit einem Innendurchmesser von bis zu 22 Millimetern beträgt die Mindestdicke der Dämmschicht, bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 Watt pro Meter und Kelvin, 20 Millimeter.


--> Trifft zu, d.h. 20mm Dämmung

ee) Bei Leitungen und Armaturen nach den Doppelbuchstaben aa bis dd, die sich in Wand- und Deckendurchbrüchen, [...], beträgt die Mindestdicke der Dämmschicht, bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 Watt pro Meter und Kelvin, die Hälfte des jeweiligen Wertes nach den Doppelbuchstaben aa bis dd

--> Reden wir über den Wanddurchbruch: 50% des Wertes sind anzusetzen, d.h. 10mm

hh) Soweit in den Fällen des § 69 Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen an Außenluft grenzen, beträgt die Mindestdicke der Dämmschicht, bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 Watt pro Meter und Kelvin, das Zweifache des jeweiligen Wertes nach den Doppelbuchstaben aa bis dd.

--> Die Garage grenzt aufgrund des hölzernen Tors formal an Außenluft (das habe ich i.R.v. der Erstellung des iSFP gelernt). Die Stichleitungen innerhalb der Garage sind also doppelt zu dämmen, d.h. 40mm.

b) In den Fällen des § 69 ist Buchstabe a nicht anzuwenden, soweit sich Wärmeverteilungsleitungen nach Buchstabe a Doppelbuchstabe aa bis dd in beheizten Räumen oder in Bauteilen zwischen beheizten Räumen eines Nutzers befinden und ihre Wärmeabgabe durch frei liegende Absperreinrichtungen beeinflusst werden kann.

--> Der Kellerraum gilt zukünftig als beheizt und die Wärmeabgabe wird aufgrund der am Heizkörper vorhandenen Thermostatarmatur beeinflusst werden können. Damit muss die Leitung innerhalb des Kellerraums nicht gedämmt werden. Für die Garage trifft b) nicht zu, da zukünftig dann nicht mehr beheizt. Spannend bleibt die in Rede stehende Wand, die sich allerdings nicht zwischen beheizten Räumen befindet, sondern einen beheizten vom unbeheizten Raum trennt. Damit trifft für die Wand Buchstabe b) formal nicht zu, sondern es gilt weiterhin a) ee).

Fazit:
Die Stichleitung zum Heizkörper müsste ich nach dem Umbau folgendermaßen dämmen:
  • Innerhalb der Garage: 40mm
  • In der Wand: 10mm
  • Im Kellerraum: keine Dämmung gefordert.
In Bezug auf meine Ausgangsfrage nach dem Bohrlochdurchmesser ergäbe sich ein Loch mit 2x10mm+22mm=42mm.

Ob ich das so umsetze oder die Kirche im Dorf stehen lasse muss ich nochmal prüfen: Schon aus eigenem Interesse werde ich die Leitungen innerhalb der Garage anständig (>=40mm) dämmen. Dann einen sauberen Wandanschluss herstellen. Dahinter folgt die Rohrdurchführung in einen beheizten Raum…Ein Bohrer mit Dn 25 wäre verfügbar. Bei 40 wird`s schwierig...

Ob es keine Brandwand gibt, bin ich mir nicht so sicher: Zumindest führt der Zugang aus der Garage durch eine Brandschutztür. In der Garage steht ständig eine Brandlast von 2x55Liter Kraftstoff in den Tanks der PkWs. Zuzgl. die Fahrzeuge selbst. Wenn es da mal brennt würde ich viel darauf geben, dass mir das Feuer (zumindest anfänglich) so gut es geht innerhalb der Garage bleibt. Lieber habe ich dann (kleinste) Wärmeverluste an Stichleitungen eines Heizkörpers aufgrund fehlender Dämmung innerhalb einer Wand…
Gruß, bendo
 
cephalopod

cephalopod

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  • Zumindest führt der Zugang aus der Garage durch eine Brandschutztür.
Woher weißt du, dass es eine ist?
T30?
T90?
Mit oder ohne RS?
Wenn es da mal brennt würde ich viel darauf geben, dass mir das Feuer (zumindest anfänglich) so gut es geht innerhalb der Garage bleibt.
Das Problem sind nicht die Flammen, sondern die Rauchgase.
Daher extrem gut vermörteln und die Isolierung deswegen weglassen.
 
tricotrac

tricotrac

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Nicht gut, wenn das zu verlegende Rohr aus Kupfer ist. Zement und Kupfer mögen sich nicht.
Ausserdem muss der Schallschutz auch berücksichtigt werden.
 
cephalopod

cephalopod

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Nicht gut, wenn das zu verlegende Rohr aus Kupfer ist. Zement und Kupfer mögen sich nicht.
Fake News

Zementmörtel ist basisch (wegen des gelösten Kalkhydrats Ca(OH)2) und greift deswegen Kupfer natürlich nicht an.
 

bendo

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Die Conlith Brandschutzmanschette wäre für brennbare Entwässerungsleitungen. In meinem Fall (nicht-brennbare Heizungsleitung) würde vom selben Hersteller "Rockwool 800 22/20" in Frage kommen. Auch das hätte aber einen Außendurchmesser von 62mm.
Gruß, bendo
 
Hausdoc

Hausdoc

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Die Conlith Brandschutzmanschette wäre für brennbare Entwässerungsleitungen
Nein. Kuckst du

PS: Manschette war das falsche Wort. Schale wär korrekt

würde vom selben Hersteller "Rockwool 800 22/20" in Frage kommen
Das hat keine Zulassung als Brandschutzdurchführung.

Der Korrekte Aufbau wäre:
60 mm Kernbohrung. Conlith in Mauerstärke einbringen. Dann auf beiden Seiten weiterführende Dämmung mit Rockwool 800 . Wobei beidseitig innerhalb 60 cm eine Rohrbefestigung F30 ( Massivrohrschelle) notwendig ist. Über der weiterführenden Dämmung muss entsprechend Wickeldraht angebracht sein
 
Thema:

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