Heizungsaustausch wann (nach wieviel Jahren) sinnvoll?

Diskutiere Heizungsaustausch wann (nach wieviel Jahren) sinnvoll? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Morgen Forum, hatte mir schon Infos zum Angebot einer neuen Heizung in einem anderen Beitrag von Euch eingeholt. Vielen Dank dafür. Mich...

TomF72

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Guten Morgen Forum,

hatte mir schon Infos zum Angebot einer neuen Heizung in einem anderen Beitrag von Euch eingeholt. Vielen Dank dafür.

Mich beschäftigt momentan noch die Frage, wann ein Heizungstausch gemacht werden soll (nicht wegen gesetzlicher Vorschriften - wie in einem anderen Beitrag diskutiert, sondern bzgl. Sinnhaftigkeit/Wirtschaftlichkeit).
Bestehende Gas Heizung in unserem Haus ist 25 Jahre alt, wird jährlich gewartet und funktioniert soweit einwandfrei (bis auf die Steuerung, die manchmal die Uhrzeit verstellt). Die Werte sind laut Heizungsfirma und Schornsteinfeger auch immer noch sehr zufriedenstellend.

Habe in verschiedenen Artikeln (Presse und Co.) gelesen, dass die neue Brennwerttechnik bis zu 30% an Heizkosten spart und sich eine neue Anlage "recht schnell" amortisiert. An diesem Punkt geht bei mir die Rechnung (Verständnis) noch nicht auf. Wir haben pro Jahr circa EUR 1.500,- an reinen Kosten für das Gas (den Grundpreis von knapp EUR 200,- für den Versorgen nicht einbezogen). Macht im besten Fall eine Einsparung von EUR 500,- p.a. (30%) bzw. Amortisation der neuen Heizung (Angebot EUR 11.600,-) nach 23 Jahren, welche gemäß meiner Recherche dann 15+ Jahre auch mindestens halten soll. Rechne ich bspw. noch 30% Preissteigerung vom Gas mit ein, komme ich auf 18 Jahre Amortisationszeitrsaum. Andere Nebenkosten wie Intervall (Besuch) Schornsteinfeger blende ich mal aus, da dies m.E. nicht nennenswert ins Gewicht fällt.

Zweifelsohne ist eine neue Heizung für die Umwelt besser und wenn mal beim aktuellen System etwas (insb. im Winter) richtig kaputt geht, dann habe ich das Risiko, dass mein Heizungsbauer nicht in 1 Stunde vorbei kommt und die neue Anlage im Kofferraum zufälliger Weise dabei hat und in ein paar Stunden schnell einbaut (eher 2 Tages Projekt, ist bekannt). Diese Punkte sind mir bewusst und diese stelle ich auch nicht in Frage.

Mein Punkt, schmeisst man ein gut funktionierendes System raus, da es 25 Jahre alt ist (a la: "Mutti, du bist jetzt 85 Jahre alt (auch wenn noch geistig und körperlich sehr fit), aber ab morgen geht es für dich ins Altersheim und nicht mehr allein zu Hause)" oder wartet man, bis eine (kostenintensive) Reparatur ansteht. Den wirtschaftlichen Vorteil der (nicht hier, aber in Artikeln) genannten "schnellen Amortisation" sehe ich noch nicht. Das Thema "weniger Risiko in Sachen Komplettausfall" (falls mal was kaputt geht) sehe ich natürlich.

Was spricht aus Eurer Sicht noch für den Austausch nach 25 Jahren - auch wenn die Anlage noch keine Mucken macht?

Freue mich über Eure Kommentare. Ein schönes Wochenende!
 
Hausdoc

Hausdoc

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dass die neue Brennwerttechnik bis zu 30% an Heizkosten spart und sich eine neue Anlage "recht schnell" amortisiert.
Diese Aussagen sind unseriös.

Die Anlahge muss nicht getauscht werden weil die Neue sparsamer ist, sondern weil die Alte einfach verschlissen ist,

Da es nur noch Brennwerttechnik gibt , läßt sich eine Brennstoffeinsparung vermuten.
Was spricht aus Eurer Sicht noch für den Austausch nach 25 Jahren - auch wenn die Anlage noch keine Mucken macht?

Solange die Anlage vollkommen fehlerfrei läuft muss man natürlich nicht tauschen.
Es gibt allerdungs Anlagen die nach 25 Jahren restlos fertig sind, und Andere die ggf voch 10 Jahre laufen würden. Da solte der Fachmann vor Ort eine Abschätzung machen
 

TomF72

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Danke Hausdoc!
 
tricotrac

tricotrac

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Das Thema "weniger Risiko in Sachen Komplettausfall" (falls mal was kaputt geht) sehe ich natürlich.
Das Thema heißt bei vielen Herstellern : Ersatzteilversorgung eingestellt ! Die machen Lagerabverkauf und wenn das Regalfach leer ist, so bleibt es leer. Und schmeißt man für ein nicht mehr lieferbares 10 Euro Ersatzteil den gesamten Wärmeerzeuger weg.
 

KarlZei

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Habe in verschiedenen Artikeln (Presse und Co.) gelesen, dass die neue Brennwerttechnik bis zu 30% an Heizkosten spart und sich eine neue Anlage "recht schnell" amortisiert.
Naja, Werbeversprechen halt. Angesichts der prognostizierten Lebensdauer dieser modernen Wandgeräte (<15 Jahre) muss schon ein sehr hoher Wärme-/Warmwasserbedarf vorliegen, um überhaupt eine Chance auf Amortisation zu haben. Schlimmer noch: die Hersteller scheinen teilweise kritische Ersatzteile nicht mehr allzu lange vorzuhalten; bei einigen ist von nur 10 Jahren die Rede.
Man sollte die Ersparnis aber auch nicht unterschätzen/vernachlässigen. Ich komme hier trotz Ersatzes eines 25 Jahre alten Brennwertwertgeräts durch ein Brennwertgerät auf gut 25% weniger Gasverbrauch und knapp 15% weniger Stromverbrauch. Ca. die Hälfte der Gasersparnis dürfte dem Wetter geschuldet sein; genaue Auswertung fehlt noch. Die andere Hälfte ergibt sich aus der moderneren und damit sparsameren Technik und ganz sicher auch aus der Beschäftigung mit der neuen Therme, der effizienten Konfiguration der Anlage sowie besserer Dämmung von Anlagenkomponenten. Beim Stromverbrauch ist es im Wesentlichen der geringere Geräteverbrauch (Therme+Pumpe). Bei einem großen Haus wie meinem ist der Betrag daher schon nennenswert (einige 100 EUR).

Mein Punkt, schmeisst man ein gut funktionierendes System raus, da es 25 Jahre alt ist (a la: "Mutti, du bist jetzt 85 Jahre alt (auch wenn noch geistig und körperlich sehr fit), aber ab morgen geht es für dich ins Altersheim und nicht mehr allein zu Hause)" oder wartet man, bis eine (kostenintensive) Reparatur ansteht.
Tja, da gibt es kein Rezept; muss jeder auch abhängig von den finanziellen Mölichkeiten für sich entscheiden. Ich hatte 'nur' wegen eines größeren Schadens (undichter Wärmetauscher, Kosten >1.500 EUR) und der gleichzeitig miserablen Ersatzteillage (Steuerung) getauscht. Die Heizung war aber noch nutzbar, weswegen ich nicht von heute auf morgen tauschen musste. Habe es aber dann innerhalb weniger Wochen durchgezogen, weil es hier auch Fachbetriebe gab, die das noch 'dazwischenquetschen' konnten.

Wenn nicht schon geschehen, würde ich empfehlen, sich jetzt schon intensiv mit einer neuen Heiztechnik zu beschäftigen und die notwendigen Mittel beiseite zu legen.
 

TomF72

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Danke für eure Rückmeldungen!
 

bendo

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Hallo,
...Habe in verschiedenen Artikeln (Presse und Co.) gelesen, dass die neue Brennwerttechnik bis zu 30% an Heizkosten spart und sich eine neue Anlage "recht schnell" amortisiert. An diesem Punkt geht bei mir die Rechnung (Verständnis) noch nicht auf. Wir haben pro Jahr circa EUR 1.500,- an reinen Kosten für das Gas (den Grundpreis von knapp EUR 200,- für den Versorgen nicht einbezogen). Macht im besten Fall eine Einsparung von EUR 500,- p.a. (30%) bzw. Amortisation der neuen Heizung (Angebot EUR 11.600,-) nach 23 Jahren, welche gemäß meiner Recherche dann 15+ Jahre auch mindestens halten soll. Rechne ich bspw. noch 30% Preissteigerung vom Gas mit ein, komme ich auf 18 Jahre Amortisationszeitrsaum. Andere Nebenkosten wie Intervall (Besuch) Schornsteinfeger blende ich mal aus, da dies m.E. nicht nennenswert ins Gewicht fällt.
Kann Deine Rechnung nachvollziehen. Ich habe auch "gelesen", dass die genannten 30% häufig nicht stimmen... Bessere Werte werden natürlich dann erreicht wenn zur neuen Heizung weitere verbrauchsmindernde Maßnahmen (z.B. Gebäudedämmung) durchgeführt werden. Allerdings vergleicht man dann ja Äpfel mit Birnen...

Zweifelsohne ist eine neue Heizung für die Umwelt besser ...
Da bin ich mir schon nicht mehr sicher: Gilt das unter Beachtung gleicher Randbedingungen (derselbe Gebäudezustand, inkl. dem selben Heiz- und Lüftungsverhalten)? Und v.a. sind die Auswirkungen auf die Umwelt mit eingerechnet, dadurch dass vorzeitig ein neues Produkt entwickelt, konstruiert, transportiert wird?

und wenn mal beim aktuellen System etwas (insb. im Winter) richtig kaputt geht, dann habe ich das Risiko, dass mein Heizungsbauer nicht in 1 Stunde vorbei kommt und die neue Anlage im Kofferraum zufälliger Weise dabei hat und in ein paar Stunden schnell einbaut (eher 2 Tages Projekt, ist bekannt).
Das ist, denke ich der wesentliche Punkt der für einen Austausch spricht. Ich denke sinnvoll wäre es sich jetzt schon (wie du es tust), mit einem Heizungstausch und den verfügbaren Möglichkeiten zu beschäftigen. Du kannst dich bereits jetzt auf eine Nachfolgeheizung festlegen. Dann weißt Du im Fall des Falles schon genau, was du haben möchtest, was es etwa kostet und welche Stellen mit einbezogen werden müssen. Natürlich geht das dann auch nicht von heute auf morgen, wenn die Heizung den Dienst versagt.

...Bestehende Gas Heizung in unserem Haus ist 25 Jahre alt, wird jährlich gewartet und funktioniert soweit einwandfrei (bis auf die Steuerung, die manchmal die Uhrzeit verstellt). Die Werte sind laut Heizungsfirma und Schornsteinfeger auch immer noch sehr zufriedenstellend...
Geht zwar bisschen weg vom Thema, spielt für mich aber auch eine Rolle: Was sind eigentlich die Gründe dafür dass heutige Heizungen offenbar keine "30 Jahre" mehr halten, gegenüber früher? Ist das geplante Obsoleszenz (mit dem Ziel die Wirtschaft/das Heizungsgewerbe anzutreiben), wird heute "billiger" konstruiert um die Kosten für den Kunden kleiner zu halten oder gibt es noch andere Gründe? Wenn ich mir vorstelle, eine neue Heizung anzuschaffen, die dann mglw. bereits wieder nach 10-15 Jahren ersetzt werden muss, wäre es ein weiteres Argument zunächst bei meiner "grundsoliden" 30 Jahre alten zu bleiben...

Gruß, bendo
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Preissteigerung vom Gas mit ein, komme ich auf 18 Jahre Amortisationszeitrsaum.
Das kannst du alles vergessen.
Die CO2 Steuer wird in 10 Jahren die Gaskosten, Basis 2019 auf 200% erhöhen. Ab 2020 10€ pro t CO2 2030 dann 180€? pro t CO2.

Die 30% Einsparung an Energie kannst du auch vergessen, rechne mal mit 10 % ,wenn du alles richtig machst. Sonst kannst du den Verbrauch auch steigern!
Da bist du dann auch nicht der "Erste" der das erfahren musste.
 

kraeMit

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Habe in verschiedenen Artikeln (Presse und Co.) gelesen, dass die neue Brennwerttechnik bis zu 30% an Heizkosten spart und sich eine neue Anlage "recht schnell" amortisiert.
Halte ich so pauschal für ziemlichen Quatsch. Die Therme alleine ist ja auch nur ein SPOF, man muss das ganze Heizsystem betrachten und durch den Einsatz der Brennwerttechnik wird auch anders geheizt (mit niedrigeren Temperaturen). Da muss man sich und das Heizsystem teilweise ganz schön umstellen.

Wo z.B. früher ein zu kleiner Heizkörper durch brüllend heißes Wasser den Raum dann halt erwärmen konnte und man ihn immer hoch und runterdreht, geht das mit Brennwerttherme nicht mehr bzw. macht keinen Sinn. Sprich Haus sollte gedämmt sein, Heizkörper groß genug, hydraulischer Abgleich muss genauer sein und man muss sich mit der Heiztechnik mehr auseinander setzen.
 
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